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Es heißt ja immer Jeder ist seines Glückes Schmied. Und ich bin auch immer bemüht sehr bewusst zu leben und eigene Entscheidungen zu treffen, mein Leben in die Hand zu nehmen. Aber manchmal das war schon immer so, habe ich das Gefühl dass das Schicksal enorm dagegen steuert. Und dann entstehen 1000 Fragezeichen. Letztendlich weiss ich dass es jedem so geht. Jeder steht mal auf dem Schlauch, aber ich muss mir das dann von der Seele reden.

Ich bin derzeit einfach wieder durcheinander. Habe zb enorm viel Pech in der Liebe. Teilweise war ich zu naiv, aber auch jetzt wo ich älter bin, reifer bin und dazu gelernt habe will es einfach nicht funktionieren. Bin seit 4 Jahren Single verstehe selbst nicht wieso ich immer an die falschen gerate die sich dann nicht verlieben etc. Ich bin beliebt bei meinen Mitmenschen und werde oft für mein Aussehen und meine Ausstrahlung bestaunt. Viele Leute fragen mich warum ich Single bin. Aber da sieht man wieder dass die Schönsten Menschen manchmal die einsamsten sind. Die Männer haben meistens nur oberflächliche Absichten irgendwann geht dann das Grundvertrauen verloren.

Außerdem hakt es auch gerade beim Thema Arbeit. Bin seit 6 Jahren in einem Pflegeheim tätig und meine Arbeitsstelle habe ich immer sehr geliebt! Ich liebe meinen Job und diese Einrichtung. Allerdings kann sich kaum einer vorstellen wie zermürbend das für sensible Menschen sein kann. Ich habe allerdings ein inniges Verhältnis zu vielen meiner Kollegen wie man sich denken kann hat man da in 6 Jahren schon einiges durchgestanden. Es gab viele Tränen, aber auch unzählige tolle Momente. Manchmal glaube ich ein wenig zu abhängig von der Einrichtung zu sein ? Und irgendwie sind viele meiner Kollegen scheinbar so wie ich? Alle meckern über die Strukturen Wertschätzung der Einrichtung. Und keiner geht ! Viele sind so nach dem Motto Aber wir sind wie ne Familie deshalb bleib ich. Ist das nicht etwas toxisch oder co abhängig? Hand aufs Herz.

Ich hatte nie Sicherheit, meine Kindheit bestand aus Haltlosigkeit und Stress. Ich muss immer ganz aktiv an mir arbeiten damit mein Selbstbewusstsein intakt ist, ich möglichst unabhängig von anderen bin und mich selbst erfülle. Ich denke diese Spuren meiner Kindheit können niemals beseitigt werden. Allerdings befasse ich mich aktiv damit und denke das ist richtig und wichtig. Die Sicherheit kann ich mir nicht immer zu 100 % selbst geben ich denke da kommt bei mir der Arbeitsplatz hinzu. Geborgenheit, Sicherheit etc etc alles da. Ich denke manchmal suche ich genau das was ich nie hatte in solchen Orten unterbewusst. Aber manchmal würde ich gerne ausbrechen, woanders hin. Einfach die Kündigung auf den Tisch legen weil ich müde bin vor lauter Gewohnheit. Aber wäre ich woanders wirklich glücklich? Oder ist dieses ausbrechen wollen nur etwas anderes was ich versuche zu kompensieren? Ist es vielleicht sogar legitim nach 6 Jahren schlichtweg kein Bock mehr zu haben? Oder eher dumm weil da ja alle so nett sind etc ?

Ich bin an für sich ein glücklicher Mensch. Aber viel mehr aus dem Grund weil ich die kleinsten Momente zu schätzen weiss. Meine Wege erscheinen mir oft schwer , hatte damals auch depressive Episoden. Heute lebe ich viel bewusster ich liebe mein Leben. Ich liebe es zu lachen andere lachen zu sehen. Trotzdem fühle ich mich gerade einfach planlos.

Manchmal hab ich im Gefühl dass mir so viele Steine in den Weg gelegt werden mein lebenlang. Das würde nie einer ahnen. Keiner kann sich vorstellen wie viel dieser Mensch durchgemacht hat. Irgendwie wachse ich innerlich so sehr dadurch und gleichzeitig geht etwas in mir kaputt. Ich glaube immer viel tiefgründiger zu denken als andere.

03.04.2022 17:02 • 05.04.2022 x 4 #1


4 Antworten ↓


Zitat von Herzgold:
Jeder ist seines Glückes Schmied


Zitat von Herzgold:
Thema Arbeit.


Zitat von Herzgold:
meine Kindheit bestand aus Haltlosigkeit und Stress

Hallo Herzgold

Erstmal: Schön, dass Du da bist!

