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Hallo, ich bin weiblich und 26 Jahre alt. Meine Freundin hat mich seit fünf Tagen verlassen, also alles noch sehr frisch.
Wir waren fast fünf Jahre zusammen haben alles zusammen gemacht. Es gab wenige Tage an denen wir nicht zusammen waren. Sie hat sich getrennt aus dem Grund das sie seit kurzer Zeit ein Gefühl bemerkt hat welches sie unsicher fühlen lässt in Bezug auf die Beziehung. Zu Beginn auch gemeint das ihre Gefühle grad nicht für eine Beziehung reichen. Ich habe versucht die Trennung so gut es ging zu akzeptieren und versucht ihr nicht zu sehr hinterherzulaufen ( ist mir nicht allzu gut gelungen). Mein eigentliches Problem, dass sie mit mir den Kontakt halten will, dass sie mir auch schreibt (sie meldet sich eigentlich durchgehend am Tag und fragt auch viel nach) das es ihr schlecht geht und sie mich vermisst, dass es ihr Wunsch ist das wir das alles wieder hinbekommen aber Zeit vergehen muss und wir an uns arbeiten müssen damit das wieder funktionieren kann und immer wieder betont sie dass es aber keine Garantie dafür gibt. Auch Instagram Beiträge will sie nicht löschen da man daran noch nicht denken musst. Auch sagt sie das Gefühle für mich hat mich liebt und auch alles für sie gerade unvorstellbar erscheint. Und diese Aussagen lässt mich natürlich hoffen aber zugleich tut es auch unendlich weh weil ich nach außen hin zeigen muss ich akzeptiere die Trennung und ich tue gerade alles mein Leben wieder auf die Beine zu bekommen. Aber in meinem inneren sieht es momentan einfach nur leer aus. Ich kann ihre ganzen Sätze nicht mehr richtig deuten. Und das tut weh dem Menschen dem man so nah war von heute auf morgen so anders wahrnehmen zu müssen.
Der Grund der Trennung denke ich war auch, dass ich bemerkt habe dass sie sich immer mehr distanzierte von mir und kühler wurde. Trotzdem haben wir jeden Abend gekuschelt und auch ein ich liebe dich hat sie öfters gesagt. Ich glaube sie hat gespürt dass ich total abhängig von ihr bin und deswegen von ihrer Seite diese emotionale Anziehung verloren ging. Und natürlich auch Streitigkeiten die dazu geführt haben.
Habt ihr Ratschläge wie ich mit der Situation umgehen kann? Ich hätte sie gerne wieder als meine Partnerin zurück.

26.04.2024 08:06 • 27.04.2024 x 1 #1


16 Antworten ↓


@Sophia9
Wichtig ist erst mal: setze Grenzen! Sie hat sich dazu entschieden, die Beziehung zu beenden. Dich jetzt auf eine Warmhalte Position zu setzen, ist mehr als gemein. Sage ihr klipp und klar, wie es dir damit geht und was du willst oder nicht. Auch wenn du sie zurück möchtest, und sie dich angeblich auch, kann es nicht immer alles nach ihrer Nase gehen.
Wenn es dir damit besser geht, den Kontakt erst mal ganz abzubrechen, dann sagt er das, und mach das. Sag ihr ruhig, dass wenn sie sich entschieden hat, sie den Kontakt gerne wieder aufnehmen kann und man dann nachschauen kann, ob da noch einmal was draus wird, oder nicht. Dass ihr aber auch durchaus klar sein muss, Dass es sein könnte, dass du das dann nicht mehr möchtest.
Es ist kein sehr erwachsenes Verhalten von ihr, sich zu trennen und dann aber trotzdem dich in diese Position zu setzen. Das macht man dann einfach einfach nicht.
Dann trennt man sich nicht, sondern sagt: wir machen eine Pause.
Aber auch dann müssen gewisse Regeln gelten. Auch in einer Pause muss klar sein, was geht und was nicht geht. Es muss sich darüber unterhalten werden, wie die Pause für beide annehmbar gestaltet werden kann.
Sowas kann und darf nicht einseitig passieren.

