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Hallo zusammen. Die Sorgen, die mich schon längere Zeit beschäftigen, sind nicht leicht zu erklären für mich. Ich hoffe trotzdem, dass der/die ein oder andere es vielleicht nachvollziehen kann.

Seit einiger Zeit merke ich, dass ich mich in meinen Freundschaften immer mal wieder verloren, unzufrieden und unsicher fühle. Ich überlege schon lange, woher diese Unzufriedenheit kommt und wie ich mich emotional besser abgrenzen kann, finde aber keine Lösung.

Zu mir: ich bin schon immer extrovertiert und ziehe meine Energie aus guten Beziehungen mit anderen. Ich mag es sehr, neue Leute kennenlernen und habe das große Glück, in allen Situationen (KiGa, Schule, Berufsschule Job) gut Anschluss zu finden und Freundschaften zu knüpfen. Ich kann meist gut auf andere zugehen und komme schnell mit Leuten, die sympathisch wirken, in Kontakt. Viele beschreiben mich als witzig und verträglich.
Da mir Freundschaften so gut tun und ich glücklicherweise tolle Freunde habe, nehme ich meine Freundschaften sehr ernst. Sie sind eigentlich das Wichtigste für mich.

Leider gibt es eben dieses eine Thema, welches mich emotional sehr mitnimmt und es ist mir ehrlich auch etwas unangenehm, darüber zu schreiben, weil ich mich einerseits etwas schäme aber andererseits auch nicht weiter weiß.

Im Grunde geht es darum, dass ich überhaupt nicht damit zurecht komme, wie schwierig es ist, als Erwachsener Freundschaften zu führen ich das Gefühl habe, dass Freundschaften immer mehr an Bedeutung bei Leuten verlieren.
Und vor allem kann ich nicht verstehen; warum viele ihre Freundschaften plötzlich hinten anstellen, nur weil sie in einer Beziehung sind.

Ich denke oft, ich habe zu hohe Ansprüche an Freundschaften, aber Freunde sind für mich Menschen, bei denen man gegenseitig am Leben des anderen Teil hat, Vertrauen besteht und man gemeinsam Erlebnisse und Erinnerungen schafft. Man sieht sich regelmäßig (außer man wohnt weit weg natürlich), ist up to date und fühlt sich einfach verbunden. Alles andere sind Bekannte.

Leider habe ich das Gefühl, dass viele ihren Freundschaften keinen so hohen Stellenwert einräumen. Wenn ich höre „ich kann meine Freunde auch mehrere Monate nicht sehen und es ändert sich nichts“ wird mir unwohl im Bauch. Ich kenne es leider nur so, dass Freundschaften eben genau deswegen scheitern, weil man den persönlichen Austausch (Treffen, nicht online) schleifen lässt, allem anderen Priorität einräumen und man sich entfremdet. Finde ich eine sehr schmerzliche Erfahrung. Ich möchte doch, dass ich meine Freunde regelmäßig sehe (1x alle zwei Wochen o.ä.) und in mein Leben einbinde, und wenn es nur für eine Stunde (wegen Zeitmangel, Distanz o.ä.) ist.

Wofür ich leider gar kein Verständnis habe, ist eben, wenn Freundinnen Beziehungen eingehen und dann der Kontakt komplett einbricht. Verliebtheit hin oder her (verstehe ich ja auch irgendwo in der ersten Zeit), finde ich es unfair und verletztend, dass Freunde plötzlich unwichtiger sind und fast immer das Nachsehen haben. Ich komme damit nicht klar, fühle mich komplett zurückgewiesen und traurig, wenn vieles nur noch mit dem Partner geteilt wird. :/
Die Freundschaft fühlt sich dann wie ein „Konkurrenzkampf“ an; bei dem man um jede freie Stunde (geschweigedenn Wochenende) wetteifern muss, als wäre es komplett unspontan ein Zahnarzttermin in 3 Wochen für eine Stunde.
Warum ticken so viele Leute so?

Leider verspüre ich dann auch automatisch Ablehnung gegen die Partner, weil ich tief im Inneren Angst habe, was die Beziehung mit der Freundschaft macht und ich womöglich (noch) eine Freundin verliere. So, als wäre ich komplett eifersüchtig. :/ und das nervt mich unfassbar. Kann mich auch ehrlich nicht für neu gefundene Paare freuen, weil ich Angst habe; die Partner nehmen mir die Freundschaft. Leider schon einige Male erlebt.

Ich würde mir einfach so sehr wünschen; dass Freundschaften einen gleichen Stellenwert in der Gesellschaft haben, wie Beziehungen. Ich meine, Beziehungen sind das, was uns wirklich glücklich macht gute Freunde als Erwachsener zu finden ist alles andere als einfach. Ich habe Angst, einsam zu Enden und ich weiß nicht, wie ich diese Eifersucht abstellen kann.

Sorry für den langen Text. Vielleicht findet sich jemand darin wieder und hat Tipps für mich, wie ich besser mit der Situation umgehen kann.

Danke und LG

09.06.2024 00:06 • 09.06.2024 x 1 #1


3 Antworten ↓


Es scheint normal zu sein, dass Menschen mit Partner und Kindern nicht mehr so viel Zeit für Freunde haben und diese Zeit wird dann noch zwischen mehreren Freunden aufgeteilt. Die Zeiträume in denen ich einen Freund sehe bewegt sich im Bereich von einem oder mehreren Monaten. Wenn ich mich häufiger mit Freunden treffen möchte bleibt mir nur die Möglichkeit mehr Freunde zu finden. Bei Freunden die sich auch nach einem Jahr nicht mehr bei mir gemeldet haben frage ich mich aber, ob sie überhaupt noch ein Interesse an einer Freundschaft haben, denn Freundschaften halten meist auch nicht ewig.

A


Sich verloren fühlen in Freundschaften

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Es gibt viele Menschen, die wie du Freundschaften als etwas wichtiges und für sie wertvolles ansehen und pflegen. Halte dich an diese Menschen und weniger an diejenigen, denen die Freundschaft mit dir weniger wichtig ist, bzw. die sie nicht so pflegen. Erwarten solltest du da nichts von anderen, das solltest du so annehmen, wie es ist.

Ich habe sehr ähnliche Vision der Freundschaft. Ich verstehe auch nicht, wie die Freundschaft beenden könnte, als der Mensch neue Beziehungen bekommt. Ich glaube, wenn die Freundschaft so schnell und einfach beendet, bedeutet es, dass Sie keine wirkliche Freundschaft hatten. Ich meine, von Ihrer Seite vielleicht ja, aber nicht von der Seite Ihres Freundes. Und Sie haben das nicht gesehen, Sie waren mit einer Illusion, täuschen sich.

Ich schlage vor, Sie sind nicht traurig aus diesem Anlass. Freuen Sie sich darüber, dass noch ein falscher Mensch endlich Ihres Leben verlässt und dadurch hat er ein Platz für etwas wirklich wertvolles befreit.

Und ich denke, ist es sinnvoll irgendwelchen Plan zu haben um sich in dieser Falle nicht mehr fallen lassen. Es ist unbedingt zu lernen zu unterscheiden falsche und richtige Personen, und nicht gewinnen sich mit ihnen so schnell lieb.




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