Er wurde im Mai endgütlig arbeitslos, nachdem er im Februar sogar nochmal die selbe Ausbildung angefangen hat wie vor 3 Jahren. Da konsumierte er weiterhin Her.... aber im März kam leider auch noch Crack dazu und dann war es vorbei.
Anfang Juli war er dann völlig mittellos und kam wieder vermehrt auf mich zu.
Bis dahin hatte er sich nicht einmal arbeitslos gemeldet, hatte weiterhin fleissig Luxusartikel bestellt und somit etliche Inkassoverfahren laufen, war mehrere Monatsmieten im Rückstand....
Er sagte mir, er hätte jetzt eingesehen, daß es so nicht mehr weitergehen kann, wollte wieder entgiften und danach wieder eine stationäre Entwöhnungstherapie machen. Im Vorfeld meinte er immer, eine Entgiftung reicht bei ihm, um clean zu bleiben, allenfalls eine ambulante Therapie würde er machen wollen, damit er in seinem gewohnten Umfeld bleiben kann. Ich habe ihm immer gesagt, daß das nichts bringen wird und plötzlich redete er genau so...
Er wollte dieses mal in einer anderen Klinik entgiften, ich habe ihn mehrfach dorthin gefahren, meistens wurde es später Nachmittag, aber weil er kein Notfall war, musste er morgens in die Sprechstunde. Dort erfuhr er, daß nur Patienten aufgenommen werden, die auch eine Langzeittherapie machen möchten und bestenfalls schon einen Platz haben.
Ende Juli wurde er wieder in seiner alten Entgiftungsklinik aufgenommen, abends, vom dienstahenden Arzt, und am nächsten morgen fiel auf, daß er nicht krankenversichert ist.
Er hatte mir versichert, daß er alleine beim Arbeitsamt war, aber das stimmte anscheinend nicht. Auch den Termin bei der Suchtberatung hatte er nicht wahrgenommen.
Ab August hat er dann bei mir gewohnt und bis alles geregelt war bzgl. Arbeitslosengeld und damit auch Krankenversicherung wurde es Mitte August, bis er wieder in die Entgiftung konnte.
Nach ein Paar Tagen hat er abgebrochen, ist aber kurz darauf wieder rein, hat sich innerhalb von knapp einer Woche runterdosieren lassen und wurde regulär entlassen. Bei diesem Aufenthalt hatte er sich eine Liste mit Langzeitkliniken geben lassen und sich einen Aufnahmetermin geben lassen. Er war so euphorisch, hatte Pläne für ein gesundes Leben, hat aber am Tag der Entlassung schon wieder Crack geraucht und einen Tag später H....gespritzt. Ich war so sauer, habe ihn aber wieder bei mir aufgenommen, weil er meinte. er hätte jetzt gelernt und will jetzt wirklich gesund werden.
Es war geplant, daß er 2 Wochen vor dem Langzeittermin wieder entgiftet, dort dann der Rehaantrag gestellt wird und er nahtlos verlegt wird.
Wieder war er dann 2 Wochen bei mir und mit ihm auch seine Sucht. Ich war mit ihm bei der Suchtberatung um dort zu versuchen, schon einmal einen Rehaantrag zu stellen, aber die Dame meinte, es dauert Monate, wenn es über die Suchtberatung läuft, und die meisten Kliniken würden keine Eilanträge mehr stellen. Sie hat ihm jedoch eine empfohlen, wo dies noch möglich ist und er liess sich dort einen Termin geben. Leider musste deswegen der Rehatermin wieder um 2 Wochen verschoben werden, die er wieder bei mir war. Er hatte körperlich schon sehr abgebaut bevor er bei mir wohnte und hat sich bei mir gut erholt. Die neue Entgiftung hat er am 2. Tag abgebrochen, weil er noch 200,- auf dem Konto hatte.
Es wäre vielleicht besser gewesen, einfach wieder wie geplant in die alte Entgiftung zu gehen, aber die Beraterin hatte uns eingeredet, daß es fast unmöglich ist, einen Eilantrag von seiner Stammklinik zu erhalten, so daß wir uns für die von ihr empfohlene entschieden haben.
Es folgten noch mehrere Abbrüche, meistens wenn Geld bei ihm eingegangen war. Das Geld hat maximal 2 Tage gereicht, dann war er wieder ein Paar Tage bis er wieder in die Entgiftung gegangen ist.
Die Zeiten zwischen den ganzen Entgiftungen hat er bei mir gewohnt und da das Ziel war, wieder zu entgiften, endlich mal durchzuhalten und dann nahtlos in Langzeit zu gehen, habe ich ihm kontrolliert auch seinen Stoff finanzieren müssen (?).
Im Oktober war ich dann selber pleite und die letzten beiden Entgiftungen hat er dann auch mal knapp 2 Wochen durchgehalten, aber immer wenn es in Richtung Rehaantrag ging oder zuletzt dann nur noch betreutes Wohnen, hat er wieder abgebrochen. Die Klinik nimmt ihn natürlich jetzt auch nicht mehr ernst, nach dem letzten Abbruch wurde er ausnahmsweise nochmal aufgenommen zur Entgiftgung, aber ein Rehaantrag durch die Klinik ist nicht mehr möglich.
Nach jeder abgerochenen Entfitgung ist er weiter abgestürzt und seine Sucht ist immer stärker geworden.
Als er das erstemal nach ganzen 13 Tagen abgerochen hat, hat er fast 300,- in einer Nacht für Dro. ausgegeben und es die ganze Nacht gespritzt. Dann war er 5 tage bei mir und hatte nichts anderes mehr im Kopf als zu spritzen. Danach hat er es nochmal 9 Tage ausgehalten, hat dann über 600,- in einer Nacht für das Spritzen von Koka verballert und es in dieser Nacht auch endlich gelernt sich selber zu sprtzen. Er ist dann am nächsten Tag nochmal für 2 Tage in die Entgiftung, meinte aber vorher schon, daß er nur die Zeit überbrücken will, bis er wieder Geld bekommt. Seitdem er selber spritzen kann, will er nicht mehr darauf verzichten und auch keine Langzeittherapie mehr machen. Nichts auf der Welt kann ihm die Glücksgefühle verschaffen wie die Spritze und dafür ist er sogar bereit sein Leben zu opfern. Er meinte, er will sich das nächste Geld besser einteilen, damit er langsam die Dosis steigern kann bis er endlich die Überdosis erreicht hat und unter Glücksgefühlen davonfliegt....
Nach den letzten 2 Tagen in der Entgiftung ist er einfach raus ohne das einer von uns Geld hat und ich am nächsten Tag in Urlaub fuhr. Da bin ich jetzt und weiss nicht was er macht und wie es ihm geht, ob er überhaupt noch lebt. Ich sollte ihn bevor ich wegfahre wieder in die Klinik bringen, aber unterwegs wollte er dann lieber zuerst nach Hause und am nächsten Tag zurück in die Entgiftung. Das war vor 3 Tagen, aber in der Klinik ist er bis heute nicht...
27.11.2024 03:47 •
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