Daher ist mein Ratschlag: sage ihr, dass dir der Kontakt im Moment nicht gut tut. Und dass du ihr gerne 2,3 Wochen Bedenkzeit gibst, und man sich dann noch einmal zusammensetzt. Nimm du das Ruder doch mal in die Hand, und lass dich nicht herumschubsen Wie ein Spielball. Setze du auch deine Regeln fest, so wie sie ihre festsetzt. Und dann kann man hinterher schauen, führt das wieder zusammen.
Alles andere, dieses ganze Wischiwaschi, würde hinterher sowieso zu keiner gesunden Beziehung führen. In einer gesunden Beziehung sind beide auf Augenhöhe. Und nicht einer übernimmt das Ruder, und der andere lässt sich wahlweise mit ziehen oder mit herumschubsen. Je nachdem, von welcher Seite man das sehen möchte.

A


Wie verhalten nach Trennung mit der EX

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Hallo Sophia,

mir tut es leid, dass ihr beide euch getrennt habt.
Ob es vorübergehend oder auf Dauer ist, werdet ihr sehen.
Gefühle nach einer Trennung schmerzen meistens sehr. Von außen ist es da immer schwer, Tipps
zu geben. Was mir aber auffällt.

Zitat von Sophia9:
Ich glaube sie hat gespürt dass ich total abhängig von ihr bin und deswegen von ihrer Seite diese emotionale Anziehung verloren ging. Und natürlich auch Streitigkeiten die dazu geführt haben.

Mit dieser Aussage scheinst Du zumindest einen ganz, ganz wichtigen Punkt anzusprechen.
Gerade wenn man sehr eng zusammenlebt und Gefühle für einander hat, kann es sehr wichtig sein,
dass man sich selbst seine Eigenständigkeit erhält.
Nach meiner Überzeugung steigt die Anziehungskraft zu einer Partnerin besonders dann, wenn
man davon ausgehen kann, das die Partnerin auch wunderbar allein zurecht kommen kann.

Wenn ich einer Partnerin ständig sage und auch deutlich zeige, dass ich alleine nicht zurecht kommen
kann oder will, dann kann dies nach meiner Erfahrung Zuneigungen extrem stören.
Zitat von Sophia9:
Habt ihr Ratschläge wie ich mit der Situation umgehen kann? Ich hätte sie gerne wieder als meine Partnerin zurück.


Das ist schwer zu sagen, was Du da machen solltest.
Womit könntest Du Dich denn interessant machen? Womit könntest Du denn das Leben Deiner
Partnerin bereichern?

@Hotin Danke für deine Antwort ! Ich denke sie muss merken dass ich ohne sie gut klar kommen kann ( was natürlich momentan nicht so ist) aber das ich ohne sie mein Leben in die Reihe bekomme und auch selbstständig und glücklich bin. Ich habe das Gefühl dass das durch den bestehenden Kontakt möglich ist. So kann ich ihr ja immer wieder deutlich machen dass ich vielleicht gerade unterwegs bin oder sie dadurch merkt „mir geht es gut“. Auch hat sie viel mit Ängsten und Panik zu kämpfen. Sie meldet sich auch in den Phasen noch bei mir und erzählt mir wenn sie Angst hat. Ich glaube wenn ich für sie da sein kann in solchen Momenten und weniger ihr meine schwachen Momente zeige dann könnte sich das „Blatt wenden“ und sie könnte dadurch merken dass ich doch eine Stütze für sie sein kann.
Ich verstehe nur nicht wenn es ihr doch so weh tut und sie mich so vermisst wieso macht sie das nicht rückgängig ? Es fühlt sich so an als will sie loslassen und nur auf den Zeitpunkt wartet dass es ihr besser geht nach der Trennung um dann abschließen zu können aber vielleicht sind das auch nur diese fiesen Gedanken die halt immer im Kopf kreisen.
Auch ist meine Angst dass ja die Zeit den Schmerz lindern lässt. Und da denke ich mir um so mehr Zeit vergeht um so mehr hat sie nicht mehr das Bedürfnis das zurück zu wollen weil das vermissen nachlässt.
Oder liege ich da falsch ? Bzw. Was ist deine Meinung dazu ?

