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Hallo ihr Lieben,

habt ihr auch mit Stimmungsschwankungen zu tun? Gibt es etwas, dass euch dabei hilft? Wie geht ihr und euer Umfeld damit um?

Liebe Grüße

19.08.2019 11:05 • 22.08.2019 #1


15 Antworten ↓


Hi,

ja das hatte ich auch ganz extrem, konnte sich im 30 Minuten-Takt ändern.

Mir geht es jetzt etwas besser dbzgl.

Schau in meinem Profil nach, dann findest du die Lösung unter der Rubrik Medikamente.

Gruß,
Odd

A


Tägliche Stimmungsschwankungen - was hilft euch?

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Zitat von Odd_Thomas:
Hi,ja das hatte ich auch ganz extrem, konnte sich im 30 Minuten-Takt ändern. Mir geht es jetzt etwas besser dbzgl. Schau in meinem Profil nach, dann findest du die Lösung unter der Rubrik Medikamente. Gruß,Odd



Eine Lösung ist das ganz gewiss nicht denn Sertralin schlägt bei jedem anders an
Nur weil es bei dir hilft heißt es nicht das es das bei anderen tut

Zitat von Miezekätzchen:
Hallo ihr Lieben,habt ihr auch mit Stimmungsschwankungen zu tun? Gibt es etwas, dass euch dabei hilft? Wie geht ihr und euer Umfeld damit um?Liebe Grüße

Es müssen nicht immer Medikamente sein. Ich nehme Neurapas Balance... Das hilft gut.

Das war auch nur ein Vorschlag, darauf basierend, dass es mir dadurch 'etwas besser' geht.
Eine, von zig Möglichkeiten, die einem den Alltag erstmal etwas erleichtern, so dass man dann vielleicht etwas besser dazu in der Lage ist, größere Schritte zu gehen.
Medikamente gleich zu empfehlen ist immer besser, als sie ganz zu verteufeln.
Gesundheitsmäßig macht das keinen großen Unterschied, denn die psychische Erkrankung allein führt auch schon zu einer geringeren Lebenserwartung.

Wieso also nicht jede Möglichkeit nutzen?

Gruß,
Odd

Es gibt aber auch Alternativen. Ich bin da aber eh anders.
Ich schone da lieber meine Leber und Co.
Jeder muss das beste für sich finden.

Stimmungsschwankungen alleine sind aber kein Grund für antidepressiva
Da die beitragsschreiberin weiblich ist können da auch die Hormone hinter stecken
Oder wie bei jedem Menschen auch einfach die Schilddrüse

Zitat von Lottaluft:
Stimmungsschwankungen alleine sind aber kein Grund für antidepressiva Da die beitragsschreiberin weiblich ist können da auch die Hormone hinter stecken Oder wie bei jedem Menschen auch einfach die Schilddrüse

War auch mein Gedanke. Beobachte mal dein Zyklus.
Bei Männern schwanken die Hormone übrigens auch.. So ab Mitte 40.

Probieren geht über studieren. Ansonsten gebe ich den anderen Recht.
Lass dich doch einfach bei deinem Arzt beraten, das ist denke ich wohl immer der beste Weg.

Da ich Hashimoto habe, spielt die Schilddrüse bei mir sicherlich eine Rolle. Zyklusabhängig merke ich es nur vor der Periode.

Was mich interessieren würde ist, wie ihr denn mit Stimmungsschwankungen umgeht (medikamentenunabhängig) und evtl. sogar vorbeugt.

Eine Zeit lang habe ich ein pflanzliches Mittel genommen, welches mir - glaube ich - geholfen hat. Wenn ich allerdings mal drin stecke, komme ich da nicht mehr raus.

Danke schön und liebe Grüße

Gute Frage, ich habe es Zyklus bedingt. Ganz schlimm vor meiner Periode. Kann mich dann auch nicht mehr halten.
Mein Mann ist aber noch bei mir

Stimnungsschwankungen sind für mich immer was Hormonelles.

Das ist sehr gut, dass dein Mann sich davon nicht vertreiben lässt, @Lara1204

Bekommt er die Stimmungsschwankungen denn zu spüren und wie reagiert er darauf?

Zitat von Miezekätzchen:
Das ist sehr gut, dass dein Mann sich davon nicht vertreiben lässt, @Lara1204 Bekommt er die Stimmungsschwankungen denn zu spüren und wie reagiert er darauf?

Ja klar, ich flippe dann von einer Minute zur anderen richtig aus.
Er kennt mich und weißt mich dann auch mal zurück. Er weiß das es wieder vorbei geht. Er ist sozusagen mein Ruhepohl.

Hallo Mietzekätzchen,

ich möchte Dir einen Hoffnungsschimmer schicken, den Umgang mit starken Stimmungsschwankungen kann man meiner Erfahrung nach wirklich ganz gut lernen!

