lunetta
Ich bin lunetta, neu hier, und bin auf dieses Forum gestoßen, weil ich vor lauter Verzweiflung nicht mehr weiter weiß.
Wenn ich darf, muß ich dazu etwas weiter ausholen:
Ich bin weiblich, 53, und letztes Jahr hatten wir innerhalb der Familie 2 schwerste Erkrankungen - mein Vater hatte einen septischen Schock nach einer Op, war monatelang im Koma und Intensiv, kam nach einem halben Jahr als Pflegefall nach Hause, jetzt geht es ihm seinem Alter, 80, entsprechend ganz gut, er hat aber viele Einschränkungen.
Kurz darauf brach meine Schwiegermutter bei uns zuhause bewußtlos zusammen, schwerste Gehirndurchblutungsstörung, ist bis jetzt im Krankenhaus und bleibt ein Pflegefall - wir suchen noch immer einen Heimplatz für sie.
Diese ganzen Monate habe ich durchgestanden, war aber immer am Anschlag meiner Belastbarkeit - tägliche lange Anfahrten ins KH, immer auf Intensiv Besuche, schrecklich!
Beide sind nun gut versorgt, und bei mir kam dann der komplette Zusammenbruch. Ich konnte nichts mehr essen, habe 37 kg abgenommen innerhalb weniger Monate, konnte nicht mehr schlafen, und vor allem war ich 24/7 unter extremer Anspannung, Angst, starker Unruhe.
Ich habe in dieser Zeit auch einen sehr hohen Blutdruck entwickelt, der immer wieder so entgleist, dass ich so benommen werde, dass es einem Kreislaufkollaps gleicht - nahezu bewußtlos.
Dieser Teufelskreis aus Angst, Unruhe, hoher Blutdruck und vor allem diese elende ununterbrochene Übelkeit haben mich fast zu einem Pflegefall gemacht, ich kann nicht mehr aus dem Haus, bin geschwächt, habe oft grausamen Brechreiz, und verbringe jeden Tag nur mehr auf der Couch oder im Bett.
War beim Psychiater der mir eine PTBS diagnostiziert hat und das Antidepressivum Mirtazapin, lt. dem jeder wieder essen kann und zunimmt - ich leider nicht:(
Zolpidem zum Schlafen habe ich schon viele Jahre - die Wirkung hat da leider im Laufe der Jahre auch sehr abgenommen.
Und ich habe Tavor 1 mg verschrieben bekommen, damit mein überreiztes Zentralnervensystem zur Ruhe kommt - um die Abhängigkeit soll ich mir lt. Psychiater Sorgen machen, wenn es mir körperlich besser geht.
Ich habe nun seit ein paar Wochen Tavor etwa 3x pro Woche genommen, zuerst nur 0,25 mg (1/4), das hatte gar keine Wirkung. danach etwa gleich oft 0,5 mg.
Da ich nicht so die durchschlagende Wirkung verspürt hatte, habe ich es dann wieder 2-3 Wochen gar nicht genommen.
Beim nächsten Psych. Termin, meinte er dass ich viel zu vorsichtig dosiere, wenn man so extrem angespannt und ängstlich ist, bewirken so geringe Dosierungen nichts, ich soll mutig höher dosieren, und dürfte bis zu 1,5 mg täglich einnehmen, vorrangig wäre mal eine Grundberuhigung, eventuell könnte man dann wieder mit der Dosis runtergehen.
Trotzdem hatte ich aus Angst vor Abhängigkeit immer wieder tagelang kein Tavor genommen, dann maximal 0,5 mg, mit dem Erfolg, dass die Angst nie weniger wurde, ich kaum Beruhigung spürte, und die Übelkeit auch nicht besser wurde.
In den letzten 2 Wochen litt ich so verstärkt an Angst und Panik, war so derart unruhig, dass ich jeden 2. Tag 0,5 mg einnahm, und am einnahmefreie Tag furchtbar litt. Ich hatte alle Symptome von Panik, war am Zittern, hatte Herzrasen, hohen Blutdruck, schwitzte stark, und hatte eben 2x so schlimme Attacken dass ich fast bewußtlos wurde, so benommen war ich. Ich habe nichts mehr gesehen, nichts mehr gehört - vollkommen weggetreten - wie bei einem Kreislaufkollpas mit zu niedrigem BD, was ich als junges Mädchen oft hatte, nur dass ich jetzt beim Messen des BD extrem hohe Werte hatte.
Nun komme ich zum eigentlichen Anliegen bzw. Frage an euch:
Ich bin, denke ich, trotz, nicht täglicher Einnahme von maximal 0,5 mg Tavor, abhängig.
Habe ich nun schon Symptome der Entzügigkeit an den einnahmefreien Tagen, oder ist es meine Angsstörung, für die die Dosis von 0,5 mg nicht täglich, nicht ausreicht?
Ich bin schon so am Ende, dass mir eine Abhängigkeit keine Angst mehr macht, ich MUSS endlich mal wieder essen können, und versuchen diese irreale Angst zu mildern, egal zu welchem Preis!
Zusätzlich bin ich Emetophobikerin, und für mich ist Übelkeit und Brechreiz, und das seit Monaten, der absolute overkill!
Ich hätte von meinem Arzt das OK, dass ich es täglich einnehme und auch in einer höheren Dosis, aber damit bin ich dann ja 100%ig in der Abhängigkeit in kürzester Zeit, und ich habe extreme Angst davor, dass ich Tavor immer weiter steigern müßte, um dann die gleiche Wirkung zu haben, und das wäre dann Schrecken ohne Ende.
Ich bin wirklich in einem desaströsen körperlichen Zustand, extrem untergewichtig, kann nichts essen, und Tavor ist dzt. das Einzige was helfen würde - ich nehme es aber so vorsichtig, weil ich so Angst vor den Folgen habe.
Sorry, für die Länge meines ersten Beitrags, und danke an alle, die bis zum Ende gelesen haben!
GLG!
09.07.2019 14:49 • • 21.10.2019 x 3 #1