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..ich habe mich nun dafür entschieden einen vorstoss zu wagen und um rat zu fragen..

ich bin grundsätzlich ein mensch mit viel selbstvertrauen. ich weiss dass ich eine attraktive frau bin - intellegent - und auch meine berufliche situation ist sehr gut.

jedoch ist es so, dass ich mit dreiundzwanzig den fehler machte (heute 28ig) meinen (noch) mann aus sengal zu heiraten. es war eine schwierige beziehung, doch ich hielt mich an mein wort. bis ich dann letzten winter herausfand dass er mich betrügt. irgendwie hatte ich nie eine vorstellung von unserer zukunft, vielleicht gerade weil ich fühlte da stimmt etwas nicht. ich wollte auf keinen fall kinder.
jedenfalls - ich habe ihn verlassen. und wir leben nun getrennt.

in meinem leben gab es einige männer - und ich habe aber nie an mir gezweifelt - oder daran einen mann halten zu können. bis dato jedenfalls.

natürlich war im mir im klaren - einen solchen mann nie wieder. ich wollte einen erfolgreichen mann mit beiden beinen im leben.
gesucht, gefunden (nach ein paar irrungen und wirrungen die ich aber abwechselnd und schön fand, jedoch die beiden männer nach kurzer zeit wieder verliess)
mein jetztiger freund ist toll. eigentlich genau der mann mit dem ich mir kinder und zukunft vorstellen kann.

wenn es dann nicht manchmal diese angst und desillusion über die liebe gäbe. es ist ganz schwierig zu beschreiben - dieses beklemmende gefühl. ich brauche viel aufmerksamkeit - wir haben auch schon darüber geredet. auch wenn er fernsehen schaut - so geht das fast nicht - ich fühle mich dann auf dem abstellgleis - mein ex-mann hat immer geschaut sonntag morgen bis abend. es war ein kampf ihn wegzubringen. und auch wenn ich mir rational versuche zu sagen, hey, wir machen ja soviel zusammen - so kommen dann doch gaaaaanz komische aktionen meinerseits rauf. ich kann mich nicht beherrschen. lenke ihn ab, mir fallen dann tausend themen ein über die ich sprechen möchte..

ja.

und wie gesagt, dann plötzlich der gedanke, was solls? (womöglich dann wenn ich unterbewusst glaube er schenkt mir zuwenig aufmerksamkeit - also aktive aufmerksamkeit)
gerade gestern habe ich wieder eine kriese gehabt. es geht dann soweit dass ich denke: so, ich gehe jetzt. einfach sachen packen und tschüss.

natürlich mache ich das nicht. ich spreche auch mit meinen partner über die ängste. gleichzeitig mache ich mir sorgen ob es ihm dann nicht zuviel wird. dass ein ungleichgewicht entsteht - er das gefühl hat ich liebe ihn zu fest..

ich bin immer noch darüber verwundert wie sich meine erfahrugen nun ausbreiten. nicht dass ich eifersüchtig geworden bin - sondern diese desillusion.

was würdet ihr tun? kennt jemand das problem?

17.12.2009 16:11 • 18.12.2009 #1


2 Antworten ↓


Ich kenne dein Problem, denn ich hatte das bis vor zwei Jahren selber.
Ich hab sehr viel Aufmerksamkeit gebraucht, und auch eingefordert, mein Freund aber studierte und hatte nur wenig Zeit.
Manchmal musste er auch am Wochenende lernen oder arbeiten, dann saß ich immer heulend Daheim und hatte das Gefühl, dass ihm die Arbeit wichtiger ist als ich.
Auch, wenn ich wieder nach Hause fahren musste, hab ich mich abgeschoben gefühlt. Ich hab auch oft überlegt, ob ich Schluss machen soll, weil er mir nicht gibt, was ich will.

