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Hallo,
Ich brauch mal ganz dringend euren Rat.
Anfang September ist meine 3 jährige Elternzeit vorbei. Ich arbeite seit 2 Jahren im Betrieb meiner Eltern als Büro Aushilfe auf Minijobs Basis. Mein Job nach der Elternzeit wäre auch im Büro aber auf Teilzeit eben. Meine Eltern brauchen keine Hilfe auf Teilzeit sondern es reicht auf ein paar Stunden.
Unser Sohn kommt in den Kindergarten ab September von Montag bis Freitag acht bis 14:00 Uhr.
Meine alte Stelle wäre 25 Minuten mit dem Auto entfernt, ein paar Orte weiter.
Es wäre Montag bis Freitag von acht bis 13:00 Uhr und auch im Notfall mal Home-Office, wenn das Kind krank ist.
Unser Sohn ist erst drei Jahre alt, ich mach mir jetzt jetzt natürlich ganz arg Gedanken wie alles weitergeht.
Ich bin bei meinen Eltern im Betrieb super happy und sie unterstützen uns auch privat mit ein wenig Taschengeld und ich arbeite dafür auch gerne mal etwas länger.
Wenn das Kind krank ist oder Ferien sind, brauche ich gar nicht zu arbeiten, sondern ich arbeite es dann im Monat darauf wieder rein und arbeite das Doppelte. Also es sieht super flexibel alles. Bei meinem alten Arbeitgeber nach der Elternzeit wäre es natürlich ein ganz normaler Bürojob mit Anwesenheitspflicht, und wenn Ferien sind oder das Kind krank ist, muss ich im Home-Office arbeiten. es ist nicht so flexibel. Aktuell arbeite ich überhaupt nicht, wenn mein Sohn krank ist oder Ferien hat, wir machen immer uns eine schöne Zeit draus.
Natürlich wäre es schön, ein wenig mehr Geld zu haben, wobei mein Mann nicht schlecht verdient und ich es aktuell sehr gut finde, dass er sich auf seinen Job konzentrieren kann. Und ich schau dafür, dass er abends dann was zu essen auf dem Tisch hat, der Haushalt ist gemacht und der Kühlschrank ist voll. Wenn ich arbeiten gehe wieder wird das natürlich nicht mehr so sein, was für meinen Mann jetzt aber kein Drama darstellt. Also er ist kein Pascha oder so wo sich an den gedeckten Tisch setzt. Aber natürlich macht es für uns als Familie alles leichter, wenn Haushalt und Co. natürlich gemacht sind.
Wir wünschen uns noch ein zweites Kind und ich hatte schon zwei Fehlgeburten im dritten Monat, wir haben jetzt im Oktober unseren ersten Termin in der Kinderwunschpraxis zur Behandlung und es werden noch einige Termine dort stattfinden, das ist ungefähr 1 Stunde von uns entfernt. Irgendwie tendiere ich dazu, weiterhin in meinem Minijob zu bleiben, mich auf die Kinderwunschphase zu konzentrieren, mal sehen, was dort noch alles kommt, und einfach mal wieder nach mir zu schauen. Meinem Sohn eine schöne Kindheit zu bieten, ein frisch gekochtes Essen auf dem Tisch nach dem Kindergarten und eine entspanntere Mama.
Aber auf der anderen Seite sehne ich mich zurück an meinen alten Arbeitsplatz, der Job war super, das Gehalt war super, die Kollegen waren alle lieb, irgendwie hätte ich dann mal was anderes wie Haushalt und kochen und Kind um mich herum. Aber ein Gefühl in mir drin sagt, das ist alles nur ein Gedanke, wahrscheinlich werde ich total gestresst um 8:00 Uhr im Büro sein und total gestresst irgendwann um 14:00 Uhr zu Hause sein und es wird Irgendwas schnelles zu essen geben und alle sind unzufrieden und gestresst.
Zu dem ich auch kein Freund davon bin, wenn das Kind krank ist oder Ferien hat einfach nur 14 Tage vor dem Fernseher geparkt wird. Ein Tag finde ich absolut okay, aber ich kann es mir nicht vorstellen in den Ferien in 14 Tage irgendwo vor dem Fernseher zu parken und ich sitze im Home-Office. Hab mich im Freundeskreis umgehört das wäre wohl Standard es so zu machen, ich soll mich nicht so anstellen. Aber das Kind ist halt erst drei Jahre alt und noch keine fünf.
Zudem muss ich noch sagen, als ich damals in Elternzeit gegangen bin, hat sich bei mir niemand die letzten drei Jahre gemeldet, obwohl ich mit allen Kollegen gut war. Weder zur Geburt noch zur Hochzeit kam irgendwas von den Kollegen oder von unserem Chef. Er hat sich jetzt erst wieder gemeldet, weil eine Kollegin hat gekündigt und er meinte dann das passt ja ganz gut wenn ich sowieso zurückkomme. Aber er ist allgemein ein sehr freundlicher und netter Mensch, er meint das schon ernst, dass er sich freut, aber irgendwie ist mir das dann doch auch im Kopf geblieben mit den letzten drei Jahren, dass sich keiner gemeldet hat. Aber ja ich bin ja weg was soll sich da noch einer melden irgendwie versteht man das ja auch…

