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Hallo,



ich habe lange mit mir gerungen, ob ich diesen Beitrag verfassen soll, bin aber zu dem Entschluss gekommen, dass es vielleicht helfen könnte, mich mit Menschen auszutauschen, die sich gerade in einer ähnlichen Situation befinden oder gleiche Erfahrungen in dem Bereich teilen könnten.

Meine Psychologin meinte vor längerer Zeit, dass es auch sinnvoll sein könnte, eine Art Selbsthilfegruppe zu finden, und das Forum scheint mir ein guter Anlaufpunkt.



Seit über zwei Jahren leide ich an chronischen, pausenlosen Kopfschmerzen, und habe schon einiges an Ärzten und Therapien durchlaufen. Angefangen hat alles mit einem blockierten Brustwirbel, der durch eine Heilpraktikerin behandelt wurde. Seitdem sind ein meist starker, drückender und stechender Schmerz über den ganzen Kopf, in der Schläfe und am Hinterkopf sowie unschöne, unangenehme geschwollene Tränensäcke meine ständigen Begleiter.
Von jeglichen MRTs, Augenärzten, Allergologen, Physiotherapeuten, Zahnärzten, Orthopäden, Osteophaten, Masseuren, Neurologen bis hin zur Schmerzklinik und Rehabilitation habe ich alles versucht. Ich weiß nicht, wie viel Geld schon geflossen ist, da die Krankenkasse kaum eine körperliche Therapie übernimmt.
Die einzige Besserung war eine Behandlung bei einem Osteopathen an meinem Rücken und Nacken, doch nach einem Monat kam der Schmerz wieder, und seitdem hat nichts mehr angeschlagen.

Schmerzmittel helfen nicht, Krankengymnastik hilft nicht, und ich fühle mich ziemlich alleine gelassen, da die Symptome mit der Zeit immer schlimmer werden. Irgendetwas läuft in meinem Körper falsch, und dadurch leide ich nun an extrem starken Nackenverspannungen und heftigem nächtlichen Zähneknirschen und Kieferbeschwerden, eine Art Teufelskreis.

Ich war ein Jahr lang in einer psychologischen Therapie, die mich aus meinem suizidalen Mindset herausgezogen hat, aber Zukunftsängste nagen immer noch sehr an mir.

Mein Studium musste ich abbrechen da es unmöglich war, mit den Schmerzen zu lernen, zwei Jobs musste ich abbrechen, da ich nicht in der Lage bin, 8 Stunden zu arbeiten, vor allem in eintönigen Tätigkeiten.
Das wurde auch direkt komisch beäugt. Es ist doch nur Kopfweh, bekommt man dann zu hören, oder ungläubige Gesichtsausdrücke.

Es erscheint mir so unmöglich, in der Zukunft einen Beruf zu finden, der auf meine Schmerzen angepasst ist - im Sommer fange ich ein neues Studium an im künstlerischen Bereich, aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe, inklusive langer Praktika. Da ich mir Corona eingefangen habe und nach über 4 Wochen noch immer an zusätzlichen Kopf-und Glieder/Nervenschmerzen leide, habe ich dadurch noch mehr Angst, nochmals eingeschränkter zu sein.


Viele Freundschaften sind gescheitert, manche haben sich einfach nur verlaufen, und das ist ja auch okay so, aber manchen Personen wurde ich einfach zu viel. Selbst Ärzte nehmen mich oft nicht erst und empfehlen viel Trinken und Ausdauersport. An eine Beziehung oder weiteren Freundschaften ist also auch nicht zu denken, da ich mich selbst durch die Schmerzen und Depressionen nur als Belastung anderer sehe und ich einfach Angst habe, mich Leuten zu öffnen, eben durch diese vielen negativen Erfahrungen. Zusätzlich natürlich die Pandemie, da ist es ohnehin schon schwer, neue Kontakte zu knüpfen.




Sorry für den etwas wirren und langen Post, es ist ziemlich schwer, alle Gedanken aufzuschreiben.
Aber vielleicht gibt es jemanden in einer ähnlichen Situation, der sich vom Gesundheitssystem usw alleine gelassen fühlt?

Liebe Grüße!

12.02.2021 13:56 • 13.02.2021 #1


11 Antworten ↓


Zitat von Teddyursa97:
Die einzige Besserung war eine Behandlung bei einem Osteopathen an meinem Rücken und Nacken, doch nach einem Monat kam der Schmerz wieder, und seitdem hat nichts mehr angeschlagen.


Zitat von Teddyursa97:
an extrem starken Nackenverspannungen und heftigem nächtlichen Zähneknirschen und Kieferbeschwerden, eine Art Teufelskreis.


Das was du schilderst nennt sich Neuralgie, passend dazu diese stechende, und dumpfe Schmerzen.

Warst du schon mal in einem Zentrum, Klinik, das sich genau um diese Problematik gekümmert hat?