Dann hat er irgendwann mal einen Satz gesagt, und der hat mich zum völligen Umdenken bewegt:
Die Arbeit ist mir nicht wichtiger, sie ist nur dringender.
Und diesen Satz hab ich mir immer gesagt, wenn die Trauer hochkommen wollte. Es hat geklappt. Nach ein paar Monaten hat es mich nicht mehr gestört, wenn er arbeiten musste oder mal keine Zeit hatte. Ich bin auch unabhängiger geworden, manchmal hab sogar ich keine Zeit für ihn -und gar kein schlechtes Gewissen dabei
Sowas ist nämlich ganz normal, dass manchmal andere Dinge, Abgabetermine oder Prüfungen oder Freunde, denen es schlecht geht, dringender sind als der Partner.

Lieben heißt immer auch Loslassen können.

Vielleicht hilft dir der Satz auch. Wenn er Fernsehen will, dann braucht er das einfach, dann will er abschalten und entspannen. Das hat absolut nix mit dir oder eurer Beziehung zu tun -das braucht er dann einfach.
Sag dir doch dann einfach irgendeinen positiven Satz zur Beruhigung:
Ich bin wichtiger als der Fernseher, aber er braucht jetzt die Entspannung!
Oder mach selber was, um dich allein zu beschäftigen. Wenn er was für sich tut, tu doch du was für dich.
Oder, wenn dir der Gedanke des Schlussmachens und Abhauens kommt: Moment. Ist das jetzt wirklich berechtigt, was ich da denke?

Diese zwei Methoden haben mir jedenfalls sehr sehr gut geholfen.
Dieses Klammern, dieses krampfhafte Verlangen nach Aufmerksamkeit, das tat im Endeffekt weder mir selber noch meinen Beziehungen gut.
Ich bin echt froh, dass ich davon los gekommen bin -und mein Freund auch. Ich bin jetzt immer seine selbstständige Vorzeigefreundin, wenn seine Kumpels sich mal wieder über ihre Klammeräffchen ärgern

Alles Gute,
Pilongo

vielen dank
das hast du schön geschrieben. und es ist absolut genau so.
manchmal ist das mit dem herzen einfach ein bisschen schwierig.
handkehrum möchte ich selber auch keinen freund der nur an mich denkt, oder nonstopp zeit mit mir verbringen möchte - dann suche ich auch das weite..
es ist eine gratwanderung, und ich versuche auf jedenfall auch für mich dinge zu machen..vielleicht ist es auch so, dass ich vom partner alles verlange - aber selbst dann nicht bereit wäre genausoviel zu geben.

das schwierige ist jeweils wirklich das gefühl das hochkommt: er setzt sich zuwenig ein, ich bin zu wenig wichtig. lach, ich versuchs dann mal mit deinem satz, und hoffe der kommt dann auch in meinem hirn an ...

es ist schon so, dass ich vielleicht auch angst habe die kontrolle über meine gefühle zu verlieren. zu fest zu lieben. ich frage mich manchmal, wenn ich wieder eine enttäuschung erlebe - wie lebe ich dann weiter? wird mein herz dann kalt?

gibt es DIE LIEBE?

ich las einmal von einer alten frau einen text, sie schrieb ihre liebe hätte sechszig jahre gehalten weil jeder der beiden zuerst immer an den anderen dachte.

schön. oder?

jedenfalls versuche ich die sache mit gelassenheit anzugehen. und ich selber dabei irgendwie gern zu haben. ich bin gegen aussen sicherlich von mir überzeugt - aber innerlich leider doch nicht immer...oder nicht mehr.

ich hoffe ich gelange zu mehr zuversicht in mein liebesleben - und sehe nicht hinter jedem wort - jeder handlung die nicht genau in mein schema passt ein entlieben meines partners.

ja. ich habe angst vor dem entlieben aber dieses krampfhafte analysieren bringt mich schlussendlich auch nicht weiter.

denken und fühlen. zwei dinge. das muss und musste ich lernen.





Dr. Reinhard Pichler
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