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Hallo an Alle.
Ich bin aktuell wirklich etwas verzweifelt… ich versuche, dass es mich nicht zu sehr runterzieht, aber das ist schwer.
Ich habe seit August 2023 eine totale Krankheitsangst entwickelt. Ich denke bei jeder Kleinigkeit, dass ich gleich sterbe. Ich habe keine Ahnung, woher das plötzlich kam, aber es war einfach da. Es belastet mich sehr. Ich bin in Therapie, nehme aber keine Medikamente.
Ich kann sehr oft nicht gut schlafen. Ich wache oft auf oder kann nicht einschlafen, weil meine Angst in der Nacht am größten ist. Das wirkt sich sehr auf mein Studium aus. Ich schreibe im Februar mein 1. Staatsexamen (Jura) und studiere parallel im Master Japanologie (habe 2022 zu Jura parallel einen Bachelor darin gemacht. Dann ein Jahr ausgesetzt, um Jura voranzutreiben und dann im Oktober 2023 den Master angefangen).
Ich bin also schon sehr engagiert und habe Lust auf mein Studium… der Druck in Jura eine gute Punktzahl zu erreichen, ist natürlich aber da.
Ich weiß aber nicht, wie ich das schaffen soll, wenn ich mich am Tag wegen der Angst kaum konzentrieren kann und die Nächte schlecht schlafe… Medikamente möchte ich eigentlich nicht nehmen, da ich zwischendurch immer das Gefühl habe, dass es bergauf geht.
Mein Freund unterstützt mich sehr, aber wirklich helfen kann er mir nicht.
Ich habe sorgen deswegen mein Examen nicht gut zu schaffen (in Jura ist die Punktzahl sehr wichtig. Danach richtig sich, was man beruflich später erreichen kann). Wenn ich eine schlechte Punktzahl habe (was ich aufgrund mangelnder lerntest vermute) muss ich wiederholen und dann meine Asienreise Ende 2024 verschrieben, obwohl mir das so wichtig ist. Oder ich lebe mit der schlechten Punktzahl… Ich glaube aber nicht mal mehr, dass mir ein Verbesserungsversuch hilft, da ich mich eh nicht konzentrieren kann etc. da hilft auch nicht mehr Zeit.
Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll.
Hat jemand Zuspruch für mich? LG

02.01.2024 09:33 • 03.01.2024 #1


11 Antworten ↓


Du sagst ja, dass beides dir viel Spaß macht. Jura und die Japanologie.

Ich denke aber, dass es zu viel auf einmal ist....und das du dir zu viel abverlangst, was nicht zu bewältigen ist...
auch wenn du es gerne möchtest.
Deswegen streikt dein Körper. Psycho-Somatik. Er zeigt es dir durch die Hypochondrie. Du hast einfach Stress.
Psycho / Seele = Soma / Körper

Das sind ja beides auch Bereiche, die sicher sehr fordernd sind und man wohl auch permanent lernen muss.

Muss das denn sein ? Zwei so schwierige Sachen gleichzeitig zu studieren?

Schalte mal einen Gang runter.

Wem möchtest du etwas beweisen ? DIR selber oder anderen?

Das wären so meine Gedanken dazu. Passt das ? Oder eher nicht?

A


Krankheitsangst und Studium - wie damit umgehen?

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Hallo Kirschblütex,

du klingst so als würdest du sehr unter Druck stehen. Hast du Dir vielleicht mal überlegt, ob deine Angst eventuell eine Funktion übernimmt? Eventuell schützt sie Dich vor einer Überlastung. Allerdings scheint diese Schutzfunktion das Gegenteil zu erreichen und Dich immer mehr in Panik zu versetzen.

Also erst einmal: Angst ist behandelbar. Es kann aber ein harter und anstrengender Weg sein, aber er ist zu schaffen. Hast du Dir mal überlegt das Examen abzumelden und es dann im Herbst in Ruhe anzugehen? Auch wenn es sich jetzt so anfühlen mag, dass ein Verschieben das Problem nicht löst: Es ist auch so, aber es gibt Dir Ruhe und Kraft das Problem jetzt zu lösen. Und das ist das, was du meiner Vermutung nach brauchst.

Weiterhin würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken darüber nachdenken eine Therapie zu starten. Dort bekommst du eine gute Hilfestellung, die du jetzt brauchst. Es ist schwer jemanden zu finden (daher ist es auch gut, dass du Dir Zeit verschaffst). Aber das hilft enorm und ist absolut keine Schande. Und es ist keine Schande mal etwas wegen Krankheit zu verschieben oder Medikamente zu nehmen. Es ist manchmal überraschend zu sehen, wer alles welche Medikamente nimmt.

Und ein kleines Gedankenexperiment: Du prügelst Dich jetzt durch das Examen, erreichst sogar eine gute Note, kommst irgendwie mit letzter Kraft durch die mündliche Prüfung. Danach liegst du noch mehr am Boden und dann hilft Dir die Note und der Abschluss auch erst einmal nichts. Kümmere Dich deshalb lieber jetzt und direkt um Dich, denn das ist das Wichtigste in Deinem Leben!

