Puh. Vielleicht gibt es hier jemanden mit ähnlichen Erlebnissen, der sich mit mir austauschen möchte? Oder jemand weiß Rat ...
Vor ca. 5 Jahren (eher weniger, aber Zeit ist so ein Ding) habe ich in einem Kurs eine ältere Frau kennen gelernt, die mein Leben so ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Und die mir wie ganz selbstverständlich durch die schwerste Zeit meines Lebens geholfen hat. Sie hat mich vom Suizid abgebracht, hat mir geholfen, ein neues Leben aufzubauen. Unsere Freundschaft war sehr unwirklich, da sie 10 Jahre älter war und sich um mich gekümmert hat wie eine Mutter. 3 Jahre waren wir unzertrennlich, haben uns fast jeden Tag gesehen, irgendwann bin ich sogar bei ihr eingezogen.
Doch sie hatte ziemliche psychische Probleme, wie ich auch. Gesund war diese Freundschaft nicht, denn wir waren - zumindest in diesen 3 Jahren - sehr von einander abhängig. Immer wieder hatte sie innere Krisen, tauchte ab, meldete sich wochenlang nicht. Trotzdem hätte ich ohne sie diese Zeit nie überstanden, und ich bin ihr bis heute unendlich dankbar dafür, dass sie mir einen neuen Lebensweg gezeigt hat und mich so unterstützte.
Und ich vermisse sie unglaublich. Sie war ein Teil meiner Familie, ja mehr Familie, als ich es bis dahin je gekannt hatte, und uns verband eine sehr tiefe Freundschaft, sogar eine Art platonische Liebe. Ihre Freunde wurden auch zu meinen Freunden, ihre Familie nahm mich herzlich auf. Ich hätte mir nie ein Leben ohne sie vorstellen können.
Und dann? Tja, dann war sie plötzlich weg. Sie hatte wieder eine Krise, ich war mitten im Umzug (auch, damit wir näher beieinander wohnten), sie wollte mir und meiner Partnerin eigentlich beim Einrichten der neuen Wohnung helfen. Doch sie meldete sich nicht. Ich war im Stress und dachte mir, dass sie einfach nur viel auf der Arbeit zu tun hatte, schrieb ihre dutzende Nachrichten über Wochen hinweg. Keine Antwort. Ich fuhr zu ihr, sie machte nicht auf. Am nächsten Tag hatte sie die Telefonnummer gewechselt. Solche Phasen kannte ich von ihr, doch normalerweise kannte ich auch den Auslöser - Beziehungsprobleme, Stress, Sinnkrisen, Krankheit, Wahnvorstellungen. Sie hatte noch nie den kompletten Kontakt mit mir verweigert.
Ich ließ sie in Ruhe, weil ich sie ja nicht zwingen konnte, mit mir zu reden. Sporadisch schrieb ich ihr Mails, fragte nach ihrem Leben, ob es ihr gut ging. Ich bekam nie eine Antwort, über Monate hinweg. Ich vermisste sie schrecklich und machte mir Sorgen. Jeden Tag dachte ich an sie. Ein paar Mal fuhr ich zu ihrem Haus, doch sie öffnete mir nie. Nach Monaten schickte ich ihr ihre Schlüssel per Post, fragte noch einmal in einem kurzen Brief, wie es ihr geht und ob sie mir nicht wenigstens sagen kann, was passiert ist. Ich wollte sie damit nicht unter Druck setzen. Ich wollte einfach nur wissen, ob es ihr gut geht. Dann hätte ich den Kontaktabbruch besser akzeptieren können.
Kurz darauf bekam ich eine SMS von ihr. Sie schrie mich an, was ich von ihr wollte, warum ich sie nicht in Ruhe lassen würde. Darauf antwortete ich, dass ich mir seit Monaten Sorgen machte weil sie einfach von der Bildfläche verschwunden war. Das glaubte sie mir nicht, unterstellte mir andere Beweggründe, die ich nicht verstand. Ja mei. Sie war jahrelang meine beste Freundin, meine Familie, was sollte das? Warum durfte ich mir keine Sorgen machen? Ich schlussfolgerte, dass sie sich in einer Phase mit Wahnvorstellungen befand (sie unterstellte mir Kontakt mit ihrem Exmann, nie passiert) und das es keinen Sinn hatte, mit ihr zu diskutieren. Ich versprach, sie nicht mehr zu belästigen. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört, seit einem guten Jahr. Sie ist nicht umgezogen, wohnt noch im alten Haus, Freunde sehen sie manchmal in der Stadt.