Zitat von Sophia9:
Ich denke sie muss merken dass ich ohne sie gut klar kommen kann ( was natürlich momentan nicht so ist) aber das ich ohne sie mein Leben in die Reihe bekomme und auch selbstständig und glücklich bin

Da bin ich völlig Deiner Meinung.

Zitat von Sophia9:
Auch hat sie viel mit Ängsten und Panik zu kämpfen.

Das verändert viel. Vielleicht war es nicht ganz richtig, was ich erst gesagt hatte. Ein großes Problem
im zwischenmenschlichen Bereich ist manchmal. Ängstliche Menschen verhalten sich manchmal
sehr sehr unlogisch. Falls sie ihr Verhalten selbst nicht ganz versteht, wie, so frage ich Dich, können Du
und ich dann ihr Verhalten verstehen?
Das bedeutet. Da kannst Du vermutlich nur abwarten.

Zitat von Sophia9:
Ich glaube wenn ich für sie da sein kann in solchen Momenten und weniger ihr meine schwachen Momente zeige dann könnte sich das „Blatt wenden“

Das könnte sein. Allerdings liegt auch eine Schwierigkeit darin, immer zu hoffen und am Ende
vielleicht doch nicht zu der alten vertrauten Situation zurückzufinden.

Zitat von Sophia9:
Ich verstehe nur nicht wenn es ihr doch so weh tut und sie mich so vermisst wieso macht sie das nicht rückgängig ?

Das ist die Frage. Du bist außenstehend. Du kannst also die Situation von ihr etwas besser logisch betrachten.
Sie hat das Problem was fast jeder Mensch hat. Die eigenen Probleme kann man selten sachlich und
logisch anschauen. Gerade Ängste verhindern dies oft.
Kommt sie zu einer, für sie zufriedenstellenden Entscheidung oder nicht.
Nicht nur zwischen euch beiden läuft da etwas so ab. Viele Partnerschafts- und Ehekrisen laufen
genau so oder so ähnlich ab.

Zitat von Sophia9:
Und da denke ich mir um so mehr Zeit vergeht um so mehr hat sie nicht mehr das Bedürfnis das zurück zu wollen weil das vermissen nachlässt.

Das Risiko besteht natürlich. Wenn Du sie liebst, dann lass sie laufen. Gib sie frei!
Auch wenn es sehr sehr traurig ist.
Wenn jemand nicht zurückkehrt, dann fühlt sich das sehr sehr schlimm für Dich an.
Wenn sie aber zurückkehrt, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass ihr noch einmal neu
starten könnt.
Für nichts im Leben gibt es eine Garantie.
Du darfst natürlich eine Zeit lang hoffen.
Zunächst aber achte vor allem auf Dich selbst. Du bist stark genug zur Not auch allein weiterzuleben.
Mache Dich möglichst nicht von einem anderen Menschen völlig abhängig.


Deine Gefühle werden noch lange bleiben. Ich weiß genau, wie weh das tut. Aber kannst Du das
verhindern? Ich wüsste nicht wie.
Was dann danach kommt, wirst Du später sehen.

Dir wünsche ich, dass es gut für Dich ausgeht! Glaube an Dich selbst.

