Ich war viele Jahre lang an Magersucht und Depressionen erkrankt und habe mich in der Zeit sehr zurück gezogen. Nun ging es mir aber um einiges besser und ich wollte wieder mehr am Leben teil haben. Im Zuge dessen habe ich Anfang Februar jemanden kennen gelernt, mit dem es wirklich extrem schön war und wir verbrachten mehr Zeit miteinander. Er war dann auch sehr schnell sehr verliebt (ich ebenso) und wir sprachen schon von gemeinsamen Urlaub im Sommer.
Nun kam es aber zu diesem einen verhängnisvollen Abend. Ich war nervös, weil er mich seinen Freunden vorstellen wollte und wir gingen auf ein Konzert. Im Zuge dessen trank ich zu viel, was sich nicht mit meinen Medikamenten, die ich momentan noch nehmen muss, vertrug. Als wir wieder daheim waren hatte ich eine Psychose, weinte viel, sprach vom Sterben, kotzte in sein Klo etc. Kurz nach dem Erwachen am nächsten Morgen wollte er dann noch Sex, aber kurz danach wurde er total komisch. Er meinte dann, er hätte nun starke Zweifel, ob wir zusammen passen und diese Zweifel würden wohl auch nicht so schnell vergehen. Die kommenden zwei Wochen wurden furchtbar für mich. Ich kämpfte um ihn, aber er wollte nur mehr Freundschaft und sehen, was sich eben so ergibt. In der Zeit blieb meine Periode aus und ich haderte mit mir ihm das zu sagen. Nach einem positiven Schwangerschaftstest konnte ich es aber nicht mehr für mich behalten, ich erzählte es ihm und sagte ihm auch, dass er zu nichts verpflichtet wäre und er das Kind auch ohne dass wir zusammen wären, jederzeit sehen konnte, wenn er es so wollte. Nun wollte er aber die Beziehung unbedingt nochmal versuchen. Er freute sich richtig und meinte, bei einem Kind würden diese Zweifel, die er hätte, vollkommen an Bedeutung verlieren.
Wir sprachen auch über den Fall einer Fehlgeburt, weil ich körperlich ja doch durch meine Vergangenheit einige Defizite habe und er meinte, das würde nichts daran ändern, dass er es wieder versuchen will, wir hätten ja so viel gemeinsam und sonst hätte ja alles bei uns gepasst, etc. Er hat dann auch überlegt, mich am Ostersonntag mit zu seiner Familie zu nehmen, ich fand es allerdings noch etwas früh dafür und er meinte auch, er wäre wieder sehr verliebt in mich und alles wäre ok. In der Nacht auf Ostersonntag bekam ich nun aber Blutungen und ich teilte ihm das mit. Er meinte, das träfe ihn nun sehr hart. Auf mein Nachfragen, ob sich das nun auf unsere Beziehung auswirken würde, meinte er dann aber plötzlich, das wüsste er nicht, die Zweifel wären nie weg gewesen und nun würde er sich wieder wie kurz nach meiner Psychose fühlen, man müsste schauen, was die Zeit bringt und er müsste nachdenken. Er meinte plötzlich, ihm würde ihm zwischenmenschlichen Bereich etwas fehlen, ich würde ihm oft wie ganz weit weg vorkommen und er zählte einige Situationen auf, in denen ich angeblich zu distanziert gewesen wäre. Allerdings wollte ich ihn in dieser Zeit wirklich nicht zu sehr bedrängen und wollte ihm einfach mehr Zeit lassen, um von selbst auf mich zu zu kommen.
Ich weiss, es ist ein langer Text und eine total blöde und verfahrene Situation. Wäre er mir nicht so wichtig und würde ich nicht spüren, dass da noch mehr ist, würde ich mir nicht die Mühe machen, euch um euren Rat zu fragen.
22.04.2019 03:42 • • 22.04.2019 #1