seit gut anderthalb Jahren bin ich in einer Beziehung mit einem gleichaltrigen Partner, beide Mitte 30. Vorher führte ich lediglich Beziehungen zu älteren Männern, aber das nur nebenbei.
Das Problem, das beinahe von Anfang an immer wieder hochstieg, waren unsere unterschiedlichen Einkommensklassen und die Tatkraft, mit der wir unserer Arbeit nachgingen. Ich bin niemand, der sich von jemandem aushalten lässt, erwarte das wiederum aber auch von meinem Partner. Da mein Freund wenig verdient, hab ich auch versucht, meinen bis dahin geltenden Lebensstil (das hört sich hochtrabender an, als es tatsächlich gewesen ist), herunterzuschrauben... statt ein- oder zweimal im Monat essen gehen, maximal einmal im Vierteljahr.
Da er selbst mit seinem Job und dem niedrigen Gehalt unzufrieden war, habe ich ihm Unterstützung zugesagt beim Schreiben der Bewerbungen. Ich habe ihn nicht dazu gezwungen à la Wenn du das nicht machst, dann. Es ist und war seine freie Entscheidung. Ich stellte lediglich die Bedingung, dass er dann mit dem Geld, das er zur Verfügung hat, auskommen muss. Er war nämlich jeden Monat mehrere Hunderte Euro im Roten. Riet ihm, ein Ein- und Ausgabenbuch zu führen, das er nach einem Tag aus Bequemlichkeit verwarf. Er war selbst unglücklich mit der Situation, daher ermutigte ich ihn, vielleicht einen Nebenjob ins Auge zu fassen - zu seinem BESTEN! Leider nur mit mehrmaligem Anstoßen hat er überhaupt welche versendet. Er hätte auch die Möglichkeit, dies körperlich und geistig nach seinem Bürojob zu erledigen... ich wollte natürlich trotzdem mit dem Menschen zusammen sein... hab also nach vielen Alternativen gesucht, etwas zu unternehmen, was kein und kaum Geld kostet. Natürlich geht das nicht permanent. Sind wir zu kostenpflichtigen Veranstaltungen gegangen, die auch er mag, hab ich mich belullen lassen, ihm den Eintritt zu bezahlen... seine Aussage, mit der er meine Zahlung für ihn als gerechtfertigt ansieht: Er allein wäre zu Hause geblieben und hätte dafür kein Geld bezahlt. Die Aussage wird zu seinem neuen Lieblingssatz scheinbar. Ich unternehme auch etwas ohne ihn, dafür mit Freunden... da beschwert er sich, dass wir nichts zusammen machen. Spreche ich ihn auf das Geld an, fragt er allen Ernstes, was er machen soll. Die Antwort: Geh arbeiten oder Bewirb dich passt ihm sichtlich nicht.
Seit zwei Monaten hat er eine Gehaltserhöhung, die ihn bereits einiges hätte ansparen lassen können, wenn er seinem geliebten Sammelkartenspiel nicht so süchtig hinterher hängen würde. Ich war immer dafür, dass er seine Hobbies leben soll - sofern Geld vorhanden ist. Dass er aber in sein Hobby 100 Euro monatlich investiert bei angespannter Kasse und er auf der anderen Seite weder mal eine Kugel Eis für mich bezahlen kann als Gentlemen und er immer noch mich bei Veranstaltungen für ihn bezahlen lässt, geht mir nicht in den Kopf.
Letzte Woche war Muttertag. Zu dritt waren wir essen. Ich zahlte alles. Er gab mir nichts mit dazu - schließlich wäre er nicht essen gegangen ohne mich. Zum bevorstehenden Urlaub kündigt sich nun dasselbe Fiasko an... Ihm reiche eine 2-Sterne-Unterkunft für den mehrwöchigen Urlaub... mir nicht... wenn ich etwas Bessereshaben wolle, sollte ich das bezahlen. Er will mit mir in den Urlaub fahren - anderthalb Wochen, und insgesamt 200 Euro dazu beisteuern. Das ist doch alles ein Ausnutzen, oder? Oder bin ich die tatsächlich die Böse, weil ich für mein Geld arbeite und nicht im Zwei-Sterne-Hotel einen dringend notwendigen Urlaub verbringen möchte?
PS: Es ist nicht so, dass er sich bei Ferienhäusern oder -wohnungen dem gehobenen Standard verwehrt - er wolle es nur nicht und wenn ich unbedingt wollte, müsste ich draufzahlen...
Was denkt ihr?
Danke vorab.
VG
20.05.2018 16:35 • • 24.05.2018 #1