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Hallo,
kurz zu mir, bin Männlich 28 Jahre und durchlebe momentan die Hölle auf Erden.
Was ist passiert?
Ich war mit meiner Ex 6 Jahre zusammen,
anfangs waren wir harmonisch mit der Zeit kam die Flaute.
Anfang des Jahres bekam mein Vater die schreckliche Diagnose Krebs kurz darauf kam ein
Schlaganfall, jetzt ist er einseitig gelähmt kann nicht sprechen.
Allein das raubt mir jegliche Kraft, hinzu kommt das sich meine Ex vor kurzen getrennt hat, da Sie keine Gefühle mehr hat.
Ich muss dazu sagen das ich in der Zeit der Krankheit keine Zeit gefunden habe für Sie.
Ich musste mich um vieles kümmern und jetzt stehe ich vor einem schwarzen Tunnel ohne Licht am Ende, ich weiß keinen Ausweg mehr, fühle mich
trotz Familie so alleine...

16.02.2019 10:19 • 18.02.2019 #1


7 Antworten ↓


Hey, wenn Deine Ex Dich in so einer schweren Zeit verlässt kann einen das schonmal dem Boden unter den Füssen wegziehen. Macht aber auch wirklich deutlich das ihre Gefühle abgeflaut sind. Ich würde mich an Deiner Stelle jetzt nur den relevanten Dingen Deine Aufmerksamkeit widmen. Wie Deinem Vater und Dir selbst. Tue Dinge die Dir Freude bereiten, die Dich weiterbringen. Verbringe viel Zeit mit Deinem Vater. Suche Dir eine Selbsthilfegruppe und/oder einen Therapeuten mit dem Du diese Probleme besser bewältigen kannst. Mal mit jemanden reden kannst.

A


Tiefes Loch gefallen, gibt es einen Ausweg?

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Zitat von Heaven28:
Ich musste mich um vieles kümmern


Das kann ich mir vorstellen...

Wichtig ist in jedem Falle,Dir alle möglichen Hilfen zu holen.
Vor allem Unterstützung in der Pflege.
Es ist wichtig,dass Du mal Abstand von allem gewinnen kannst und Zeit hast zum regenerieren.
Falls Du Geschwister hast: Diese wenigstens zwischendurch mit in die Pflicht nehmen für die Pflege des Vaters.


Dass zeitgleich auch noch die Partnerschaft zerbrochen ist,ist grosses Pech aber es ist nicht das Ende der Welt.
Ich habe meinen Ehemann in einer (kostenlosen) Singelbörse kennengelernt:
Wenn Du zuhause bist und Zeit hast,kannst Du dort bestimmt nette Frauen kennenlernen und das lenkt auch ein bisschen ab.
Man kann erstmal nur Freundschaft suchen denn es macht schon viel aus,wenn man nicht ganz alleine ist,auch wenn der Austausch zunächst nur online stattfindet.

Und überdies würde ich unbedingt einen Termin beim Psychiater vereinbaren,damit er Dir ein beruhigendes Medikament verschreiben kann:
am besten ein trizyklisches Antidepressivum (z.B. Amitriptylin),das hilft gegen die Depression und das Gefühl,dass alles nurnoch schwarz ist und beruhigt parallel ein bisschen.

Vielen Dank für die Antworten, mir fällt es verdammt schwer aus meinem Inneren zu berichten. Ich habe mich versucht abzulenken, erst in der Arbeit, aber das klappte nicht lange und ich brauchte eine Auszeit. Nun versuche ich soweit es geht mit meiner Familie darüber zu reden, mich abzulenken auch mal mit Alk.. Ob das jetzt gut ist, sei mal dahingestellt.
Meinem Vater geht es unverändert, die Situation, das er sich nicht mitteilen kann, fällt uns allen schwer. Es ist eine völlig neue unbekannte Welt, mit der wir noch lernen müssen umzugehen!
Einen Termin bei einem Psychiater werde ich mir nochmal genauer durch den Kopf gehen lassen.
Momentan befällt mich auch die Angst alleine zu bleiben und niemanden mehr zu finden.