Dank dir! Du hast recht. Ihr ging es in letzter Zeit sehr schlecht bezogen auch auf die Ängste. Ich hatte hier manchmal das Gefühl das sie der Beziehung die Schuld gibt für all das negative in ihrem Leben. Ich war bereit das mit ihr gemeinsam anzugehen aber ich glaube sie hat Panik bekomme. Jedes Mal wenn ich auf sie zuging um mit ihr daran zu arbeiten mit ihr zu reden hat sie das als Vorwurf empfunden. sie ignorierte mich und umso unsicherer wurde ich. Umso mehr geriet ich in Panik und musste sehr oft weinen weil ich ihr distanziertes Verhalten nicht nachvollziehen kann. So hat sich das Verhältnis zwischen uns umgedreht. Sie die die ganzen Jahre alles für mich gegeben hat, mich zugeschüttet hat mit ihrer Liebe sodass ich mir um ihrer Liebe sicher war. Auf einmal merkte Ich sie verändert sich und ich fing darauf hin an zu Klammer. Und da war sie sich meiner Liebe sicher. Einmal meinte sie auch auch zu mir „Du würdest sowieso nicht Schluss machen“ und ich denk das ist eben ein Punkt dass sie sich meiner Liebe sicher war und meine emotionale Abhängigkeit gespürt hat. Gleichzeitig ihre Angst mit sich selbst nicht zurecht zu kommen.
Leider können wir das beide nicht wissen und kein Mensch dieser Welt kann mir eine Antwort darauf geben außer die Zeit. Auch wenn es so hart ist und mein Leben momentan eher ein überleben ist jede Minute

Und ich meine seit der Trennung schriebt sie sehr sehr viel und redet über all das was sie vorher nicht konnte. Auch das ihr das leid tut wie sie mit mir umgegangen ist in den letzten Woche das sie mich nicht in den Arm nehmen konnte wenn ich weinte und mich ständig abblockte.
Ihr ganzen Verhalten ist für mich momentan ein reines Rätsel. Vielleicht und nur vielleicht sieht sie eine Chance eben nur dann wenn beide an sich arbeiten, dass die Beziehung besser werden kann
so sagte sie das auch zu mir und vielleicht hat sie damit den besten Schritt gemacht den man hätte wählen können sodass die Beziehung wieder halten kann auf Dauer.

Aber natürlich ich verliere mich hier in der Hoffnung nur leider kann ich diese nicht abschalten.

Ich hab nur immer dieses schlechte Gefühl dass sie die richtige war. Aber würde die richtige Person jetzt so daran zweifeln ? Ich meine wenn sie wirklich daran festhält dann wird sie wieder kommen ? Und wenn nicht dann hat sie mich zu Beginn mit ihrer Liebe überschüttet von der man niemals glauben würde dass das weg geht aber das Ende hätte mir ja dann was besseres gelehrt oder ?

Eine Frage habe ich noch. Wenn keiner von beiden zb gute Morgen schreibt soll ich es dann einfach dabei belassen nichts zu schrieben ? Ich denke es liegt in ihrer Entscheidung ob sie den Kontakt sucht oder nicht ? Was meinst du ? Oder soll ich mich melden ?

Hallo @Sophia9, willkommen.

Ich möchte Hotins Anmerkungen zustimmen und noch ergänzen:
Zitat von Sophia9:
Ich denke sie muss merken dass ich ohne sie gut klar kommen kann (was natürlich momentan nicht so ist) aber dass ich ohne sie mein Leben in die Reihe bekomme und auch selbstständig und glücklich bin. Ich habe das Gefühl dass das durch den bestehenden Kontakt möglich ist. So kann ich ihr ja immer wieder deutlich machen dass ich vielleicht gerade unterwegs bin oder sie dadurch merkt „mir geht es gut“. Auch hat sie viel mit Ängsten und Panik zu kämpfen. Sie meldet sich auch in den Phasen noch bei mir und erzählt mir wenn sie Angst hat. Ich glaube wenn ich für sie da sein kann in solchen Momenten und weniger ihr meine schwachen Momente zeige dann könnte sich das „Blatt wenden“ und sie könnte dadurch merken dass ich doch eine Stütze für sie sein kann.

