Hi roterschnee.
schon zwei Tage vom neuen Jahr vorbei. Das Jahr rast auch wieder so dahin
Ich danke auch Dir für die ausführlichen Antworten. So hat man eine gute Komunikationsbasis, und deswegen schreibe ich Dir auch gerne.
Ich habe Deine Antworten jetzt mal mit meinen eigenen Erfahrungen als Sozial Phobiker verglichen. Das ist natürlich nicht wirklich Aussagekräftig, da wahrscheinlich jeder betroffene Mensch seine Phobie unterschiedlich wahrnimt und auslebt.
So fand ich Szenarien ( Telefon, Türklingel) wo ich mich mit Dir im Einklang befinde. Kurios fand ich die Sache mit Freunden.
Zitat:
die angst vor menschen bezieht sich nicht nur auf fremde, diese aber natürlich sehr verstärkt als auf personen die ich kenne. auch eine zu große bande von meinen leuten kann zu angstzuständen führen, etwa ab 4 oder 5 personen
Also hier kann ich Dir soweit folgen, das man vielleicht schon mal lieber alleine ist, als bei Freunden. Wobei man bei Freunden zwar nicht das selbe bedrohliche Potential verspürt wie bei Fremden, aber im Sinne von heute keine Lust sich dann schon selbst ein bischen belügt. Wenn es aber dann doch dazu kommt, in Gesellschaft von Freunden zu sein, dann wäre es mir lieber es wären so viele wie nur möglich. Dann beschäftigen sich die Leute schon automatisch mehr miteinander als mit mir. Das resultiert wohl ( bei mir) aus mangelndem Selbstvertrauen, allen Anforderungen auch gewachsen zu sein. Hier fiel mir das erste mal ein Unterschied zu Dir auf. Bis dahin dachte ich auch, das mangelndes Selbstvertrauen die Ursache für Deine Phobie wäre. Deswegen auch mein Hinweis auf Deine Resourcen , die ich nun doch mal erläutere.
Da wären zum Beispiel Deine Freunde, die trotz der relativ nun länger anhaltenden Angststörung immer noch an Deiner Seite sind. Vielleicht weißt Du garnicht was Du für ein Glück hast, solche Menschen zu kennen, die nicht nur den Titel Freunde tragen. Solch netten Menschen an sich binden zu können setzt auch voraus, das
DU es ihnen Wert bist. Vielleicht dadurch, das Du auch ihnen ein guter Freund gewesen bist.
Du hast berufliche Erfolge vorzuweisen. Das heißt, Du besitzt mehrere Fähigkeiten, die auch Anerkennung finden. Du weißt also, das Du gewisse Dinge gut kannst. Auch das wäre ein Potential, was man nutzen könnte Angst zu besiegen.
Ich könnte das jetzt noch weiter ausführen, aber ich merke nun das Dein Selbstvertrauen garnicht Dein Problem ist. Und das finde ich so erstaunlich. Denn nach meiner Erfahrung gibt es soziale Phobie nur als Kombipack mit verringertem Selbstwertgefühl. Ich habe auch diesbezüglich heute nochmal das I-Net durchgeschüttelt und könnte Dich mit Links, wo genau das heraus vorgeht, totwerfen.
Deswegen steht mir auch immer mehr in Deinem Fall und der Bezeichnung sozialer Phobie ein Fragezeichen im Weg.
Auch die Entstehungsweise von SP, meist im Kindesalter durch übermäßige Behütung, aber mangelnder emotionale Zuwendung. scheint ja auf Dich auch nicht zuzutreffen. Dann hättest Du auch früher schon was davon bemerkt.
Dann gibt es noch die Möglichkeit eines traumatischen Erlebnisses, was ja Lorilea auch schon ansprach. War ja auch nicht der Fall. Sowas kann man zwar auch verdrängen, macht aber alles keinen Sinn bei Dir.
Also meiner Meinung nach hast Du ein untypisches Krankheitsbild. Ich lasse mich aber auch gerne von anderen Teilnehmern hier im Forum diesbezüglich belehren.
Ich will Dir dazu nochmal einen Link geben:
http://sozphobie.freehosting.net/sp-lang.html
Ich bin jetzt mal gespannt, welche Therapie Dein Therapeut nun für ratsam hält.
Grundsätzlich ist es tatsächlich so, das SP am wirkungsvollsten mit Verhaltenstherapie begegnet wird. Im Deinem Falle weiß ich nicht. Möglich das wie bei Pasta auch bei Dir eine analytische Gesprächstherapie das beste wäre. Aber das wird Dein TP schon rauskriegen.
Ich hatte mal vor einigen Jahren das Problem mich aus einer Arbeitslosigkeit aus eigener Kraft nicht mehr befreien zu können. Diesbezüglich suchte ich einen TP auf, der mit mir Verhaltens TP sowie analytische TP, darüber hinaus noch Fokal TP machte. Den goldenen Abschluß brachte Chi Gong. Nein, das ist nichts zum rauchen ) Das Ziel damals, mich bei Firmen wieder Vorstellen zu können, konnte erreicht werden. Allerdings hatte ich dann auch wieder einen Job, und damit kaum noch Zeit neben Familie noch die TP weiterzuführen. So war das ganze leider eine Vorübergehende Angelegenheit und im Laufe der Zeit verschlimmerte sich alles wieder. Bevor Du Dir da aber jetzt für Deinen Fall Sorgen machst, muß ich noch erwähnen das ich mein SP schon mein Leben lang habe. Läßt sich also mit Deiner eigentlich gar nicht vergleichen.
Auf die Wikipedia Erklärung zum Thema Selbstwert noch näher einzugehen, schenke ich mir jetzt mal. Denn es bezieht sich auf ein Problem was Du ja garnicht hast.
Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deiner ersten PT Stunde und alles gute.
Chris
PS: Alle sozial Phobiker beneiden Dich um Deinen Job (von zu Hause aus)