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da es nicht besser sondern langsam aber sicher immer schlimmer wird habe mich endlich durchgerungen zur therapie zu gehen und habe im januar meinen ersten termin
ich hoffe das bringt was....

Hi roter Schnee,

da bist Du ja wieder. Sieht so aus als bleibst Du uns noch ein wenig erhalten. Hat doch auch was gutes, oder?

Dann wünsche ich Dir erstmal ein frohes neues Jahr. Für Dich hat es ja schon mal das positive, das Du Dich nun der Aufgabe, Dein Leben zurück zu erobern, nicht mehr alleine stellen mußt. Hast Du doch noch einen Therapeuten im Ort gefunden, der nicht ausgebucht war.

Damals meintest Du mal,
Zitat:
die angst vorm arzt hatte weniger damit zu tun das es ein arzt ist. es geht eher darum das es eine person is die ich nicht kenne mit der ich mich aber beschäftigen muss und mich mich vorstellen muss. ich habe keine angst vor ärzten sonder vor menschen.

Das bezog sich aber nur auf unbekannte Menschen, oder?
Wie sieht das mit Bekannten oder Freunden aus. Hat sich da was geändert? Ich meine jetzt nicht , das erfolglose Rettungsversuche von Freunden auch nerven können oder Du Dich nicht mehr dazugehörig fühlst, da Du nicht mehr alles machen kannst?

Du meintest es wäre schlimmer geworden. Was ist zu dem bisherigen noch dazu gekommen? Und wie sieht es mit der Medikamentierung aus, hat sich die auch verschärft? Hat es beruflich negative Auswirkungen gehabt?

Du merkst schon, meine Fragen einzustellen war für mich kein Neujahsrvorsatz

Weißt Du , ich habe da immer noch Probleme damit, daß so in die Reihe zu bekommen. Du hast soviele Resourcen in Deinem Leben auf die Du Dich stützen kannst. Bist Du Dir dessen eigentlich überhaupt bewußt?

Die Sache mit der Frau fürs Leben ist für mich sehr schwer einzuschätzen. Grundsätzlich will ich nicht leugnen, daß wenn man glaubt den geeigneten Partner fürs Leben gefunden zu haben und der sagt dann Nein, man einer gewissen Orientierungslosigkeit ausgesetzt ist. Aber dann hat es ja wohl doch noch geklappt. Genau hier ist der Punkt wo ich sagen würde, das war wohl die beste Therapie, die es geben kann, wenn das wirklich Dein Problem war. Aber Dein Zustand hat sich nicht gebessert.

Bliebe immer noch der Verdacht, daß erfolgreiche Menschen sich mit negativen Erfahrungen ( nicht ereichte Ziele, Ablehnung, Kritik, scheitern usw.) viel schwerer tun als Menschen, für die dies alltägliche Begleiter des Lebens sind.
Im Laufe Deines Lebens hast Du bestimmt auch mal Mißerfolge gahabt, und konntest das alleine schon auf Grund der überwiegenden positiven Erfahrungen leicht verarbeiten. Villeicht ist sogar das Geheimnis Deines bisherigen Erfolges, das Du das sogar besser wie andere kannst?!

Irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf, das Deine Angst vor Menschen nur der Angst vor Mißerfolg entspringt. Die Frage ist dann natürlich, wo ist Dein Selbstbewußtsein (die Frage wer oder was bin ich) und Dei Selbstwertgefühl geblieben. Zum Selbstwert erlaube mir eine Zitierung einer Wikipedia Theorie:


Selbstwertgefühl resultiert aus dem Vergleich der vermeintlichen subjektiven Fähigkeiten mit den Anforderungen, mit denen sich die Persönlichkeit konfrontiert sieht. Es lässt sich an ganz konkreten und zunehmend verallgemeinerten Anforderungssituationen bestimmen, zum Beispiel auch in psychologischen Tests. Ein hohes Selbstvertrauen gegenüber Anforderungen zeigt sich, wenn vorausschauend eingeschätzt wird, dass diese Situation gut gemeistert werden kann.

Der Grad des Selbstvertrauens hängt im Normalfall von der unterschiedlichen Befähigung für bestimmte Tätigkeiten ab und ist zeitlichen Änderungen (etwa durch Emotionen oder Müdigkeit) unterworfen.

Personen können situativ oder ständig ein inadäquates Selbstvertrauen haben, indem sie ihre Leistungsmöglichkeiten über- oder unterschätzen. Derartige Fehleinschätzungen entstehen auf der Grundlage individueller Besonderheiten, Einstellungen und anderer Eigenschaften. Ein zu hohes Selbstwertgefühl muss jedoch keineswegs günstig sein und kann sich zu Überheblichkeit entwickeln, was bei anderen Abneigung hervorruft.