Aus dieser Beschreibung glaube ich herauszulesen, dass ihr beide Euch im Laufe der Jahre gewissermaßen voneinander abhängig gemacht habt. Das kann in jedem Alter passieren aber m. E. vor allem in jungen Jahren.
Ich habe den Eindruck, dass Dir das ein Stück weit bewusst ist und Deine Hoffnung auf ein Comeback genau auf diesem Bewusstsein quasi aufbaut. Falls ich mit dieser Vermutung richtig liege, rate ich zur Vorsicht.
Denn Du würdest dann aus einer - wenn auch latenten - Abhängigkeit eine Strategie machen: Du willst ihr zeigen, dass Du unabhängig bist (obwohl das im Moment nicht der Fall ist) um ihre Bemühung um (ihre) Unabhängkeit zu schwächen.
Ich gebe zu, das liest sich sicher nicht sehr schön aber denk mal in Ruhe darüber nach. Aus der bisherigen Beschreibung Eurer aktuellen Situation ist anzunehmen, dass sie den Ernst der (Abhängigkeit) früher - vielleicht von Anfang an - erkannt hat und nun um Befreiung bemüht ist. Im Grunde tut sie dann indirekt auch Dir einen nicht zu unterschätzenden Gefallen.

Ich weiß wie schlimm sowas für beide Beteiligten ist, da ich ähnliches durchgemacht habe. Im Nachhinein kann ich jedoch sagen, dass es richtig ist, ein Abhängigkeitsverhältnis zu beenden, welches langfristig für mindestens einen der beiden unheilsam ist.
Zitat von Sophia9:
Und ich meine seit der Trennung schriebt sie sehr sehr viel und redet über all das was sie vorher nicht konnte.

Ich denke, das stützt meine These.

Blockieren.
Ich finde so ein Verhalten unmöglich. Sie sagt, ihre Gefühle reichen nicht mehr aus? Fine. Hat sie dann das Recht, dich weiter zu behandeln als hätte sich nichts getan? Nein.

Sie macht es sich einfach und du hoffst natürlich. Völlig normal. Tu dir selber den Gefallen, sag ihr Hey, tut mir Leid, aber ich brauche Abstand, um mit der Situation klar zu kommen. Mag bei dir ein schlechtes Gewissen auslösen, aber SIE hat dich verlassen und ihre Entscheidung getroffen. Wird also Zeit, dass du auch deine Entscheidung triffst.

@moo Damit kann ich dir nur zustimmen.

Wir beide haben uns abhängig voneinander gemacht. Und ihr Verhalten zum Schluss (distanziert und kalt) hat meine emotionale Abhängigkeit mehr zum Vorschein gebracht.
Mein Wunsch bzw. der Wunsch von uns beiden (das wir die Beziehung wieder hinbekommen)
Und ihre Bedingung dafür eben sein muss das beide erst mal wieder bei sich ankommen und ich denke wir beide lernen müssen, ohne den anderen zurecht zu kommen. ( was sie vermutlich besser kann als ich)
Und diese Bedingung tut weh aber ich gebe dir recht es ist vermutlich ein notwendiger Schritt um vielleicht aus einer kaputten Beziehung wieder eine Ganze zu machen.
Diese Unabhängigkeit hoffe ich zu bekommen was natürlich heißt ich muss mich lösen.
An diesem Punkt bin Ich jetzt nicht und möchte ihr trotzdem das Gefühl vermitteln das es so ist. In der Hoffnung das Gefühl was ihr fehlt kommt wieder.

Zitat von Sophia9:
Und diese Bedingung tut weh aber ich gebe dir recht es ist vermutlich ein notwendiger Schritt um vielleicht aus einer kaputten Beziehung wieder eine Ganze zu machen.

Ja, es ist ein notwendiger Schritt. Jedoch sollte hinter dieser Notwendigkeit eben nicht die (bewusste oder unbewusste) Absicht stehen, wieder zusammen zu kommen. Die Unabhängigkeit und somit die Lebensfähigkeit sollte jeder unabhängig von der Entwicklung des Anderen anstreben.
Zitat von Sophia9:
Diese Unabhängigkeit hoffe ich zu bekommen was natürlich heißt ich muss mich lösen.

