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Hallo ihr Lieben!

Ich werde versuchen mich knapp zu fassen, da solche Texte ja oft ausufern. Ist meist nur nicht hilfreich ^.^

Momentan hab ich ein dickes Problem. Ich bin vor gerade mal 3 Monaten aus meiner glücklichen, problemlosen und wirklich sehr stabilen Beziehung entfernt worden. Von heute auf morgen. Ja ich weis, die meisten denken so glückklich kann's ja nicht gewesen sein Doch leider schon. Das gesamte Umfeld stand unter Schock, ganz besonders meine Eltern und die besten Freunde.
Kurz zur Vorgeschichte:

Haben uns im Studium auf einer Grabung kennengelernt. Ich aus Bamberg, er aus Wien. Nach zwei Jahren hat er es dann in die Hände genommen und ja, da hats halt geklappt. Nach Grabungsende hat er es 5 Tage ausgehalten und kam nach Bamberg gefahren. Er hat zwar schon von Anfang an gesagt, Fernbeziehungen taugen ihm nicht, aber ich habe von Anfang an klar gemacht, bervor der Master nicht fertig ist, kann ich nicht weg aus Bamberg. War ok, zwei Jahre keinerlei Probleme. Alles war wirklich schick. Nach dem Master gleich die erste Handlung: Ich geb alles auf in Deutschland und zieh nach Wien. Job hat leider erstmal nur in Augsburg geklappt, war aber auch nur beschränkt auf ein Jahr, weil ohne Erfahrung kein Job in Österreich. Haben wir zusammen entschieden, ich hab ihn damals auch gefragt, ob das so ok ist und er fand das gut.
So ging das dann ein halbes Jahr. Alles war hübsch, haben uns schön eingerichtet, die Montage war natürlich nicht lustig und derAbschied immer doof. Aber wir haben uns doppelt so oft gesehen, wie die zwei Jahre davor.
Dann bekam ich plötzlich an einem Freitag im Juli einen Anruf. Er hätte wen kennengelernt, das geht schon seit einem Monat. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Das letzte Mal hat er mich noch nach Deutschland auf Arbeit gebracht, haben es gleich mit einem Motorradausflug verknüpft. Zum Abschied hat er damals noch mit Tränen gekämpft. 5 Tage später hatte er besoffen irgendwas mit ner Komillitonin. Haben dann drei Wochen geschrieben, ich hab noch mitten in der Nacht Seminarsachen auf Englisch übersetzt, nach 10h Arbeitstag bei über 40°C ohne Schatten, weil er im Stress war. Drei Wochen nach der besoffenen Aktion ist er 5 Tage fremd gegangen und dann kam der Anruf. Eine Woche später ist er bei Ihr eingezogen. Sie wusste im Übrigen, dass er eine Freundin hat. Sie is Anfang zwanzig und verlässt, wie ich erfahren habe, seit ihrem 14. Lebensjahr einen Kerl nach dem anderen. Er denkt, das mit ihm ist etwas ganz anderes, sie würde ihn ja so lieben.

Und jetzt zum eigentlichen Problem. Wir hatten von Juli bis letzte Woche keinen Kontakt, bis auf ein kurzes Telefonat. Eigentlich wollte er nur wissen, wie es mir geht, was ich mache, wie es auf Arbeit und mit dem letzten Unizeug so läuft und ach übrigens, weist du schon was wegen deinem Umzug? Also eigentlich wollte er wissen wies mir geht und auf mein Nachfragen kam er mit dem Umzug raus. Ich selber war so mit mir beschäftigt, verzweifelt und komplett unter Schock, dass ich gar keinen Kontakt gesucht habe.

