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Zitat von kleinpübbels:
Klingt jetzt klischeehaft,

Finde nicht das dies wie ein Cliché klingt. Weil das in meinen Augen Fakt ist.

Klar, eine Beziehung wird nie komplett Wolkenkukucksheim sein, aber ab einem gewissen Niveau von Disharmonie finde ich ist eine Reflektion eine Idee. Und eben dann trennt man sich, falls keine Lösung/Kompromiss gefunden wird.

Jeder ist für sein Handeln verantwortlich. In diesem Fall auch. Ich denke beiden haben zu dem Ergebnis beigetragen.

Meine erste Partnerin hatte eine dependete PS und hat mich irgendwann an meine Grenzen gebracht. Die Konflikte sind immer deutlicher geworden. Kompromisse sind nicht eingehalten worden. Da habe ich dann auch irgendwann gesagt das ich das nicht mehr möchte, weil es mir an meine seelische Gesundheit ging.
Wegen dem Fremdzugehen und das über einen so langen Zeitraum, wäre mir in 100 Leben nicht eingefallen.

Ein ehemaliger Freund hat mit zwei solcher Aktionen seine Ehe zerstört und die Familie auseinander gerissen.
Die Ehefrau eines Freundes hat so was auch gebracht - über einen Zeitraum von einem Jahr. Auch hier Scheidung, Rosenkrieg und die wo am wenigsten dafür können, die Kinder, haben auch ihre seelischen Schäden gehabt. Und das sind nicht alle Geschichten die ich mitbekommen habe.

Was bei solchen Zerwürfnissen eine solche emotionale Tragweite und Schwere bewirkt/verstärkt hat, war eben ein langer Zeitraum der Unehrlichkeit.
Ich kann nur jedem anraten sich offen und ehrlich zu trennen, wenn man die Beziehung nicht will.
Leicht ist anders, aber Ehrlichkeit und Offenheit hat jeder von uns verdient.

Man mag seine Gründe erklären können, irgendwo ist er auch nur ein Mensch und das mag seine Entscheidung abfedern, aber ich halte es für einen Fehler das so lange verschwiegen zu haben.

Mit Achtsamkeit betrachtet ist die Beziehung beendet - that's it.
Jetzt gilt es sich wieder zu stabilisieren und nach dem emotional Abstand zu dem ist, das ganze mit Maß und ZIel zu reflektieren.

Wenn ich eines gelernt habe ist, das man aus so ziemlich jeder Situation auch etwas postives mitnehmen kann.
Aus meiner Sicht ist die Kernfrage, um Lebensqualität zu erreichen:

Was will ich und was nicht?

Und durch solche eine Erfahrung, auch wenn man auf so was gerne verzichten kann, kannst dir bessere Antworten auf diese Frage geben @lara1617

Zitat von Grace_99:
Du weißt wie holprig der Weg ist und wie oft man emotional wieder Schritte zurück fällt.

Aber unterm Strich ist es so: Mein Ex hat das beste verloren so wie dein Ex auch.

Liebe Grace, ja das weiß ich und, das sagt meine Therapeutin quasi andauernd. Dass ein Exfreund wahrscheinlich nie so eine echte Beziehung hatte mit so viel Tiefgang und mir so dankbar sein müsste.

A


Borderline Trennung - Schuldgefühle

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Zitat von lara1617:
aber mir wurde wochenlang eingeredet ich sei zu eifersüchtig

furchtbar!

Zitat von cube_melon:
Wegen dem Fremdzugehen und das über einen so langen Zeitraum, wäre mir in 100 Leben nicht eingefallen.

Mein Exfreund hat eine Borderlinestörung, glaube ich. Ich hätte ihn absolut niemals dafür verurteilt und um Gottes Willen, wäre ich fremd gegangen, wäre ich selbst nicht mehr glücklich geworden. Ich wäre mit mir selbst GAR nicht zurecht gekommen, hätte ich dies getan. Ich hätte mich selber so abgelehnt. Mein Exfreund wurde oft furchtbar aggressiv. Er hat ganz viel Falsches getan, aber er war und ist kein böser Mensch. Er ist hochgradig verzweifelt und absolut Opfer seiner Traumatisierungen.

