App im Playstore
Pfeil rechts

Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch und bin vor Angst die Tage davor regelrecht aufm Zahnfleisch gegangen. Ich hab mir immer versucht zu sagen das alles gut geht und ich hin gehen soll und das es nur zur Probe ist und wenn ichs so trainier die Angst geringer wird usw. usf., auch hab ich mir gesagt das ich danach durchschnaufen kann und mir zur Belohnung was gönnen kann ( nach dem Motto Bewerbung und Vorstellung du kriegst Belohnung ).

Nun war ich nach dem Gespräch total Erschöpft ( kein Wunder nach den Tagen vorher und dem wenigen Schlaf ), so das ich gestern nicht mehr viel auf die Reihe gebracht hab. Auf heute hab ich mich jedoch iwie gefreut und dachte da kann ich dann nach dem gestrigen vorwärts schaun usw. Doch als ich heute aufgestanden bin und dann beim einkaufen war bin ich in ein totales Loch gefallen ( wollte einerseits heulen, andererseits kamen nur noch negative Gedanken ).

Dabei müsste ich dich eigentlich froh sein! Hab ein Gespräch bekommen - hab mich trotz Panik hingewagt und es durchgestanden. Auch sollte ich positiv sehen Wirtschaft geht bergauf, ich wohn in ner guten Lage ( bzgl. Unternehmen rundherum ), die haben mich zum Gespräch eingeladen obwohl ich nur minimal Erfahrung hab und bisher in nem ganz anderen Bereich tätig,... - das müsste doch heissen das ich ne Stelle finden kann und das ich meine Bewerbungsangst ( an einen ersten Arbeitstag mag ich garnicht denken ) überwinden kann?!

Aber jetzt geht iwie alles von vorn los tiefes Loch, hab ne Stellenanzeige vor mir und such nach ausreden warum ich mich da nicht bewerben soll, bin total blockiert.

26.08.2010 10:48 • 29.08.2010 #1


12 Antworten ↓


Hm, schwer zu antworten.
Mal in Lösungen anstatt in Problemen denken?

Wo sind all die Probleme, wenn wir sie außer Acht lassen..?
Draußen im Gras liegen sie jedenfalls nicht und genauso wenig schweben sie in der Luft oder sonst wo.

Das ist doch eine Sache des mentalen Trainings. Kommt ein unnützer und unproduktiver Gedanke auf, wird er erkannt und anschließend durch einen anderen, ruhigen ersetzt. Mit der Zeit verändern sich kongnitive Prozesse dementsprechend - und das ist das Land, wo wir hinwollen.

Das größte Hindernis ist doch Panik. Kommen schlechte Gedanken auf, fühlt man sich denen ausgeliefert, bekommt Schuldgefühle, klagt über die unwürdige Opferrolle usw.

Wenn man negative Gedanken als gleichwertige Teile des Denkens akzeptiert,
entwickelt man genügend Ruhe um mit dem Üben anfangen zu können.



Wenn ein böser Drache draußen herumläuft, will jeder weiterhin eingesperrt in seinen eigenen vier Wänden und einer Menge von Quälgeistern bleiben. Gibt man sich aber einen Ruck, knallt dem Viech eine Rosaschleife zwischen die Ohren und zaubert bei hm ein Lächeln hervor, gibt es einen wilden Freudentanz...

Freiheit.

Oder sonst noch welche Ideen?


A


Tiefes Loch

x 3


Eigentlich ist doch alles ganz einfach. Berwerbungen schreiben, sich über den Erfolg, zum Gespräch eingeladen zu werden freuen, und bis man sich einen Job erkämpft hat seine Freizeit genießen.

Wenns nur so einfach wär bzw. ists eigentlich auch wenn nicht diese Angst wär. Ich bin immer irgendwie zwischen zwei Stühlen. Einerseits denk ich das ist doch alles kein Problem, ich bewerb mich das klappt schon usw. usf. und andererseits kommt dann die Angst ( eingeladen blamieren, nicht schaffen, job bekommen überfordert sein, fehler machen, nicht schaffen, keine Zeit mehr, .. ). Ich blockier mich irgendwie selber.