Ich vermisse sie.
Manchmal gehe ich an unsere Lieblingsplätze mit der absolut verrückten Hoffnung, sie irgendwann dort zu treffen. Einmal liefen wir uns zufällig in der Stadt über den Weg. Sie stand auf der anderen Seite der Kreuzung, lächelte mich an. Hey, ich lebe noch. Wir haben den gleichen Therapeuten. Es ist zum Mäusemelken. Einerseits will sie ja offensichtlich keinen Kontakt, andererseits bringt mich diese Unfairness fast um. Es gehören doch zwei dazu, und ich fühle mich so alleingelassen von ihr. Ich bin nicht nur wegen ihr nach hier gezogen, aber sie war einer der Hauptgründe. Und jetzt sitze ich hier in einer für mich recht fremden Stadt, werde überall an sie erinnert, denke fast jeden Tag an sie, wie es ihr geht, wie es ihrer Mutter geht, ihrem Vater, ihrem Freund, ob die Scheidung vom Ex endlich überstanden ist, ob sie genug isst ... hachja.
Wie überwinde ich das? Wie höre ich auf, an sie zu denken? Und wie halte ich mich davon ab, mit ihr Kontakt aufzunehmen? Sie will ja offensichtlich nichts mehr mit mir zu tun haben. Aber da sind immer diese Zweifel. Will sie wirklich nicht, oder sind das wieder Wahnvorstellungen? Darf ich hoffen, dass sie eines Tages wieder vor der Türe steht als wäre nichts gewesen? Ein gemeinsamer Freund versucht mich immer davon zu überzeugen, er glaubt fest, dass sie sich irgendwann wieder meldet. Aber es ist jetzt mehr als ein Jahr vergangen. Ich weiß nicht.
Vor ca. 5 Jahren (eher weniger, aber Zeit ist so ein Ding) habe ich in einem Kurs eine ältere Frau kennen gelernt, die mein Leben so ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Und die mir wie ganz selbstverständlich durch die schwerste Zeit meines Lebens geholfen hat. Sie hat mich vom Suizid abgebracht, hat mir geholfen, ein neues Leben aufzubauen. Unsere Freundschaft war sehr unwirklich, da sie 10 Jahre älter war und sich um mich gekümmert hat wie eine Mutter. 3 Jahre waren wir unzertrennlich, haben uns fast jeden Tag gesehen, irgendwann bin ich sogar bei ihr eingezogen.
Doch sie hatte ziemliche psychische Probleme, wie ich auch. Gesund war diese Freundschaft nicht, denn wir waren - zumindest in diesen 3 Jahren - sehr von einander abhängig. Immer wieder hatte sie innere Krisen, tauchte ab, meldete sich wochenlang nicht. Trotzdem hätte ich ohne sie diese Zeit nie überstanden, und ich bin ihr bis heute unendlich dankbar dafür, dass sie mir einen neuen Lebensweg gezeigt hat und mich so unterstützte.
Und ich vermisse sie unglaublich. Sie war ein Teil meiner Familie, ja mehr Familie, als ich es bis dahin je gekannt hatte, und uns verband eine sehr tiefe Freundschaft, sogar eine Art platonische Liebe. Ihre Freunde wurden auch zu meinen Freunden, ihre Familie nahm mich herzlich auf. Ich hätte mir nie ein Leben ohne sie vorstellen können.
