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Hallo liebes Forum,

es ist schon ziemlich spät. Ich sitze unruhig im Wohnzimmer und will nicht schlafen gehen.
Ich fühle mich einfach nicht gut und ich frage mich wann dieser Zustand sich endlich verbessern wird.
Punkte, wieso ich unzufrieden bin, gibt es viele. Ich möchte versuchen sie kurz zusammenzufassen.

1. Ich kann mich sehr schwer zu Dingen aufraffen. Den Müll runter bringen? Nein. Fernseher ausschalten… Nein. Aus dem Bett aufstehen. Lieber nicht.
Meistens denke ich sogar bei Dingen die Spaß machen könnten, dass sie wenn ich sie mache, sie mich letztens Endes doch nicht glücklich machen.
Ich suche einen tieferen Sinn in diesen Leben. Doch irgendwie finde ich ihn nicht. Klar, wenn ich mit Freunden unterwegs bin habe ich Spaß. Ein Buch lesen kann Spaß machen. Aber irgendwie fehlt was.
2. Ich bin unzufrieden mit meiner Ausbildung Ich habe keine sinnvolle Tätigkeit und das Gefühl immer zu versagen. Ständig mache ich bei banalen Dingen Fehler. Ich bin total verkrampft, richtig merkwürdig. Habe null Selbstbewusstsein.
3. Ich bin total unselbstständig. Bekomme nichts allein hin.
4. Ich habe das Gefühl, dass alles was ich mache, irgendwie unwichtig erscheint.
In der Zeit wo ich Fernsehe könnte ich doch was viel wichtigeres erledigen. Ich kann mich nie entspannen.
5. Ich bin erst vor Kurzen aus einer Beziehung raus. (Ich habe Schluss gemacht)
Doch seitdem fühle ich mich total einsam. Es ist, als ob ich allein gar nichts hätte. Nicht genug Freunde. Nicht genug Hobbys. Nichts.
Ich bin traurig, dabei muss gesagt sein, dass ich in der Beziehung auch traurig war.
6. Ich habe enorme Entscheidungsprobleme.
7. Ich habe keine Ziele, keine Pläne. Alles fühlt sich leicht betäubt an.
8. Das einzige Hobby, das ich habe, ist schreiben. Allerdings komme ich da nicht weiter, da es mir zu schlecht geht um kreativ zu sein.
9. Ich habe Angst vor der Zukunft. Das ich versagen werde. Das ich nicht gut genug bin. Ich will was erreichen, weiß aber nicht was.


Vielleicht habt ihr einen Ratschlag für mich verlorene Seele.

LG,
Lara

09.06.2014 00:51 • 09.06.2014 #1


6 Antworten ↓


Hallo Lara,
in einigen Punkten geht es mir genau wie dir. An manchen Tagen mehr, an manchen weniger.
Ich bin auch teilweise antriebslos (gerade momentan bei der Hitze ...) und könnte an manchen Tagen einfach nur im Bett liegen bleiben. Es deprimiert mich dann, dass ich nichts sinnvolleres gemacht habe, allerdings hätte ich eh nicht gewusst was ich sonst noch so hätte machen können.
Den tieferen Sinn im Leben hab ich auch in den letzten Monaten gesucht und ich glaube, ich bin zumindest was das angeht einen Schritt voran gekommen.
Die Angst vor der Zukunft kenne ich zu gut. Ich musste mein Abi abbrechen wegen den Panikattacken und stehe jetzt irgendwie vor dem Nichts.
Ich bin - wie du - teilweise sehr unselbstständig und oft von Freunden oder meiner Mutter abhängig.
Meine letzte Beziehung habe ich vor ca. 6 Monaten beendet (eine gute Entscheidung), das hat mir aber auch ziemlich zu schaffen gemacht. Es hat sich angefühlt als würde ein Stück von mir verloren gehen und ich wusste gar nicht mehr so richtig, wer ich bin.
Aber es braucht nach so einer Veränderung eben Zeit, bis man sich wieder vollständig fühlt, ohne den Ex.
Außer in diesem Forum bin ich schon lange nicht mehr zum Schreiben gekommen, auch wenn mir das immer Spaß gemacht hat und vor allem gut getan hat.
Alles was man macht fühlt sich klein und wertlos an, aber mittlerweile bin ich an einem Punkt wo ich weiß, dass es so nicht ist. Alles was du tust ist für dich selbst wichtig. Für deine Entwicklung. Jedes Mal wo du dich überwindest raus zu gehen anstatt liegen zu bleiben ist ein großer Schritt.
Gib dir Zeit dein Leben zu ordnen, manchmal bringt die Zeit gute Erkenntnisse mit sich.
Lies hier im Forum ein bisschen, es ist sehr interessant und man kann echt über alles mögliche diskutieren

