Danke
Es werden hier einfach die Fakten übersehen und ich denke, dass da jeder Fall auch individuell ist.
Fakt 1: mein Anwalt, im Übrigen ein erfahrener Familienrechtler, würde nie willkürlich etwas einklagen oder vollstrecken. Auch berät er offen und ehrlich und sagt, was geht oder eben nicht.
Fakt 2: das Jobcenter zahlt mir den Lebensunterhalt, den eigentlich er laut Vergleich zahlen müsste. Da sagt das Jobcenter natürlich Mädel, klag dein Zeug ein, wir machen das so nicht immer. Sonst kürzen wir.
Fakt 3: wenn ich nicht einklage, dann könnte man davon ausgehen, dass ich das Geld gar nicht brauche. Und so würde ich meinen Anspruch verlieren.
Fakt 4: ich bin keine Wohlstandsklägerin. Ich lebe am Minimum und bin froh, wenn ich Ende des Monats noch genug im Kühlschrank habe.
Fakt 5: niemand in diesem Staat kann einfach willkürlich durch die Gegend volkstrecken lassen. Ich habe einen Titel. Und vor Vollstreckung wird von mehreren Stellen geprüft, damit dem Schuldner noch genug bleibt. Da gibt es Schutzmechanismen, die da im Normalfall recht gut greifen.
Fakt 6: ich bin alleinerziehend. Arbeitgeber tun sich damit schwer. Ich könnte z.B. putzen gehen. Aber dann hätte ich immer noch nicht genug, um ohne Unterhalt oder Hartz auszukommen. Nicht, dass ich mir dazu zu fein wäre. Aber ein Oberarzt würde sich auch schwer tun, plötzlich als Sprechstundenhilfe nur noch Blutdruck messen zu können. Ich denke, es würde sich in meiner Vita nicht sonderlich gut machen.
Fakt 7: dem Vater meiner Tochter ist es ehal, ob das Kind versorgt ist oder nicht. Beispiel: letztes Jahr war das Kind aufgrund einer chronischen Erkrankung mehrfach im Krankenhaus. Er war nicht einmal da. Auch so kümmert er sich nicht. Wenn man mal fragt, ob er das Kind außer der Reihe nehmen kann, dann hat er immer Termine und schließlich sieht man ihn im Café mit Anderen sitzen. Also bin ich da auf mich allein gestellt und das macht die Jobsuche eben etwas schwerer. Denn das Kind geht vor allem! Und solange sie noch nicht alt genug ist, muss ich da eben durch.
Fakt 8: ich bin als Pflegekraft für meinen Vater eingetragen. Eine andere Person gibt es nicht. Derzeit versuche ich mit diversen Institutionen, eine adäquate Verhinderungspflege zu organisieren, bzw. wird jetzt auch die Pflegestufe überprüft. Mach ich auch alles allein.
Bei bitumen habe ich das Gefühl, ich habe meinen Ex vor mir. Aber im umgekehrten Fall, wenn diese Menschen mal ganz tief in sich gingen - sie würden genauso handeln, wenn sie keine andere Wahl hätten. Wahrscheinlich würden die noch drastischer vorgehen.
Ergo: mein Leben gestalte ich und ich bin niemandem Rechenschaft schuldig, der die genauen Hintergründe nicht kennt oder einfach nicht kapiert. Ich verurteile niemanden für seine Art zu leben. Aber ich finde es vermessen, in dieser Art herumzupoltern.
Deswegen mache ich mir auch keinen Kopf darum, warum bitumen und andere eine andre Meinung haben. Sollen sie und dürfen sie. Ich mache mir auch keine Gedanken, warum sie den Weg in dieses Forum gefunden haben.
Eines habe ich aber im Umgang mit meinem Ex gelernt. Angstkläffer!
Anschana
10.06.2015 07:22 •
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