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Zitat von Greengate:
Hallo ihr Lieben, meine Partnerin kann mir nicht in die Augen schauen. Für mich ist das große Intimität und Glück. Sie sagte mir, dass es reicht und ich schon genug Bedürfnisse geäußert habe. Ist das ein zu großer Anspruch?

Wenn Augenkontakt gemieden wird, geschieht dies meist intuitiv, um Kontaktnähe zu reduzieren. Damit versucht der Wegsehende, einer eventl. eintretenden Verunsicherung aus dem Weg zu gehen. Den Augenkontakt zu meiden gründet auf einer meist unbewussten Angst vor Unerwartetem, vielleicht sogar Frustrierendem, das zwischenmenschliche Kontakte immer beinhalten können. Bei Streitgesprächen gerade auch in Beziehungen wird oft Augenkontakt vermieden.
Schaut sie dir auch bei intimen Momenten nicht in die Augen?
Was schliesst du daraus, dass die dir nicht in die Augen schauen kann? Geht sie auch sonst eher auf Distanz?
Was mich an ihrem Verhalten befremdet ist die Aussage, dass es reicht und du schon genug Bedürfnisse geäussert hättest. Das spricht nicht gerade für einen respektvollen Umgang, der darauf ausgerichtet ist, die Wünsche und Bedürfnisse des Partners ernst und wichtig zu nehmen.

Zitat von soleil:
Was mich an ihrem Verhalten befremdet ist die Aussage, dass es reicht und du schon genug Bedürfnisse geäussert hättest. Das spricht nicht gerade für einen respektvollen Umgang, der darauf ausgerichtet ist, die Wünsche und Bedürfnisse des Partners ernst und wichtig zu nehmen.


Oder der TE ist über die Maßen bedürftig. Meine diesbezügliche Frage hat er leider nicht beantwortet.

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Sind in die Augen sehen in einer Partnerschaft?

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Zitat von Calima:
Oder der TE ist über die Maßen bedürftig. Meine diesbezügliche Frage hat er leider nicht beantwortet.

Das ist natürlich auch möglich. Vielleicht antwortet sie ja noch darauf. Sie hat auch sonst nicht viel von sich erzählt und wir tappen da ein wenig im dunkeln...

Zitat von Abendschein:
Wenn mir mein Gegenüber nicht in die Augen schauen kann, finde ich das unhöflich und desinteressiert. Was ich auch als unschön betrachte, permanent woanders hinzuschauen. Ich denke, diese Menschen sind nicht offen und haben etwas zu verbergen.


Mein Sohn würde weder dir noch jemand anderem in die Augen schauen, er ist weder umhöflich noch desinteressiert er ist Asperger Autist und kann daher nichts bzw. wenig aus deine. Gesichtsausdruck ableiten. Er guckt selbst uns Eltern meist auf die Schulter oder an uns vorbei daher stört es mich nicht wenn mir jemand nicht in die Augen guckt.

Heutzutage wird Toleranz ganz groß geschrieben, Verständnis wird für alles mögliche gezeigt, aber wenn jemand einem nicht in die Augen sieht bedient man sich der ältesten Küchenpsychologie und meint der Betreffende hätte etwas zu verbergen.

Ich sehe hier keine Kuechenpsychologie.
Man kann das Verhalten anderer nur an der eigenen Sozialisation messen.Ausser man ist auch mit anderem Kulturverhalten vertraut und im Alltag bekannt und angepasst.

Strengglaeubigen Muslimas ist es zB nicht gestattet (fremden,nicht verwandten)Maennern in die Augen zu schauen,bzw wird das in deren Kultur als unzuechtig bewertet.

Die gängige Meinung hier ist nun einmal, dass jemand der einem nicht in die Augen schauen kann etwas zu verbergen hat und das ist für mich undifferenzierte Küchenpsychologie.

Das tut mir sehr leid fuer dich...

[quote=kritisches_Auge]dass jemand der einem nicht in die Augen schauen kann etwas zu verbergen hat und das ist für mich undifferenzierte Küchenpsychologie. [/quote

Für mich bedeutet das eher, er oder sie kann oder will nicht alles von sich ganz offen zeigen. Er hält sich zurück. Das darf man doch.
Das erlebe ich vorallem dann, wenn es ein Kontrast ist: Man will jemanden direkt begegenen, durch einen gemeinsamen Blick in die Augen (es findet da auch ein Energieaustaush statt), aber der andere verweigert es.
Das kann ich aber auch akzeptieren. Jeder hat seine eigenen Grenzen. Außerdem schaue ich auch nicht jedem direkt in die Augen. Manchmal will ich diese Nähe vermeiden.
Bei intimen Beziehungen, wie die TE es beschreibt, kann es allerdings schmerzlich sein, wenn der Partner /die Partnerin diese Art Nähe bewusst oder unbewusst verweigert.
Eine interessante Übung ist es, sich selbst bewusst und direkt in die Augen zu schauen.

Ja, das sollte ich einmal in einer kg tun, mir vor dem Spiegel selber in die Augen schauen, es war furchtbar,ich habe dann irgendwohin gestarrt, dabei schminke ich doch meine Augen.

