Ich hoffe sehr, hier wirklich Hilfe, Tips und Ratschläge zu meiner Situation bekommen. Und weiterhin hoffe ich, dass man zumindest in diesem Forum nicht als Jammerlappen, Weichei oder Ähnliches betitelt wird, weil man einfach nur am Boden und am Ende ist.
Meine Situation:
Ich (34) bin Vater einer knapp zweijährigen Tochter. Diese ging aus meiner ehemaligen Beziehung hervor. Meine Ex-Verlobte (24) hat sich vor etwas über zwei Monaten von mir getrennt. Die Beziehung dauerte insgesamt über 4 Jahre. In dieser Zeit waren wir schon zweimal getrennt. Der Grund war stets: sehr extreme Eifersucht von uns Beiden.
Meine Ex hatte nach jeder Trennung das Bedürfnis, sich schnellstmöglich einen neuen Typen zu angeln, was ihr aufgrund ihrer Optik und ihrer Reize nicht sonderlich schwer fiel. Jedoch hielten diese Beziehungen nicht lange, so dass wir letztendlich nach den Trennungen wieder zusammengefunden hatten. Doch nun scheint es definitiv endgültig zu sein.
Ich habe also nicht nur meine Ex-Verlobte verloren, die ich immer noch über alles auf dieser Welt liebe und vermisse, sondern mit ihr und meiner Tochter auch meine Familie. Und ich komme mit dieser Situation einfach überhaupt nicht zurecht. Am Schlimmsten an dieser Situation für mich ist, dass meine Ex schon wieder einen Neuen hat, man wurde also wieder mal nach ca. 6-8 Wochen einfach so ausgetauscht, wie ein Lappen, der nicht mehr richtig wischt.
Ich vermute sehr stark, dass auch diese Beziehung von ihr nicht auf Liebe beruht, sondern einfach nur auf der Tatsache, dass meine Ex-Verlobte offensichtlich nicht über längere Zeit alleine sein kann. Sie setzt sich mit Trennungen und mit sich selbst überhaupt nicht auseinander, sondern stürzt sich stets direkt ins nächste Abenteuer.
Man muss dazu sagen, dass meine Ex-Verlobte eine sehr schlimme Vergangenheit hinter sich hat. Ich möchte aber, aus Respekt ihr gegenüber, nicht ins Detail gehen. Jedenfalls liegt die Vermutung hier sehr nahe, dass sie Borderlinerin ist, zumindest erfüllt sie im Grunde alle Symptome dieses Krankheitsbildes.
Ich bin aufgrund der Trennung mittlerweile auch in Therapie, aber diese hilft mir eigentlich überhaupt nicht weiter. Es vergeht einfach kein Tag, keine Stunde, keine Minute, keine Sekunde, in der ich nicht an sie denke und einfach stundenlang nur heulen muss. Zudem leider ich selbst seit Jahren schon unter starken Depressionen, die - bedingt durch die aktuelle Situation - dadurch nochmal umso schlimmer ausfallen. Ich kämpfe seit der Trennung permanent mit Suizidgedanken, die immer deutlicher und stärker werden.
Vermutlich habe ich es bisher einfach nur meiner Tochter zuliebe und aufgrund der Angst, dass der Tod einfach was absolut Endgültiges ist (vermutlich), nicht getan, ansonsten hält mich absolut nichts mehr auf dieser Welt. Meine Tage sind durchgehend begleitet von Dunkelhit, tiefer Trauer, Schmerz, Wut, Hass, Leere, Hoffnungslosigkeit und ich könnte einfach nur durchgehend schreien und heulen, weil es einfach alles so unfassbar schmerzhaft ist. Diesen Schmerz können wohl nur Menschen im Ansatz nachempfinden, die ähnliche Situationen durchlebt haben bzw. aktuell durchleben.