Letzte Woche habe ich meinen Umzug gemacht. Zwei Wochen lang habe ich überlegt, ob ich ihn nochmal treffe, oder nicht. Für meinen Abschluss habe ich dann allen Mut noch mal zusammen genommen und wollte ihn noch mal ein paar Sachen persönlich fragen. Ganz brennend: Der Grund, warum er die Beziehung überhaupt beendet hat. Einen Grund konnte er mir bis dahin nicht nennen.
Letzte Woche Freitag haben wir uns also getroffen. Ich war darauf gefasst, dass das ganze 20 Minuten dauert, er schweigt und ich rede und er mir keine Antworten gibt.
Doch dann kam alles anders und damit kann ich überhaupt nicht umgehen. 5 Minuten hat es gedauert, bis er völlig aus der Fassung geraten ist. Ich habe noch nie jemanden so dermaßen zusammenbrechen sehen. 2 Stunden hat er Rotz und Wasser geheult, konnte sich nicht beruhigen und wollte mich nicht mehr los lassen.
Heraus kam, dass er quasi sowas wie Panikattacken gehabt hat. Kurz bevor er besoffen mit ihr was auch immer gemacht hat, hatte er Angst vor dem Alleinsein, Schüttelfrost, Schweißausbrüche und Fieber, wenn er allein war. Wieso so plötzlich? 2 Jahre war das überhaupt kein Problem. Ich hab in der Wohnung gesehen, dass er seit meinem letzten Aufenthalt in der Wohnung eine ganze Flasche Whisk. vertilgt hat. Hat er mir auch so bestätigt. Man sage dazu: der Großvater Alk., die Mutter trockener Alk.. Ich bin mittlerweile überzeugt, er ist Frust- oder Quartalstrinker. Dazu ein paar Geschichten: besoffen letztes Jahr auf ein eingerüstetes Haus geklettert, 8 Einsatzwägen haben ihn wieder da runter geholt, beim Sammeln mit der Feuerwehr (Spenden im Dorf: pro Haustür muss dann was getrunken werden, meist ein kurzer) 12h Schnapps getrunnken und als er heim kam und merkte er hätte das Handy vergessen, schnappte er sich den Autoschlüssel und wir konnten gar nicht so schnell schalten, wie er aus der Tür war. Bis heute Blackout, erinnert sich nicht daran. Das sind nur ein paar Geschichten, die er betrunken so macht. Meist sind das so 2-3 Aktionen im Jahr. Noch als zusatz: Scheidungskind, seit er 10 war hat er eigentlich alle Entscheidungen selbst getroffen, Familienleben gleich null, reden und Vertrauen hat er gar nicht gelernt und Mutter hatte teilweise gewaltbereite Macker.
Wir haben 2h geredet, uns in den Armen gehalten und es war wie bei jedem normalen Pärchen, welches das erste Mal ein Problem hat. Er hat mir auch gesagt, er liebt mich, hat die andere nur, weil er nicht allein sein kann. Ich habe ihm gesagt, ich bin als Freund da, wenn er etwas ändern möchte. Wenn er weitermacht wie bisher, schau ich mir nicht an, wie er in seinen Untergang rennt. Haben natürlich noch viel mehr besprochen, aber das vlt bei Bedarf. Er kam auf jeden Fall überhaupt nicht mit dem klar, was er da getan hat, fing auch prompt an wieder zu weinen, als er sagte, er wollte so ein Mensch nie sein. Anschließend ist er heim und hat seiner Neuen völlig ungefiltert entgegengesprudelt, was wir so beredet haben. Daraufhin ist sie völlig ausgerastet und hat mit Geschirr um sich geworfen. Teile aus der Badewanne zu platzen muss man mal schaffen.
Die nächsten zwei Tage musste ich leider realisieren, dass er, vlt aus Angst vor ihr oder schlechtem Gewissen, sich wieder in seine Schneckenhaus zurück zieht. Von Nachrichten, wie: er realisiert erst jetzt, was er getan hat, dass unsere Träume und Pläne jetzt hin sind und dass es ihm dabei das Herz zerreißen würde, wenn sie ihn nicht lieben würde, würde er definitiv ganz anders handeln bis hin, dass es für ihn eigentlich nicht vorstellbar ist, dass wir nicht mehr zusammen sind, ging es innerhalb der nächsten Tage in seine Traumwelt zurück, die er sich schön redet. Er kann die andere nicht verletzen, weil er mich schon so verletzt hat. Deswegen würde er bei ihr bleiben. Ich habe noch nie gehört, dass er sie liebt, er hat es auch einem sehr guten gemeinsamen Freund nicht geäußert. Auch er meinte, er redet sich das schön und man könne ihn überhaupt nicht ernst nehmen. Er hat ihm wohl erzählt, er will mich auf jeden Fall in seinem Leben behalten, mich mit mit seiner Freundin in meiner neuen Wohnung in Deutschland besuchen (!) und sein Kumpel sollte mich doch einfach als Freundin nehmen (!) wir wären ja jetzt beide Single. O.O Also irgendwie versucht er krampfhaft, dass er mich nicht ganz verliert. Und sei es nur über einen gemeinsamen Freund. Bescheurt. Könnte da noch paar Sachen erzählen, aber vlt später.

