Hallo Sabine...,
ich habe momentan fast dieselbe Situation, ich bin 38, seit fast 20 Jahren mit Angst, Panik und Depressionen behaftet, mal mehr mal weniger, 3 stat. Therapien und ambulante Psychotherapiestunden. Natürlich geht es mir über die Jahre hinweg besser, aber ich bin auch langsam erschöpft vom kämpfen ein normales Leben führen zu können. Vor drei Jahren nach einer Kündigung (betriebsbedingt) und einem Beziehungsaus, wieder Umzug in meine Heimat, entschloss ich mich immer mehr, nicht sofort wieder stark zu sein und mich sofort wieder in Arbeit zu stürzen. Ich kenne das mit der Sensibilität genau, Reizüberflutung, mir wird alles zuviel, Kraftlosigkeit, von einem zum anderen Tag arbeiten und ihn überstehen. Ich war also fast 3 Jahre arbeitslos, mit natürlich schlechtem Gewissen.
Seit 2 Monaten bin ich auf 30 Stunden in einer Klinik für Psychiatrie als Betreuungsassistentin auf der Privatstation eingestellt, nun ja beworben habe ich mich für einen Bürojob (Medizinische Dokumentationsassistentin), aber es gibt die Möglichkeit, dass das draus wird.
Und nun stehe ich da, jeder Tag ist verdammt anstrengend, nach 3 Wochen die erste schlimme Panikattacke (hatte solche Jahrelang nicht mehr). 2x schon krank geschrieben mit Nasennebenhöhlenentzündung (Schnauze voll?). Ich will wieder zurück ins Leben, überhaupt mal ein ganz normales Leben haben, die Arbeit an sich ist eigentlich schön, wenn sie nicht so energieraubend für mich wäre. Anders kann ichs erstmal nicht beschreiben.
Meine Taktik mit meiner momentanen Therapeutin ist, auf mich zu achten, also, wenn ich in Stress gerate mir jede erdenkliche Möglichkeit suche, um mich runter zu fahren, mich also nicht überfordere. Leichter gesagt, als getan. Ich würde mich freuen, wenn wir uns näher hier kennen lernen. Wegen der Minderbelastbarkeit habe ich auch ständig Bedenken und Sprüche bekommste, wennde Pech hast auch noch So isses halt in der heutigen Arbeitswelt, da musste dich drann gewöhnen, Stress ist überall. Ich weiß nur, dass mich zusammen reißen, nach fast 20 Jahren nichts mehr bringt. Es gibt eben Menschen, die sind hochbelastbar, sind sie deswegen vielleicht auch unsensibler? Können die einfach besser/anders mit ihren Sinneseindrücken umgehen? Ich hab jedenfalls noch nicht raus gefunden, wie ich meine Sensibilität abgestumpfter bekomme. Eigentlich will ich das auch nicht, denn viele meiner Liebsten schätzen mich auch genau deswegen. Und so bin ich eben.
LG
29.04.2014 16:54 •
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