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Hallo ihr,
ich bin neu hier Kurze Einführung: Eine Angststörung habe ich schon mein ganzes Leben. Seit fast zwei Jahren setze ich mich aktiv mit ihr auseinander, habe eine Therapie begonnen und möchte mich nun an den Austausch mit anderen ranwagen. Bisher war ich immer stille Leserin, nun habe ich aber selber ein Problem, wobei ich euren Rat und/oder Erfahrung benötige.

Ich bin seit drei Jahren in einer Beziehung. Die Angststörung stellte von Anfang an ein großes Problem für unsere Beziehung dar. Das erste Jahr habe ich meinem Partner auch nicht großartig was davon erzählt, nur oberflächlich, weil ich Angst davor hatte, dass er mich als verrückt abstempelt und zu kompliziert. Das Resultat war, dass er genau das von mir dachte - (Zu dem Zeitpunkt war ich auch noch nicht in Therapie) da ich in Situationen, wo ich mich überfordert, verunsichert oder in die Ecke gedrängt fühle, sehr aggressiv reagiere. Ich werde schnell laut, versuche mich Stampfen oder auf den Tisch hauen noch lauter zu werden.

Mein Freund sah/sieht mich als eine tickende Zeitbombe an. Erst als ich die Diagnose von meiner Therapeutin bekam, Sozialphobie und GAS, hatte ich das Gefühl, glaubte er mir immerhin so langsam, dass ich keine heimliche Männermörderin bin, sondern ein psychisches Problem habe. Wie ich aber mit der Angst umgehe, damit kommt er aber nicht klar (ok, ich auch nicht) und auch er fühlt sich in solchen Moment überfordert und reagiert auf mein aggressives Verhalten selber sehr aggressiv. Ich versuche so sehr, mich mithilfe der Therapie zu ändern, das in den Griff zu bekommen, aber ich falle immer wieder in dieses alte gemeine Verhaltensmuster zurück. Er dann auch und alles ist zehntausend Mal schlimmer als zuvor.

Das Problem an der Sache ist, dass ich nicht weiß, wie ich den Teufelskreis durchbrechen kann. Ich weiß nicht, was ich tun kann und ich weiß nicht, was er tun kann. Mit ein Problem ist, dass mir das Formulieren von Bedürfnissen sehr, sehr schwer fällt und auch da ein weiterer Faktor hinzukommt, weswegen ich sofort an die Decke gehe.

Ich stehe nun in meiner Beziehung kurz vor der Trennung. Mein Freund sagt, man könne es mir nicht recht machen, ich verstecke mich hinter meiner psychischen Krankheit und nehme sie als Entschuldigung. Denn oft ist eben meine Argumentation Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe, aber ich habe mich überfordert in der Situation gefühlt. Und ich möchte das nicht mehr.

In der Therapie gehen wir das Problem zwar an, aber vielleicht habt ihr selber Tipps, wie ich meine Wut in den Griff kriegen könnte. Denn ich bin sicherlich keine Cholerikerin, ich möchte nicht dieser Mensch sein, der ich im Streit bin.

Vielen Dank schon mal, dass ihr euch die Zeit für meinen Text genommen habt!

15.06.2018 08:06 • 15.06.2018 #1


7 Antworten ↓


Hallo und willkommen im Forum!

Ich kenne dein Problem gut, hab zwar nicht die gleiche Diagnose aber bin auch ein HB Männchen!
Wenn ich mich unverstanden fühle werde ich absolut zickig und eigentlich auch laut und oft beleidigend.
Da ich jetzt zwei kleine Kinder habe, darf ich gerade vor ihnen nicht mehr so reagieren weil sonst gucken sie sich das ab und werden genau so und das möchte ich nicht.

