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Hallo
Ich bin Corinna bin 39 Jahre alt und leide seit ca 6 Jahren an Depressionnen und Schmerzen
Zu meiner Geschichte ich bin aktuell das dritte mal krankgeschrieben innerhalb 6 Jahren die ersten zweimal offiziell wegen einem Überlastungssyndrom beides mal wurden mir nur Schmerzmittel verschrieben die üblichen Untersuchungen durchgeführt wie EKG Blutabnahme Orthopädische Untersuchung
Vor ca 6 Monaten hat mein Körper total blockiert ich hatte davor schon fast 1 Jahr sehr starke Rückenschmerzen die ins Bein ausstrahlen und hatte schon Missempfindungen an Beinen und Armen war kaum noch fähig außer jeden Tag zur Arbeit zu gehen irgendwas zu machen sei es Haushalt soziale Kontakte pflegen etc
Mein Ziel war es mich zuhause soweit auszuruhen das ich morgends es schaffe fit zur Arbeit zu gehen
Vor 6 Monaten waren die Schmerzen so stark das ich fast nicht mehr laufen konnte es sind wie starke Muskelschmerzen im ganzen Körper dazu kommen jeden Tag starke Kopfschmerzen Schwindel, Rückenschmerzen und meine Haut hat eine Nesselsucht entwickelt dazu habe ich noch einen Reizdarm so das ich mich an manchen Tagen kaum aus dem Haus traue
Dazu kommen noch Konzentrationsschwäche, innere Unruhe
Panik und Angstattaken, Schlafstörungen, Depressionen, Schweißausbrüche, das Gefühl keine Luft bekommen usw
Da bin ich am 7.Juni diesen Jahres zum Arzt gegangen und habe alle Symtome gesagt danach habe ich einen Facharzt Marathon begonnen wie Neurologe, Venenarzt, Orthopäde, Hautarzt, Radiologe überall keine Befunde bzw nur kleinere Sachen
Ich habe mich dann selber darum bemüht um Aufnahme in einer psychiatrischen Tagesklinik dort war ich trotz meiner starken Schmerzen 10 Wochen lang in Bahandlung
Diagnose Depression gegenwertig schwere Episode, Angst und Panikstörung sowie chronische Schmerzstörung mit psychischen und somatische Faktoren
Aktuell bin ich auf einer Warteliste für eine ambulante Psychotherapie und vorübergehend 1 mal im Monat in der Ambulanz der Tagesklinik
Außerdem steht noch eine psychosomatische Reha an
Mir geht es immer noch sehr schlecht und habe solche Zukunftsängste das ich weiter arbeitsunfähig bin das ich irgendeine schlimme Krankheit habe
Das ich meinen Alltag nicht mehr schaffe
Durch meine Verlustängste und den starken Bezug zum persönlichen Umfeldes würde ich eine stationäre Klinik nicht durchhalten
Desweiteren habe ich starke Angst vor Antidepressiva und deren Nebenwirkungen
Meine Frage ging es einem von euch auch so wie seit ihr damit umgegangen wie lange ging die Phase bei euch? Habt ihr Tipps um besser mit den Schmerzen und Ängsten umzugehen?
Vielen vielen Dank für eure Antworten

15.12.2021 19:40 • 08.01.2022 x 2 #1


8 Antworten ↓


Zitat von Cori82:
Desweiteren habe ich starke Angst vor Antidepressiva und deren Nebenwirkungen


Viele von uns werden Dir bestätigen, dass Antidepressiva Dir keine Angst machen brauchen und im Glücksfall bekommst Du Dein Leben wieder in den Griff. Kann ich Dir auch bestätigen.

Eine Depression sagt Dir galt, Du musst etwas in Deinem Leben ändern, bis hier und nicht weiter.

Informiere Dich bei Deinem Arzt wegen der Antidepressiva und Du wirst Dich sicher” fühlen

A


Zukunftsängste Arbeitsunfähigkeit

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Hallo Cori82,

in der Beschreibung deiner Symptome und den daraus resultierenden Ärzte - Marathon finde ich mizu 100% wieder. Es tut gut zu wissen, dass es noch andere Leidensgenossen gibt. Allerdings suche ich bei mir bis heute nach körperlichen bzw organischen Ursachen. Mir will sich der Zusammenhang mit der Psyche einfach nicht erschließen. Können daraus so derart starke Schmerzen entstehen? Wie hat man dir das erklärt? Ich selber würde mich ja nichtmal gegen Antidepressiva wehren, wenn im Gegenzug die täglichen Rückenschmerzen, Schwindel... verschwänden! Das macht mich einfach nur noch fertig...Für depressiv halte ich mich nicht. Ängste vor Kontrollverlust o.ä. plagen mich mittlerweile hingegen schon weil man einfach nicht einsatzfähig ist. Es wäre schön, wenn du weiter schreibst, ob dir die Behandlung mit Antidepressiva hilft... Ich wünsche dir viel Erfolg! Alles Gute....

Gruß Tooly

Zitat von Tooly:
Können daraus so derart starke Schmerzen entstehen?


Ich kann euch gerne Beispiele geben, wie die Psyche auf den Körper wirkt:
Meine Mutter war manisch depressiv und schwer lungenkrank. War sie manisch, ist sie ohne Sauerstoffflasche shoppen gegangen mit blauen Fingern und Lippen, war sie depressiv hatte sie unter Sauerstoffgabe mit okayen Werten massive Luftnot verspürt.
Ich selbst hatte vor meiner Krise vor knapp 2 Jahren soviel mit Schmerzen, Unwohlsein und anderen körperlichen Symptomen zu tun, seit dem es mir seelisch wieder gut geht, habe ich kaum noch Schmerzen und wenn, sind sie ok, sie ziehen mich nicht runter, beängstigen mich nicht, sondern zeigen auf, worum ich mich kümmern muss.

