Leute ich bin asozial.
Jetzt nicht so, wie ihr euch das vielleicht denkt: ich spucke niemandem ins Essen oder uriniere aus dem Fenster.
Es ist eher so, dass ich weder Hallo, noch Auf Wiedersehen sage.
Als mein Vater vor 3 Jahren elendig an Krebs verreckt ist, nein er ist nicht friedlich eingeschlafen, war mir das zwar nicht egal, aber geweint habe ich um ihn bis heute nicht. Bringt ja nichts.
In den letzten vier Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört, mit dem Laufen angefangen und meine Ernährung auf vegan umgestellt. Es ist, als würde ich mich selbst verarschen, nach dem Motto:
na, was möchtest du noch versuchen bevor du endlich einsiehst:
aus diesem Loch gibt es kein Entkommen.
Das Problem? Ein Leben mit angezogener Handbremse. Am Hang. Und jeder Versuch, die Bremse zu lösen endet damit, dass ich das Auto abwürg und noch weiter zurück rolle.
Kennt ihr das, wenn euer Auto mittlerweile nur noch wenige Zentimeter vor dem schicken, geparktem Mercedes hinter euch steht und ihr wisst: noch ne Chance hast du nicht, der nächste gescheiterte Versuch wird richtig teuer?
Willkommen im Hier und Jetzt meines Lebens.
Ich schlafe täglich zwischen 12 und 16 Stunden. Es gibt aber durchaus Wochen, in denen ausser essen und kacken gar nichts geht.
Spülmaschine einräumen und Wäsche waschen sind meine täglichen Höchstleistungen. (Ohne Koffeintabletten). Mit Koffeintabletten geht mehr. Joggen zum Beispiel. Oder mit den Kindern zum Spielplatz gehen. Nehm ich die Tabletten aber täglich, wirken sie nicht mehr.
Vor zehn Jahren hatte ich eine zweimonatige Dro.. Genau das gleiche Spiel. Es war zwar schön, überhaupt mal wieder wach zu sein, aber eine Dauerlösung war das nicht. Bin froh, noch rechtzeitig die (Hand)bremse gezogen zu haben.
Wenn ihr glaubt, das wären meine momentanen Probleme: Pustekuchen. Die Müdigkeit schleppe ich seit nunmehr 21Jahren mit mir rum, im Zombiemodus durch die Schule, auf der Konfirmation meines kleinen Bruders wurde meine Mutter gefragt, ob der Junge da mit zur Gesellschaft gehört, weil ich mal wieder allein mit leerem Blick in der Ecke saß.
In den Ferien bin ich immer in die Berge zum wandern gefahren. Immer allein, weil mir das lieber war. Das ging soweit, dass ich 2Wochen in einer Höhle in Norwegen verbracht habe, wo sich durch mein Lagerfeuer ein Felsen löste, der mich erschlagen hätte, wenn ich da nicht gerade pinkeln gewesen wäre. Leider. Habs später noch oft absichtlich darauf angelegt, passive Suizidalität nannte das mein Therapeut mal.
Verliebt war ich während meiner Schulzeit eigentlich immer in jemanden. Angesprochen habe ich kaum jemanden und wenn, wollte man mich nicht. Durch die Schule habe ich mich gequält bis zum Fachabitur. Ohne Freunde, ohne Freundin und immer müde.
Nach der Schulzeit ging es genau so weiter. Sich selbst was beweisen, auf der Straße gelebt(freiwillig), Bundeswehr, Fremdenlegion, beides um Struktur zu bekommen, in der Hoffnung, so diese schei. Müdigkeit loszuwerden.
Zwischendrin ein spiritueller Abstecher erst zur Hippikommune, später zu einer Qi Gong Meisterin in Schottland, bin mir aber bis heute nicht sicher, ob das nicht ne Sekte war.
Ich habe mein Leben mit Studium, Militärausbildungen und nicht erfüllenden schei. vergeudet. Seit 5Jahren bin ich arbeitslos. Meine Frau habe ich in der Psychiatrie kennengelernt. Wir haben zwei Kinder und seit 2Jahren keinen Sex mehr, obwohl es zwischenmenschlich passt. Einen Vorwurf kann ich ihr da nichtmal machen, ich hätte mit einem psychischem Wrack/Versager wie mir auch keinen Sex. Trotzdem macht es wütend und kaputt jahrelang abgewiesen zu werden. Dass sie mich auch noch betrogen hat war auch nicht gerade die feine englische...
Meine Optionen:
-Selbstmord: da lasse ich meine Kinder im Stich, das hätte ich mit 20 machen können, dafür ist es jetzt zu spät...
-Selbstmord? Hatten wir schon, geht nicht.
-Selbst... sorry, aber ansonsten habe ich schon alles ausprobiert. Vielleicht wäre die Scheidung erstmal eine Option,aber wie gesagt, bis auf den Sex, den wir kaputtgeredet haben, verstehen wir uns gut. Und zumindest was unseren Jüngsten angeht: der braucht seinen Papa.
Und ja, ich bin mir meiner Verantwortung bewusst, das ändert aber nichts daran, dass ich seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr will.
Ich bin heute wieder da, wo ich bei meinem letzten Psychiatrieaufenthalt war. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, egal was, es wäre nicht Geld oder Liebe oder Erfolg sondern einfach nur in einer Erdhöhle liegen und dem Gras beim wachsen zuzusehen.
Mir ist klar, wie widerlich es ist auf so hohem Niveau zu jammern, dass ich froh sein sollte, physisch gesund zu sein, dass ich eine Familie habe, die mich liebt und braucht, aber ganz ehrlich: der Zug ist für mich bereits abgefahren.
