ich versuche mich kurz zu fassen damit es keine extrem lange Geschichte wird.
Ich habe seit 13 Jahren eine Depression mit generalisierter Angststörung.
Am 1. Mai hat sich meine Freundin von mir getrennt nach 3,5 Jahren. Sie gab Gründe an, dass ich sie sehr verletzt habe, was ich auch nachvollziehen kann.
Ich habe sie zB obwohl wir zusammen wohnen an Weihnachten komplett alleine sitzen lassen. Ich war sehr in mich gekehrt, habe mich isoliert und dieses Empfinden für die Menschen war einfach nicht mehr da.
Angefangen so rücksichtslos zu werden, hat es im April 2018 als ich plötzlich gekündigt wurde. Ich bin damals offen mit meiner Depression und Angststörung umgegangen. Da ich des öfteren krank war, hat man mich gekündigt weil ich unzuverlässig sei. Man hat mir freundlicherweise noch den Spruch geh ein bisschen mehr in die Sonne, das hilft bei Depressionen mitgegeben. Man hat die Krankheit einfach ins lächerliche gezogen.
Zunächst saß ich 2 Monate auf der Straße bis ich einen Job fand den ich aus dem Homeoffice ausübte. In der Nachbetrachtung hat es mir die Struktur am Tag genommen die wichtig für mich war. Als dann im Oktober mein Vater noch die Diagnose Hirntumor bekam, war es ganz vorbei bei mir.
Die Gedanken kreisten nur noch um den Verlust weil ich auch eine extreme Bindung zum Elternhaus habe. Innerhalb der Beziehung war ich zwar körperlich da aber wie ein Roboter. Man konnte zwar mit mir reden aber es kam nicht bei mir an. Sie hat mich dann verlassen weil innerhalb dieser Monate zu viele Dinge passiert sind wo sie sich absolut alleine gefühlt hat.
Ich bin momentan sehr verunsichert und wollte von euch hören, ob es möglich ist dass man von einer Depression so heruntergezogen werden kann ohne dass man es selbst richtig realisiert?!
Mir ist diese Sensibilität komplett abhanden gekommen und ich habe nur noch um mich geschlagen. Habe auch Freunde und Familie vernachlässigt. Mich aber auch, in dem ich zB 10 Kilo zu nahm in einer Jahr und mich auch so habe gehen lassen.
Über Meinungen und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
Zusatz: Ich nahm zu dem Zeitpunkt 50mg Citalopram und 100mg Opipramol.
Frage wäre hier auch nach euren Erfahrungen ob Medikamente einen so gleichgültig machen können?
LG
16.11.2019 11:44 • • 18.11.2019 #1