Was heißt denn Gehirnauffälligkeiten?
Und beruhig dich erstmal, für einen Alk. finde ich deinen Konsum (auch wenns schon ne gewisse Menge ist) noch im Rahmen. Auch die Dauer. Und halt, dass du scheinbar kein krasser Rausch Trinker bist, sondern dich therapierst/medikamentierst.
Also erstmal:
Wenn du ärztlich durchgecheckt bist, hast du scheinbar psychische Probleme, die du mit dem Alk verdrängst, also auch, dass man nix checkt etc. - Alk macht ja eigentlich nicht klarer, aber dämpft Ängste. Ich denke jeder mit extremen Ängsten und Angstgestresse kennt es: Wenn man üble Panik hat, fühlt man sich vom Kopf im Extremfall wie bei nem Schlaganfall, obwohl alles in Ordnung ist.
Durch nicht-Therapie mit Alk, Verdrängung, schlechte Auswirkungen von Alk wird beim Nüchtern werden deine Problematik eher stärker wieder zurückkommen, als dass du sie in Erinnerung hast. (da musst du wohl ne weile durch, ohne Alk).
+ weiter wird das ganze verzerrt, verstärkt und verwirrend weil du gleichzeitig entzügig wirst. Wirst wohl Entzug und psychische Grundproblematik nicht wirklich auseinander halten können.
Du solltest aufmannen und dich nem Hausarzt anvertrauen. Suchberatungsstelle kann auch hilfreich sein. Selbsthilfegruppe auch.
Auch wenn du keine absolut heftigen Mengen vernichtest: Alk Entzüge kalt sind schei. gefährlich und am besten entgiftet man in nem professionellen Setting. Ich find so ne Entgiftung auch n gutes Commitment, dass man es ernst meint. Gibt auch Leute, die gehen komplett nüchtern nur zur Suchtprävention in ne Klinik. Also selbst ohne körperlichen Entzug könntest du in so nen Schutzsetting, weil man da eben nicht trinkt.
Du kannst dich allenfalls runterdosieren bzw. langsam reduzieren, wenn du dir das zutraust.
Daneben brauchst du schnellstmöglich ne Therapie, um deine Grundproblematik zu beackern. Sowas kann man aber auch aus der Entgiftung / mithilfe der Entgiftung regeln. Ggf. solltest du betonen, dass du nie Rauschtrinker warst, bis auf Symptombekämpfung kein Verlangen nach Alk (angeblich, aber ich glaube dir da erstmal).
Ich kam nach nem Opiatentzug auch in keine Langzeit, sondern auf ne offene psychosomatische Kinik. Hatte halt nie was mit Junkies zu tun, sondern habe mich damit länger selbst handelt (okay Hedonismus kann ich trotzdem nicht leugnen).
Unterstützende Medikamente könnten angstlösende Antidepressiva / SSRI sein. Also erst nachm Entgiften. Entgiften geht bei Alk btw. recht problemlos, also im Klinik Setting (zuhause gefährlich). 4-5 Tage + Distraneurin und da Unterstützung und das ist okay. Die wahre Arbeit kommt erst danach.
Benzos solltest du schnellstmöglich lassen, auch nicht als Ausnahme. Also ne Benzoabhängigkeit wäre körperlich sicherlich gesünder, aber halt Abhängigkeitstechnisch 1000 mal schlimm, super schlimmer Entzug + super lange Nachwirkungen. Wenn du noch Möglichkeiten hast deine Problematiken anders zu bekämpfen, dann lass die Benzos sein.
Und was du vielleicht neben vorsichtigem Runterdosieren machen solltest:
Stabiler Pegel über den Tag verteilt. Du klingst so als würdest du zwischen unaushaltbaren Zuständen (psychisch), Nervösität und Entzug rumpendeln, da kommt man doch noch weniger zur Ruhe.
Alkmäßig ist das Kind eh in den Brunnen gefallen. Die restliche Zeit vor der Entgiftung solltest du stabil medikamentieren / versuchteln. Und nicht so Hin und Her. Oh mist, Entzug, Zustand = 0,5L reinkippen - hast ja beim Joggen gesehen was so Schwankungen machen, sicher auch psychisch nicht gesund solch Pendeln zwischen Extrem Zuständen und das ganze Triggern.
Und Termine kann man auch mitm Spiegel wahrnehmen, das ist keine Ausrede für Benzos, okay Arbeitsamt würde ich gelten lassen.
Dein offenes Gespräch mitm HA könntest du aber mit dem niedrigstmöglichen Pegel + öffentlichen wahrnehmen, das wäre dann zumindest authentisch sag ich mal.
Und es macht auch n Unterschied was man so trinkt, konsumiert. Weißweinschorle ist gut. Wein jetzt auch nicht so krass wie Wodk.. Aber ist auf jeden Fall besser niedrig prozentiges Spiegel zu trinken. (bei Hochprozentigem hast du n Rush / Anfluten macht was aus). Also am besten so sehr runterverdünnen wie du kannst und auf nem stabilen Pegel bist. Noch besser wäre prozentual B., Mixplörre.'
Aber trotz allem kommst du um ne Entgiftung und Therapie wohl nicht drumrum.
Viel Glück und alles Gute. Ist schaffbar. Andere Leute haben halt ohne Suchtmedikation deine Probleme, aber auch das ist schaffbar.
Achja, die Ausführungen zu Sucht und Entgiftung selbst medikamentieren, kommen aus eigener Erfahrung von mir.
Die Ausführungen zu Alk. sind Community Erfahrung, Moderation und Belesenheit in Dro. Foren geschuldet, also keine Gewähr dabei. Die Leute waren da aber recht fit und im Bilde ihrer Problematik, also würde ich den Ausführungen auch Glauben schenken, macht eben auch Sinn.
Und nochmal:
Nicht zuhause kalt entziehen, Entgiftung als wichtigen Schritt mit anschließender Therapie. Ist nie zu spät.
optional: vorsichtig runterdosieren.
Als Unterstützung: Medikamente ratsam.
Und wenn du durch Alk normal wirst, dann wirst du auch körperlich eher normal sein, sondern unterdrückst einfach was psychisches. Mir ist keine Krankheit bewusst, die man durch Alk wirklich medikamentiert, um körperlich was zu fixen
-- Ohh nicht aufs Datum geachtet, aber gut, ist ja noch halbaktuell. Hoffe ClausNRW gibt mal n Status ab.
06.08.2018 01:04 •
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