Der beste Zustand ist ein Gleichgewicht zwischen den vier psychischen Säulen oder Grundbedürfnissen, insbesondere zwischen den jeweils ersten und letzten beiden:

Eigenständigkeit und Freiheit
zwischenmenschliche Beziehungen und das Bewusstsein gewisser Abhängigkeit
Wechsel in manchen Lebenssituationen
Dauer bei wichtigen Lebensgrundlagen

Vielleicht solltest Du mal Deine eigenen Gedanken und Gefühle in Bezug auf Konfrontationen mit fremdem Menschen damit vergleichen.

So, langsam wird es draußen schon hell, was bedeutet das ich zurück in meinen Sarg muß. Deswegen bleibt mir nur noch Dir viel Erfolg mit Deinem Therapeuten zu wünschen. Ich hoffe ihr werdet gemeinsam der Sache auf den Grund gehen und den einen schwachen Feiler Deines Lebens gegen einen autarken auswechseln.

Würde mich sehr darüber freuen über die Entwicklung in dieser Angelegenheit hir mehr zu lesen

Liebe Grüße und ein gutes neues Jahr

Chris

A


Traumfrau gibt mir einen Korb - danach Panikattacken

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hallo chris,

vielen dank für deinen ausführlichen text
ich wünsche dir und allen lesern auch ein gesundes neues jahr!

ich werd mal versuchen deine fragen zu beantworten, los gehts...

ja ich habe jetzt einen psychologen gefunden und bin voller hoffnung.

die angst vor menschen bezieht sich nicht nur auf fremde, diese aber natürlich sehr verstärkt als auf personen die ich kenne. auch eine zu große bande von meinen leuten kann zu angstzuständen führen, etwa ab 4 oder 5 personen.

ich würde sagen es hat sich kaum etwas geändern im umgang mit den freunden da sie bescheid wissen und die krankheit und mein verhalten akzeptieren und, wenn auc nur halbwegs, verstehen.

das krankheitsbild hat sich verändert, ja. es ist nun täglich da auch wenn ich alleine bin. ich habe dann ständig ein schlechtes unwohles gefühl im magen wie vor einer prüfung. wenn das telefon oder die türklingel geht wird mir noch übler... ich habe bis vorige woche abends eine mirtazapin genommen. dann eine woche nix und seit ein paar tagen hab ich täglich eine halbe alprazolam da das ständige gefühl mit der zeit doch ganz schön nervt.

beruflich ist es weniger schlimm da ich von zuhause übers internet arbeite. sofern stellt das nicht das problem da. wenn man jeden tag auf arbeit gehen müsste wäre es sicher extrem schwieriger.

:zitat: Du hast soviele Resourcen in Deinem Leben auf die Du Dich stützen kannst. Bist Du Dir dessen eigentlich überhaupt bewußt?

- hm ich denke nicht - was meinst du genau damit?

ja du hast recht - mein leben bislang wurde stetig immer besser - klar gabs auch mal rückschläge aber ich konnte immer an jeder noch so großen schei... einen kleines stück positives abgewinnen...

mein selbstbewustsein hatt sich in den letzten 4, 5 jahren enorm gesteigert, ich war vollkommen zufrieden mit dem leben und mir, ich war gesund, gutaussehend, intelligent, witzig, stand extrem gern im mittelpunkt, war leitender angestellter, habe schulungsklassen unterichtet und war zufrieden mit dem was mir das leben bot....

ich bin auch jetzt noch von mir überzeugt, und abgesehen von dieser krankheit, habe ich ein klasse leben, tolle wohnung, tolle freunde, alles schick, ich seh keinen fehler der mich so krass bedrücken würde um krank zu werden...

zu deiner letzten frage:

Eigenständigkeit und Freiheit - hab ich ausreichend würd ich sagen, ich bin selbstständig und kann tun und lassen was ich will, lebe allein und habe somit auch meine freiheit, was ich als angenehm empfinde.

zwischenmenschliche Beziehungen und das Bewusstsein gewisser Abhängigkeit - hm was is da genau gemeint? meine zwischenmenschlichen beziehungen die man doch auch sozialkompetenzen nennen könnte waren einer der hauptpunkte auf der gesuch nach der letzten gehaltserhöhung in meinem frührern job ich denke daran hat sich, von der krankheit abgesehen, nix geändert.

Wechsel in manchen Lebenssituationen - was wechselt in welchen situationen? das ganze leben ist ein ständiger wechsel - die einzige konstante im leben ist die veränderung - damit kann und muss ich ja leben...

