heute habe ich meinem therapeuten von einem erlebnis im asylantenheim, in dem ich vor 17 jahren für 2 jahre leben musst erzählt.
und zwar hat mich der vater meiner damals besten freundin damals ( ich war 10 oder 11, genau weiß ich nicht mehr) angefasst wie man kinder nicht anfasst. und zwar saßen wir kinder auf dem boden und haben computer gespielt und er saß hinter mir auf einem sessel und ist von hinten unter meinen po mit dem fuß gefahren und hat da na ja rumgefummelt. ich war damals wie erstarrt. ich verstehe auch garnicht, warum ich nicht einfach aufgestanden und ihn angeschrien habe oder es wenigstens meiner mutter erzählt habe. jedenfalls habe ich es niemandem erzählt und es hat mich auch nicht belastet bis vor einem jahr ungefähr. da hat sich seine tochter, also meine ehemals beste freundin bei mir gemeldet und ich war zunächst auf sie total sauer und wusste nicht warum und dann kam die erinnerung hoch und mir wurde so einiges klar. na ja zu ihr habe ich den kontakt nicht weiter ausgebaut bzw. komplett unterbrochen.
jedenfalls belastet mich diese erinnerung irgendwie seit einem jahr doch mal mehr mal weniger. vor allem weil ich seine frau ab und an sehe, da sie hier in der nähe arbeitet. sie erkennt mich aber nicht, glücklicherweise.
ich muss aber sehr oft daran denken und ekel mich und ich versuche alles zu meiden, was mich an das asylantenheim oder an diesen kerl erinnert. zum beispiel verbinde ich männer mit schnurrbärten mit ihm und kann nicht mehr in der bahn neben männer, die einen schnurrbart haben sitzen und sowas alles.
mein therapeut hat mir daraufhin gesagt, ich solle mir überlegen ihn anzuzeigen, um es besser bewältigen zu können, weil es auch sein könnte dass meine ängste sich genau aus dieser erinnerung nähren. daraufhin musste ich heulen, weil ich davor ihn anzuzeigen richtig angst hätte. eigentlich will ich nur, dass diese erinnerung wieder gaaaaaaaaaaaaaaanz weit weg rutscht. und wenn ich ihn jetzt anzeige, wer weiß wie ich mich dann fühle. und ich sag mir immer er hat mich ja nicht vergewaltigt oder so.
wäre es denn richtig ihn anzuzeigen? oder wäre es übertrieben? davor habe ich nämlich auch angst, dass mich alle für total übertrieben halten. außerdem habe ich auch schon überlegt, ob ich mir diese erinnerung einbilde, schließlich ist es doch so lange her, aber eigentlich bildet man sich doch sowas nicht ein
ich weiß nun einfach nicht mehr was ich nun machen soll.
was würden ihr an meiner stelle machen?
glg
12.08.2010 13:25 • • 10.11.2011 #1