LG
Lisa

A


Was fange ich mit meiner Zeit an?

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Guten Morgen die Damen,

ich habe eure Berichte gelesen, und mich teilweise selber erkannt, was sehr komisch ist, denn ich bin ein Mann und wahrscheinlich, doppelt so alt wie ihr, ich war auch mein Leben lang auf der Suche nach dem Sinn, habe vieles versucht um die Leere zu füllen, wovon einige Sachen fast in Sucht ausarteten, andere sehr schön waren, aber die Leere nicht füllen konnten, besser wurde das erst als ich im Alter noch Vater wurde.

Jahrelang war ich auch Antriebslos, weil ich dachte ich kann es eh nicht finden, und auch Heute ist dieses Gefühl nicht ganz verschwunden, irgendwas scheint noch nicht ganz befriedigt.

Als ich so darüber nachdachte, hatte ich eine Idee, vielleicht ist das ja alles so verflucht einfach das wir es gar nicht sehen können, ja das wir 1001 Sachen da hinein interpretieren, und dadurch nicht sehen wie einfach das alles ist, das Ängste, Depressionen, Alk., Dro.sucht, und alle anderen Probleme, darauf beruhen was uns seit Jahrtausenden in die Wiege gelegt wird.

Urinstinkte, oder wie immer man das nennen soll, so einfach, wie bei den Tieren, wenn wir erwachsen sind wollen wir das Nest verlassen, und fliegen, wenn wir das gelernt haben, einen Partner suchen, eine Höhle bauen, und uns Fortpflanzen, das überleben unserer Art, sichern, wenn wir das schaffen, haben wir ein glückliches und zufriedenes Leben, wenn nicht, und eines der Bedürfnisse nicht befriedigt wird, fangen wir an zu denken, und zu denken, unsere Intelligenz steht uns im Weg, und wir können das Ziel nicht mehr sehen, unsere Grundbedürfnisse nicht mehr erkennen.

Vielleicht folgen wir ein Leben lang nur Instinkten, und nicht wie wir gerne denken unserem Herz und unserer Seele.

Was meint ihr, könnte alles so einfach sein?

Hallo Lara,

das hört sich für mich schwer nach einer depressiven Phase an, in welcher Form auch immer. Zudem scheinst du sehr gut darin zu sein, dich negativ zu programmieren. Ich kann dies nicht.. Ich bin jenes nicht... Ich will dieses nicht... etc...
Dadurch, dass du so ein negatives Bild von dir hast, fehlt dir die Zuversicht und es entstehen Zukunftsängste.
Das Eine bedingt das Andere.
Die Frage, die sich einem doch förmlich aufdrängt, ist, was der Grund für diese Misere ist. (?)
In der Antwort auf diese Frage liegt der Schlüssel zur Lösung deines Konflikts.
Du könntest unwahrscheinlich viel Selbst- bewusstsein daraus ziehen, wenn du deine kreative Ader ausleben würdest. Es ist etwas, das dich als Person ausmacht.

