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Hallo liebes Forum,
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich unglaublich schweren Schmerz verspüre und ich einfach niemanden habe, der letztlich meine Situation nachvollziehen kann. Es tut mir jetzt schon leid, wenn die Geschichte länger wird, aber ich muss das einfach endlich von meiner Seele schreiben.
Zu meiner Geschichte, ich heiße Nick, bin 21 Jahre alt und derzeit in der schwierigsten Situation meines bisherigen Lebens. Meine Ängste und Depressionen haben sich schon lange Zeit entwickelt, gemündet haben sie in das sogenannte Skin Picking - ich verletzte mich vor allem im Gesicht, füge mir Wunden zu und daraus resultieren letztlich Narben. Diese Narben entwickeln in mir ein starkes Gefühl von Wertlosigkeit, ich fühle mich einfach unglaublich kaputt und abstoßend.
Dennoch habe ich vor 2 ein halb Jahren, meinen Freund durchs Internet kennen gelernt. Ich konnte so sein wie ich bin, mein Charakter sprudeln lassen, das Aussehen war hier nicht der Kontaktpunkt - es war nur alleine ich. Wir haben uns sofort verstanden, alles hat harmoniert, ich hatte noch nie einen solchen Menschen getroffen, es war perfekt. Mit den ersten Wochen wurden unsere Gespräche tiefer und tiefer und wir haben uns einander geöffnet. Er leidet selbst an psychogenem Schwindel, was ich davor nicht wusste, ich lernte nur ihn kennen, nicht die Krankheit die ihn einsperrt. Ich hatte mich allein in seinen Charakter so tief verliebt und er sich in meinen. Er liebte mich bedingungslos, so wie ich bin, mit meinen Narben und Problemen und ich ihn, auch mit seiner Krankheit. Wir führten von dort an eine Fernbeziehung, als wir uns das erste Mal trafen, dauerte es bis ich Nähe zulassen konnte, er war mein erster Freund. Aber ich konnte es, bei ihm fühlte ich mich wohl, geborgen, geliebt und akzeptiert. Er ist für mich der ideale Partner, all die psychischen Krankheiten waren mir nicht wichtig, ich liebte ihn bedingungslos und er gab mir das Gefühl genauso geliebt zu werden. Ich hatte soviel Selbstwertgefühl durch ihn gezogen und weiß heute, dass das falsch war und ist. Jedoch bedeutet er mir einfach alles. Und ich dachte ich bedeute ihm alles.
Doch jetzt bin ich alleine, mit einer unglaublich tiefen Leere und einem unerträglichen Schmerz. Ich habe vor 3 Tagen alles verloren, auch alles was mich ausmachte. Er war meine andere Hälfte, ich teilte alles mit ihm, jeden Gedanken, jeden Wunsch, jeden Traum, all meine Interessen. Ich hatte noch nie einen Menschen gefunden, der so sehr mit mir im Einklang stand. Er hat die selben Träume und Wünsche mit mir gehabt, den selben Musikgeschmack, den selben Filmgeschmack, er war Vegetarier und ich auch, wir beide trinken und rauchen nicht, wir waren ideal für einander. So habe ich es geglaubt. Wir hatten nicht die einfachste Beziehung, ich liebe mich nicht selber und konnte deswegen schwer Nähe zulassen, obwohl es bei ihm so gut ging wie bei niemandem sonst, weil ich habe mich bedingungslos geliebt gefühlt. Aber wir führten eine Fernbeziehung, ich lebe im Süden und er im Norden. Es hat mir gereicht, er hat mir gereicht, weil die Liebe für mich so tief war und ich so sehr gesund werden wollte/will um mit ihm in einer Stadt zusammen leben zu können, zu studieren. Aber ich habe wohl einfach nicht mehr gereicht, er hat im April jemanden per Facebook kennen und lieben gelernt und vor 3 Tagen es mir gesagt und die Beziehung schlagartig beendet, davor hat es dafür nie Anzeichen gegeben. Ich bin natürlich in ein unendlich tiefes Loch gefallen und empfinde seit dem nur noch Schmerz. Das schlimme ist, er wollte es mir nicht mal mehr erklären, es waren die vollendeten Tatsachen.