Dauer bei wichtigen Lebensgrundlagen - das weiss ich wirklich nicht mehr zu deuten....

nun ich hoffe das war ausführlich genug und halbwegs verständlich.
ich bin guter dinge und sehr gespannt ob der therapeut wirklich helfen kann und werde selsbtverständlich davon berichten..

ganz liebe grüße und bis später....

roterschnee

Hi roterschnee.

schon zwei Tage vom neuen Jahr vorbei. Das Jahr rast auch wieder so dahin

Ich danke auch Dir für die ausführlichen Antworten. So hat man eine gute Komunikationsbasis, und deswegen schreibe ich Dir auch gerne.

Ich habe Deine Antworten jetzt mal mit meinen eigenen Erfahrungen als Sozial Phobiker verglichen. Das ist natürlich nicht wirklich Aussagekräftig, da wahrscheinlich jeder betroffene Mensch seine Phobie unterschiedlich wahrnimt und auslebt.
So fand ich Szenarien ( Telefon, Türklingel) wo ich mich mit Dir im Einklang befinde. Kurios fand ich die Sache mit Freunden.
Zitat:
die angst vor menschen bezieht sich nicht nur auf fremde, diese aber natürlich sehr verstärkt als auf personen die ich kenne. auch eine zu große bande von meinen leuten kann zu angstzuständen führen, etwa ab 4 oder 5 personen

Also hier kann ich Dir soweit folgen, das man vielleicht schon mal lieber alleine ist, als bei Freunden. Wobei man bei Freunden zwar nicht das selbe bedrohliche Potential verspürt wie bei Fremden, aber im Sinne von heute keine Lust sich dann schon selbst ein bischen belügt. Wenn es aber dann doch dazu kommt, in Gesellschaft von Freunden zu sein, dann wäre es mir lieber es wären so viele wie nur möglich. Dann beschäftigen sich die Leute schon automatisch mehr miteinander als mit mir. Das resultiert wohl ( bei mir) aus mangelndem Selbstvertrauen, allen Anforderungen auch gewachsen zu sein. Hier fiel mir das erste mal ein Unterschied zu Dir auf. Bis dahin dachte ich auch, das mangelndes Selbstvertrauen die Ursache für Deine Phobie wäre. Deswegen auch mein Hinweis auf Deine Resourcen , die ich nun doch mal erläutere.

Da wären zum Beispiel Deine Freunde, die trotz der relativ nun länger anhaltenden Angststörung immer noch an Deiner Seite sind. Vielleicht weißt Du garnicht was Du für ein Glück hast, solche Menschen zu kennen, die nicht nur den Titel Freunde tragen. Solch netten Menschen an sich binden zu können setzt auch voraus, das DU es ihnen Wert bist. Vielleicht dadurch, das Du auch ihnen ein guter Freund gewesen bist.

Du hast berufliche Erfolge vorzuweisen. Das heißt, Du besitzt mehrere Fähigkeiten, die auch Anerkennung finden. Du weißt also, das Du gewisse Dinge gut kannst. Auch das wäre ein Potential, was man nutzen könnte Angst zu besiegen.

Ich könnte das jetzt noch weiter ausführen, aber ich merke nun das Dein Selbstvertrauen garnicht Dein Problem ist. Und das finde ich so erstaunlich. Denn nach meiner Erfahrung gibt es soziale Phobie nur als Kombipack mit verringertem Selbstwertgefühl. Ich habe auch diesbezüglich heute nochmal das I-Net durchgeschüttelt und könnte Dich mit Links, wo genau das heraus vorgeht, totwerfen.

Deswegen steht mir auch immer mehr in Deinem Fall und der Bezeichnung sozialer Phobie ein Fragezeichen im Weg.
Auch die Entstehungsweise von SP, meist im Kindesalter durch übermäßige Behütung, aber mangelnder emotionale Zuwendung. scheint ja auf Dich auch nicht zuzutreffen. Dann hättest Du auch früher schon was davon bemerkt.
Dann gibt es noch die Möglichkeit eines traumatischen Erlebnisses, was ja Lorilea auch schon ansprach. War ja auch nicht der Fall. Sowas kann man zwar auch verdrängen, macht aber alles keinen Sinn bei Dir.

Also meiner Meinung nach hast Du ein untypisches Krankheitsbild. Ich lasse mich aber auch gerne von anderen Teilnehmern hier im Forum diesbezüglich belehren.

Ich will Dir dazu nochmal einen Link geben:
http://sozphobie.freehosting.net/sp-lang.html

Ich bin jetzt mal gespannt, welche Therapie Dein Therapeut nun für ratsam hält.
Grundsätzlich ist es tatsächlich so, das SP am wirkungsvollsten mit Verhaltenstherapie begegnet wird. Im Deinem Falle weiß ich nicht. Möglich das wie bei Pasta auch bei Dir eine analytische Gesprächstherapie das beste wäre. Aber das wird Dein TP schon rauskriegen.