Zitat von Heaven28:
mich abzulenken auch mal mit Alk..


Dann lieber ein beruhigendes Medikament,davon kann man auch gut runterkommen und mal abschalten/runterfahren und das Gedankenkreisen hört auf.
Deswegen der Besuch beim Psychiater (ist überigens heutzutage überhaupt nichts ungewöhnliches).

Ich dachte auch lange Zeit,ich würde nie einen passenden Partner finden und hatte Angst vorm Alleinsein.
Besonders,wenn schon eine leichte Depression im Anmarsch ist,hat man vermehrt solche Gedanken.
Auch deshalb lieber zeitig gegensteuern mit einem beruhigenden Antidepressivum.

Ist doch klar,dass eure/Deine Welt jetzt erstmal aus den Fugen geraten ist.

Safira schrieb das auch schon,es ist wichtig,dass Du jemand Aussenstehendes hast,mit dem Du reden kannst,das befreit schon ungemein.
Ambulante Therapie wäre super.

Alternativ eine Selbsthilfegruppe besuchen und dem sozialpsychiatrischen Dienst Deine Lage erklären.
Letzterer stellt soweit ich weiss auch kurzfristig jemanden zur Verfügung,der Dich in den seelischen Dingen unterstützen kann.

Kein Mensch kann mit sowas alleine zurechtkommen und es ist kein Ausdruck von Versagen,wenn man sich Hilfe holt,ganz im Gegenteil!

Also nochmal in Kurzform:

Termin beim Psychiater machen ( medikamentöse Unterstützung)
Sozialpsychiatrischen Dienst kontaktieren

Sich um eine ambulante Gesprächstherapie bemühen
Selbsthilfegruppe aufsuchen

Die ersten beiden Punkte sind die wichtigsten und zugleich am einfachsten umzusetzen,desahalb würde ich damit anfangen.

Meine Mutter ist Ende letzten Jahres gestorben,nachdem sie einen schweren Schlaganfall hatte.
Danach ist nichts mehr,wie es war und man braucht Zeit um sich zu fangen und an die neue Situation zu gewöhnen,das ist ganz normal.
Du wirst das schaffen aber hol Dir Hilfe,das ist das A und O.

Danke! Eure Worte nehmen mir nicht den Schmerz, aber es lässt ihn etwas erträglicher machen!
Ich merke jetzt wie gut es tut, sich darüber auszutauschen.
Nächste Woche kontaktiere ich meinen Hausarzt und Frage nach beruhigenden Medikamenten. Sowie wird ein Termin bei einem Facharzt gemacht.
All das kostet mich überwindung, weil man möchte doch keine Schwäche zeigen.

Super,genau richtig!

Das gehört dazu,dass die ersten Schritte Überwindung kosten aber es lohnt sich über seinen eigenen Schatten zu springen.
Und wenn man erstmal da war,fühlt man sich hinterher erleichtert und gestärkt.

Den Schmerz kann dir gerade keiner nehmen,es wird auch noch etwas dauern bis es dir wieder richtig gut geht.
Aber: Du hast den ersten (wichtigsten) Schritt auf dem Weg zur Besserung bereits geleistet:
Du hast beschlossen,Dir Hilfe zu holen.

Zitat von Heaven28:
All das kostet mich überwindung, weil man möchte doch keine Schwäche zeigen.


Ich schließe mich den anderen hier an. Und Du wirst aus dem Ganzen gestärkt hervorgehen, siehe dein Satz, den ich zitiere. Es ist ein Glaubenssatz, den du jetzt lernen darfst, aufzugeben Du darfst jetzt so richtig viel Schwäche zeigen und wirst ein Mensch werden, den sein Leben, sich und andere noch mehr schätzt und liebt.




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