Letztlich bekam ich doch noch ein Abschlussgespräch, aber ob das nun besser oder schlechter war, weiß ich nicht. Er hat wie ich diesen starken Drang zu leben, gesund zu werden und ein normales Leben zu führen, nicht so eingesperrt sein im eigenen Körper. Er meinte ich könnte ihm das einfach nicht mehr geben, er wolle mir meine Krankheit nicht zum Vorwurf machen, jedoch will er unbedingt gesund werden und er bräuchte jemanden, der ihm dabei helfen kann, nicht wie ich, wo er das Gefühl hätte, dass ich ihn daran hinder. Es war ein Schlag ins Gesicht, obwohl ich schon so tief am Boden lag. Früher war es seine tiefste Angst, das ich ihn GENAU SO aussortieren würde, das ich ihn zurück lasse weil ich gesund werden will oder bin. Jetzt hat er es mit mir getan.
Ich suche nur noch die Fehler bei mir, wäre ich nicht so krank, hätte ich die Liebe meines Lebens nicht verloren. Ich spiele in den Gedanken jede Möglichkeit durch, wie er noch bei mir sein könnte. Aber ich habe ihn verloren, alles woran ich glaubte und jeden Traum und Wunsch. Alles war an ihn gebunden. Ich weiß mittlerweile, dass ich eine Art Abhängigkeit entwickelt habe, aber der Gedanke nützt mir nichts, er ist ja dennoch trotzdem alles für mich. Er war der ideale Partner, der mich aber letztlich ersetzt hat. Ich bin einfach nur noch leer, der Schmerz betäubt mich und ich denke jeden Morgen, jede Nacht und jede Sekunde an ihn. Ich habe meine Freunde durch meine Krankheit vernachlässigt und verloren, da ich das Haus nicht verlassen kann. Ich leide gerade nur noch.
Ich bin derzeit auf starker Suche nach Therapeuten, es ist aber schwer einen zu finden. Jedoch weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll. Ich will mein Leben in die Hand nehmen, will gesünder werden, will leben bzw. erleben. Ich weiß ich muss zu mir selbst finden, mich erstmal selbst lieben lernen um eventuell überhaupt lieben zu können, aber ich frage mich immer und immer wieder nur diese eine Frage, für was?
Für mich, ja. Aber ich habe mich in der Zeit mit ihm so verändert, ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, all die Träume und Wünsche, die jetzt nur noch Luftschlösser sind, die Realität sieht anders aus. Ich bin alleine, er nicht. Ich leide zu tiefst, er nicht. Ich habe jetzt nur noch Angst nie wieder so lieben zu können, selbst wenn ich gesünder werde, anfange zu leben, dann bleibt mir immer noch die Angst, nie wieder so einen Menschen zu finden, weil er für mich ideal war, oder habe ich ihn nur idealisiert? Er hat mich einfach ersetzt und das so eiskalt. Ich suche dennoch nur die Fehler bei mir, wäre ich anders zu ihm gewesen, hätte ich ihm das geben können was er braucht, wäre es nicht so weit gekommen. Ich will davon los kommen, von all den Gedanken, aber diese Leere, der Schmerz und die Angst lähmen mich. Ich fühle mich nur noch einsam. Ich weiß, dass mein prioritisiertes Ziel meine Gesundheit jetzt sein sollte, dass ich zu mir selber finde. Neue Wünsche und Träume erlange, aber alles was ich spüre ist nur noch diese Angst, nie wieder geliebt zu werden, weil ich bin wer ich bin. Ich habe mich letztlich nur noch über unsere Beziehung definiert und jetzt weiß ich nicht mehr wer ich bin. Ich will nicht alleine, ohne Partner leben. Es ist ein grausamer Gedanke. Ich weiß auch nicht, wie ich aus dieser Spirale raus komme, ich kann mir nicht vorstellen, wie ich die Kraft finde ein Leben aufzubauen, gesund zu werden und das ohne ihn. Es fühlt sich einfach nur so an, als hätte ich die Liebe meines Lebens verloren.
Und noch mal, tut mir leid wegen diesem langen Text, aber ich musste das einfach von meiner Seele schreiben und ich dachte, dass ich hier auf Leute treffen, die das eventuell verstehen können.
Liebe Grüße, Nick!