Mein Exfreund hat eine Borderlinestörung, glaube ich
Zitat von Nora5:
Mein Exfreund hat eine Borderlinestörung

Bitte nicht diesen Begriff verwenden, wenn das nicht eine gesicherte Diagnose ist. BLiner werden all zu oft für vergleiche von Verhaltensweisen herangezogen und somit stigmatisiert.

Eine Erkrankung kann eine Tat erklären, aber im Grunde nicht entschuldigen. Weil sonst kann man , überspitzt gesagt, jeden in der forensischen Psychiatrie entlassen.

Mein Vater war auch Opfer von unsäglichen Traumatisierungen im zweiten Weltkrieg.
Trigger

Schwierige Kindheit, Heim, mit 16 in den Krieg, Kriegsgefangenschaft in einem russischem Arbeitslagerverstarben


Die dadurch entstandene Diagnose mag sein Verhalten erklären, aber sicher nicht entschuldigen.

Was der Ex der TE getan hat is in meinen Augen falsch und über so einen langen Zeitraum eine Unverschämtheit.
Auf der anderen Seite hätte man selbst überlegen sollen, ob diese Beziehung tragfähig ist und auch die Freundschaft zu der Frau mehr hinterfragen können.

@cube_melon
Eine Entschuldigung für mein Verhalten ist es im ersten Moment vielleicht nicht aber ich konnte wirklich nicht anders, ich konnte es in den Momenten nicht steuern. Und ich habe es ihm offengelegt von Anfang an, wo ich gemerkt habe es entwickelt sich etwas in mir. Er wollte unbedingt mit mir kämpfen und hat das auch immer gut bewältigt mit mir. Aber es war wirklich so, dass er bis zuletzt noch betont hat, wie sehr er das differenzieren kann und er mich als Menschen liebt der ich bin und nicht nur der Mensch, der leider manchmal die Kontrolle verliert.

Wie du siehst war ich auch oft enttäuscht und verletzt in dieser Beziehung und hätte auch überlegen müssen, inwieweit das dann noch Sinn macht ohne Vertrauen etc. aber wie erwähnt ich dachte immer: er hat viel eingesteckt, dann mache ich das auch andersrum.

Und genau: das am Ende hätte nicht sein müssen von ihm, ich habe die Freundschaft zu ihr sehr hinterfragt aber er hat eben einen Monat lang versucht mich zu überzeugen, mit meinen Freundinnen geredet, mir eingeredet er bräuchte mehr Freiheiten. Ich habe in seine Privatsphäre eingegriffen, weil ich nach dem Vorfall an seinem Handy war (wodurch ich weitere Details rausgefunden habe wie nächtliche Telefonate der beiden) dadurch hatte ich wiederum ein sehr schlechtes Gewissen, weil man das nicht macht und er natürlich auch sehr sauer wurde. Aber ich war da schon so am Ende und misstrauisch, ich habe nicht mehr rational gehandelt. Dann hatte ich an einem einzigen Tag eine Art Rückfall während des Monats des Verheimlichens: ich hatte einen Kontrollverlust, bei dem ich ihn angegangen bin und sehr schlimme Dinge bezüglich der Frau gesagt habe .. was er wohl mit ihr machen wolle etc. total krank war diese Situation aber ich konnte da einfach nicht mehr, weil ich irgendwie wusste er lügt mich weiter an / das war ein riesiger Trigger.
Durch diese Sachen hatte ich aber wiederum ein so schlechtes Gewissen, dass ich dann versucht habe ihn zu vertrauen und ihm die Freiheiten zu geben..

dann kam dazu, dass er selbst nach all diesen Situationen mit mir über Kinder und Heirat geredet hat, sogar ein paar Tage bevor er sich getrennt hat: wie sehr er sich auf unsere Kinder später freut, wir haben aus Spaß über Kindernamen fantasiert und dass wir für immer ein Team wären und ich mir keinen Kopf machen müsse .. nur damit er mich zwei Wochen später ohne ein vernünftiges Gespräch hinterlässt.

Der eine Monat am Ende hat mich innerlich sehr gebrochen, wie gesagt ich habe da auch in seine Privatsphäre etc. eingegriffen aber am Ende des Tages hatte ich Recht: er hatte sehr viel zu verstecken und mir vorgemacht er würde niemals so etwas tun und wir beide würden zusammengehören..und die Worte haben bei mir immer sehr gewirkt, weil er auch äußerlich den Anschein erweckt hat er wolle die Beziehung, wie gesagt hat er noch eine Woche vorher einen Zusammenbruch gehabt in dem er mich angebettelt hat ihn nicht wegen eines "Verdachts" - da wäre etwas - zu verlassen.
Das war alles sehr verwirrend.