Du wirst das schaffen, davon ist auszugehen. IdR ist der Mensch dafür ausgelegt . Bedenke dabei vielleicht, dass Lösung insbesondere auch Befreiung bzw. lose lassen beinhaltet.
Zitat von Sophia9:
An diesem Punkt bin ich jetzt nicht und möchte ihr trotzdem das Gefühl vermitteln dass es so ist. In der Hoffnung das Gefühl was ihr fehlt kommt wieder.

...und genau das ist ein entscheidender Fehler.

@moo was würdest du vorschlagen was ich tun soll bezüglich des Kontaktes ? Ich glaube du meintest den Kontakt abzubrechen oder ?

Vielen Dank für deine Hilfe !

@Sophia9 Zuerst würde ich mir selber wirklich klar machen, dass das auf eigenen Füßen stehen vorwiegend mit Dir zu tun hat und nicht mit Euch oder gar ihr.
Wenn man in jungem Alter einige Jahre zusammen ist, lernt man leider auch, sich gemeinsam zu entwickeln. Das ist natürlich aber es kann, wenn man zu sehr aufeinander fokussiert ist, zu gegenseitigem Missbrauch führen.
D. h. jeder übernimmt eine spezielle Rolle im Leben und diese baut im wesentlichen auf die Rolle innerhalb der Beziehung auf. Man er-lebt in der Folge nicht autonom sondern gemeinsam. Oft nennt man das so romantisch sie ist ein Teil von mir. In Wirklichkeit müsste man sagen, sie übernimmt einen Teil von mir und ich einen Teil von ihr...
Zitat von Sophia9:
was würdest du vorschlagen was ich tun soll bezüglich des Kontaktes? Ich glaube du meintest den Kontakt abzubrechen oder?

Jede Abhängigkeit wird überwunden bzw. gemeistert durch:

a) Verständnis über ihre Entstehung
b) dauerhafte Distanz zum Objekt der Abhängigkeit (hier: der Ex)

Erst wenn beides stabil etabliert ist, kann sich eine erneute Annäherung ergeben, sollte aber keinesfalls im Verlauf der Abnabelung in Aussicht stehen. Ansonsten ist es nur Abstinenz auf Zeit und das ergibt idR einen Rebound-Effekt.

Zitat von Sophia9:
Ich hatte hier manchmal das Gefühl das sie der Beziehung die Schuld gibt für all das negative in ihrem Leben. Ich war bereit das mit ihr gemeinsam anzugehen aber ich glaube sie hat Panik bekomme. Jedes Mal wenn ich auf sie zuging um mit ihr daran zu arbeiten mit ihr zu reden hat sie das als Vorwurf empfunden.


Deine Gefühle und Erfahrungen beschreibst Du meiner Ansicht nach ziemlich gut nachvollziehbar.
In Beziehungen gibt es häufiger ein Problem.
Wenn ein Partner in eine Angststörung oder eine Depression wegrutscht, kann der andere Partner
nur sehr selten dabei helfen, diesen seelischen Zustand wieder zu verlassen und zu reparieren.
Nach meiner Meinung hat das etwas mit dem persönlichen Selbstbewusstsein zu tun.
Was Du so schön mit gemeinsam angehen beschreibst, beinhaltet häufig eine sehr große Gefahr.

Will man einem Partner helfen, der gerade eine tiefe persönliche Krise durchlebt, erwartet man ja auch
gleichzeitig, das der/die Betroffene sich Dir gegenüber sehr weit öffnet.
Nach meinen persönlichen Erefahrungen macht das aber fast immer eine Liebesbeziehung kaputt.
Wenn ich jemanden lieben möchte, dann setzt das unbedingt voraus, das mein Partner stark genug ist,
mir immer wieder mal mitzuteilen.
Ich mag Dich sehr, aber glaube nicht, dass ich so abhängig von Dir bin, dass ich ohne Dich nicht leben kann.
Gebe ich diese Position auf, warum soll sich ein Partner dann noch um mich bemühen, sich in mich verlieben?
Ich sage ihm/ihr doch. Jetzt kann ich ohne Dich nicht mehr.

