Zitat von Emmmma: Ich muss erstmal gucken was für eine Kündigungsfrist ich habe, und dann ob ich halt ne Stelle finde. Wenn nicht hat sich auch das Wegziehen erledigt.
Ja, eine
Struktur erleichtert eine angemessene Entscheidungsgrundlage.
Zitat von Emmmma: Gestern war ich den ganzen Tag voller Verzweiflung über meine Situation, also das sich nicht entscheiden können. Heute ist nichts Schlimmes mehr passiert, eigentlich sogar nur gute Sachen, weswegen sich mein Leiden aber umso schmerzhafter angefühlt hat, weil es meine Entscheidung schwerer macht.
Entscheidungen zu treffen
ohne eine sie erzwingende Notsituation bedarf einer gewissen (Lebens-)Planung. Lass Dich bitte nicht von der
Tagesform Deiner Lebensbewertungen abhängig machen. Wenn Du eine Vision eines künftigen Lebens entwirfst, sollte weniger das Vermeiden von Unerfreulichem im Vordergrund stehen sondern das Herbeiführen von Erfreulichem. Achte auch darauf, dass das Erfreuliche nicht lediglich die Abwesenheit von Unerfreulichem darstellt.
Zitat von Emmmma: Keine Notlösung.
Sehr richtig! Was wäre für Dich das Gegenteil von keiner Notlösung? Kleiner Tipp: Lass bei der Beantwortung die
Ideen Not und Lösung komplett weg.
Zitat von Emmmma: Aber nur weil ich ständig Aggressionen kriege, muss ich ja nicht alles umwerfen. Oder?
Ganz genau! Mal ne Frage - verurteilst Du Dich eigentlich für Deine Aggressionen oder ärgerst Du Dich über sie bzw. Dich selbst?
Zitat von Emmmma: War wieder ziemlich durcheinander, denn eigentlich waren es wieder meine eigenen Gedanken und Gefühle, die mir Probleme bereitet haben.
Ich glaube, es ist doch eigentlich
immer so -
unsere Erlebens-Interpretation ist es, die Probleme erst wirklich erzeugt. Probleme wären ohne uns wohl eher gar keine...
Zitat von Emmmma: Ihm ging es auch nicht gut, wir hatten dann einen Streit. Also hab ich mich an eine Freundin gewandt, mit der ich mich auch immer weniger verstehe. Da gab's auch nur Stress. Ich fühle mich wieder so allein.
Darf ich raten? Du hast beiden lediglich
Dein Leid geklagt. Sie haben aber nicht das geliefert, was Du Dir von ihnen erhofft hattest. Die Folge: erneutes Leid, Einsamkeitsgefühle, Stress.
Zitat von Emmmma: Es ist so heiß hier, trotz Klimaanlage, dass ich einfach am Handy saß und durch Social Media gescrollt habe.
Weshalb führt Hitzeempfinden
bei Dir zum Konsum von Social Media?
Zitat von Emmmma: Wieso läuft es eigentlich bei jedem außer mir? Alle haben eine schöne Wohnung und einen guten Job, verloben sich und heiraten. Ich warte irgendwie ständig darauf, dass mir auch was Gutes passiert.
Sterben werden letzten Endes auch sie...nicht dass dies unser Fernziel sein sollte . Ein (vermeintlich) erfolgreiches Leben kann in den letzten paar Monaten und Jahren sehr viel unerfreulicher werden, vergiss das nicht. Jegliche Bewertungen über uns und unsere Umwelt sind lediglich Momentaufnahmen, beeinflusst von unserer aktuellen Sicht
weise.
Gutes passiert nicht. Gutes
tut man (und damit meine ich nicht 100,- für die Welthungerhilfe). Jegliches Tun ist letztlich gut, wenn man es genau betrachtet.
Schätze Dein Tun, Dein Denken, Dein Reden, Dein Schreiben! Erkenne Deinen Wert in jeglichem Tun! Der
Nebeneffekt (!) wird sein, dass (vermeintlich) Gutes passiert...
Zitat von Emmmma: Warten ist doof, man muss auch was dafür tun. Aber ich hab niemanden der hinter mir steht, auch wenn immer alle sagen, dass sie das tun.
Vielleicht stehen sie sogar hinter Dir, aber das ist eigentlich zweitrangig. Du selber handelst auf
Deiner eigenen Basis.
Du schreitest aus, kein Anderer.
Zitat von Emmmma: Ich will allein sein und doch jemanden bei mir haben, der mich versteht.
Das ist überhaupt kein Widerspruch!
Du bist ja
immer da, bei Dir. Es geht weniger
um Dich, sondern
von Dir aus.
Zitat von Emmmma: Ich dachte die Entscheidung auf das Jahresende zu verschieben wäre ein guter Kompromiss. Aber nicht mal das kann ich stehen lassen.
Jahresende ist eigentlich nur eine Fiktion, eine
zeitliche Erwartungshaltung - ebenso wie z. B. die
Ideen letztes Jahr, schöner Urlaub, blöde Kindheit etc.
Erwartungshaltungen haben als Kern das
Warten in Form von Abwarten, Erwarten und auch sowas wie drum-herum-Warten. Es ist das Gegenteil vom Tun im jeweiligen Augenblick, welches das Leben erst lebendig,
wirklich macht.
Warte nicht - lebe! Und damit meine ich keinen blinden Aktionismus. Es genügt, sich jeden Tag bewusst zu sein, dass dieses Erleben, so wie es ist,
sinnvoll ist.
Diese Bewusstheit
ist der Sinn des Erlebens.