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Hallo in die Runde,

das ist mein erster Beitrag, daher wusste ich nicht ganz genau, wo ich den Start anbringen konnte. Letztlich sind die Themen komplex und können an mehreren Stellen platziert werden.


Ich habe bereits vor mehreren Jahren nach wirklich massivem Übergewicht selbstständig viele viele Kilos abgenommen und ein mehr oder weniger normales Gewicht jetzt über längere Zeit gehalten.
Man könnte meinen, ich wäre hochzufrieden, zumal ich in der Öffentlichkeit wirklich gute Miene zum bösen Spiel mache.

Tatsächlich ist mein Alltag aber auch nach längerer Zeit geprägt von der Angst, wieder zuzunehmen. Das mündet mehr und mehr in eine Essstörung und neuerdings auch Binge-Eating Attacken gefolgt von Fasten auf Grund von schlechtem Gewissen.

Darüber hinaus fühle ich mich trotz oder vielleicht auch auf Grund diverser Straffungs-OPs nicht wohl in meinem Körper und habe immer noch Probleme, offen auf Menschen zuzugehen, wobei ich wirklich versuche, daran zu arbeiten.
Es überwiegt aber immer und überall auf Grund der Vergangenheit die Angst vor Ablehnung.


Im Grunde genommen merke ich mehr und mehr, dass ich trotz eines Ziels, wo man lange drauf hingearbeitet hat, nicht wirklich glücklicher wird. Das führt dazu, dass ich mehr und mehr hinterfrage, ob es den Aufwand wert war.


Das ständige Grübeln mündet auch mehr und mehr ich nenne es mal eine Art „Alltagsflucht“, welche sich in vermehrtem Aufbau von Überstunden bei der Arbeit oder sonstigen Aktivitäten bemerkbar macht.
Dabei merke ich aber immer auch die Gefahr sozialer Isolation - weil ich an schlechten Tagen wieder keine Lust auf gar nichts habe.

Diese Unzufriedenheit führt dann wieder zu den oben genannten Attacken. Es ist wie ein Kreislauf.


Viel mehr möchte ich am Anfang auch gar nicht ausholen. Es ist für den Start sowieso schon zu viel Text


Vielleicht gibt es hier ja Mitmenschen, die ähnliche Erfahrung gemacht haben oder machen, sodass wir über den Austausch lernen können, aus dem Loch heraus zu kommen.

08.02.2025 21:12 • 11.02.2025 #1


11 Antworten ↓


Hallo du, also dass mit dem abnehmen versteh ich.

Wobei das bei mir anders herum ist. Ich hab super abgenommen und war glücklich damit- genauso mit dem Gewicht hab ich mich selbstsicher gefühlt. Mit aktuell 6-7 kg mehr - tu ich das nicht.

Die Birne ist schon ganz schön aus gefuchst

A


Trotz erfolgreicher Diät nicht glücklich

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@TaB-709 Willkommen im Forum!
Abnehmen, besonders große Mengen, glaube ich verändern immer was in einem. Erstmal ist es gut, das du das gemacht hast, da es für deine Gesundheit und dein weiteres Leben viel Mehrwert bringt.
Ich habe selbst 2023 25 Kilo abgenommen und weiß wie du die fühlst. Ich hatte auch mit der Zeit das Gefühl bzw. Angst wieder zuzunehmen. Ich habe dann immer angefangen wieder Kalorien zu zählen. Was nicht reinkommt, kann nicht auf die Hüfte. Das wäre vielleicht eine bessere Idee als Fasten?
Bei mir war es außerdem so, dass das Übergewicht massive psychische Probleme verdeckt hat. Ich habe direkt nach dem Abnehmen eine Angststörung entwickelt, gegen die ich bis jetzt ankämpfe. Zugenommen habe ich obligatorischer 2 Kilo, aber das war’s. Ich denke Übergewicht hat öfter einen größeren Hintergrund als „ich esse gerne“. Vielleicht musst du noch herausfinden, was dem zugrunde liegt? Vielleicht mal eine tiefenpsychologische Therapie machen? Das soll richtig gut sein. Ich hatte jetzt eine Verhaltenstherapie, werde jetzt aber umsteigen.