Ich bin überzeugt davon, dass ein positiv denkender, zufriedener oder gar glücklicher Mensch viel weniger Schmerzen spürt als ein trauriger, hoffnungsloser, verzweifelter Mensch, der exakt dieselben Baustellen im Körper hat.
Außerdem ist - ich glaube sogar wissenschaftlich erwiesen - das Immunsystem des Zufriedenen besser, sodass er weniger Krankheit anzieht.

Wenn man schon so festgefahren ist, wie ihr beide, so lange schon leidet, körperliche Großbaustellen ausgeschlossen sind, kann ein Antidepressivum euer Leben entscheidend verbessern. Einen Versuch ist es alle Mal Wert. Was habt ihr zu verlieren?

Zitat von Tooly:
Hallo Cori82, in der Beschreibung deiner Symptome und den daraus resultierenden Ärzte - Marathon finde ich mizu 100% wieder. Es tut gut zu wissen, ...

Ich suche auch bis heute nach körperlichen Ursachen weil ich mir einfach nicht vorstellen kann das die Psyche solche Auswirkungen auf den Körper haben kann und leider ist Dr. Google mein ständiger Begleiter
Ich denke ständig an die Ursachen Google dann nach Hilfe für Antworten
Habe einfach Bedenken das die Antidepressiva nicht helfen weil es andere Ursachen hat und mich nur still legen lassen nur das ich wieder funktioniere
Das wäre ja nicht der Sinn davon das es dann wieder kommt sobald ich die Antidepressiva wieder absetzte
Ich hoffe jetzt darauf das ich eine Teilstationäre psychosomatische Reha bewilligt bekomme und mir das weiterhilft und Klarheit bringt
Geduld ist leider auch nicht gerade mein Steckenpferd ich bin wenn die Ärzte das gut argumentieren und mir die Angst nehmen auch bereit für Antidepressiva wenn ich das Gefühl habe das könnte mir für die Depressionen und für die Schmerzen helfen
Ich halte dich gerne auf dem laufenden
Bis dahin dir alles Gute auf deinem Weg
Grüße Corinna

Zitat von Cori82:
Antidepressiva nicht helfen weil es andere Ursachen hat und mich nur still legen lassen


Da kann ich dich beruhigen, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube: AD dämpfen (i.d.R.) nicht, sie legen nicht lahm, verändern nicht das Wesen. Sie machen aus dir - zumindest annähernd - wieder den Menschen, der du vor der Erkrankung warst. Jedenfalls sollte das das Ziel sein, wenn nicht, ist es nicht das passende AD.

Zitat von Cori82:
Habe einfach Bedenken das die Antidepressiva nicht helfen weil es andere Ursachen hat und mich nur still legen lassen nur das ich wieder funktioniere

Das kann man nur herausfinden, indem man sie ausorobiert. Wie schon gesagt wurde, legen sie einen nicht still. Das verwechselst du mit Beruhigungsmitteln auf Benzobasis. Außerdem gibt es zwei große Gruppen von ADs, die sedierenden und die anregenden. Die sedierenden sind gut, wenn man gleichzeitig auch unter Unruhe und Schlafstörungen leidet (und auch bei chronischen Schmerzen), die anregenden, wenn das nicht der Fall ist. Für Depressionen sind beide Arten sehr gut.
Ich nehme seit 22 Jahren wegen meinen Schlafstörungen welche. Das hat mich vor der dauerhaften Arbeitsunfähigkeit aufgrund von ständigem Schlafmangel und daraus resultierenden Depressionen bewahrt.

Das klingt ein bisschen nach Fibromyalgie, kann das sein?

Habe mal vor einer Weile in einer klinischen Studie mit Schmerzpatienten, gelesen, dass 80% des Schmerzempfindens psychischer Natur ist. Es hängt viel davon ab, wie ich den Schmerz interpretiere. Wenn ich damit unterbewusst alle möglichen Einschränkungen in Verbindung bringe, also dramatisiere und katastrophiere, hat das Schmerzsignal auch eine größere Bedeutung und wird dementsprechend in seinem Leid auch intensiver wahrgenommen.

Angenommen ich habe einen Schmerzreiz unbekanmter Genese und verbinde ihn nun:

1) Mit der Vorstellung todkrank zu sein und bald sterben zu müssen

ODER

2) Mit der Vorstellung, dass er harmloser Natur ist und ganz von alleine früher oder später wieder verschwindet

Werde ich bei (1) ein unsäglich intensives Schmerzempfinden haben und bei (2) verhältnismäßig überhaupt nicht, denn meine Schmerzwahrnehmung wird infolge meiner Körperwahrnehmung sehr viel kleiner sein.

Ich hatte schon monatelang tägliche Nackenschmerzen, verbunden mit fast täglichen Kopfschmerzen. Nach einem Ausschluss-MRT war die Gewissheit vorhanden, dass dahinter nichts schlimmeres steckt und die Schmerzen wurden binnen Kürze um ein vielfaches erträglicher und verschwanden schließlich komplett.

Zitat von GoodFriend:
Ich hatte schon monatelang tägliche Nackenschmerzen, verbunden mit fast täglichen Kopfschmerzen. Nach einem Ausschluss-MRT war die Gewissheit vorhanden, dass dahinter nichts schlimmeres steckt und die Schmerzen wurden binnen Kürze um ein vielfaches erträglicher und verschwanden schließlich komplett.


Solche Erfahrungen kann ich bestätigen.





Mira Weyer
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