@Angsthase10
Zitat von Kirschblütex:
Ich bin in Therapie,

@UlliOnline danke für deine Antwort! Ja, es ist schon so, dass ich sehr unter Druck stehe und Stress habe. Ich mache im Master jedoch aktuell nur ein Modul (das sind zwei Vorlesungen pro Woche und mal hier ein Vortrag und mal da eine Diskussion leiten…). Ich habe extra versucht, dort nicht zu viel zu machen…

Ich möchte eigentlich niemandem was beweisen. Ich möchte das für mich selbst, weil mich beides sehr interessiert. Der Master gibt mir auch manchmal Ausgleich von Jura, wenn mich das zb mal frustriert. Deswegen habe ich ihn auch angefangen.
Nach dem Examen wird es etwas ruhiger, weil dann der große Lernstress vorbei ist. Aber aktuell weiß ich nicht, ob es dann wirklich besser wird.

@Angsthase10 danke für die Rückmeldung! Ich bin ja in Therapie… das hilft mir nur nicht so wirklich, da das Problem mit dem Examen unlösbar scheint.
Ich bin schon angemeldet. Abmelden geht nicht. Ich hatte es schon verschoben. Ursprünglich wollte ich im Oktober 2023 schreiben… das schieben hat nicht geholfen. Deswegen habe ich mich dann auch einfach angemeldet, da ich nicht davon überzeugt war, das nochmal schieben einen Effekt hat.

Entschuldige bitte, das habe ich überlesen. Schwierige Situation, ich kann gerne von mir erzählen, da ich sowas selbst schon erlebt habe. Habe neben meinem Studium sau viel gearbeitet. Und die Arbeit war auch ein guter Gegenpol, allerdings habe ich mich am Ende fast selbst vergessen, ohne es zu merken. Und dann auch immer: Nur noch das Projekt, dann wird es weniger. Und das lese ich oben auch so ein bisschen mit dem Abschluss raus. Ich glaube, wenn du jetzt wirklich mitschreibst, dann müsstest du danach auch noch etwas Anderes ändern. Denn irgendwann kommt dann das zweite Staatsexamen, da steht dann womöglich noch mehr auf dem Spiel und dann passiert das vielleicht nochmal.

Auf der anderen Seite habe ich selbst vor ca. einem Monat mein Studium mit einer mündlichen Abschlussprüfung in einem elendigen psychischen Status abgeschlossen und kann Dir bestätigen: Da fällt viel Druck ab, allerdings muss man dann wirklich was ändern und sich die Auszeit auch dann wirklich gönnen und zum Beispiel nicht direkt mit dem Refendariat anfangen. Falls du diesen Weg gehen möchtest, wäre allerdings medikamentöse Unterstützung eventuell hilfreich. Vielleicht versuchst du kurzfristig über Doctolib einen Termin beim Psychiater zu bekommen. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die nicht wie SS(N)RIs eingeschlichen werden müssen und Dir bei deinen nächtlichen Problemen helfen können. Die sind dann eventuell auch nicht für die Dauer, aber könnten Dich wieder lernfähig machen, sodass du Dir nach dem Examen die Auszeit nehmen kannst, um das Thema anzugehen.

Zitat von Kirschblütex:
Ich schreibe im Februar mein 1. Staatsexamen (Jura) und studiere parallel im Master Japanologie (habe 2022 zu Jura parallel einen Bachelor darin gemacht.

Du machst zwei Studiengänge auf einmal und wunderst dich, dass dich das psychisch unter Druck setzt

Ich denke auch, dass das zu viel ist..die Seele merkt sowas manchmal, bevor es einem selbst bewusst ist. Ich kenne das von mir. Habe zwei Studiengänge absolviert und einen Dr. Titel und habe 2 Berufe gleichzeitig (beide teilzeit in Kombination, einer davon selbständig). Ich kann nur empfehlen, einen gang runter zuschalten und vor allem meditation zu üben (autogenes training, usw). Oder osteopathie, das hat mir extrem geholfen, also so Entspannung beim Osteopathen (20 min Ohrläppchen ziehen…).

@Angsthase10 danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich denke, ich warte erstmal das Examen ab. Da wird, wie du sagst, viel Druck abfallen. Ich versuche mich nicht zu sehr zu stressen und meine Einstellung gegenüber der Punktzahl auch zu ändern: alles was ist jetzt kann, kann ich und was nicht, das eben nicht. Stress ist jetzt echt nicht förderlich…

Das Thema Medikamente ist für mich echt schwierig. Ich hab da eigentlich eine finale Entscheidung getroffen, dass ich keine nehmen will…

@Schlaflose naja, es ist jetzt nicht so, als ob mir das nicht von Anfang an klar gewesen wäre. Immerhin habe ich das 4 Jahre so erfolgreich praktiziert. Ich finde nicht, dass man grundsätzlich damit rechnen muss bei sowas eine Angststörung zu entwickelt?! Jeder Mensch ist da unterschiedlich und ich finde es vollkommen in Ordnung sich sowas zuzumuten, wenn man das will und es einem Spaß macht. Wie gesagt, ich finde nicht, das man bei sowas direkt mit einer psychischen Krankheit rechnen muss.

@Bilbo78 Ja ich versuche jetzt mit Yoga mal wieder einzusteigen. Ich muss aber sagen, ich bin zeitlich jetzt nicht krass am Limit oder so. Ich nehme mir auch viel Zeit für mich. Aber anscheinend reicht das nicht, oder ich kann mich in der Zeit dann nicht entspannen.

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