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Hey ihr,
vor ein paar Tagen war ich bei einer neuen Psychiaterin, der ich meine ganze Story natürlich
erstmal erzählen musste und ich denke sie wird mir auch helfen können, jedoch habe ich erst
nächstes Jahr wieder einen Termin, da alles so voll ist.

Momentan geht mir eine Sache aber nicht aus dem Kopf, neben den ganzen Ängsten, die ich habe
und zwar habe ich, als ich 3 Jahre alt, meinen ersten Bruder verloren. Eine Todgeburt war passiert,
da es Probleme mit der Plazenta gab. Sogesehen wusste ich schon früher, dass er förmlich im Mutterleib
erstickt war. Oftmals wenn ich Panik habe, äußert sich das mit einem Gefühl schlecht Luft zu bekommen
oder manchmal das Gefühl zu haben keine mehr zu bekommen.
Mein alter Arzt sagte mir, dass es wohl damit zusammenhängen würde, dass es so in meinem Kopf drin ist,
seit ich klein war.
Das was mich aber fertig macht ist, dass ich nachts nun oft davon träume, wie meine Mutter oder ich jemandem erzählt
was mit meinem Bruder passiert ist usw.
Dazu kommt, dass sein Grab letztes Jahr platt gemacht wurde, was mir persönlich ziemlich weh tat. Als Kind und auch später, war ich oft an seinem Grab, hab mit ihm gesprochen. Schließlich hat er ja gelebt und sicher auch meine Stimme gehört, wenn ich gehorcht habe und mit ihm gesprochen habe.
Mir bricht immer noch das Herz. Oft stelle ich mir vor, wie es wäre nun 2 Brüder zu haben, wie er wohl aussehen würde, wie er so wäre und wie unsere Bindung wäre.

Das mag vielleicht komisch klingen, aber ich habe oft das Bedürfnis bzw. den Drang auf dem Friedhof spazieren zu gehen. Man muss echt aufpassen wem man das sagt. Einerseits habe ich EXTREME Panik vor dem Tod, aber gehe gerne auf den Friedhof spazieren. Einfach weil ich mich ihm dort nah fühle? Oder auch einer früh verstorbenen Freundin, oder meiner Uroma?
Hat vielleicht jemand eine Theorie?

02.10.2019 11:43 • 05.10.2019 #1


7 Antworten ↓


Hallo
Erstmal mein herzliches Beileid. Das muss schrecklich sein :/ Man baut ja auch vorher schon eine Bindung auf -denke ich.

Das mit der Atemnot ist bei Panik ganz normal. Deshalb würde ich es nicht unbedingt auf die Situation zurück führen, aber das ist natürlich dennoch möglich, da das für dich natürlich auch ein traumatisches Erlebnis war.

Zum Friedhof: Das ist eine Art für dich, das zu bewältigen und damit umzugehen. Nichts, was dir unangenehm sein muss. Im Gegenteil. Friedhöfe sind oft sehr schöne und friedliche Orte und vor allem wenn man jemanden verloren hat, kann es sehr schön sein dort zu sein.
Für dich, vor allem da du noch so klein warst, eine Möglichkeit deinem Bruder doch irgendwie näher zu sein und jetzt immer noch und das ist vollkommen in Ordnung so.
Das mit dem Grab tut mir sehr leid, unmöglich sowas! Ich hoffe, es ist jetzt wieder alles gut?

A


Tod nicht zu verarbeiten

x 3


Danke für deine Antwort (:

Ja, vor allem für meine Eltern eben. Ich meine es ist sehr lange her,
aber das Thema ist ein sehr sensibles. Ich kann es deshalb auch nicht ab, wenn Frauen in der Schwangerschaft rauchen
oder ähnliches, sie riskieren sowas total.. Meine Mama hat nichts gemacht von verbotenen Dingen, immer auf sich geachtet etc. und andere kümmern sich nen sch..
Wir werden da natürlich auch immer sauer, wenn man sowas mitbekommt. Aber ich denke das ist auch normal.

Kindergräber dürfen leider nur 18 Jahre erhalten bleiben und man hat auch keine Chance sie, wie normale Gräber,
verlängern zu lassen, was schade ist :/
Trotzdem werde ich es weiterhin besuchen, er liegt ja trotzdem dort, auch wenn irgendwann in ein paar Jahren ein
anderes Grab dort sein mag.
Ich versuche damit klar zu kommen, wie mit allen Verlusten, aber ich denke sehr sehr oft dran und mache mich glaube ich echt verrückt damit.

