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Fast 6 Jahre später ist das Thema wieder sehr präsent. Wir sind noch immer zusammen, hatten zwischendurch die ein oder andere Phase, wo jeder von uns über Trennung nachdachte.

Vielleicht ist es jetzt wieder nur eine Phase oder es wird jetzt wirklich zur Trennung kommen.

Die Jahre vergehen und mein Freund sieht keine Fortschritte bei mir. Ich war vor ein paar Jahren erneut in einer Klinik, die anschließende Therapie ist offiziell beendet.
Ängste blockieren mich noch immer, das Studium ist noch nicht beendet.

Der Umgang miteinander ist nicht gesund, habe das oft angesprochen. Er kritisiert mich viel, beleidigt aus Spaß mein Aussehen und macht, obwohl auch ich jetzt Vollzeit arbeite, kaum was im Haushalt. Ich denke, er macht das, weil er innerlich unzufrieden mit der Beziehung ist und ich denke dann auch oft, ich habe es verdient, mehr zu machen, weil ich sonst nichts zu bieten habe.
Gerade nach solchen Trennungsgesprächen wie gestern will ich meine krankheitsbedingten Defizite ausgleichen und den Haushalt alleine machen, ihn weniger kritisieren.

Wir hatten auch drüber gesprochen, dass eine Trennung schwer fällt, weil man sich aneinander gewöhnt hat und es bequem ist, dass ich alles mache, man nicht alleine ist. Und ich müsste zunächst zu meinen Eltern ziehen (ist seine Wohnung).

Er wünscht sich zudem eine Partnerin, die seine Defizite ausgleicht, ihn motiviert, mehr zu unternehmen. Während ich ihn hemme, weil ich wegen meiner Ängste und finanziellen Situation keinen Ausflug oder Urlaub machen möchte. Das ist eine Sache, an der ich für mich persönlich arbeiten muss. In einigen Dingen bin ich mir aber selber nicht ganz sicher, was ich möchte.

Auslöser war jetzt das Thema Hausbau und Kinder. Es stand immer fest, dass wir das beide möchten. Er hat finanziell aktiv darauf hingearbeitet, während ich unsicher wurde, ob ich das noch will. Wir haben Bedenken, dass ich einen Job nicht längerfristig durchstehen könnte und an ein Kind meine Ängste weitergebe oder zb keine Ausflüge machen könnte oder gar nochmal in eine Klinik müsste.

Er sagte sonst immer, Heiraten und Kinder kämen erst in Frage, wenn ich mein Studium beendet habe (scheinbar hat er es innerlich damit gleichgesetzt, dass ich gesund wäre). Jetzt hat sich das Thema Haus konkretisiert und plötzlich will er mit mir zusammen kaufen. Früher war der Plan, dass er alleine kauft, weil ich nur wenig beitragen könnte und dann nur Miete zahlen würde. Doch er meint, einen Kredit würde er alleine nicht bekommen. Ein paar Stunden später spricht er von Trennung, da ihm bewusst wurde, dass ich weder finanziell noch organisatorisch verlässlich unterstützen könnte.
Seine einzige Chance wäre die Trennung und dann schnell eine neue Frau finden, die das kann.

Ich habe nicht viel gesagt, da ich teilweise Angst habe, ihm meine Gedanken und Gefühle mitzuteilen, gerade wenn sie seine Trennungsabsichten untermauern würden. Ich will ihm nicht versprechen, dass ich mich so ändere, wie er es gerne hätte, weil ich selber nicht weiß, ob ich das kann.
Eine Garantie, dass man jemand neuen findet, mit dem es besser passt, gibt es nicht. Das Risiko sollte man eingehen, wenn man sich sehr sicher ist, dass die aktuelle Beziehung sich nicht bessern kann. Ich sehe das noch, deswegen würde ich keine Trennung wollen.
Sollte er sich trennen, wäre das schlimm und ich habe Angst, dass ich mich danach sehr schlecht fühle und dadurch zb meinen Job verliere. Wenigstens fühle ich mich noch jung genug, dass ich mir vorstellen könnte, jemand neues zu finden und eine Familie zu gründen. Haus müsste nicht zwingend sein.