Jetzt nicht so, wie ihr euch das vielleicht denkt: ich spucke niemandem ins Essen oder uriniere aus dem Fenster.
Es ist eher so, dass ich weder Hallo, noch Auf Wiedersehen sage.
Als mein Vater vor 3 Jahren elendig an Krebs verreckt ist, nein er ist nicht friedlich eingeschlafen, war mir das zwar nicht egal, aber geweint habe ich um ihn bis heute nicht. Bringt ja nichts.
In den letzten vier Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört, mit dem Laufen angefangen und meine Ernährung auf vegan umgestellt. Es ist, als würde ich mich selbst verarschen, nach dem Motto:
na, was möchtest du noch versuchen bevor du endlich einsiehst:
aus diesem Loch gibt es kein Entkommen.
Das Problem? Ein Leben mit angezogener Handbremse. Am Hang. Und jeder Versuch, die Bremse zu lösen endet damit, dass ich das Auto abwürg und noch weiter zurück rolle.
Kennt ihr das, wenn euer Auto mittlerweile nur noch wenige Zentimeter vor dem schicken, geparktem Mercedes hinter euch steht und ihr wisst: noch ne Chance hast du nicht, der nächste gescheiterte Versuch wird richtig teuer?
Willkommen im Hier und Jetzt meines Lebens.
Ich schlafe täglich zwischen 12 und 16 Stunden. Es gibt aber durchaus Wochen, in denen ausser essen und kacken gar nichts geht.
Spülmaschine einräumen und Wäsche waschen sind meine täglichen Höchstleistungen. (Ohne Koffeintabletten). Mit Koffeintabletten geht mehr. Joggen zum Beispiel. Oder mit den Kindern zum Spielplatz gehen. Nehm ich die Tabletten aber täglich, wirken sie nicht mehr.
Vor zehn Jahren hatte ich eine zweimonatige Dro.. Genau das gleiche Spiel. Es war zwar schön, überhaupt mal wieder wach zu sein, aber eine Dauerlösung war das nicht. Bin froh, noch rechtzeitig die (Hand)bremse gezogen zu haben.
Wenn ihr glaubt, das wären meine momentanen Probleme: Pustekuchen. Die Müdigkeit schleppe ich seit nunmehr 21Jahren mit mir rum, im Zombiemodus durch die Schule, auf der Konfirmation meines kleinen Bruders wurde meine Mutter gefragt, ob der Junge da mit zur Gesellschaft gehört, weil ich mal wieder allein mit leerem Blick in der Ecke saß.
In den Ferien bin ich immer in die Berge zum wandern gefahren. Immer allein, weil mir das lieber war. Das ging soweit, dass ich 2Wochen in einer Höhle in Norwegen verbracht habe, wo sich durch mein Lagerfeuer ein Felsen löste, der mich erschlagen hätte, wenn ich da nicht gerade pinkeln gewesen wäre. Leider. Habs später noch oft absichtlich darauf angelegt, passive Suizidalität nannte das mein Therapeut mal.
Verliebt war ich während meiner Schulzeit eigentlich immer in jemanden. Angesprochen habe ich kaum jemanden und wenn, wollte man mich nicht. Durch die Schule habe ich mich gequält bis zum Fachabitur. Ohne Freunde, ohne Freundin und immer müde.
Nach der Schulzeit ging es genau so weiter. Sich selbst was beweisen, auf der Straße gelebt(freiwillig), Bundeswehr, Fremdenlegion, beides um Struktur zu bekommen, in der Hoffnung, so diese schei. Müdigkeit loszuwerden.
Zwischendrin ein spiritueller Abstecher erst zur Hippikommune, später zu einer Qi Gong Meisterin in Schottland, bin mir aber bis heute nicht sicher, ob das nicht ne Sekte war.
Ich habe mein Leben mit Studium, Militärausbildungen und nicht erfüllenden schei. vergeudet. Seit 5Jahren bin ich arbeitslos. Meine Frau habe ich in der Psychiatrie kennengelernt. Wir haben zwei Kinder und seit 2Jahren keinen Sex mehr, obwohl es zwischenmenschlich passt. Einen Vorwurf kann ich ihr da nichtmal machen, ich hätte mit einem psychischem Wrack/Versager wie mir auch keinen Sex. Trotzdem macht es wütend und kaputt jahrelang abgewiesen zu werden. Dass sie mich auch noch betrogen hat war auch nicht gerade die feine englische...
Meine Optionen:
-Selbstmord: da lasse ich meine Kinder im Stich, das hätte ich mit 20 machen können, dafür ist es jetzt zu spät...
-Selbstmord? Hatten wir schon, geht nicht.
-Selbst... sorry, aber ansonsten habe ich schon alles ausprobiert. Vielleicht wäre die Scheidung erstmal eine Option,aber wie gesagt, bis auf den Sex, den wir kaputtgeredet haben, verstehen wir uns gut. Und zumindest was unseren Jüngsten angeht: der braucht seinen Papa.
Und ja, ich bin mir meiner Verantwortung bewusst, das ändert aber nichts daran, dass ich seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr will.
Ich bin heute wieder da, wo ich bei meinem letzten Psychiatrieaufenthalt war. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, egal was, es wäre nicht Geld oder Liebe oder Erfolg sondern einfach nur in einer Erdhöhle liegen und dem Gras beim wachsen zuzusehen.
Mir ist klar, wie widerlich es ist auf so hohem Niveau zu jammern, dass ich froh sein sollte, physisch gesund zu sein, dass ich eine Familie habe, die mich liebt und braucht, aber ganz ehrlich: der Zug ist für mich bereits abgefahren.
25.04.2019 21:28 • • 26.04.2019 #1
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