Ich bin mir echt nicht sicher, wie ich es machen soll ob ich nicht einfach sage ich bleibe Minijob, biete meinem Sohn eine sehr schöne Kindheit. Mit viel Freizeit, hab den Haushalt und das Essen kochen im Griff und ich hab Zeit auf die ganze Kinderwunschphase, was alles noch kommen wird. Da hab ich auch schon einiges mitgemacht. Zudem meine Eltern wirklich Hilfe brauchen, ich sehe jeden Tag wie viel Arbeit es ist und seitdem ich da bin, sind sie auch viel entspannter und können pünktlich Feierabend machen und sie unterstützen mich dadurch auch privat super und kaufen dem Kleinen auch mal was zum anziehen oder Spielzeug was halt so ansteht.

Oder eben zurück in den alten Job, mehr Geld verdienen, mehr Möglichkeiten dadurch auch zu haben. Aber eben würde eigentlich das Kind darunter etwas leiden, mein Mann würde etwas drunter leiden, weil abends nach 10 Stunden Arbeit muss er definitiv noch etwas im Haushalt helfen, Einkauf muss am Samstag erledigt werden. Es wird nicht mehr ganz so harmonisch, wie es bisher ist - wenn er Urlaub hat, werde ich dann arbeiten, d.h. wir teilen uns die Urlaubstage auf und werden weniger gemeinsame Zeit haben

Wenn ich das jetzt alles so unterschreibe, klingt das irgendwie alles wie ein Luxusproblem für mich. Aber vielleicht könnt ihr ja mal von euren Erfahrungen berichten, wie es ist auf Teilzeit arbeiten zu gehen mit einem dreijährigen Kind im Kindergarten, wenn man auch noch die ganze Zeit im Hinterkopf hat, schwanger zu werden Und schon einige Fehlgeburten und psychische Rückschläge zurückgesteckt hat .

29.08.2024 09:08 • 31.08.2024 #1


7 Antworten ↓


@Lvoe hey erstmal ist es völlig legitim, dass du dir Gedanken darüber machst und sicher kein Luxusproblem. So geht es doch vielen.

Von der Entscheidung her, die musst du tatsächlich für dich selbst treffen, die kann dir leider keiner abnehmen.
Vielleicht gäbe es ja die Möglichkeit erstmal zu probieren? Also deinen alten Job auf Teilzeit und schaust einfach mal wie du damit zurecht kommst. Bedenken und Ängste sind ja erstmal nur im Kopf so schlimm, in der Realität ist es dann gar nicht so.
Wenn es dann doch zu viel wird, hast du ja dennoch Möglichkeiten. Entweder du sprichst mit deinem Chef über evtl verkürzte Arbeitszeiten, einer Auszeit oder du könntest dir auch Neues suchen. Wenn alles nix wird, hast du immernoch deine Eltern.
Ich rate trotzdem dazu, wieder normal einzusteigen. Somit wärst du unabhängiger und sorgst eben für dich, deine Familie und auch für die Zukunft. Zudem sehe ich es noch so, wenn man sich an zu viel Freizeit gewöhnt, könnte man damit mal Probleme habe diese wieder aufzugeben. Sprich je länger du nicht arbeitest umso schwerer wird der Einstieg oder auch generell wieder in ein geregeltes Leben zu finden. Die Ängste werden damit auch nicht kleiner, der soziale Kontakt zur Außenwelt usw. Selbst vom Gefühl her etwas sinnvolles zu machen... usw

Aber: Wenn du dich psychisch nicht in der Lage fühlst, rate ich doch eher erstmal zur Stabilisierung. Du könntest dich um deine Gesundheit und um dich selbst kümmern, für eine gewisse Zeit. Vielleicht eine Therapie machen oder in eine Tagesklinik gehen oder oder.

