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Stimme Blackstar zu. Allerdings weiß ich von Ansätzen, in denen das Verliebtsein - wenn es nur auf Seiten des Klienten besteht - in der Therapie bewusst genutzt wird, um diverse Dinge nachzuarbeiten, z.B. Probleme, die aus einer gestörten Beziehung zum Vater resultieren. Für mich wäre auch das nichts, ich sag's nur.

Selber war ich zum Glück nie in der Lage. Der erste männliche Therapeut war alt und alles andere als attraktiv, der zweite charakterlich ein A****. Jetzt bin ich bei einer Frau.

Gefühle für den Therapeuten sind im Laufe einer Psychotherapie nichts außergewöhnliches (Stichwort Übertragung).

Kritisch wird es, wenn es auch umgekehrt, also beim Therapeuten, dazu kommt und zwar auch zu ähnlichen Gefühlen, wie die des zu behandelnden Menschen. Passieren kann es, aber dann sollte ein Therapeut sich selbst stellen und Konsequenzen ziehen.

Davon zu unterscheiden sind Gefühle des Therapeuten, die nur das Menschliche betreffen (Mitgefühl usw.). Diese sind sogar wünschenswert und für die Therapie gut.

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In Therapeuten verliebt?

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Natürlich gefährdet das die Therapie, keine Frage. Letztlich findet Übertragung doch aber in vielen Bereichen des Lebens statt. Den normalen Partner suchen wir oftmals ja auch ein Stück weit nach den inneren Erfahrungen aus.

Nun sind wir aber alle auch Menschen, die fühlen und nicht nur nach Lehrbuch funktionieren. Deswegen kann ich mir vorstellen, dass es manchmal auch wirklich sein kann, dass sich zwei Menschen in so einem Kontext finden können (Sollte nicht Ziel und so sein, klar.) und die Gefühle unabhängig von den psychischen Problemen bestehen und echt sind. Wenn die Info stimmt, machen sich Therapeuten mit einer Beziehung zum Klienten trotzdem strafbar, auch wenn beide sich einig sind. Selbst Jahre nach dem professionellen Rahmen darf eine Beziehung nicht stattfinden. Irgendwie finde ich das ziemlich traurig, dass es in dieser Hinsicht nur den Ausweg ins Nichts gibt.

abril gab genau die richtige Antwort.

Zitat von CatCha:
Selbst Jahre nach dem professionellen Rahmen darf eine Beziehung nicht stattfinden. Irgendwie finde ich das ziemlich traurig, dass es in dieser Hinsicht nur den Ausweg ins Nichts gibt.


Ich bin kein Jurist, aber soviel ich weiß, gilt das Verbot nicht bis zum Lebensende.

Klar kann das traurig sein. Andererseits sollte man auch einsehen, dass der Mensch, der in Behandlung ist, oft starke bis sehr starke, unbefriedigte Bedürfnisse aus seiner Kindheit mit in die Therapie bringt.
Dass er/sie dann bewusst oder unbewusst hofft/erwartet, dass diese Bedürfnisse befriedigt werden, ist geradezu natürlich in einer Therapie.

Nicht in Ordnung ist es aber, wenn auch der Therapeut Unbewältigtes, das er in und mit sich trägt, in die Therapie bringt und dann auch nicht darüber reflektiert und sich nicht Rechenschaft gibt.
Schließlich gibt es auch die Möglichkeit einer Supervision durch einen Kollegen oder eine Kollegin.
Er ist derjenige, der Verantwortung übernimmt - eine Weile auch für den Menschen, der zu ihm in die Behandlung kommt.

Natürlich ist ein Therapeut nicht der vollkommenste Mensch der Welt.
Aber er muss sich selbst Rechenschaft geben, für das, was er tut. Er trägt Verantwortung.
Der Mensch hingegen, der zu ihm kommt, ist oft über eine längere Phase teilweise von ihm abhängig, braucht ihn.
Hier besteht kein Gleichgewicht.

Solche Gefühle an sich sind nicht Problematisch.
Sowohl auf Seiten des Patienten , als auch auf Seiten des Therapeuten. Es kommt auf den Umgang mit dem Gefühl an. Sollte also nicht der
Therapie im weg stehen.
Der Therapeut soll ein Vorbild sein im Umgang mit
Gefühlen und durch sein Verhalten seinenicht Patienten beeinflussen.

Zitat von CatCha:
Und zwar weil ich mich selbst in einen solchen Menschen im Laufe der Zeit verliebt habe


@ CatCha
Ich hatte vor einiger Zeit bei Psychmeda.de etwas darüber gelesen. Das Verliebtsein in Therapeuten kommt sehr häufig vor. Erfolgreiche (analytische) Therapien bauen auf genau diesem Umstand auf, daß ein tiefes Vertrauensverhältnis besteht in dem Sinne, daß der Klient absolut alles dem Therapeuten erzählt, ohne Scham oder Zurückhaltung. In der Fachsprache nennt sich dies 'Übertragung': Der Klient 'überträgt' uneingestandene Gefühle von Liebe oder Aggression auf den Therapeuten, so, als wäre er eine entsprechende Bezugsperson aus dem täglichen (oder vergangenen) Leben.