Ich bin auch sehr von Stimmungsschwankungen betroffen, die medikamentöse Einstellung meiner Erkrankungen hat daran bei mir nichts ändern können (habe auch Hashimoto, außerdem MS, zusätzlich diverse psychische Erkrankungen (schwere Depressionen, 3 Persönlichkeitsstötungen (darunter Borderline), (k)PTBS,...), weiß also in etwa, wovon Du sprichst. Meine körperlichen Erkrankungen werden medikamentös behandelt, ein Antidepressivum nehme ich auch, was sich aber auf die Gefühlsachterbahn nicht ausgewirkt hat.

Was mir geholfen hat: Therapie, Therapie und nochmals Therapie. Verhaltenstherapie. DBT (dialektisch-behaviorale Therapie) im Speziellen.

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich in diesem Bereich mal umzusehen und etwas in Büchern zu stöbern. Auch wenn die DBT klassisch für Borderline-Patienten entwickelt wurde, ist sie aber bei weitem nicht auf diese Patientengruppe beschränkt.

Hier geht es viel darum, den Blick auf sich selber zu trainieren, seine Emotionen besser wahrzunehmen (und somit auch Schwankungen besser zu spüren, wenn sie sich andeuten) und einzuschätzen, bestimmte Anspannungszustände zu erkennen und abzumildern. Es gibt eine Reihe von Fertigkeiten, die man anwenden kann (klassische Skills), diese beschränken sich aber nicht nur auf bestimmte Gegenstände, die man als Hilfsmittel einsetzen kann, es geht auch viel um gedankliche Übungen, die einem helfen, eine Emotion wahrzunehmen, zu identifizieren, ohne sie zu bewerten, für eine Weile da sein zu lassen, ohne sich von ihr überrumpeln zu lassen und mehr und mehr zu spüren, dass sie auch wieder vorübergeht. Je öfter man dies praktiziert, umso besser wird man darin, die Emotion auszuhalten, sich von ihr zu distanzieren (ich habe eine Emotion, ich bin nicht diese Emotion) und somit das persönliche Toleranzfenster zu erweitern. Man gewinnt stärkere Kontrolle über sich, lernt, von der Emotion ausgelösten Handlungsimpulsen nicht so schnell nachzugeben. Nach einiger Zeit wandelt sich das meine Emotionen beherrschen mich in ein ich beherrsche meine Emotionen, und das ist ein wirklich schönes Gefühl.

Es ist eine sehr anstrengende und fordernde Therapieform, die viel Commitment fordert, aber die Resultate sprechen für sich und sind alle Mühen wert. Ich war anfangs skeptisch, habe aber im Laufe der Zeit gelernt, dass die Erfolge sich tatsächlich einstellen, es braucht nur Zeit, das Gehirn restrukturiert sich sehr langsam.

Das einzige Medikament, auf das ich in stärkeren Krisen wirklich nicht verzichten möchte, weil es (vorsichtig und mit Bedacht und Augenmaß verwendet) manchmal wirklich eines echten Feuerlöschers bedarf, ist Tavor. Wenn alle Übungen nicht helfen, weiß ich inzwischen, dass es Zeit wird, mich zurückzuziehen und die benötigte Menge Tavor zu nehmen.
Da ich es aber wirklich nur in Notsituationen verwende, brauche ich auch keine Angst vor einer möglichen Abhängigkeit haben, durch die begleitende Therapie kommt es auch nur noch selten vor (und wird grundsätzlich immer seltener), dass ich dieses Hilfsmittel der Pharma-Industrie benötige. Ich bin sehr viel ruhiger und kontrollierter geworden. Meine Gefühle werden immer sehr heftig sein, daran wird sich nichts ändern, aber ich habe inzwischen gelern, den Drachen zu reiten, und das kannst Du auch !

LG Silver

Liebe Silver,

danke für deine Antwort.

Zitat von silverleaf:
Ich kann Dir nur empfehlen, Dich in diesem Bereich mal umzusehen und etwas in Büchern zu stöbern. Auch wenn die DBT klassisch für Borderline-Patienten entwickelt wurde, ist sie aber bei weitem nicht auf diese Patientengruppe beschränkt.

Über die DBT habe ich tatsächlich schon einiges gelesen. Finde den Ansatz vielversprechend und einleuchtend.

Zitat von silverleaf:
Es ist eine sehr anstrengende und fordernde Therapieform, die viel Commitment fordert, aber die Resultate sprechen für sich und sind alle Mühen wert.

Mit den zwischenmenschlichen Fähigkeiten und der Stresstoleranz habe ich meine Schwierigkeiten. So lange es noch überschaubar ist, kann ich das ganz gut umsetzen. Allerdings komm ich häufig trotzdem an den Punkt, da gibt es nur noch schwarz oder weiß und dann bin ich im Modus.
Achtsamkeit ist nicht gerade meine Stärke, damit tu ich mich im Alltag generell sehr schwer. Selbst wenn ich mich stark darauf konzentriere, kann ich das nicht lange aufrechterhalten. Vielleicht fehlt mir hier auch die Disziplin.