Zitat von Sophia9:
Umso mehr geriet ich in Panik und musste sehr oft weinen weil ich ihr distanziertes Verhalten nicht nachvollziehen kann.

Das kann man nicht immer genau sagen. Distanziertes Verhalten ist doch Angst oder nicht? Also Selbstschutz.

Zitat von Sophia9:
Ich denke es liegt in ihrer Entscheidung ob sie den Kontakt sucht oder nicht ? Was meinst du ? Oder soll ich mich melden ?


Es gibt kein richtig und vermutlich auch kaum ein falsch. Bitte entscheidet das selbst.

Is@moo
Danke! Deine Worte beschrieben die Situation sehr gut.
vor allem dass ich ihr keinen Grund mehr gegeben habe sich in mich zu „verlieben“ sich zu bemühen weil sie wusste mein ganzes Leben liegt in ihren Händen und ist unbewusst dort hinein gerutscht.

es ist mir wichtig dass beide unabhängig voneinander werden.
meine Frage ist noch, kann man spüren, nach dem eben Abstand war, das diese Unabhängigkeit nachlässt, man freier ist und trotzdem das verlangen nach dem anderen noch zu haben ?
Ich denke ja, denn Abhängigkeit hat nichts mit Liebe.

@moo meinst du mit dauerhafter Distanz Kontaktabbruch?
Oder ist es auch ausreichend auf Distanz zu gehen in dem man sich nicht mehr sieht, aber noch schreibt wenn auch sehr bedürftig ?

Zitat von Sophia9:
...meinst du mit dauerhafter Distanz Kontaktabbruch?
Oder ist es auch ausreichend auf Distanz zu gehen indem man sich nicht mehr sieht, aber noch schreibt wenn auch sehr bedürftig?

Bedürftig? Oder meintest Du vielleicht dürftig (also im Sinne von oberflächlich)?

Als Außenstehender kann ich Dir die Entscheidung bzgl. vollständigem Kontaktabbruch leider nicht abnehmen. Ich kann Dir nur schildern, wie es bei mir seinerzeit lief:

Meine damalige Partnerin und ich waren an einen Punkt gelangt, wo es eigentlich für beide nur noch Stillstand gab. Beide hatten wir Probleme mit Depris, wie sich im Laufe unserer Beziehung zeigte. Wir konnten weder miteinander noch ohne einander. Im Schach würde man es eine Patt-Situation nennen. Wir standen uns gegenseitig komplett im Weg und wollten aber auch den anderen nicht verlieren, da wir das Gefühl hatten, dann würde alles zusammenbrechen.

Als es wirklich unaushaltbar wurde, vereinbarten wir einen vollständigen Abbruch für 3 Monate und wollten uns dann wieder treffen und schauen, wie es uns ergangen ist. Bereits nach 3 Wochen kürzten wir die Sache ab und sagten uns im Guten ade...

Ich habe mich notwendigerweise viel mit (meinen) Süchten beschäftigen müssen und habe dabei auch einiges über meine sozialen Beziehungen gelernt. Darum habe ich oben bewusst das Wort Missbrauch verwendet und denke, das ist es auch, was Hotin eine große Gefahr nennt. Wir neigen in Beziehungen dazu, eine Rolle zu übernehmen. Je nach Partner rüttelt man sich im Laufe der Jahre dann wie in einem Karton der (durch´s Leben) geschüttelt wird in die für einen vermeintlich (!) passende Ecke.

Die Gefahr hierbei ist, dass wir, wenn wir nicht achtsam sind, aus dieser Ecke nicht mehr herauskommen. Die anderen Ecken sind dann vielleicht belegt und ich habe nur wenig Ahnung von diesen Ecken. Meinem Partner geht es vielleicht ganz genauso. Das begrenzt dann beide. Die eigentliche Zuneigung (welche m. E. bei jeglicher Partnerwahl sowieso im voraus zu hinterfragen wäre!) ist dann der Kitt der verfahrenen Situation. Wir betreiben dann, flapsig formuliert, geistige bzw. entwicklungstechnische Inzucht - mit den entsprechenden Folgen.