Zitat von TaB-709:
Es überwiegt aber immer und überall auf Grund der Vergangenheit die Angst vor Ablehnung.


Dann richte doch jetzt deinen Fokus auf diese Problematik. Bisher hast du dein Äußeres bearbeitet, jetzt ist es Zeit für dein Inneres.

Der Trick dabei ist, dass man sinnbildlich gesprochen, über die innere Mauer kommt. Man in der Lage ist, sich seiner ganzen Verletzlichkeit zu stellen und sie zu akzeptieren.

Hat man das geschafft, geht es ums Ausprobieren, um andere Einstellung, eigener Wertschätzung..... Also so richtig viel Arbeit.

Und Angst vor nützt einem gar nix. Deswegen ausprobieren, ob man an ihr nach wie vor festhalten möchte.

Und deine Unsicherheit wird auch nie total verschwinden, aber man kann sehr viel daran verändern. Und du hast ja bewiesen, dass du verändern kannst.

Hoi,

liest sich ein bisschen, als hättest du gedacht Außen schön, innen schön. aber das klappt so leider nicht. Klar verschwinden nach dem Abnehmen kleinere Probleme, die großen Sachen bleiben aber bestehen. Wert ist es das trotzdem, Übergewicht macht krank! Kleinere Rückfälle sind normal, darf halt nicht einreißen... zur Not keine Naschsachen oder Ungesundes ins Haus holen, so mach ich's in Phasen der Unruhe. An den anderen Sachen wirst du arbeiten müssen. Schlank sein macht (leider) nicht automatisch glücklich. Das muss man sich irgendwie selbst erarbeiten und seinen persönlichen Weg finden.

Viel Erfolg!

Vielen Dank für die Antworten
Eine Art Therapie habe ich sogar schon begonnen, ist erst einmal eine Art psychologisches Coaching auf eigene Kosten.
Mit Krankenkassen hatte ich rund um meine Hautstraffungs-OPs genug zu kämpfen.

Den Leitsatz „Jetzt ist Zeit für dein Inneres“ finde ich super

Wobei das äußerliche auch nur oberflächlich ok ist. Subjektiv mag ich mich da auch gar nicht- aber da kommt bei einer Menge Gewichtsabnahme auch die plastische Chirurgie an ihre Grenzen

Mein oben beschriebenes Coaching hat momentan vor allem 2-3 Punkte, woran ich arbeiten soll

- nach Möglichkeit das Kalorienzählen einstellen (leider gesagt als getan)

- Negative Gedanken zulassen, lernen damit umzugehen

- lernen, nicht nur das in den Vordergrund zu stellen, was eventuell andere denken



Eigentlich war ich auch auf einem guten Weg. Eine kürzliche Nachsorge in der plastischen Chirurgie hat leider für ein kleines Tief gesorgt - eben weil ich da die Info bekommen habe, dass die plastische dann irgendwo Grenzen hat.
Ich muss aber dazusagen… meine Abnahme lag tief im dreistelligen Bereich. Nur um sich mal vorzustellen, wie meine Haut vor den OPs ausgesehen hat.


Ich hoffe, auf Dauer aus diesem Kontrollzwang herauszukommen und dann auch endlich mal sesshaft zu werden, was mit Mitte 30 sicher auch ein Thema ist, was im Hintergrund immer für Gedankenkarussel sorgt

Zitat von TaB-709:
Das führt dazu, dass ich mehr und mehr hinterfrage, ob es den Aufwand wert war.

Solche Gedanken sind Gift. Das solltest du vermeiden. Denn die Vergangenheit ist vergangen. Du kannst nur an der Zukunft arbeiten. Glücklich wird man - denke ich - nicht durch Planung, sondern man ist es einfach.