Zitat:
ich habe eine Emotion, ich bin nicht diese Emotion

Das finde ich auch schwierig. Theoretisch weiß ich, dass es so ist - es ist ja auch so, dass nicht jemand anders mich z.B. wütend macht, sondern ich selbst mich durch meine Gedanken darüber wütend mache - aber wenn ich dann mal drin bin, vergesse ich das und bin praktisch eins mit meiner Gefühlsachterbahn.

Wird die DBT normalerweise nicht auch z.T. in Gruppen ausgeführt?

Liebe Grüße

Liebes Miezekätzchen,

ich kann Dich gut verstehen, dieses Steckenbleiben im Modus und Verschlimmern einer Emotion dadurch, dass man sich darüber ärgert, die Emotion zu haben (meintest Du das so?) kenne ich auch sehr gut, leider .
Aber ich habe festgestellt, dass das tatsächlich 2 Baustellen sind, die sich bei mir durch Therapie wirklich verbessert haben.

Du hast völlig recht, DBT wird auch in Gruppen durchgeführt. Ich kenne das ambulante Setting nicht persönlich (habe nur einiges darüber gelesen und gehört), aber stationär bilden die Gruppen sogar den Kern der therapeutischen Arbeit.
Wie bei anderen Therapieformen auch hat man zwischen 50 und 100 Minuten Einzeltherapie pro Woche, der Rest ist Gruppe. Es gibt verschiedene Gruppen, angefangen von den Klassikern (die in fast allen Therapien vorkommen) wie Achtsamkeit, Kunst, Entspannungstechniken (progressive Muskelentspannung etc.), sogenannte offene oder problemoffene Gruppen, wo man das Problem einzelner Teilnehmer bespricht, Training sozialer Kompetenzen (Übungen zur Abgrenzung etc.) usw., darüber hinaus aber auch speziellere Gruppen z.B. zum Thema Skills bzw. konkretes Skills-Training, Emotions-Regulations-Gruppen, Interaktions-Gruppen usw., viele Gruppen werden noch durch Arbeitsgruppen flankiert, in welchen man sich ohne den Therapeuten zusammensetzt und quasi therapeutische Hausaufgaben macht.
Ambulant gibt es auch Therapeuten, die nach DBT arbeiten, dann meistens in Zentren, in denen auch im ambulanten Bereich zusätzlich Gruppentherapien angeboten werden. Persönlich habe ich keinerlei Erfahrung damit, ich kenne auch nicht wirklich Therapeuten, die ambulant DBT anbieten, da es für die Therapeuten sehr anstrengend und zeitintensiv ist, sich auf diese Art mit ihren Klinten zu beschäftigen. Im stationären Setting ist das einfacher, weil man da fest im Team zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützen kann, auf den entsprechenden Stationen gibt es meistens mehr Therapeuten als auf den anderen, und so kann man dem intensiveren Betreuungsbedürfnis der Patienten etwas Rechnung tragen. In der Klinik hat immer jemand Dienst, man kann seine Patienten auch nach Dienstschluss zur Betreuung an den diensthabenden Nachtdienst übergeben, es ist immer jemand da. Das ist natürlich ambulant eher weniger (oder schwieriger) gegeben und man trägt alleine die Verantwortung für den Patienten.
Das ist so schon eine Herausforderung bei persönlichkeitsgestörten Patienten, aber die DBT funktioniert nach bestimmten Grundregeln, die den Therapeuten noch einmal mehr und anders fordern (den Patienten allerdings auch) als es so schon der Fall ist. Darum machen das so wenige Therapeuten im ambulanten Bereich.

Ich persönlich finde auch, dass es völlig ausreicht und sogar besser ist, ambulant normal Therapie zu machen (also ohne DBT) und für die DBT in die Klinik zu gehen, wenn man eine Einführung oder später eine Auffrischung braucht. Es gibt so viele Regeln und Restriktionen, da braucht man zwischendurch mal eine Pause. Und man möchte ja auch unabhängig vom Therapeuten sein Leben als erwachsener und mündiger Mensch leben dürfen, und die DBT neigt schon leider auch dazu, so viele Regeln aufzustellen, dass man doch eher in eine kindliche Position gebracht wird, und zwar auf eine Art und Weise, die durchaus auch innere Widerstände in einem aktivieren kann.
So habe ich es zumindest erlebt. Bestimmt haben andere Patienten auch andere Erfahrungen gemacht, aber für mich stellt sich dieses Gefühl immer wieder ein, wenn ich damit beschäftigt bin.

Für eine gewisse Zeit ist das ja auch völlig ok, meistens geht es einem ja auch nicht so wirklich gut, wenn man in die Klinik geht/ gehen muss, da tut es einem auch mal gut, etwas mehr an die Hand genommen und unterstützt zu werden, bis man auch selbstständig wieder funktionaler handeln und reagieren kann.

Ich glaube voll und ganz daran, dass es eine sehr effektive Therapieform ist, die Forschung bestätigt das ja auch (und es gibt wirklich viele Studien zur Effektivität der DBT), man muss nur gucken, zu welchem Zeitpunkt und für wen, damit es optimal funktionieren kann.

LG Silver

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