Klar sag ich mir das schaffst du und du hast doch studiert und kannst das usw. usf. aber diese schei. Angst ( sorry ) kommt dann immer wieder und sagt du kannst nichts was hast denn schon erreicht? ( Kein Job, keine Freundin/Frau, kein Nachwuchs, wohnst daheim, ... alles was andere in meinem Alter schon erreicht haben... )

Zitat von Markus01:
Klar sag ich mir das schaffst du und du hast doch studiert und kannst das usw. usf. aber diese schei. Angst ( sorry ) kommt dann immer wieder und sagt du kannst nichts was hast denn schon erreicht?

Das Witzige daran ist, dass du selbst diese Angst bist - und dich hier de facto nur über dich selbst beschwerst.

Zitat:
Angst ( sorry ) kommt dann immer wieder und sagt du kannst nichts was hast denn schon erreicht?

Warum genügst Du Dir denn nicht mit all Deinen positiven Eigenschaften??
Wohin strebst Du denn- ins Unermeßliche?
Magst Du Dich Markus?

Mögen tu ich mich, ich wünschte nur ich wär nicht so von den Ängsten blockiert.

Wünsche allein reichen nicht aus, hier findest du z. B. einen guten Text zur Selbsttherapie-

http://bit.ly/cGKIDf

Das Wünsche allein nicht reichen weiss ich! Ich hab mich vorhin ja auch zum Bewerbungsschreiben gezwungen. Bei der Hälfte haben meine Hände angefangen zu zittern und ich bin rot angelaufen. Auf einmal war wieder die Angst da ( Angst vor der neuen Situation, vor den neuen Leuten, einem evtlen Gespräch, mich zu blamieren, nicht qualifiziert zu sein, ... ).

Möchtest du dich nur über Ängste unterhalten, oder möchtest du lieber ohne Ängste leben?

Es geht nicht darum, Ängste zu bekämpfen oder zu unterdrücken. Über die Art des Umgangs mit der Angst kannst du dich in psychologischen Studien oder Büchern informieren. Z. T. hat dir auch Bernd Hinweise gegeben.

Wenn man sich nur über Ängste unterhalten will, ist es auch ok, aber der fehlenden Resonanz in Forum nach zu urteilen denke ich, dass die meisten hier ihren Weg einfach gehen und kaum zurückschauen wollen.

Nimm dir Zeit und lies was über Ängste, dann können wir uns besser unterhalten. Und zwar nicht mehr über Probleme, sondern über Lösungen.

Man sollte auch ein wenig Erbarmen mit sich selbst haben. Wenn dir Bewerbungen so viel Kummer bereiten, lass dich krank schreiben und dir einen Termin beim Psychologen geben anstatt dich so zu quälen und dadurch eine Entstehungsgrundlage für die nächsten PA's zu produzieren.

Einen erträglichen Wochenanfang wünscht dir vent.

Hallo Markus,
ich denke,wenn du erst einmal tief durchatmest und die Selbstzweifel an dir vorbeiziehen lässt, bist du einen guten Schritt weiter.
Halt mich nicht für einen Klugscheißer, wenn du die oberen Sätze gelesen hast, denn ich kenne deine geschilderten Sichtweisen teils auch sehr gut von mir selbst. Den Kopf danach abzuschalten ist anfangs schwer, aber man lernt es.
Es ist eine Sache des Selbstvertrauens, wie ich an mir selbst feststellen konnte. Habe mich langer unter der Wert verkauft, bis mir dann von einer mir nicht nahe stehenden Person mal gesagt wurde, dass ich wirklich etwas auf dem Kasten habe. Es ist schwach oder sonst etwas, wenn man andere mal fragt, wie sie einen sehen. Denn oft hat man doch eine andere Einschätzung von sich selbst, als die der Mitmenschen.
Stehen solche wichtigen Termine wie Bewerbungsgespräche bei mir an, laufe ich eine Runde extra. Sport hat mir geholfen, Stress abzubauen, einen klaren Kopf zu bekommen und mein Körperbewusstsein zu verbessern. Ein ausgedehnter Spaziergang an der frischen Luft tut auch schon Wunder. Viel Glück weiterhin!

