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Hallo an an alle,
Mein Name ist pascal und ich bin 37.
Ich habe Ende September letzten Jahres das Ende einer 9 jährigen Beziehung akzeptieren müssen. Anfangs war das noch irgendwie zu verkraften, da ich selbst gemerkt habe das wir über die Jahre hinweg uns mehr und mehr verloren haben. Kaum gemeinsame Hobbys, jeder machte irgendwie sein Ding und der Alltag dominierte eigentlich alles. Ich habe auch viel falsch gemacht was zu diesen Dingen zum Teil führte.
Nun versuche ich mein eigenes Leben auf die Reihe zu kriegen. Mich selbst zu finden bzw. Überhaupt erst einmal raus zu bekommen wer ich überhaupt wirklich bin und wo ich im Leben hin möchte.
Doch das fällt mir so schwer. Es scheint fast so als wäre ich bisher nur in der Lage gewesen für andere zu existieren, fremd bestimmt durchs Leben zu laufen, um so den Fokus nicht auf sich selbst richten zu müssen. Doch damit soll nun Schluß sein.
Hat jemand von euch eventuell ähnliche Erfahrungen gemacht bzw Rat-/vorschläge wie ich aus diesem Loch heraus komme und mein Leben endlich lebenswert machen kann, ohne dabei von der Zuneigung einer Partnerin abhängig sein zu wollen? Diese Einsamkeit macht mich nicht glücklich. Habe die letzte Zeit versucht mich so gut es geht mit Arbeit abzulenken oder permanent irgendwo zu sein wo ich nicht allein bin, doch habe ich das Gefühl das ich so vor mir selbst weglaufe und dem Konflikt mit mir aus dem Weg gehe

16.01.2022 11:40 • 16.01.2022 x 3 #1


3 Antworten ↓


Lieber @Passi die Trennung von Deiner Partnerin, mit der Du viele Jahre Deines Lebens verbrachtest, ist noch nicht lange her. Selbst wenn Paare zur Einsicht kommen, dass dieser Schritt notwendig war , und man wie Du fähig ist, die grossen Chancen und das Entwicklungspotential in der neuen Situation zu erkennen, braucht es auch eine gewisse Trauerzeit. Denn schliesslich nimmt das Leben nun so oder so eine Wende.

Es ist bekannt, dass Menschen die diese Zeit im Niemandsland der vorläufigen Ungewissheit nicht aushalten ( bis die Dinge dann langsam durch den Nebel hindurch Konturen annehmen) - sich durch allerlei Aktivitäten ablenken, und sich womöglich gleich in eine neue Partnerschaft stürzen - das Ereignis nicht verarbeitet haben, und es fortan mit sich schleppen.

Deshalb kann man Dir nur dazu gratulieren, dass Du WIRLICH so Konstruktives vor hast wie Dein eigenes Leben auf die Reihe zu kriegen, nicht mehr für andere zu existieren und Dich fremd bestimmt zu fühlen. Ich spüre in Deinen Zeilen Entschlossenheit!

Mit Ratschlägen erteilen bin ich verhalten ( schlussendlich gehört zum Sich-Individualisieren just, dass man selbst auf was einen gut tut, bzw. was man nötig haben könnte kommt), doch mir und etlichen anderen Menschen half eine Psychotherapie bei diesem Prozess. Falls Du an dem Weg interessiert wärst, möchte ich Dir noch ans Herz legen, ev. mehrere TherapeutInnen zu konsultieren. Denn der therapeutische Erfolg steht und fällt mit der Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Also horche auf Dein Gefühl bei und nach der ersten Sitzung.

A


9 Jahre Beziehung - seit 3monaten vorbei

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@Lina60 vielen Dank für die offenen Worte. Ich habe das Gefühl das in mir 2 Personen leben, die eine in meinem Kopf, die weiß das dies vielleicht meine größte Chance sein kann endlich einen gesunden umgang mit mir selbst zu erlernen und zu erleben.
Die andere wohnt in meinem Herzen, ist ein Feigling und kann ohne
Zuneigung und Anerkennung 3.nicht selbstständig existieren. Sie ist mes, die mich scheinbar daran hindert zu akzeptieren, abzuschließen und nach vorn zu blicken. Sie füllt mein Gehirn mit negativität und hält mich zurück.
Ich habe mich bereits kurz nach der Trennung in therapeutische Hände begeben, zwar bezüglich eines ganz anderen Themas, was aber im Moment hinten an steht, da sie gemerkt hat, daß ich mit mir große Probleme habe.
Ich fühle mich als hätte ich das Laufen verlernt und müsse nun an einem Marathon teilnehmen.

Hallo

Natürlich ist deine Trennung schade und traurig. Das wünscht man sich ja so nicht. Ubd ich find es sehr gut das du dein Leben umkrempeln möchtest und endlich für leben möchtest. Was du möchtest steht dabei dann an erster Stelle. Du sagst du hast das Gefühl immer für andere gelebt zu haben ? Wie meinst du das ? Das du mit dir nichts anfangen kannst sobald du alleine bist ?
Dann hast du jetzt die Chance endlich herauszubekommen was du magst. Nicht was von dir erwartet wird sondern was du möchtest. Wo möchtest du hin ? Was willst du erleben ? Wie willst du wohnen ? Wie wäre dein perfekter Tagesablauf? Sieh es als Chance. Nicht als muss. Ein Muss ist negativ. Eine Chance positiv. Versuche dir immer wieder die positiven Aspekte hervorzuheben. Konzentriere dich auf die guten Dinge in deinem Leben. Dann wirst du bald merken das es mit der Gefühlslage wieder bergauf geht. Du bekommst mehr Energie , Motivation und Kraft für dich und dein Willen einzustehen. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl.
Ich wünsche dir das du das Tal der Traurigkeit bald durchlaufen hast und dann fang an zu genießen.

Grüße




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