Und dann? Tja, dann war sie plötzlich weg. Sie hatte wieder eine Krise, ich war mitten im Umzug (auch, damit wir näher beieinander wohnten), sie wollte mir und meiner Partnerin eigentlich beim Einrichten der neuen Wohnung helfen. Doch sie meldete sich nicht. Ich war im Stress und dachte mir, dass sie einfach nur viel auf der Arbeit zu tun hatte, schrieb ihre dutzende Nachrichten über Wochen hinweg. Keine Antwort. Ich fuhr zu ihr, sie machte nicht auf. Am nächsten Tag hatte sie die Telefonnummer gewechselt. Solche Phasen kannte ich von ihr, doch normalerweise kannte ich auch den Auslöser - Beziehungsprobleme, Stress, Sinnkrisen, Krankheit, Wahnvorstellungen. Sie hatte noch nie den kompletten Kontakt mit mir verweigert.
Ich ließ sie in Ruhe, weil ich sie ja nicht zwingen konnte, mit mir zu reden. Sporadisch schrieb ich ihr Mails, fragte nach ihrem Leben, ob es ihr gut ging. Ich bekam nie eine Antwort, über Monate hinweg. Ich vermisste sie schrecklich und machte mir Sorgen. Jeden Tag dachte ich an sie. Ein paar Mal fuhr ich zu ihrem Haus, doch sie öffnete mir nie. Nach Monaten schickte ich ihr ihre Schlüssel per Post, fragte noch einmal in einem kurzen Brief, wie es ihr geht und ob sie mir nicht wenigstens sagen kann, was passiert ist. Ich wollte sie damit nicht unter Druck setzen. Ich wollte einfach nur wissen, ob es ihr gut geht. Dann hätte ich den Kontaktabbruch besser akzeptieren können.
Kurz darauf bekam ich eine SMS von ihr. Sie schrie mich an, was ich von ihr wollte, warum ich sie nicht in Ruhe lassen würde. Darauf antwortete ich, dass ich mir seit Monaten Sorgen machte weil sie einfach von der Bildfläche verschwunden war. Das glaubte sie mir nicht, unterstellte mir andere Beweggründe, die ich nicht verstand. Ja mei. Sie war jahrelang meine beste Freundin, meine Familie, was sollte das? Warum durfte ich mir keine Sorgen machen? Ich schlussfolgerte, dass sie sich in einer Phase mit Wahnvorstellungen befand (sie unterstellte mir Kontakt mit ihrem Exmann, nie passiert) und das es keinen Sinn hatte, mit ihr zu diskutieren. Ich versprach, sie nicht mehr zu belästigen. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört, seit einem guten Jahr. Sie ist nicht umgezogen, wohnt noch im alten Haus, Freunde sehen sie manchmal in der Stadt.
Ich vermisse sie.
Manchmal gehe ich an unsere Lieblingsplätze mit der absolut verrückten Hoffnung, sie irgendwann dort zu treffen. Einmal liefen wir uns zufällig in der Stadt über den Weg. Sie stand auf der anderen Seite der Kreuzung, lächelte mich an. Hey, ich lebe noch. Wir haben den gleichen Therapeuten. Es ist zum Mäusemelken. Einerseits will sie ja offensichtlich keinen Kontakt, andererseits bringt mich diese Unfairness fast um. Es gehören doch zwei dazu, und ich fühle mich so alleingelassen von ihr. Ich bin nicht nur wegen ihr nach hier gezogen, aber sie war einer der Hauptgründe. Und jetzt sitze ich hier in einer für mich recht fremden Stadt, werde überall an sie erinnert, denke fast jeden Tag an sie, wie es ihr geht, wie es ihrer Mutter geht, ihrem Vater, ihrem Freund, ob die Scheidung vom Ex endlich überstanden ist, ob sie genug isst ... hachja.
Wie überwinde ich das? Wie höre ich auf, an sie zu denken? Und wie halte ich mich davon ab, mit ihr Kontakt aufzunehmen? Sie will ja offensichtlich nichts mehr mit mir zu tun haben. Aber da sind immer diese Zweifel. Will sie wirklich nicht, oder sind das wieder Wahnvorstellungen? Darf ich hoffen, dass sie eines Tages wieder vor der Türe steht als wäre nichts gewesen? Ein gemeinsamer Freund versucht mich immer davon zu überzeugen, er glaubt fest, dass sie sich irgendwann wieder meldet. Aber es ist jetzt mehr als ein Jahr vergangen. Ich weiß nicht.
13.02.2018 14:25 • • 14.02.2018 #1
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