Ich kann mich aber auch viel besser konzentrieren wenn ich jemand nicht in die Augen schaue, genauso wie wenn ich stricke was auch nicht verstanden wird.

Mit der Tochter spielte ich früher ein Spiel, wer am längsten jemand angucken kann ohne zu zwinkern, da hatte ich keine Probleme.

Solange es beide Beteiligten nicht stört,ist es wurscht.....mich würde es stören wenn mir mein Gesprächspartner nicht in die Augen schaut.

Wir haben einen ganz goldigen Patienten, der ist behindert und steckt sich immer Papier in Ohren und Nase. Der kann einem auch nicht in die Augen sehen, aber der lacht so süß, als würde er sich insgeheim ins Fäustle lachen, weil er diese Dummheiten macht.

Mich persönlich würden mehr die Hintergründe eines solchen Verhaltens interessieren und sobald ich die weiss, mich eben hinterfragen, ob ich sie akzeptieren kann, jetzt mal auf engere Kontakte bezogen.

Ich denke, dass das die einzige Lösung ist. Ich persönlich bin überhaupt kein Knuddeltyp. Wär mir Graus. Und noch ne Macke : ich muss alleine schlafen, ohne Lärm, kalt und dunkel.

Sodele, meiner Meinung nach muss jeder entscheiden, ob die Macken seines Partners tolerierbar sind, oder nicht.

Ich erlebe so oft in der Praxis, dass sich Menschen operieren lassen wollen, weil sie schnarchen und der Partner damit ein Problem hat. Die OP ist extremst schmerzhaft und nicht unbedingt 100ig erfolgversprechend. Verstehe nie, warum man da nicht mit getrennten Schlafzimmern das Thema beendet.

Mir geht es ähnlich wie dir, wir haben zwar kein getrenntes Schlafzimmer, aber getrennte Betten.
Wenn der Partner es forderte ihm in die Augen zu schauen hätte ich Probleme, beim S ex mache ich es nicht, aber sonst ergibt es sich auf natürlilche Weise.

Ich habe es etwas gelernt anderen in die Augen zu sehen, mache es aber kontrolliert.

Zitat von kritisches_Auge:
mache es aber kontrolliert


Das mache ich auch. Es ist eine Möglichkeit, Nähe zu erleben, über die man verfügen kann, wenn man will.

Erstaunlicherweise verbinde ich damit keine Nähe sondern eine gewisse Absicherung in Bezug auf das was dieser Mensch sagt.

Zitat von kritisches_Auge:
Erstaunlicherweise verbinde ich damit keine Nähe


Für mich kann das je nach Situation größtmögliche Nähe, auch nonverbale Übereinstimmung ohne Worte in einem Augenblick sein, oder auch eine Herausforderung.
Die Augensprache zu erlernen und zu deuten ist interessant.
Man kann einem anderen ganz unterschiedlich in die Augen gucken, kritisches Auge ( ), : herausfordernd, fest, zustimmend, zärtlich...Alle Gefühle auszudrücken ist möglich und der andere liest sie unbewusst, nonverbal richtig ab. Alles findet in einem Bruchteil einer Sekunde statt. Das finde ich so faszinierend.

Den Augenausdruck interpretieren kann ich auch, aber ich empfange soviele Eindrücke von diesem Menschen dass mir das einfach zuviel ist, es ist als müsse ich in die helle Sonne bllicken.
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Eigentlich schaut man sich doch gar nicht in die Augen sondern direkt ins Gesicht. Damit nimmt man die komplette Mimik wahr und kann aus dieser auch Rückschlüsse auf die Empfindungen und Absichten ziehen.

Ausschließlich die Augen sehen kann man nur, wenn man quasi Nase an Nase steht oder sich küsst. Mit offenen Augen zu küssen war für mich immer eher auch Herausforderung zu mehr, während ich bei inniger, liebevoller Vertrautheit die Augen geschlossen halte.

Direkter Blickkontakt ist unangenehm, wenn er nicht gut dosiert ist. Er wird dann leicht zum Anstarren und löst vor allem bei einander nicht vertrauten Personen Abwehr aus. Deswegen empfiehlt man z.B. bei beruflichen Kontakten oder Vorstellungsgesprächen den Blickkontakt immer nur für einen Moment aufzunehmen und ihn immer wieder zu lösen und dann erneut zu suchen, anstatt ihn permanent aufrecht zu erhalten.

Im Tierreich ist das Fixieren mit den Augen übrigens eine Herausforderung und die Vorstufe einer aggressiven Handlung, während das Abwenden des Blicks Konfliktvermeidung bedeutet. Hunde müssen direkten Augenkontakt zum Menschen als nicht-aggressiven Akt erst erlernen.

Menschliche Begegnung ist ein komplexes Spiel von Möglichkeiten von Nähe und Distanz, die man je nach Absicht dosieren muss. Blickkontakt ist neben Mimik,Gestik, Haltung und Wort nur eine dieser Möglichkeiten.
Darum, weil man viele Ausdrucksmöglichkeiten hat, sollte man sich nicht nur auf den Blickkontakt fixieren, wenn man , wie die TE, Nähe herstellen will.

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