Ich persönlich sehe auch nicht so sehr einen Zwang beim Kalorien zählen, sondern eher ein wertvolles Feedback.

Für mich klingt es eher so als wäre bei dir noch etwas anderes am Brodeln.

Ja, absolut
Aktuell habe ich einfach eine komplette Unzufriedenheit. Ich kann es nicht einmal rational beschrieben.

Die Angst davor, wieder zuzunehmen, ist da wohl nur Spitze des Eisberges.


Letztlich hat die beschriebene Aussage der Ärzte, dass in Sachen Straffung nicht mehr viel zu machen ist am äußeren Erscheinungsbild, mich ein wenig aus der Bahn geworfen

Dazu kommt Stress auf der Arbeit, wo ich mich in einer Art Alltagsflucht aber auch immer reinstürze.

Die innere Unzufriedenheit sorgt weiter dafür, dass ich merke, mich sozial immer mehr zu isolieren.

Insgesamt erwarte nicht einmal, dass jemand ein „Rezept“ dagegen hat. Alleine das aufschreiben hier ist schon ein Ventil für mich, um eine Akzeptanz der Probleme zu schaffen.

Zitat von TaB-709:
Im Grunde genommen merke ich mehr und mehr, dass ich trotz eines Ziels, wo man lange drauf hingearbeitet hat, nicht wirklich glücklicher wird. Das führt dazu, dass ich mehr und mehr hinterfrage, ob es den Aufwand wert war.

Da ist sehr interessant,zumal es mir (früher) ähnlich ging.

Ziel (schlank sein) unter grossen Mühen erreicht und dann kam eine gähnende (innere) Leere.

Denke,sowas fühlen viele Menschen,die die Vorstellung haben:
Wenn ich diese oder jenes erreicht habe,geht es mir gut.

Bei manchen ist es die Vorstellung von beruflichem Erfolg,bei anderen vielleicht eher die Vorstellung von Familie u.s.w.

Dann müht man sich ab und erreicht es vielleicht sogar und DANN merkt man,dass es die innere Leere nurnoch vertieft,weil man erkennen muss,dass das,was man sich unter Glück/Zufriedenheit vorgestellt hat,nichts mehr hergibt ausser der ewigen Anstrengung,das zu erhalten.

Zitat von TaB-709:
Den Leitsatz „Jetzt ist Zeit für dein Inneres“ finde ich super

Die meisten Menschen kommen da (früher oder später) hin und man kann auch lernen,mehr auf sich selbst zu achten (wie geht es mir und was brauche ich) statt wie seh ich aus,wie wirke ich,was leiste ich.

Selbstfindung ist was Schönes und Befreiendes aber es braucht seine Zeit und die darf man sich selbst auch geben.

Zitat von TaB-709:
Letztlich hat die beschriebene Aussage der Ärzte, dass in Sachen Straffung nicht mehr viel zu machen ist am äußeren Erscheinungsbild, mich ein wenig aus der Bahn geworfen

Warum ist da nicht viel zu machen?
Oder hast du ein falsches Selbstbild.
Wie sehen dich andere?
Du hat tolles geleistet und kannst stolz auf die sein.
Hast deine Körperliche Gesundheit stark verbessert und jetzt ist das doch ein großer Erfolg.

Zitat von TaB-709:
Letztlich hat die beschriebene Aussage der Ärzte, dass in Sachen Straffung nicht mehr viel zu machen ist am äußeren Erscheinungsbild, mich ein wenig aus der Bahn geworfen

Das kann ich mir gut vorstellen. Ich habe viel weniger abgenommen und keine plastische Chirurgie gehabt. Aber irgendwie hatte ich mich mit meinem Körper angefreundet und jetzt ist er mir fremd geworden. Überall hängen Hautfetzen rum und alles sieht irgendwie falsch aus.
Ich finde da auch noch keine Akzeptanz.
Bei mir ist das auf meiner Sorgenliste allerdings weit unten, ich muss erstmal die Depression überwinden.

A


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