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Hallo, ihr Lieben User/innen

die mir geschrieben haben,

nur schon mal zur Info, meine Freundin ist heute Mittag mit dem Rettungswagen
ins Krankenhaus gebracht werden. Habe gerade noch mit ihrem Man telefoniert.
Später mehr und erst einmal herzlichen Dank für den Austausch!

Die Freundin ist wieder zu Hause, sie kam an den Tropf,weitere Untersuchungen hat sie
abgelehnt und wurde wieder mit dem Rettungswagen heute Vormittag zurück gebracht.
Mir wurde jetzt von einer Userin/Freundin vorgeschlagen, daß der Pflegedienst sich mit
dem Ehemann an die Betreuungsbehörde wenden soll.

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Verweigerung von Essen und Trinken sowie Medikamente

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Zitat von Noiram:
Die Freundin ist wieder zu Hause, sie kam an den Tropf,weitere Untersuchungen hat sie abgelehnt und wurde wieder mit dem Rettungswagen heute Vormittag zurück gebracht. Mir wurde jetzt von einer Userin/Freundin vorgeschlagen, daß der Pflegedienst sich mit dem Ehemann an die Betreuungsbehörde wenden soll.

Das wäre eine Möglichkeit man kann soweit ich weiß beim Amtsgericht eine Betreuung beantragen.

Am besten wäre es vorher, falls sie mit macht, eine Betreuungsverfügung auszufüllen. Hat aber den Nachteil, dass sie da bestimmen kann wer und wofür die Betreuung zuständig sein sollte und was sie auf keinen Fall möchte.
Du kannst ja mal Betreuungsverfügung und Antrag auf eine Betreuung googlen, da kommen Muster und ihr könnt Euch evtl drauf vorbereiten.

Alles Gute für Euch in der nächsten Zeit.

LG

Offensichtlich ist deine Freundin schwer krank und in diesem Fall nicht "nur" seelisch sondern eben auch körperlich.
So löblich ich auch euer Engagement finde und ohne zu wissen wie alt deine Freundin z. B. ist scheint es mir als habe deine Freundin eine Entscheidung getroffen. Sie möchte nicht behandelt werden und ich bin mir sehr sicher, dass ihr die Konsequenzen bewusst sind ( spätestens in der Klinik wird ein Arzt deutlich geworden sein ). Und so schwer es euch fällt, so hart wie es ist und so sehr ihr eure Freundin, Frau und Mutter auch liebt denke ich doch dass man es akzeptieren muss wenn jemand eine ganz klare Entscheidung darüber trifft ob und wie sie weitermachen will.
Natürlich kann ihr Mann sie irgendwann entmündigen lassen sie in die Klinik bringen lassen und behandeln lassen mit allem was möglich ist aber ist es das was deine Freundin will?
Habt ihr sie mal gefragt was sie sich wünscht ohne Vorwurf und ohne "das kannst du doch nicht machen"? Ihr könnt ihr helfen indem ihr sie unterstützt indem was sie möchte indem ihr dafür Sorge tragt dass es ihr "gut" geht und sie sich sicher sein kann dass ihr es mittragt egal welche Entscheidung sie trifft.

@Emelieerdbeer dem kann ich nur in vollem Umfang zustimmen.

Man muss unterscheiden, ob es wirklich um die Bedürfnisse der Freundin oder doch eher um die eigenen geht.

Die Frage hier ist aber auch: Ist das, was sie aktuell scheinbar möchte, wirklich Ihr eigener Wille oder spricht eine Erkrankung aus ihr?

Versteht mich nicht falsch, ich bin die letzte Person, die der Meinung ist, man dürfe anderen Menschen das Recht auf Selbstbestimmung nehmen. Auch gerade aus meiner eigenen persönlichen Situation heraus: Ich habe Multiple Sklerose, und wenn mein Zustand sich irgendwann soweit verschlechtert haben sollte, dass ich nicht mehr möchte, dann möchte ich nicht, dass mir andere Menschen das Recht nehmen, in diesem Punkt über mich zu entscheiden. Insofern betrachte ich das Recht auf Selbstbestimmung als ein ganz hohes Gut und Menschenrecht.

Ich habe aber auch schwere Depressionen (schwergradig seit 4 Jahren) und diverse Persönlichkeitsstörungen. Diese Erkrankungen haben mich schon das eine oder andere Mal wirklich ernsthaft su*** werden lassen. Und ich bin dankbar, dass man mich in diesen schweren Phasen im Krankenhaus betreut hat, mich medikamentös eingestellt und therapeutisch behandelt hat. Ich bin noch da und dankbar dafür.

Wenn die Erkrankung voll von einem Besitz ergriffen hat, kann man nicht mehr wirklich klar denken und Entscheidungen für sich treffen, die wirklich dem tatsächlichen eigenen Willen entsprechen.

Daher halte ich es durchaus für sinnvoll, erstmal genau abzuklären, was für eine Situation hier vorliegt.
Ich habe im Krankenhaus über die Jahre hinweg sehr, sehr viele Menschen kennengelernt, die schwergradig depressiv und ohne Lebenswillen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Nach ein paar Wochen/Monaten der Behandlung ging es ihnen deutlich besser, und sie waren froh und dankbar, dass man ihnen geholfen hat und dass sie ihr Leben weiterleben können.

Natürlich kann es sein, dass diese Person hier eine Entscheidung im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte getroffen hat. Aber viel von dem, was hier beschrieben wurde, lässt zumindest eine begründete Vermutung zu, dass hier vielleicht doch eine psychische Erkrankung die treibende Kraft hinter den Gedanken sein könnte.

Und das Leben dieses Menschen ist es wert, dass man genau hinschaut, was hier vorliegt, was der tatsächliche Wille dieses Menschen ist. (Und ihn dann danach handeln lässt.)

LG Silver

Mich würde sehr interessieren, wie das Ganze ausgegangen ist, klingt es doch fast 1 : 1 wie das, was ich mit meiner Mutter erleben musste

Zitat von Bunbury:



Mich würde sehr interessieren, wie das Ganze ausgegangen ist, klingt es doch fast 1 : 1 wie das, was ich mit meiner Mutter erleben musste

Hallo@ Bunbury,

das passierte 2021.

Hat sich die Situation mit deiner Mutter zum Guten gewendet?

Bei meiner Freundin hat es noch ein gutes Ende genommen. Sie stand ganz kurz davor, es fehlte nicht mehr
viel. Sie kam ins Krankenhaus und danach in die Psychiatrie. Sie war zum Schluss nicht mehr sie selbst und ist im nachhinein
doch sehr dankbar, dass man aktiv, was die Häusliche Pflege und der Hausarzt für sie die Entscheidung
durchgesetzt haben. Sie ist wieder soweit hergestellt, mit körperlicher Einschränkung aufgrund eines
B1 Mangels, Neuropathie, und nur durch Zufall entdeckt worden ist.

Hallo Noiram,

bei meiner Mutter ist es leider nicht gut ausgegangen, sie ist verstorben. Aber bei ihr war auch seitens der Ärzte bis zum Schluß keine Hilfe seitens psychiatrischer Untersuchung zu bekommen, obwohl ich sicher war, dass sie ihre Lage auch nicht mehr richtig eingeschätzt hat. Auch rechtzeitig ins Krankenhaus bekamen wir sie nicht, eine Einweisung schien keinem angebracht, obwohl sie am Ende nur noch in ihrer vermüllten Wohnung im Bett lag und alle Hilfe ablehnte. Ich werde da bis heute nicht drüber fertig.

Ich freue mich sehr, dass es im Fall deiner Freundin besser gelaufen ist.

LG




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