Bezüglich Distanz: Stell Dir mal vor, Du wärst psychisch Alk. (die meisten Alk. sind das nämlich). Du kommst an den Punkt wo Du merkst, Du verlierst allmählich vollständig die Kontrolle. Du beschließt daher, nichts mehr zu trinken. Würdest Du Dir dann in diesem Zuge den Kühlschrank mit Bi er und Schn aps bestücken?

Eine langjährige Beziehung läuft vor allem auch auf geistiger Ebene ab und dazu gehört insbesondere Gesagtes bzw. Geschriebenes - denn daraus ergibt sich unser Denken und ergo unser Fühlen. Und unser Erleben, unser Ich-und-Welt-Empfinden ist doch nichts anderes als Denken und Fühlen (von Sinneseindrücken).

Der Grund, weshalb man vor einem totalen Kontaktabbruch solch große Angst hat, ist vielseitig. Vor allem, ganz banal: man hat Entzugserscheinungen! Die Gewohnheit, stets ein Feedback zu geben und zu bekommen ist, wie der Name schon andeutet, eine Wohnstatt (unseres Ichs). Und wer nie aus der Wohnung raus kommt, kennt nix anderes!

Doch: nur wer es wagt, zuerst mal in eine andere Wohnung oder gar ins Freie zu treten kann sich (ver-)ändern! Für eine neue Perspektive braucht es einen anderen Standpunkt. Es genügt nicht, nur den Kopf woanders hin zu drehen, denn dabei verändert man nur die Objekte auf die man blickt. Es ist das Subjekt, das sich bewegen muss.

Wenn ein Partner wegfällt, fällt nicht ein Teil von einem selbst weg, sondern es entsteht eine freie Fläche (um es bildlich auszudrücken).

Wenn das Feedback des Partners oder das Feedback an den Partner wegfällt, entsteht ein freier Geistesraum, in dem - vielleicht seit langem erstmals wieder - freie, interne Dialoge möglich sind. Wir sollten keine Angst vor diesen inneren Gesprächen haben. Sie mögen längere Zeit benötigen um Einsichten zutage zu fördern aber idR sind dies dann auch sehr wesentliche.

Es kann sein, dass Du erst im Zuge der Abstinenz die Notwendigkeit einer professionellen Begleitung (Coaching, Therapie) erkennen kannst. Oft zeigen sich in der Entwöhnungsphase die subtileren, fundamentaleren Aspekte, die zu bearbeiten sind. Und genau da beginnt eigentlich erst das, was ich sich-selber-kennenlernen nenne. Wenn das geschafft oder zumindest ein gutes Stück weit gediehen ist, dann bildet man automatisch andere, souveräne soziale Beziehungen.

Du könntest Deiner Partnerin das z. B. genauso erklären. Vielleicht sprichst Du dabei etwas aus, was sie sich bislang nicht (so) zu formulieren traute.

Erst wenn ihr beide, jeder für sich und unabhängig vom Anderen durch diese Entwicklung geht, kann jeder danach für sich kompetent entscheiden, ob eine erneute Beziehung sinnvoll ist. Ihr seid dann notwendigerweise zwei Andere geworden und das muss nicht unbedingt (wieder) zusammenpassen.

Davon abgesehen möchte ich behaupten, dass so manche Beziehung, die nach Liebe schmeckt, sich im Laufe der Jahre schlicht als Versehen herausstellen kann. Da kann eigentlich niemand was dafür. Das hat schon Erich Kästner in seiner unerreicht nüchtern-melancholischen Art so treffend geschildert:

Ich gehe davon aus, dass Dein Beitrag #15 an @Hotin gerichtet war.

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