Was ich nicht rate, sich zu verkriechen und nur das einfachste wählen, weil es leichter ist (aus Angst zb).

A


Zurück zum Job nach Elternzeit oder Minijob so lassen?

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Zitat von Lvoe:
Mein Job nach der Elternzeit wäre auch im Büro aber auf Teilzeit eben.

Rententechnisch gesehen solltest du den Teilzeitjob nehmen, wo du auch Beiträge zur Rentenversicherung zahlst.

Da kann ich @Schlaflose nur beipflichten: wichtig ist der Gedanke, wie versorge ich mich im Alter?
Alle meine Kolleginnen sind ruck zuck zurück gekommen aus der Elternzeit . Bei einigen war der Mann in Elternzeit auch nicht schlecht . Über Jahre gesehen, da viele Kolleginnen Mutter geworden sind, ist aus den Kindern auch was geworden, ohne das Mama ständig da war . ......

Ich hatte heute ein sehr langes Beratungsgespräch bei uns in der Therapie, und ich werde erst mal bei meinem Minijob bleiben, bis der Kinderwunsch abgeschlossen ist. Wäre der Kinderwunsch nicht im Hinterkopf würde ich natürlich sofort wieder auf Teilzeit arbeiten nehmen, da ich aber aktuell noch einige Behandlungen vor mir habe Die jetzt auch von der Krankenkasse bewilligt worden sind, hab ich mich dazu entschieden erst mal so zu bleiben, wie es ist und mich auf die Familie zu konzentrieren. Langfristig gesehen werde ich auf jeden Fall ins Unternehmen zurückgehen, ob es jetzt dieses ist oder vielleicht etwas anderes was bei uns im Ort ist, werde ich sehen. Da ich studiert habe, ist es nicht so das ich gar keinen Job mehr finden werde. Ich arbeite bei meinen Eltern wie gesagt auch aktuell die ganze Zeit über schon. Im Prinzip hatte ich gar keine klassische Elternzeit sondern ich arbeite immer drei Vormittage in der Woche. Ist jetzt nicht so das ich den ganzen Tag zu Hause Rum sitze und gar nicht arbeite.

@Ashantie dazu sagen, wir wohnen in Baden-Württemberg und bezahlen für den Kindergarten stand heute 270 Euro. Im Monat. Für eine Kita bezahlen wir für fünf Tage die Woche sogar 480 Euro. Und wir reden nur von vormittags. Deshalb habe ich drei Jahre Elternzeit gehabt, weil wir uns eine Kleinkind Gruppe überhaupt nicht leisten hätten können beziehungsweise wollen. Meine Freundinnen wohnen in einem anderen Bundesland, und die bezahlen viel weniger und eine andere Freundin bezahlt sogar gar nichts, die geht auch schon ewig lang wieder arbeiten

Zitat von Lvoe:
Da ich studiert habe, ist es nicht so das ich gar keinen Job mehr finden werde. Ich arbeite bei meinen Eltern wie gesagt auch aktuell die ganze Zeit über schon. Im Prinzip hatte ich gar keine klassische Elternzeit sondern ich arbeite immer drei Vormittage in der Woche. Ist jetzt nicht so das ich den ganzen Tag zu Hause Rum sitze und gar nicht arbeite.

Darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass dir später die Jahre und Beitragszeiten bei der Rente fehlen. Gerade, wenn man studiert hat, ist man sowieso schon relativ alt, wenn man überhaupt anfängt zu arbeiten. Wenn man dann noch mehrere Jahre in Elternzeit ist und auch noch längere Zeit in Minijobs arbeitet, die bei der Rente nicht angerechnet werden, landet man später in Altersarmut. Es sei denn du zahlst freiwillig Beiträge in die Rentenversicherung oder sorgst privat so viel vor, dass es dann trotzdem reicht.

@Schlaflose zeitlich bin ich erst 29 und arbeite, seitdem ich 18 bin und habe auch neben dem Studium immer auch Teilzeit gearbeitet. Ja ich zahle aktuell selber was in die Rente ein und ja ich sorge auch für meine Rente vor, ich habe bereits zwei Wohnungen gekauft, die ich abbezahlt habe und diese Wohnungen sind aktuell vermietet.
Also ich gehe nicht blind durch das Leben. Es geht hier absolut nicht um die Rente, sondern einfach um die Entscheidung, die ich treffen möchte.




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