Freud würde also sagen: Es läuft!

Hallo,

ich habe ein ähnliches Problem, ich war vor ein paar Monaten in stationärer Behandlung und habe im Verlauf der Therapie angefangen Gefühle für meinen Therapeuten zu entwickeln, welche ich versucht habe mir nicht anmerken zulassen.
Natürlich hat mein Therapeut etwas gemerkt.
Naja bis zuletzt habe ich gedacht das diese Gefühle nur einseitig sind, bzw., das zwar seinerseits Sympathie vorhanden ist und er sich vielleicht auch geschmeichelt gefühlt hat, mehr aber auch nicht. Bis zur letzten Therapiestunde wo er meinte das er sich sehr freuen würde wenn ich mich bei ihm per Mail melden würde wenn ich wüsste wie es bei mir beruflich weiter geht.
Selbst da habe ich mir noch nichts weiter zu gedacht.
Am nächsten Tag, also am Tag meiner Entlassung kam er dann zu mir aufs Zimmer um sich zu verabschieden, da hat er es nochmal wiederholt, und wirkte dabei sehr verletzlich hat mich dabei auch nicht angesehen sondern nur auf meine gepackte Tasche geschaut.
Ich war etwas überfordert muss ich sagen. Habe nur blöde gegrinst glaube ich und habe dann zu meiner Zimmernachbarin geschaut die auch noch anwesend war. Daraufhin rudert er zurück und meinte er würde sich über meine Therapeutin nach mir erkundigen und wie viele Therapiestunden ich noch hätte.
Seitdem kann ich an nichts anderes mehr denken, mache mir Vorwürfe ich hätte anders reagieren müssen, habe das Gefühl ihn blöd stehen gelassen zu haben. Ich habe ihm tags darauf eine Mail geschickt in der ich mich für die Gespräche mit ihm bedankt habe das er mich sehr aufgebaut hat und ich mich sehr wohl gefühlt habe etc.
Auf diese Mail bekam ich leider keine Antwort.

Kurz darauf habe ich die Therapie bei meiner Therapeutin wieder aufgenommen welche meinen Therapeuten auch gut kennt... Sie hatte mir auch die stationäre Therapie bei ihm empfohlen und die beiden haben sich im Vorfeld über mich ausgetauscht. Mit meinem Einverständnis.
Nun ich habe das Thema nicht angesprochen. Statt dessen habe ich begonnen in die Gespräche mit meiner Therapeutin etwas hineinzuinterpretieren. Ich dachte wirklich die beiden hätten sich über mich ausgetauscht. Mit anderen Worten sie hat den selben Therapiestil wie er an den Tag gelegt... So kannte ich es nicht von ihr. Gut letzte Woche habe ich es dann auch angesprochen und ihr auch gestanden das ich mich in ihn verliebt habe und ihr geschildert wie die Verabschiedung auf mich gewirkt hat.
Woraufhin sie meinte sie könne es nicht ausschließen das von seiner Seite Gefühle da wären. Was ich denn bräuchte um klar zu kommen und sie könne ihn ja beim nächsten Mal wenn die ihn sieht es ansprechen das er mir sehr im Gedächtnis geblieben ist... Was genau würde sie mit mir noch besprechen. Ich bin seither etwas irritiert... Denn eigentlich müsste sie mir die ganze Sache doch ausreden. Bzw ich denke ich würde ihn doch dann auch in eine unangenehme Situation bringen. Ich weiß nicht ob ich Angebot annehmen soll ich finde die ganze Situation auch richtig unangenehm.

Bin am überlegen ihm noch eine Mail zu schreiben und um ein Gespräch zu bitten... Aber habe auch Angst mich komplett lächerlich zu machen...


Redest du jetzt von deiner Therapeutin?

Ehemalige

Ich glaube du steigerst dich da in etwas rein.

Hallo

Du scheinst da was misszuverstehen, oder Deine Therapeutin war keine gute, wenn sie über dem Rahmen der Therapie hinaus Kontakt zu Dir suchen sollte. Das darf sie auch gar nicht, weil ein sogenanntes Abhängigkeitsverhältnis besteht.

Zitat:

Der Therapeut lehnt über die therapeutische Situation hinausgehende Beziehungswünsche seitens des Patienten ab.
Der Therapeut geht keine über die therapeutische Situation hinausgehende Beziehung zum Patienten ein.
Ein guter Therapeut lässt sich nicht von Ihrer Idealisierung seiner Person beeinflussen und lässt keine sexuelle Beziehung zu.
Der Therapeut stellt auch nach Wochen oder Jahren keine eigenen Erwartungen an Sie - außer der Bezahlung.

Quelle: https://www.wissen.de/psychotherapie-ve ... n/page/0/2

LG Angor

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