Zitat von Aqua:
Ein paar Stunden später spricht er von Trennung, da ihm bewusst wurde, dass ich weder finanziell noch organisatorisch verlässlich unterstützen könnte.
Seine einzige Chance wäre die Trennung und dann schnell eine neue Frau finden, die das kann.

Bei solchen Aussagen würde ich mich schnellstens trennen

A


Trennung wegen psychischer Krankheit

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Zitat von Aqua:
wieder sehr präsent.


Ihr seid jetzt nimmer frisch verliebt, sondern eigentlich schon lange zusammen. So lang, dass man davon ausgehen kann, dass man die Macken voreinander kennt.

Also, nicht erst seit Neustem bist du psychisch instabil, und das weiss er ganz genau.

Mein Beziehungsmodell ist Ehrlichkeit. Und dazu gehört ganz klare Aussprachen und wie es scheint, solltet ihr genau das tun. Euch zusammensetzen und eure Zukunft klar und deutlich besprechen. Das geschieht nicht an einem Tag, das müsst ihr richtig durchkauen mit allem Plus und Minus. Und dann ist aber auch gut.

Zitat von Acipulbiber:
Bei solchen Aussagen würde ich mich schnellstens trennen

Kann ich so unterstreichen.

Hört sich für mich eher so an, als seist du Mittel zum Zweck.
Man hat sich aneinander gewöhnt, du machst brav alle anfallenden Arbeiten im Haushalt.
Zudem kann ein Kredit von ihm alleine nicht gestemmt werden, also darfst du mit ran.

...
Soll jetzt nicht böse klingen, aber reflektiere bitte ganz genau für dich, ob es das ist, was du wirklich willst.
Im Zweifel bindet ein gemeinsames Haus, und sollte er doch nicht der Eine sein, kann's kompliziert werden.

Zitat von Suesssauer:
Kann ich so unterstreichen. Hört sich für mich eher so an, als seist du Mittel zum Zweck. Man hat sich aneinander gewöhnt, du machst ...

Ich sehe es leider auch so

Danke für eure Antworten. Ich dachte, ich hätte danach noch was geschrieben, hatte es dann aber scheinbar doch nicht abgesendet.

Trennung sagt sich immer leicht, ich hatte da bereits drüber nachgedacht, mich aber entschieden, dass ich die Beziehung nicht aufgeben möchte, da ich nicht sehe, dass es in einer neuen Beziehung besser sein könnte. In gewisser Weise brauche ich den Druck von außen. Wenn es meinem Partner egal wäre und es keine Konsequenzen gäbe, würde ich vermutlich immer so weiter machen wie bislang und damit auch nicht glücklich sein.

Außerdem würde ich umgekehrt genau so handeln, würde mein Partner sich so verhalten, dass meine Zukunftspläne nicht mehr realistisch wären, hätte eine Beziehung keinen Sinn.

Dennoch würde ich mir eine Lösung wünschen, mehr Verständnis von meinem Partner auf der einen Seite und einen besseren Umgang mit schweren Situationen auf meiner Seite.
Jetzt steht zb. ein Termin an, der meine Angstspirale entfacht hat. Wir müssen mit dem Auto fahren, was bei mir oft zu starken körperlichen Symptomen führt. Dazu keine genauen Infos, wie lange der Termin dauert und ob es da eine Toilette gibt (ist für mich immer wichtig) und wir treffen uns mit anderen, vor denen ich keinen schlechten Eindruck machen möchte, was nicht leicht wäre, wenn es mir nicht gut ginge. Mein Freund ist ebenfalls angespannt, weil er auch befürchtet, dass ich in letzter Minute absage oder es mir dort nicht gut geht und das setzt mich wiederum noch mehr unter Druck.

Durch Corona bin ich erst recht aus der Übung, was persönliche Treffen angeht und mit den aktuellen Inzidenzen spielt die Angst, sich anzustecken, auch noch mit rein.

Wenigstens sind meine letzten Expositionen positiv verlaufen, sogar die letzte Autofahrt hatte ich ganz gut vertragen.




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