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich unglaublich schweren Schmerz verspüre und ich einfach niemanden habe, der letztlich meine Situation nachvollziehen kann. Es tut mir jetzt schon leid, wenn die Geschichte länger wird, aber ich muss das einfach endlich von meiner Seele schreiben.
Zu meiner Geschichte, ich heiße Nick, bin 21 Jahre alt und derzeit in der schwierigsten Situation meines bisherigen Lebens. Meine Ängste und Depressionen haben sich schon lange Zeit entwickelt, gemündet haben sie in das sogenannte Skin Picking - ich verletzte mich vor allem im Gesicht, füge mir Wunden zu und daraus resultieren letztlich Narben. Diese Narben entwickeln in mir ein starkes Gefühl von Wertlosigkeit, ich fühle mich einfach unglaublich kaputt und abstoßend.
Dennoch habe ich vor 2 ein halb Jahren, meinen Freund durchs Internet kennen gelernt. Ich konnte so sein wie ich bin, mein Charakter sprudeln lassen, das Aussehen war hier nicht der Kontaktpunkt - es war nur alleine ich. Wir haben uns sofort verstanden, alles hat harmoniert, ich hatte noch nie einen solchen Menschen getroffen, es war perfekt. Mit den ersten Wochen wurden unsere Gespräche tiefer und tiefer und wir haben uns einander geöffnet. Er leidet selbst an psychogenem Schwindel, was ich davor nicht wusste, ich lernte nur ihn kennen, nicht die Krankheit die ihn einsperrt. Ich hatte mich allein in seinen Charakter so tief verliebt und er sich in meinen. Er liebte mich bedingungslos, so wie ich bin, mit meinen Narben und Problemen und ich ihn, auch mit seiner Krankheit. Wir führten von dort an eine Fernbeziehung, als wir uns das erste Mal trafen, dauerte es bis ich Nähe zulassen konnte, er war mein erster Freund. Aber ich konnte es, bei ihm fühlte ich mich wohl, geborgen, geliebt und akzeptiert. Er ist für mich der ideale Partner, all die psychischen Krankheiten waren mir nicht wichtig, ich liebte ihn bedingungslos und er gab mir das Gefühl genauso geliebt zu werden. Ich hatte soviel Selbstwertgefühl durch ihn gezogen und weiß heute, dass das falsch war und ist. Jedoch bedeutet er mir einfach alles. Und ich dachte ich bedeute ihm alles.
Doch jetzt bin ich alleine, mit einer unglaublich tiefen Leere und einem unerträglichen Schmerz. Ich habe vor 3 Tagen alles verloren, auch alles was mich ausmachte. Er war meine andere Hälfte, ich teilte alles mit ihm, jeden Gedanken, jeden Wunsch, jeden Traum, all meine Interessen. Ich hatte noch nie einen Menschen gefunden, der so sehr mit mir im Einklang stand. Er hat die selben Träume und Wünsche mit mir gehabt, den selben Musikgeschmack, den selben Filmgeschmack, er war Vegetarier und ich auch, wir beide trinken und rauchen nicht, wir waren ideal für einander. So habe ich es geglaubt. Wir hatten nicht die einfachste Beziehung, ich liebe mich nicht selber und konnte deswegen schwer Nähe zulassen, obwohl es bei ihm so gut ging wie bei niemandem sonst, weil ich habe mich bedingungslos geliebt gefühlt. Aber wir führten eine Fernbeziehung, ich lebe im Süden und er im Norden. Es hat mir gereicht, er hat mir gereicht, weil die Liebe für mich so tief war und ich so sehr gesund werden wollte/will um mit ihm in einer Stadt zusammen leben zu können, zu studieren. Aber ich habe wohl einfach nicht mehr gereicht, er hat im April jemanden per Facebook kennen und lieben gelernt und vor 3 Tagen es mir gesagt und die Beziehung schlagartig beendet, davor hat es dafür nie Anzeichen gegeben. Ich bin natürlich in ein unendlich tiefes Loch gefallen und empfinde seit dem nur noch Schmerz. Das schlimme ist, er wollte es mir nicht mal mehr erklären, es waren die vollendeten Tatsachen.