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Zukunftsängste durch chronische Kopfschmerzen

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Oh,das kann ich gut verstehen,dass diese Kopfschmerzen Dein ganzes Leben lahmlegen.
Man liest oft,dass der Körper ein Schmerzgedächtnis hat.Schonmal gehört?
Das muss man sich wohl wie die alten sardinischen Olivenesel vorstellen,die mit verbundenen Augen im Kreis herumliefen.Da war am Ende ein richtiger Trampelpfad,weisst Du? Das kennt man auch von echten Trampelpfaden im Wald.Im Gehirn ist das wohl so ähnlich,es geht da um Verschaltungen der Nerven.Auch OPs können das auslösen.
Aber es gibt Spezialisten,die einen aus dieser Rille wieder ganz oder zumindest erträglich rausholen können.Motto:Wenn das Gehirn Schmerz lernt kann es ihn auch verlernen.
Wende Dich doch bitte an die Bundesvereinigung der Schmerztherapeuten im www oder such einen ortsnahen ST,ruf ihn an und versuch einen Termin zukriegen oder erzähl der Arzthelferin worums geht.Versuch mal! Wenn da organisch nichts mehr ist muss man da anders rangehen und die können soas!

https://www.aerzteblatt.de/archiv/29086...-Loeschung
trost:
Es gibt auch auf Youtube Videos über die sog. multimodalen Konzepte mit Psychotherapie,Physiotherapie,Medikamenten und noch irgendwas.

Zitat von Icefalki:
Das was du schilderst nennt sich Neuralgie, passend dazu diese stechende, und dumpfe Schmerzen. Warst du schon mal in einem Zentrum, Klinik, das sich genau um diese Problematik gekümmert hat?


Hey, es ist wohlkeine Neuralgie. Es kommt von den Muskeln und dem Bewegungsapparat, da der Schmerz durch langes Sitzen oder Liegen beispielsweise beeinflusst wird.

Zitat von Susann2543:
Oh,das kann ich gut verstehen,dass diese Kopfschmerzen Dein ganzes Leben lahmlegen. Man liest oft,dass der Körper ein Schmerzgedächtnis hat.Schonmal gehört? Das muss man sich wohl wie die alten sardinischen Olivenesel vorstellen,die mit verbundenen Augen im Kreis herumliefen.Da war am ...


Leider hat auch der Besuch beim Schmerztherapeuten nichts gebracht, aber vielen lieben Dank! Ich habe wirklich schon alles ausprobiert und bin auch noch dabei, dieses Multimodale Konzept, welches ich in den Schmerzkliniken gelernt habe, weiter zu führen.

Zitat von Teddyursa97:
Es kommt von den Muskeln und dem Bewegungsapparat,

Hast Du vielleicht Rheuma?
Kennst Du den Dr Schäfer am Zentrum für besondere Krankheiten in Marburg? Da muss man tw wirklich lange auf einen Termin warten.Aber die sind dafür bekannt auch die abgefahrensten Sachen noch raus zukriegen.Die diagnostizieren wirklich bis sie es wissen..
https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_zuk/27241.html
Die gibt es auch in Hamburg,Düsseldorf,Heiddelberg,München....weiter hab ich nicht runter gescrawlt.

Zitat von Susann2543:
Hast Du vielleicht Rheuma? Kennst Du den Dr Schäfer am Zentrum für besondere Krankheiten in Marburg? Da muss man tw wirklich lange auf einen Termin warten.Aber die sind dafür bekannt auch die abgefahrensten Sachen noch raus zukriegen.Die diagnostizieren wirklich bis sie es wissen.. ...


Für Rheuma bin ich wahrscheinlich noch zu jung, aber von diesen Ärzten habe ich wirklich noch nicht gehört. Werde mich mal informieren, vielen Dank!

Kann es vielleicht sein das du eine Somatoforme Schmerzstörung hast?

Denn das ist eine meiner Diagnosen und ich habe genau das selbe wie du hinter mir....

Alles gute

Hallo , du hast gesagt Schmerzmittel helfen nicht . Darf ich fragen ob du denn mal was stärkeres ausprobiert hast ? Richtung BTM? Die können für eine gewisse Zeit da mal richtig gut helfen , diese Empfindungen zu durchbrechen .
Oder auch das Amytriptilin ? Ist zwar ein Antidepressivum, wirkt aber wohl schmerzdistanzierend und hilft einigen gut , die chronische Schmerzen haben.
Lg

Bei mir wirkte nicht einmal Morphium...
Also Schmerzmittel konnte ich vergessen...
Die Schmerzen wurden auch mal so schlimm das ich bewusstlos auf der Stroke Unit gelandet bin...

Ich verstehe also sehr gut was du durch machst...
Aber es kann besser werden ganz sicher..verliere niemals die Hoffnung...

Das tut mir leid .
Ist ein schlimmes Gefühl zu wissen dass einem nichts hilft aber man muss dran bleiben ... sagt sich leicht aber manchmal findet sich dann doch was. Der Körper verändert sich ja ständig und die Prozesse, dadurch gibts ja schon allein Hoffnung auf Besserung , wenn man sonst alles durch hat ..

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