Leider kann sowas immer passieren. Auch wenn es kein erkennbares Risiko gibt. Sehr schlimm!
Zum Rauchen/Trinken während der Schwangerschaft, möchte ich schon gar nichts mehr sagen. Dieses Thema an sich macht mich schon wütend. Leider wissen es tatsächlich einige wirklich nicht -unverständlich, wie ich finde.

Wie... echt jetzt? Was ist denn das für eine bescheuerte Regelung? Weshalb denn...?
Das tut mir wirklich sehr leid. Das wusste ich nicht und macht mich gerade wirklich sprachlos.

Geh auf jeden Fall weiter hin, wenn dir das gut tut (und deinem Bruder vielleicht auch).
Lass dir da von niemanden etwas anderes sagen.

Hallo,
ich kann mir durch meine eigene Geschichte sehr gut vorstellen welch ein Schock es für dich war.
Du warst drei, ich 21 Monate als meine Familie in allen Einzelheiten sich über den Unfalltod meines Vaters, er war von einem Auto überfahren worden, unterhieltl..
Ich soll ein sehr sprachbegabtes Kind gewesen sein.

Mit sechs bekam ich einen Panikanfall als eine meiner Puppen den Kopf verlor, ich schrie und schrie und noch viel später konnte ich mich nicht um die Kuscheltiere meiner Tochter kümmern die etwas von ihren Gliedmaßen verloren hatten. Heute könnte ich es vielleicht, aber äußerst ungern.

Der Gang durch den Friedhof ist sicher eine Art Bewältigung, dort ist dein Bruder dir näher.
Kannst du mit deiner Mutter darüber reden, bist du in Therapie?

Danke für die Antwort!
Das tut mir so leid zu hören, das ist schrecklich..
Und ich finde es krass wie sehr das Unterbewusstsein da auch mitspielt, was man so gar nicht bewusst merkt und
dann in solchen Situationen zum Vorschein kommt.

Ja klar, meine Eltern und auch Freunde etc. sind für mich da, worüber ich auch sehr froh bin.
In Therapie bin ich seit ich 8 war.
Jedoch seitdem mein alter Psychiater in Rente gegangen ist, war ich bei einer die .. naja.. ziemlich frech manchmal war und mir Dinge vorwarf, die nicht mein Problem waren.
Und so Sprüche auf die Aussage, dass ich Panik vor Tod und Krankheiten habe wie: Jeder stirbt mal, auch deine Eltern irgendwann., .. finde ich sehr unangemessen.
Ich war nun bei einer anderen Ärztin und die ist sehr sehr lieb, kann jedoch erst nächstes Jahr hin, da vorher keine Termine frei sind. Aber ich bin zuversichtlich und denke sie wird mir helfen können.

Ich kann mich nur über die unsensiblen Sprüche wundern die Therapeuten manchmal loslassen.

Ja also ich war geschockt und da habe ich wirklich zum ersten Mal vor ihr angefangen zu heulen.
Sie hat mir mit irgendeiner 'Maßnahme' versucht was einzureden, wonach ich meinte, dass es mir half,
aber nur damit sie mich in Ruhe lässt. Danach war ich nie wieder da und habe mir sofort eine neue Praxis gesucht.
Ich war extrem sauer..

Mir ist aber heute vor allem was aufgefallen.
Und zwar habe ich fast jeden Tag träume, wo es sich um früher handelt, sämtliche Situationen mit Mobbing etc. und einfach ich wo ich total zerbrochen bin, nur am weinen bin oftmals, oder total zurückgezogen. So als hätte ich die extremsten Probleme. Bewusst, wenn ich wach bin etc, gehts mir nur manchmal so, wo ich dann meine schwachen Momente habe oder ein Satz oder Wort fällt, was mich zurück wirft.
So merkt es mir ja auch wirklich niemand an, dass meine Psyche ziemlich gelitten hat, kann es also vielleicht sein, dass mein Unterbewusstsein echt krank ist und mein Bewusstsein das aber verdrängen will?
Weil.. Träume passieren ja denke ich eher unterbewusst und anders könnte ich es mir nicht erklären. Ich denke mein Bewusstsein ist schon stärker, außer eben wenn ich Panik habe oder weinen muss.




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