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Ich bin so ein starker Gewohnheitsmensch und habe das Gefühl, dass mit bestimmten Abläufen und bestimmter
Ordnung meine Welt eher in Ordnung ist, bzw ich dann das außen besser bestreiten kann.

Das kann auf der Arbeit sein, wo ich mir meinen Ablaufplan erst zurechtlege und bei Störungen oder Problemen
eine riesige Unruhe eintritt.

Oder zuhause wenn ich so meine Rituale hab und z B bestimmte Dinge am PC in einer Reihenfolge erledige und
damit abhaken kann.

Wenn jetzt was nicht funktioniert wie z B auf der Arbeit Software funktioniert nicht oder Arbeitsmittel oder
größere Störung, dann tritt bei mir eine Riesenunruhe ein und Stress, psychisch und körperlich und ich kann mich
kaum noch konzentrieren und beruhigen.
die Welt ist dann bedrohlich / nicht in Ordnung und ich fühle mich überfordert in meinem Handeln.

Ich weiß dass ich mich dann auf Lösungssuche machen muss, aber kann manchmal das gelesene zur Lösung
schon auch nicht aufnehmen, oder mir fehlt es an Kompetenz, es zu verstehen und umzusetzen, oder manchmal
braucht man Hilfe und wartet. ( z B Telekom, Telefon oder internet geht nicht, einer muss kommen).

Obwohl ich mir im Kopf klar mache, dass das nicht extrem wichtig ist und ich was anderes machen kann
und mein Leben noch halbwegs genießen, fühle ich mich eher wie ein kopfloses verängstigtes Tier und wie
gelähmt, weiterzuleben. Ich zwinge mich dann.

Kenne schon auch so paar Skills wie Atemübungen oder oft erstmal Bewegung oder anderes konkretes machen.
Oder für sich sorgen oder mit jemandem sprechen. Oder sich jemand anderem / Aufgabe widmen.

Wollte mal fragen, ob das jemand so ähnlich kennt, und da für sich schon einen Weg gefunden hat,
gelassener und ruhiger zu bleiben?

Oder irgendwelche Zusammenhänge erkannt hat, die ggf. Lösungsansätze bieten?

Bei mir z B überlege ich, ob mein Verhalten eher was mit Kontrolle zu tun hat (Sicherheit durch Kontrolle),
oder mit emotionaler Regulierung (Wiederholungen und emotionaler Beruhigung)
und/oder auch mit Perfektionismus und Zwang (erst wenn meine Welt für mich perfekt ist, bin ich und alles andere ok).

Während der Therapie hatte ich auch manchmal das Gefühl, dass mir eine Fokussierung möglich war,
dass ich im unperfekten und ungelösten dann gut sein konnte, es darin für mich eine neue Ordnung bekam.
Da haben wir dann wohl Akzeptanz geübt. Wenn das klappt, ist das ein gutes Gefühl.
Alleine komme ich aus dem Strudel und Stress aber nicht so gut raus.

30.03.2019 13:08 • 11.03.2020 #1


4 Antworten ↓


So war mein Leben auch. Wie ein kleiner Flummi. Immer auf Zack. Und wenn Zack dann zuviel wird, lernt man brav seine Grenzen zu akzeptieren und fällt dann in das andere Extrem. Dann muss man wieder lernen, dass der kleine Flummi immer noch aktiv werden kann, dann nämlich, wenn's nicht steuerbar ist. Dann kommt Stress auf, den man so schön meinte, abgelegt zu haben.

Die Weisheit ist, dass Flummis ab und an unkontrolliert hüpfen müssen, und einem das nicht mehr erschreckt. In dem Moment ist es eben so. Stress kann man nicht einfach so ausschalten, so auf Knopfdruck, dazu sind wir zu lebendig. Ich verzeihe mir das, und geh eben durch diese Sitationen. Immer wissend, dass nicht alles meiner Kontrolle unterliegt.

A


Übertriebene Aufregung, wenn was nicht funktioniert

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In gewisser Hinsicht habe ich das auch. Wenn etwas nicht so läuft, wie ich es geplant habe oder gewohnt bin, werde ich wütend oder unruhig. Z.B. mache ich im Fitnessstudio meine Geräte immer in der gleichen Reihenfolge und könnte platzen, wenn das Gerät, wo ich als nächstes hinwill, besetzt ist. Aber mich belastet das nicht so, dass mein Leben dadurch beeinträchtigt ist.

Ja, das kenne ich auch mit der Gewohnheit. Bei mir oder ich habe an mir festgestellt, dass es sich mehr im sozialen Bereich auswirkt.

Ich fühle mich in Gruppen oft nicht wohl. Da funktioniere ich viel besser, wenn meine Aufgabe / Rolle klar definiert ist.

Zu meinem großen Bedauern war ich nie jemand, die in ihrer Jugend in den Jugendclub ging. Die Vorstellung, dass ich nicht weiß wer dort ist und ich vielleicht niemanden kenne, war mir unheimlich. Oder es waren schon Leute da, die sich beschäftigten und mir fiel oder fällt es immer noch schwer mich dann einzufügen. Bzw. es fällt mir nicht schwer, weil manchmal oder oft ist da i.d.R. jemand oder mehrere die dich integrieren. Nur wenn das nicht so ist, dann habe ich Panik davor adäquat mit der Situation umzugehen. Dann würde ich womöglich am liebsten flüchten.

In meinem Wohnhaus gibt es Nachbarn die sich angefreundet haben und auch etwas miteinander unternehmen, obwohl der Altersunterschied sehr groß ist. Ich schätze mal von 25 bis 70 ist alles dabei. Es gibt im Erdgeschoss einen kleinen Second-Hand-Laden, indem eine ältere Nachbarin arbeitet. Ab und an bei schönenem Wetter sitzt vor dem Haus ein größeres Grüppchen und klönt und schnackt. Wenn ich dann dort vorbei muss, weil ich aus dem Haus komme oder ins Haus gehe, fühle ich mich oft mulmig. Mehr als ein Hallo und vielleicht ein Lächeln kommt da nicht raus. Manchmal werde ich auch nicht wahrgenommen weil sie so im Gespräch vertieft sind. Auf ein Hausfest im Hof würde ich nie gehen. Aber wenn ich auf Einzelne treffe, kommmt schon mal ein nettes kleines Gespräch zustande.

Bei meiner aktuellen Arbeit ist es so, dass ich oft den Arbeitsplatz wechseln muss. D. h., ich komme immer wieder in neue Teams rein. Zwar arbeite ich nicht direkt mit ihnen an einer gemeinsamen Sache, daher ist es vielleicht nicht so schlimm. Aber man muss sich trotzdem aneinander gewöhnen. Ich mag diese Änderungen nicht so und brauche immer ein paar Tage bis ich mich an die neue Umgebung und die Kollegen gewöhnt habe. Vom Sehen kennen wir uns schon, aber wenn man dann zusammen 8 Std im Raum verbringt, ist es doch nochmal anders.

Also mehr als einfach machen habe ich für mich noch nicht rausgefunden, wie ich am besten mit solchen Situationen umgehen kann.

Ja das kenne ich auch zur Genüge.
Ich habe in der Arbeit meine genauen Abläufe, die sind jeden Tag gleich und wehe mir funkt da einer dazwischen......
Genauso auch im privaten, spontan irgendetwas unternehmen bringt mich schon mal erst zum schwitzen. Ich stelle mir immer schon im vorhinein meinen Tag vor oder das Wochenende und wenn dann was dazwischen kommt werde ich total nervös




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