@Vent
Zitat:
Möchtest du dich nur über Ängste unterhalten, oder möchtest du lieber ohne Ängste leben?

Wohl rhetorisch gemeint..

Zitat:
Nimm dir Zeit und lies was über Ängste, dann können wir uns besser unterhalten. Und zwar nicht mehr über Probleme, sondern über Lösungen.

Hab ich schon längst gemacht und find auch immer wieder neue intressante Sachen.

Bzgl. meinen Ängsten bin ich halt so durcheinander da ich nur da ( Vorstellungsgespräche, Arbeit, .. ) die Panik bekomme. Bei den anderen Fällen wo ich mit neuen Leuten zu tun habe bin ich zwar auch ängstlich und denk darüber nach aber bei weitem nicht in dem Ausmass/ß (?). Und ich frag mich halt warum. Solang ich nicht weiß warum das so ist, ists schwer ne Lösung zu finden.

@mikia
Danke für deinen Beitrag!
Das mit dem Selbstvertrauen passt glaub ich ganz gut zu mir. Meine Meinung von mir selbst was meine Qualitäten angeht ist nicht besonders. Ich mag mich zwar so wie ich bin aber wenns darum geht mir etwas zuzutrauen...

Das mim Sport ist eine gute Idee, ich hab auch schon bemerkt das es mir nach einem längeren Spaziergang besser gegangen ist. Das muss ich unbedingt ausbaun!

Zitat:
Und ich frag mich halt warum. Solang ich nicht weiß warum das so ist, ists schwer ne Lösung zu finden.

Du hättest nur die ersten zwei Seiten von dem Link, den ich dir geschickt habe, lesen brauchen um die Antwort auf deine Fragen zu finden. Das Buch von Doris Wolf kenne ich nicht, es ist aber sicher auch sehr hilfreich und meine Wenigkeit hat dir auch schon einiges zu erklären versucht. Mir scheint du bist so mit dir und deiner Symptomatik beschäftigt, dass du dich vielleicht schlecht auf Texte konzentrieren kannst und deshalb einiges überliest, könnte es sein?

Zitat:
nur da ( Vorstellungsgespräche, Arbeit, .. ) die Panik bekomme

Neurosen sind die unbewußte Flucht vor der Urangst, die jedem menschlichen Wesen mit seiner Art sprachlich zu denken eigen ist und die ein ganz natürlicher Bestandteil unseresr Wesensart ist. Eine Angst, der man sich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht stellen wollte oder konnte, und die man in seinem Unterbewußtsein zersplittert und verschiedenen Objekten angehängt hat, im falschen Glauben sie so besser bewältigen zu können. Das geschieht unbewußt, darum wissen wir nichts davon. Der Eine hat dann Angst vor Spinnen, der Andere vom Himmel, wieder Einer vor Menschen usw. Welches Objekt als furchterregend gilt, unterliegt zwar einer bestimmten Gesetzmäßigkeit, die aber im Bezug auf das Gesamtergebnis irreleavant ist. Wichtig ist all diese mentalen Spielchen fallen zu lassen und sich der natürlichen Angst zu stellen, ohne die es keine menschliche Entwicklung bzw. Wandel geben kann.

Neurosen sind eine Sackgasse, aus der man am besten rückwärts und mit Vollgas herauskommt. Wie? Selbststudium oder Therapie oder Medikamente oder alles zusammen. Die alte Software mit einer neuen überspielen.

Im Endeffekt kann es keine anderen Lösungen geben.

A


x 4





App im Playstore