Man kann diesen Schmerz nicht in Worte fassen: Man will davor weglaufen, sich diesem entziehen, aber je mehr man dies versucht, umso grausamer holt einen dieser Schmerz wieder ein, er übernimmt den gesamten Körper, das Herz, die Seele und es zerdrückt einen von Sekunde zu Sekunde mehr, wie ein schwerer Bleimantel, den man trägt und der von Sekunde zu Sekunde schwerer wird...
Ich sehe meine Tochter zwar regelmäßig (jedes zweite Wochenende komplett und in der Woche, an der ich sie nicht am Wochenende bei mir habe, zwei Tage hintereinander), aber sie kann mir auch diesen Schmerz nicht nehmen. Ich nehme am Leben im Grunde überhaupt nicht mehr teil. Meine alltäglichen Pflichten, wie meinen Haushalt zu führen, einzukaufen, etc. erfordert allergrößte Überwindung...
Meiner Ex-Verlobten bin ich seitdem nicht mehr begegnet. Die Übernahme bzw. Übergabe unserer Tochter wird durch eine dritte Person übernommen, so dass ich meiner Ex-Verlobten nicht persönlich unter die Augen treten muss. Ich würde daran absolut zerbrechen, sie wiederzusehen. Wäre sie alleinstehend, sähe die Situation wohl ganz anders aus. Aber der ständige Gedanke daran, dass sie einen Neuen hat, sich mit diesem sexuell vergnügt, diesen als seine neue Familie erachtet, dieser Neue mit meiner Tochter spielt, diese vielleicht bald auch Papa zu ihm sagt...Es ZERFRISST mich einfach von Tag zu Tag mehr...
Im Grunde will ich diese Gedanken überhaupt nicht haben, diese nicht zulassen, aber ich kann mich einfach nicht dagegen wehren...
Ich habe mich seitdem von sämtlichen sozialen Kontakten komplett abgekapselt, möchte Niemanden in meiner Nähe haben. Ich trinke seitdem regelmäßig Alk., jeden Abend. Bis ich einen Pegel erreicht habe, bei welchem ich das Gefühl habe, es ist alles nicht mehr so schlimm. Je näher jedoch der Zeitpunkt der Nüchternheit kommt, umso mehr holt mich dies grauenhafte Realität wieder ein. Es ist einfach nicht mehr auszuhalten.
Ich möchte meiner Ex-Verlobten einfach NIE WIEDER in meinem Leben begegnen, es würde mich absolut zerreißen, das weiß ich. Jedoch bedeutet dies auch, dass ich dann bei wichtigen Ereignissen in ihrem Leben, wie Untersuchungen, evtl. Krankenhausaufenthalten, erste Kindergartentage, Einschulung nicht dabei sein werde, weil ich sonst meiner Ex-Verlobten wieder begegnen würde, denn sie ist natürlich bei diesen Ereignissen dabei.
Nach längeren Gesprächen mit meinem Therapeuten hat dieser mir nun geraten, in eine stationäre Reha zu gehen. Ich weiß aber nicht, ob mir das hilft bzw. wie so etwas überhaupt abläuft, und was es im Endeffekt bringen soll.
Ich habe nun ein paar Fragen an Euch:
1. Könnt Ihr es nachvollziehen, dass ich meiner Ex-Verlobten niemals wieder begegnen wollen würde? Und habt ihr gleichzeitig auch Verständnis dafür, dass ich dann an gewissen, wichtigen Ereignissen meiner Tochter nicht dabei sein kann? Oder findet Ihr das verantwortungslos?
2. Denkt Ihr, eine stationäre Reha kann mir in meiner Situation helfen? Wie lange dauert diese in der Regel und würde man diese überhaupt bewilligt bekommen?
3. Wie kann ich es schaffen, einfach nicht mehr permanent diese grauenhaften, unbeschreiblich schmerzhaften Gedanken an meine Ex-Verlobte, zusammen mit ihrem Neuen und unserer Tochter zu haben?
BITTE helft mir...Ich kann einfach nicht mehr...
Liebe Grüße
Sascha (34)
23.08.2018 16:28 • • 24.08.2018 #1