Wenn ich mich in diversen Situationen befinde wo ich am liensten wieder durchdrehen würde ( hab das übrigens nur in Beziehungen dieses Problem) dann geh ich einfach und red erstmal kein Wort mehr mit meinem Partner. Wir haben dann jeder erstmal sein Reich ( ich zB Wohnung er seine Garage) und dann irgendwann klappt das wieder

Ich denke das ist auch die beste Lösung das bevor es komplett eskaliert und man sich weiß ich nicht für Sachen und Anschuldigungen an den Kopf wirft man sich besser erst mal aus dem Weg geht.

Vielleicht wäre das eine Lösung für dich.
Ob du dieses Verhalten je ganz weg bekommst ist fraglich, ich hab es auch trotz Therapie nicht geschafft aber man kann lernen damit umzugehen. Ich hab es meinem Freund auch gesagt das er mich dann in Ruhe lassen soll, das solltest du auch tun.


LG und viel Erfolg!

A


Angststörung wird zu Beziehungskiller

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@BellaM85 Ich denke, ich fixiere mich auch zu sehr darauf, dieses Verhalten komplett zu elliminieren. Die Situation zu verlassen ist eine gute Idee, mir hilft das auch immer sehr! Zwar kommt der große Wutschwall dann vorher und erst dann gehe ich eine Runde spazieren. Aber ich sollte schon den Raum verlassen in dem Moment, wo dieses Gefühl in der Brust aufkommt, dass ich denke, wortwörtlich zu platzen. Ich denke auch, dass mein Partner mich mittlerweile gar nicht mehr ernst nimmt, da jede kleinste Situation schon dieses Verhalten hervorruft.

Genau das ist auch das Problem. Ich kann dir auch nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen das es egal ist welcher Partner an deiner Seite ist du wirst immer damit zu kämpfen haben!

Entzieh dich vorher aus der Situation, hör Musik und geh ne Runde spazieren das hilft.


Alles Gute!

Zitat von BellaM85:
Genau das ist auch das Problem. Ich kann dir auch nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen das es egal ist welcher Partner an deiner Seite ist du wirst immer damit zu kämpfen haben!

Entzieh dich vorher aus der Situation, hör Musik und geh ne Runde spazieren das hilft.


Alles Gute!


Vielen Dank ! Manchmal muss man halt einfach damit klar kommen, dass man so ist, wie man ist. Ich hoffe, ich gehe die nächste Streitsituation bewusster an.

Das wirst du wenn du genau solche Eskalationen vermeiden möchtest und mal ganz ehrlich man streitet sich im Endeffekt eh immer nur wegen Blödsinn und das ist viel zu viel Lebensenergie die man dann dafür verschleudert die man anders einsetzen könnte


Aber ich kann das Gefühl sehr gut


Was du auch machen könntest wäre ein Tagebuch zB hier führen, die Situation Schildern und gucken was du für antworten erhälst. Es ist manchmal einfacher Meinungen anderer dazu zu hören anstatt das was der eigene Kopf sagt oder zb Freunde die sich eh immer auf eine Seite dann schlagen nur so als Tip!

Zitat von BellaM85:
Was du auch machen könntest wäre ein Tagebuch zB hier führen, die Situation Schildern und gucken was du für antworten erhälst. Es ist manchmal einfacher Meinungen anderer dazu zu hören anstatt das was der eigene Kopf sagt oder zb Freunde die sich eh immer auf eine Seite dann schlagen nur so als Tip!


Tatsächlich habe ich damit angefangen, mir unsere Streits aufzuschreiben. Oft bringe ich so viel durcheinander, weil mich die Situation so aufwühlt und ich traue dann meinem eigenen Urteilsvermögen nicht mehr. Denn ich habe es schon erlebt, innerlich eine Situation als völlig legitim zu betrachten, aber wegen irgendeinem Pups bin ich wieder ausgerastet. Dann sage ich im Nachhinein Aber ich fand das doch gar nicht schlimm als du XY gemacht hast Aber du bist total sauer geworden? Und ich erinnere mich dann nur an meine Gefühle, nicht an das, was ich nach außen hin transportiere. Ich finde das eine wirklich gute Idee!

Super das ist doch schonmal ein guter Anfang




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