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Mein Partner und ich waren 6 Jahre zusammen, er ist mein erster Freund. Mich haben an der Beziehung zunehmend Dinge gestört, bei der wir keine Lösung gefunden haben, weswegen ich über die Jahre hinweg immer wieder über eine Trennung nachgedacht habe. Allerdings war ich aufgrund anderer Probleme sehr einsam und hätte ohne meinen Freund gar keine sozialen Kontakte mehr gehabt. Außerdem habe ich ihn natürlich geliebt und dachte, jeder hat Schwächen, damit kommen wir schon klar. Ein paar Sachen waren auch niemandes Schuld, wir waren da einfach nicht kompatibel, und da wusste ich auch, dass er mir nicht noch mehr entgegen kommen kann.

Ich habe vor Kurzem eine Therapie angefangen und bin dadurch zu dem Entschluss gekommen, dass es nicht fair wäre in einer Beziehung zu bleiben, die ich nicht zu 100% will. Mein Therapeut und ich waren uns dann einig, dass ich die Beziehung beende. Leider habe ich das nicht so geschickt gemacht und meinem Partner relativ knapp ohne Vorwarnung gesagt, dass ich keine Zukunft mehr sehe und bin ausgezogen.

Jetzt haben wir dann ein längeres Abschlussgespräch geführt und ich habe das als sehr unangenehm empfunden. Ich hatte das Gefühl, dass er total verletzt ist, dass ich mit diesem oder jenen nicht leben kann, aber ich wollte ihm ja nie Schuldgefühle machen, das war nur die ehrliche Begründung, die er selbst hören wollte, und ich wusste einfach nicht, wie ich es netter formulieren kann oder wie ich es weniger schmerzhaft mache.

Generell haben wir viel aneinander vorbei geredet kam es mir so vor. Ich hatte mit der Beziehung innerlich schon abgeschlossen und wollte einfach, dass er möglichst schnell auf den gleichen Stand kommt. Für ihn war alles zu unerwartet und plötzlich, was mir im Nachhinein auch leid tut. Vor allem kam dann die Frage auf, warum ich nicht schon früher gesagt habe, dass ich an eine Trennung denke, und da ist mir rausgerutscht, dass ich Angst vor dem Alleinsein hatte und es deswegen so lange wie möglich rausgezögert habe.

Damit habe ich ihm natürlich komplett das Herz gebrochen. Er hat mir dann auch einige schlimme Dinge an den Kopf geworfen, unter anderem dass er hofft, dass ich nie wieder eine Beziehung habe und dass ich der schrecklichste Mensch überhaupt sei. Ich habe mich dann noch mehrfach entschuldigt und wiederholt, dass ich ihn doch wirklich geliebt habe, aber er schien mich in dem Moment wirklich zu hassen. Ich kann es ihm eigentlich nicht verübeln, aber jetzt fühle ich mich zum einen Elend, weil ich meinen besten Freund verloren habe und zum anderen, weil mein bester Freund mich für den schlimmsten Menschen auf der Welt hält

09.06.2024 15:07 • 09.06.2024 x 2 #1


1 Antwort ↓

Zitat von heiheihei:
Für ihn war alles zu unerwartet und plötzlich, was mir im Nachhinein auch leid tut.


Das ist Unsinn. Da macht er es sich leicht mit seiner Realitätsverweigerung. Er hat garantiert auch schon an eine Trennung gedacht. 100%. Denn natürlich wird er gemerkt haben, dass du nicht glücklich bist. Wie könnte er das nicht bemerken und daraus Schlüsse ziehen?

Du hast alles richtig gemacht. Keine falschen Versprechen. Schmerzhaft, aber kurz und sauber. Dass er dich nun hasst wird ihm helfen leichter über dich hinwegzukommen. Du hast ihm damit einen großen Gefallen getan, auch wenn er das jetzt noch nicht weiß.

Ich habe großen Respekt vor dir!

In einigen Monaten könnt ihr ggf. nochmal normaler und ehrlicher miteinander reden. Und da wird er es sicher auch anders sehen.

Dir alles Gute!




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