Letztlich bekam ich doch noch ein Abschlussgespräch, aber ob das nun besser oder schlechter war, weiß ich nicht. Er hat wie ich diesen starken Drang zu leben, gesund zu werden und ein normales Leben zu führen, nicht so eingesperrt sein im eigenen Körper. Er meinte ich könnte ihm das einfach nicht mehr geben, er wolle mir meine Krankheit nicht zum Vorwurf machen, jedoch will er unbedingt gesund werden und er bräuchte jemanden, der ihm dabei helfen kann, nicht wie ich, wo er das Gefühl hätte, dass ich ihn daran hinder. Es war ein Schlag ins Gesicht, obwohl ich schon so tief am Boden lag. Früher war es seine tiefste Angst, das ich ihn GENAU SO aussortieren würde, das ich ihn zurück lasse weil ich gesund werden will oder bin. Jetzt hat er es mit mir getan.
Ich suche nur noch die Fehler bei mir, wäre ich nicht so krank, hätte ich die Liebe meines Lebens nicht verloren. Ich spiele in den Gedanken jede Möglichkeit durch, wie er noch bei mir sein könnte. Aber ich habe ihn verloren, alles woran ich glaubte und jeden Traum und Wunsch. Alles war an ihn gebunden. Ich weiß mittlerweile, dass ich eine Art Abhängigkeit entwickelt habe, aber der Gedanke nützt mir nichts, er ist ja dennoch trotzdem alles für mich. Er war der ideale Partner, der mich aber letztlich ersetzt hat. Ich bin einfach nur noch leer, der Schmerz betäubt mich und ich denke jeden Morgen, jede Nacht und jede Sekunde an ihn. Ich habe meine Freunde durch meine Krankheit vernachlässigt und verloren, da ich das Haus nicht verlassen kann. Ich leide gerade nur noch.
Ich bin derzeit auf starker Suche nach Therapeuten, es ist aber schwer einen zu finden. Jedoch weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll. Ich will mein Leben in die Hand nehmen, will gesünder werden, will leben bzw. erleben. Ich weiß ich muss zu mir selbst finden, mich erstmal selbst lieben lernen um eventuell überhaupt lieben zu können, aber ich frage mich immer und immer wieder nur diese eine Frage, für was?
Für mich, ja. Aber ich habe mich in der Zeit mit ihm so verändert, ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, all die Träume und Wünsche, die jetzt nur noch Luftschlösser sind, die Realität sieht anders aus. Ich bin alleine, er nicht. Ich leide zu tiefst, er nicht. Ich habe jetzt nur noch Angst nie wieder so lieben zu können, selbst wenn ich gesünder werde, anfange zu leben, dann bleibt mir immer noch die Angst, nie wieder so einen Menschen zu finden, weil er für mich ideal war, oder habe ich ihn nur idealisiert? Er hat mich einfach ersetzt und das so eiskalt. Ich suche dennoch nur die Fehler bei mir, wäre ich anders zu ihm gewesen, hätte ich ihm das geben können was er braucht, wäre es nicht so weit gekommen. Ich will davon los kommen, von all den Gedanken, aber diese Leere, der Schmerz und die Angst lähmen mich. Ich fühle mich nur noch einsam. Ich weiß, dass mein prioritisiertes Ziel meine Gesundheit jetzt sein sollte, dass ich zu mir selber finde. Neue Wünsche und Träume erlange, aber alles was ich spüre ist nur noch diese Angst, nie wieder geliebt zu werden, weil ich bin wer ich bin. Ich habe mich letztlich nur noch über unsere Beziehung definiert und jetzt weiß ich nicht mehr wer ich bin. Ich will nicht alleine, ohne Partner leben. Es ist ein grausamer Gedanke. Ich weiß auch nicht, wie ich aus dieser Spirale raus komme, ich kann mir nicht vorstellen, wie ich die Kraft finde ein Leben aufzubauen, gesund zu werden und das ohne ihn. Es fühlt sich einfach nur so an, als hätte ich die Liebe meines Lebens verloren.
Und noch mal, tut mir leid wegen diesem langen Text, aber ich musste das einfach von meiner Seele schreiben und ich dachte, dass ich hier auf Leute treffen, die das eventuell verstehen können.
Liebe Grüße, Nick!
17.06.2014 19:28 • • 20.06.2014 #1
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