Lieben Gruß

~Zoe~

@darkdays:
Ich denke du hast da vollkommen Recht: Es ist wahrscheinlich einfacher als man/wir denkt/denken.
Die meisten von uns grübeln zu viel und genau da liegt das Problem. Man kann sich positive Gedanken machen, aber eben auch negative. Ich persönlich denke manchmal, dass mir ein gewisses Urvertrauen fehlt. Ich kann schlecht Dinge einfach so hinnehmen wie sie sind ohne emotional darauf zu reagieren. Und wenn nun mal eine Zeit lang viele schlechte Dinge passieren und man immer mit Wut, Trauer, Angst usw. reagiert, dann deprimiert das.
Aber es fällt auch schwer, vieles einfach hinzunehmen und darauf zu vertrauen dass man sich selbst nicht so viele Gedanken darüber machen muss. Vieles können wir eh nicht ändern und trotzdem versuchen wir zwanghaft gewisse Dinge zu verhindern/ändern usw ...

Hallo Ihr Lieben,

danke für eure Antworten. Es tut gut zu hören, dass es scheinbar nicht nur mir so geht.
Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich schon immer so war. Früher nicht ganz so extrem. Aber als ob ich immer etwas anders, etwas melancholischer war. Nach etwas auf der Suche.
Ob das Urinstinkte sind. Hm… Ich habe eigentlich mehr das Gefühl, dass ich nach etwas suche, dass für mich bestimmt ist. Keine Beziehung die mich erfühlt, sondern etwas was nur mir gehört. Ich merke jetzt schon nach meiner Beziehung, dass ich ganz schön abhängig war. Bei jeder Kleinigkeit habe ich Hilfe bei meinem Partner gesucht. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass ich die Beziehung Tod geredet habe. Ich habe so viel darüber nachgedacht ob sie mir reicht oder nicht, dass sogar schon meine Freundinnen Kopfweh bekamen.
Während Klausurphasen hatte ich auch oft mit Panikattacken zu kämpfen.
Ja in negativ denken bin ich echt gut. Ich sehe eigentlich meistens alles erst negativ, kann schwer Dinge vergessen und kann über eine Sache 6 Monat nachgrübeln.
Warum das so ist? Hm… Also eigentlich bin ich früher schon oft auf Desinteresse gestoßen. Ich war vor Anderen immer verkrampft, was einen das Leben sichtlich erschweren kann. Ich mache so schnell Fehler, meistens aus Angst.
In den letzten Jahren kommt es mir so vor, als wäre die meistens Tätigkeiten nur Zeitverschwendung. Ich suche etwas sinnvolles, halte mich wiederum aber auch nicht für gut genug. Ich wäre einfach gerne mal wieder ohne Sorgen. Es kommt mir manchmal so vor, als ob ich einfach ausbrechen möchte.

LG,
Lara

Hallo Laraaa93,

mir geht es da doch ziemlich ähnlich wie dir, dieses nicht aufraffen können für eigentlich wichtige Dinge, wie halt den ganzen Kram der dazugehört um die Wohnung gut in Schuss zu halten. Auch bei mir könnte man eigentlich denken weil ich mich nur schwer aufraffen kann, das ich in eine Depressive Phase bin, aber das zeiht sich schon über Jahre. Ich bin Medikamentös eigentlich gut eingestellt. Hatte schon viele Psychotherapien, aber im Endeffekt hat sich nicht wirklich was geändert. Es gibt Tage da läuft es mal besser, aber leider sind diese sehr selten.

Dieses Sich auf einer Suche befinden kenne ich auch von mir. Es muss einfach etwas geben wofür es sich wirklich lohnt zu Leben, eine Lebenseinstellung oder sowas. Ich lese sehr viel, im Psychologischen Bereich, im Esoterischen, im Prinzip in allen möglichen bereichen. Ich weiß ja selber gar nicht so genau was ich eigentlich suche. Es ist als will ich einen Schalter in mir finden, eine bestimmte neue Denkweise, die mich weiter bringt, das mein Leben und meine Einstellung sich zum Positiven wenden. Es ist schwer auszudrücken, ich weiß auch auch wirklich nicht pob ich das jemals finden werde. Besser wäre wahrscheinlich im jetzt zu Leben ohne sich diese Gedanken zu machen. Ich kann wirklich lange grübeln und mich unnötig in eine Pessimistische Spirale reinreiten. Ich bin im Prinzip mein eigener Feind.

MfG
Tristan




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