Zitat von lara1617:
Eine Entschuldigung für mein Verhalten ist es im ersten Moment vielleicht nicht aber ich konnte wirklich nicht anders, ich konnte es in den Momenten nicht steuern. Und ich habe es ihm offengelegt von Anfang an, wo ich gemerkt habe es entwickelt sich etwas in mir. Er wollte unbedingt mit mir kämpfen und hat das auch immer gut bewältigt mit mir. Aber es war wirklich so, dass er bis zuletzt noch betont hat, wie sehr er das differenzieren kann und er mich als Menschen liebt der ich bin und nicht nur der Mensch, der leider manchmal die Kontrolle verliert.


Eine funktionierende Impulskontrolle ist elementar wichtig.
Deine Offenlegung von Anfang an ist gut und wichtig. Weil er sich dann hätte Informieren können. Aber - jemand der solche Symptome nicht kennt, kann sich unmöglich vorstellen wie die Welt ist in der Du lebst ist. Und - er soll es auch nur begrenzt wissen.

Und hier hat man, aus meiner Sicht, nicht nur Verantwortung sich selbst gegenüber, sondern auch dem anderen.
Sprich, wenn man sieht das der andere in eine Überforderung rutscht, sollte man überlegen selbst die Reisleine zu ziehen.

So wie Du das beschreibst, würde ich nun vermuten das er völlig überfordert war, aber es kaum gewagt hat auszusprechen. Dazu noch die Weisheiten der Dakota Indianer ignoriert, bis es bei ihm zum finalen Gau kam.

Auch sollte man bei sich selbst schauen in wie weit eine Beziehungsfähigkeit da ist. Eben weil zu viele und zu starke Abwehrreaktionen Schaden an der seelischen Gesundheit beider Partner bewirken können.
Es kann sich im Laufe der Zeit hochschaukeln und eine Eigendynamik entwickeln.

Das Smartphone des Partners zu durchsuchen, halte ich für einen deutliche Grenzüberschreitung.
Zudem übertrittst Du nicht nur die Grenze des Besitzers, sondern auch die Grenzen der Menschen mit denen er in Kontakt ist. Hinterher war dir der Fehler auch bewusst, aber Du hast deinen Impuls in dem Moment nicht im Griff.

Long story short. Hier wurde vieles und wichtiges gesagt. Lerne aus der Situation und schau nach vorne.

Zitat von cube_melon:
Eine funktionierende Impulskontrolle ist elementar wichtig. Deine Offenlegung von Anfang an ist gut und wichtig. Weil er sich dann hätte Informieren ...

Ich finde deine Antworten so mega klasse, das muss ich dir wirklich mal sagen.

Beim lesen sind mir vor meinem inneren Auge Situationen mit meinem Ex aufgepeppt, wo ich gut Parallelen ziehen kann.

Ich bin immer eine tolerante Partnerin gewesen, hatte Urvertrauen. Wir waren ein super Team, er allein in den Urlaub, ich auch etc. pp. Ich hatte nie Bauchweh.

Als es anfing zu kippen hab ich viel mit Freundinnen geredet, weil ich nicht sicher war ob mein Bauchgefühl mich trügt.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin dann so anders geworden, ich hab mich selbst nicht erkannt. Ich wollte die Wahrheit wissen, aber bekam sie nicht. Das hat mich dermaßen aus dem Gleichgewicht gehauen, dass ich schrie, Türen knallte, verbal völlig ausgetickt bin.

Letzten Endes wurde ich belogen, betrogen und mein Urvertrauen dermaßen enttäuscht, dass ich gar nicht mehr klar kam.

Ich bin dann ausgezogen mit den Kindern und das war schrecklich.

Die Enttäuschung ist immer noch so groß, dass ich (1,5 Jahre später) immer noch nicht bereit bin mich irgendwem gegenüber zu öffnen. Ich bin nach wie vor Single, was ansich sehr traurig ist, da ich der totale Beziehungsmensch bin. Aber zum jetzigen Zeitpunkt würde keiner eine Chance haben mit mir eine normale Beziehung zu führen, da ich immer noch traumatisiert von der Erfahrung bin.