Ich habe nun folgendes Problem: Ich kann so nicht abschließen. Zu wissen, dass er zurück will, mich liebt und nicht sie und nur bei ihr bleibt, um seine Panik zu bekämpfen, macht mich echt fertig. Ich weis ja, dass das bei den beiden nicht lange hält. Eine Beziehung auf Betrug und sie eigentlich nur der Trophäensammler, er, der sie als Mittel zum Zweck braucht, dass ist nun keine emotionale Beziehung. Ich würde ihm so gerne helfen. Als guter Freund. Er ist eigentlich ja wirklich ein guter Kerl und ich hab ihn auch noch furchtbar gern. Er hätte es auf jeden Fall verdient, glücklich zu werden.

Hat jemand schon mal sowas erlebt? Zwei Menschen, die sich lieben und zusammen sein wollen und einer hat Angst davor die richtige Entscheidung zu treffen? Kann man ihn da irgendwie unterstützden, das richtige zu tun? Mir ist ja schon klar, dass er das von sich aus bewerkstelligen muss. Im Moment lass ich ihn werkeln und schau was passiert. Und ich gebe ehrlich zu, ich hoffe, die schmeißt ihn bald genau so raus, wie die anderen vor ihm auch...Bin froh, dass ich die Missgunst eigentlich nicht mehr spüre, aber dafür kreiselt die Hoffnung im Kopf herum. Dass es ihn so zerbröselt, hätte ich im Traum nicht gedacht...

15.10.2017 14:52 • 15.10.2017 #1


2 Antworten ↓


Wie lange ward ihr zusammen? Das konnte ich jetzt nicht rauslesen...

Zitat von Lucy Microchiroptera:

Ich werde versuchen mich knapp zu fassen, da solche Texte ja oft ausufern. Ist meist nur nicht hilfreich ^.^

Heraus kam, dass er quasi sowas wie Panikattacken gehabt hat. Kurz bevor er besoffen mit ihr was auch immer gemacht hat, hatte er Angst vor dem Alleinsein, Schüttelfrost, Schweißausbrüche und Fieber, wenn er allein war. Wieso so plötzlich? 2 Jahre war das überhaupt kein Problem. Ich hab in der Wohnung gesehen, dass er seit meinem letzten Aufenthalt in der Wohnung eine ganze Flasche Whisk. vertilgt hat. Hat er mir auch so bestätigt. Man sage dazu: der Großvater Alk., die Mutter trockener Alk.. Ich bin mittlerweile überzeugt, er ist Frust- oder Quartalstrinker. Dazu ein paar Geschichten: besoffen letztes Jahr auf ein eingerüstetes Haus geklettert, 8 Einsatzwägen haben ihn wieder da runter geholt, beim Sammeln mit der Feuerwehr (Spenden im Dorf: pro Haustür muss dann was getrunken werden, meist ein kurzer) 12h Schnapps getrunnken und als er heim kam und merkte er hätte das Handy vergessen, schnappte er sich den Autoschlüssel und wir konnten gar nicht so schnell schalten, wie er aus der Tür war. Bis heute Blackout, erinnert sich nicht daran. Das sind nur ein paar Geschichten, die er betrunken so macht. Meist sind das so 2-3 Aktionen im Jahr.


Haha. Der war gut

Was genau willst du von ihm bzw mit ihm? Untergehen?!
Rette ihn, und du gehst selbst unter.

Ich bin wieder hier raus




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