Neid und Angst bei schönen Menschen schadet mir sehr

Hey, das ist eigentlich MEIN Thema. Damit meine ich vor allem die Unsicherheit wegen des eigenen Körpers.

Aber da ich mich schon in sehr unterschiedlich aussehende Frauen verliebt habe, muss ich daraus endlich mal irgendwann die Erkenntnis ziehen, dass mein Quasimodo-Äußere nicht das Entscheidende ist, sondern wie ich auf Menschen zugehe. Ob ich mich selbst mag und okay finde und das nach außen trage.

Eine Lebensaufgabe, gerade für Männer, die ja trotz Gleichberechtigung immer noch die sind, die den aktiveren Part der Kontaktanbahnung haben. Die Theorie habe ich, bilde ich mir ein, längst erfasst: Es geht nicht darum, etwas vorzutäuschen (an Stärke, an Männlichkeit, an Lebensreichtum), was nicht vorhanden ist; sondern darum, sich und sein Leben zu entwickeln. Das zu tun, was einem Spaß macht; was einen weiterbringt; was das Leben bunter und voller macht. Ein Teil davon ist auch Selbstreflexion. Nicht nur der Fallschirmsprung oder der supertolle Job.
Ein Mann, der ausstrahlt, dass er mit sich und seinem Leben eigentlich schon ziemlich happy ist, der soziale Fähigkeiten hat, zu dem steht, was er macht, was er ist, oder aber sich nichts vormacht und sich entwickelt; und für den die Beziehungsaufnahme zu einer Frau nur noch das Plus oder das I-Tüpfelchen ist, wirkt attraktiv.

Was absolut nicht heißt, dass das Äußere nicht zählt. Ein Mann sollte, egal wie seine körperlichen Voraussetzungen sind, dem femininen Beuteschema was anbieten. Wenn er attraktiv wirken möchte. Gepflegtes Äußeres. Humor. Bisschen Mut, für sich einzustehen, für Werte einzustehen. Ich bin schon aus Prinzip Gentleman und ein brauchbarer Zuhörer.
Und wenn man zu sehr in der Friendzone geparkt wird, sollte ein mutiger Mann zwischendurch mal den Flirt suchen. Was KÖRPERLICHES oder UNGEWÖHNLICHES mit ihr unternehmen. (Keine Ahnung, Achterbahn fahren oder Höhlentauchen oder Boxtraining ...) Letztendlich andeuten: Ich finde es wirklich toll, dass wir diese freundschaftliche Ebene haben - du weißt, dass ich dich mag; doch manchmal frage ich mich, ob wir mehr zusammen entwickeln wollen als platonische Nachmittage und die sehr unterhaltsamen Debatten über Nietzsches Spätwerk/ Borussia Dortmund/ Japanische Kunst.
Klar, ist ein Risiko. Nicht wenige Frauen sind enttäuscht, wenn man mehr will und das schöne Konzept vom ero tisch desinteressierten Kumpel demontiert. Andererseits stellt sich ja die Frage, inwieweit man selbst enttäuscht mit der etwas zu körperlosen Situation ist.

Das schreibe ausgerechnet ich. Wie gesagt, in der Theorie fühle ich mich halbwegs informiert. So, jetzt schnell noch 30 Liegestütz machen, um meinen Malus ein bisschen auszugleichen. (Ich bin leider nicht so optimistisch wie dieser Text.)

@hillibaer An deiner stelle würde ich dieses Thema in der Therapie besprechen.
Ich denke du verallgemeinerst das sehr.
Ich kann verstehen nachvollziehen was du meinst auch ich fühle mich nicht attraktiv oder „hässlich“ wenn ich eine wirklich schöne Frau sehe.
Aber ich sage dir ganz ehrlich das die Optik nicht zählt sondern wirklich dein inneres, dein Charakter, das ist das was dich ausmacht.
Menschen (kann ich nicht verallgemeinern) entscheiden sich nicht für dich, weil du so gut aussiehst, sondern weil du einen guten Charakter hast.
Diese Gesellschaft ist leider wirklich sehr Oberflächlich deswegen kann ich nachvollziehen was du meinst.
Trotzdem will ich dir sagen, dass du nicht weniger wert bist, nur weil jemand so attraktiv ist.
Klar hat so jemand vielleicht gewisse „Vorteile“ in irgendeiner Hinsicht aber das was zählt und worauf es wirklich immer wieder an kommt ist dein Charakter.
Menschen die Attraktiv sind, sind es dann auch nicht mehr wenn sie einen schlechten Charakter haben.
Denn dein Charakter ist das was dich am ende attraktiv macht.