Daher find ich es gut, sich dies auch einzugestehen und sich selbst die Zeit zu nehmen um das alles zu verarbeiten, damit man es in eine zukünftige Beziehung eben nicht mit rein trägt.

Zitat von Grace_99:
Ich finde deine Antworten so mega klasse, das muss ich dir wirklich mal sagen.

Vielen Dank - das Wissen und die Erfahrung, waren viel und harte Arbeit an mir selbst. Wenn es dir oder anderen nur ein klein wenig hilft, ist schon was gewonnen

Zitat von Grace_99:
Das hat mich dermaßen aus dem Gleichgewicht gehauen, dass ich schrie, Türen knallte, verbal völlig ausgetickt bin.

Das kann ich mir gut vorstellen. Den Moment an sich selbst abzufangen, bevor man so in die Symptome kommt kann ein herausfordernder Lernprozess sein. Bedenke das auch symptomfreie Menschen so reagieren können, wenn sie es nicht besser wissen.

Zitat von Grace_99:
Letzten Endes wurde ich belogen, betrogen und mein Urvertrauen dermaßen enttäuscht, dass ich gar nicht mehr klar kam.

Für Menschen mit beschädigtem oder nicht vorhandenem Urvertrauen sind solche Dinge herausfordernd.

Zitat von Grace_99:
Aber zum jetzigen Zeitpunkt würde keiner eine Chance haben mit mir eine normale Beziehung zu führen, da ich immer noch traumatisiert von der Erfahrung bin.Daher find ich es gut, sich dies auch einzugestehen und sich selbst die Zeit zu nehmen um das alles zu verarbeiten, damit man es in eine zukünftige Beziehung eben nicht mit rein trägt.

Das ist eine sehr weise und reife Sichtweise - Hut ab

Zitat von cube_melon:
Vielen Dank - das Wissen und die Erfahrung, waren viel und harte Arbeit an mir selbst. Wenn es dir oder anderen nur ein klein wenig hilft, ist schon ...

Ich war zu dem Zeitpunkt der Beziehung gesund, da gabs nichts.

Erst nachdem das passiert ist und ich auszog, bin ich krank geworden. Ich habs auf den Liebeskummer geschoben und nicht gemerkt, dass ich in eine schwere Depression gerutscht bin.

Als dann nichts mehr ging, November 21, bin ich stationär und dort böse auf die Nase gefallen, da sich dort das Trauma aus der Kindheit offenbarte.

Dies zu erkennen und daran zu arbeiten ist sehr anstrengend und geht manchmal über die Grenzen.

Trennung Ex hat mich dermaßen getriggert und ich wusste es nicht ‍️

Erst in der Klinik wurde das erarbeitet und jetzt ambulant wird weiter daran gearbeitet.

Ich weiß nicht ob es eine weise Sichtweise ist, aber auf jeden Fall die richtige.

Zitat von Grace_99:
Ich war zu dem Zeitpunkt der Beziehung gesund, da gabs nichts.

Ah ok, das wusste ich nicht.

Zitat von Grace_99:
Als dann nichts mehr ging, November 21, bin ich stationär und dort böse auf die Nase gefallen, da sich dort das Trauma aus der Kindheit offenbarte.
Dies zu erkennen und daran zu arbeiten ist sehr anstrengend und geht manchmal über die Grenzen.

Ach jeh.
Stelle ich mir hart vor Gesund zu sein und das dann Trauma aus der Vergangenheit hochkommen.
Traumata zu überwinden kann für einen eine, echte ausgewachsene Herausforderung sein.

Dein Satz empfinde ich wiklich als weise. Weil das dir manches ersparen kann.

Zitat von cube_melon:
Ah ok, das wusste ich nicht. Ach jeh. Stelle ich mir hart vor Gesund zu sein und das dann Trauma aus der Vergangenheit hochkommen. Traumata zu ...

Ja, war hart. Von jetzt auf gleich sagte ein Mitpatient in der Gruppentherapie etwas zum Thema saubere Trennung (passend zu diesem Thema) und ich bin abends ungebremst auf dem Boden aufgeknallt (emotional). Wenn man auf einmal begreift was Sache ist, haut es einem um. Ich kann gar nicht schildern wie schlecht es mir ging.

Daher berührt mich das Thema der TE sehr, denn ich vermute stark das bei ihr auch was losgetreten ist.

A


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