Ich hatte mal vor einigen Jahren das Problem mich aus einer Arbeitslosigkeit aus eigener Kraft nicht mehr befreien zu können. Diesbezüglich suchte ich einen TP auf, der mit mir Verhaltens TP sowie analytische TP, darüber hinaus noch Fokal TP machte. Den goldenen Abschluß brachte Chi Gong. Nein, das ist nichts zum rauchen ) Das Ziel damals, mich bei Firmen wieder Vorstellen zu können, konnte erreicht werden. Allerdings hatte ich dann auch wieder einen Job, und damit kaum noch Zeit neben Familie noch die TP weiterzuführen. So war das ganze leider eine Vorübergehende Angelegenheit und im Laufe der Zeit verschlimmerte sich alles wieder. Bevor Du Dir da aber jetzt für Deinen Fall Sorgen machst, muß ich noch erwähnen das ich mein SP schon mein Leben lang habe. Läßt sich also mit Deiner eigentlich gar nicht vergleichen.

Auf die Wikipedia Erklärung zum Thema Selbstwert noch näher einzugehen, schenke ich mir jetzt mal. Denn es bezieht sich auf ein Problem was Du ja garnicht hast.

Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deiner ersten PT Stunde und alles gute.

Chris

PS: Alle sozial Phobiker beneiden Dich um Deinen Job (von zu Hause aus)

so, ein paar monate sind vergangen und ich schreib mal wieder was zum aktuellen stand.

die therapie ist ganz okay bis auf das ich denke das sie nicht grad viel bringt. auslöser war warscheinlich ein zu starker lebenswandel und das komplett neue umfeld, gepaart mit ein paar niederschlägen und gescheiterten beziehungen. dadurch baute sich dieser soziophiele charakter auf und eine art kontrollverlustangst, was wiederrum zu den attacken und der angst vor menschen mutierte.

darum hab ich mich mit absprache meines therapeuten und meiner hausärztin dazu entschlossen auch einer weitere medikamentöse behandling nachzugehen.

seit der ersten einnahme sind nun 6 wochen vergangen und ich muss sagen - ich fühle mich zu 90 % wieder fit und frei!

wir gaben die dosis seit gestern noch einmal ein kleines bisschen gesteigert um die 100% mensch wieder zu erreichen und ich bin extrem guter dinge.

die wunderpille heisst paroxetin - und ich bin hellauf begeistert.
anfängliche starke nebenwirkungen lassen nach ca einer woche nach und dann geht es nur noch bergauf - jeder der unter angststörungen leidet möchte ich das mittelchen empfehlen! keine panikatacken mehr - keine übermäßigen schlechten gefühle. mit der höreren dosis (von 20 auf 30mg) bin ich überzeugt das ich in wenigen wochen wieder normal bin

es darf also wieder gesungen und gefeiert werden...

fragt euren arzt des vertrauens nach paroxetin - ich hoffe es hilft bei euch genau so gut !

alles gute

Schön roterschnee! Freut mich für Dich-Toll.Noch eine Frage hab ich.Wie siehts mit Alk. im Moment aus?
Liebe grüße

dankeschön...

ja Alk. is ist normal - paar bierchen aller paar tage und bei sozialen zusammenkünften mit freunden schon mal mehr... is aber unter kontrolle und nicht zu viel und nicht täglich...

wow schon jahr vergangen

ich nehm nach wie vor paroxetin 30mg und komme relativ gut zurecht im leben. es ist noch nicht 100%tig weg aber von angst kann man nicht mehr sprechen. ab und zu, je nach bevorstehender situation ein mulmiges gefühl ist alles was noch geblieben ist. ich hoffe das das auch noch weg geht.

alles gute ...

Hi roter Schnee

Zitat:
wow schon jahr vergangen


Ja, seit der Wirtschaftskrise kürzen die wo sie nur können

Ich freue mich nochmal von dir zu hören...und darüber das es dir jetzt besser geht. Ich vermute der Weg bis hierhin war nicht leicht .Du hast bestimmt sehr daran gearbeitet?

Dann ist es also bei der positiven Wirkung von damals ....
Zitat:
...und ich bin extrem guter dinge.

die wunderpille heisst paroxetin - und ich bin hellauf begeistert.


...geblieben und dein Leben ist nun fast normal. Das mulmige Gefühl ist ja dann im Vergleich zu früher akzeptabel.

Ich freue mich für dich und falls wir uns nicht mehr sehen wünsch ich dir schonmal frohe Weihnachten und einen guten Rutsch

LG Chris




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