Tut mir leid, dass bei Dir gerade so viel durcheinander ist! Ist bei mir auch gerade.

Dieses Zitat finde ich großen Unsinn. Es ist furchtbar ungerecht, wie viele Steine manchen Menschen in den Weg gelegt werden!

Ist es denn für Dich bei der Arbeti zur Zeit so, dass die positiven Aspekte noch überwiegen?

Das ist sehr, sehr hart, was Du über Deine Kindheit schreibst. Ich habe das bei mir auch so erlebt. Aber ich bin trotzdem froh, dass es mich gibt, auch wenn meine Eltern zu nichts zu gebrauchen waren.

Ganz liebe Grüße an Dich,
Nora

A


Schwierige Wege/Überforderung

x 3


Zitat von Nora5:
Hallo Herzgold Erstmal: Schön, dass Du da bist! Tut mir leid, ...


Dankeschön!
Manchmal (so wie gestern) zerdenke ich die Dinge auch zu sehr. Aber jeder hat seine Laster.

Das Problem mit der Arbeit ist glaub ich auch, dass die Person die damals dort angefangen hat und die die ich jetzt bin, nicht mehr ganz dieselbe ist. Gott sei dank ! Ich hatte damals null Berufserfahrung war sehr schüchtern. Ich habe mich aber immer weiter entwickelt und bin jetzt ziemlich zufrieden mit mir was die Arbeit betrifft, aber auch die Persönlichkeitsentwicklung innerhalb der letzten 6 Jahre. Auch wenn ich so furchtbar unzufrieden klinge. Aber für einige Kollegen werde ich immer in der Rolle der schüchternen bleiben. Ich schaffe es nicht denen weiss zu machen Leute die von früher bin ich nicht mehr. Weil ich aber auch manchmal automatisch meine Rolle der unsicheren spiele um die Erwartungen der anderen zu erfüllen. Denn so haben sie mich ja kennengelernt. Das ist natürlich absolut unsinnig und kontraproduktiv. Aber die Bewohner liegen mir am Herzen. Und die Kollegen ja auch. Die sind auch sehr gut zu mir. Aber ich will nicht immer die unsichere sein. Im Job an sich also im Umgang mit den Bewohnern bin ich sogar sehr sicher komme auch gut an.

Und mit der Kindheit das finde ich enorm schwierig. Ich finde es wichtig froh zu sein dass man da ist, auch wenn man als Kind nie geschätzt worden ist. Ich habe gestern geweint, weil ich mir vor Augen gehalten habe was für ein liebevoller und glücklicher Mensch ich im großen und ganzen bin, trotz der Kindheit! Ich bin da unfassbar stolz drauf. Ich arbeite so hart an mir seit Jahren das zahlt sich aus ! Und umso ärgerlicher finde ich es dann wenn Person xy mir mit sie ist unsicher ankommt.

Willkommen @Herzgold,

schön, wenn jemand einen Text verfasst, mit dem man was anfangen kann . Ein paar Gedanken hierzu:

Das Leben ist absehbar geworden - und das auf unabsehbare Zeit . Routine ist, vom Alltag konsumiert zu werden, fremdbestimmt zu sein, die Regie abgegeben zu haben. Der Frühling ist zu Ende, kommt vielleicht nie mehr. Alles kostete Kraft, durchzustehen - für was?

Was hat sich denn so wesentlich an Dir geändert im Vergleich zu früher, dass Du so wert drauf legst, es anerkannt zu bekommen? Welche Persönlichkeitsentwicklung meinst Du konkret?

Was ich aus Deinen beiden Texten herauszulesen meine ist eine öffentliche Herzgold und eine interne, inoffizielle Herzgold, deren beider Selbstbilder nicht aufeinander passen. Ich empfinde irgendwie überall einen Widerspruch und somit eine fehlende, verlässliche Basis.

Es mag ein Klischee sein, aber angeblich schöne Menschen ziehen in vielerlei Hinsicht ihren Selbstwert aus den Begehrensbekundungen ihrer Umwelt. Die Interpretation der eigenen Schönheit und Ausstrahlung deckt sich nicht mit der durchlebten schwierigen Kindheit. Auch sie kam sozusagen von außen. Externe Quellen dirigieren unbewusst das Selbstverständnis.

Zitat von Herzgold:
Ich finde es wichtig froh zu sein dass man da ist, auch wenn man als Kind nie geschätzt worden ist. Ich habe gestern geweint, weil ich mir vor Augen gehalten habe was für ein liebevoller und glücklicher Mensch ich im großen und ganzen bin, trotz der Kindheit! Ich bin da unfassbar stolz drauf. Ich arbeite so hart an mir seit Jahren das zahlt sich aus ! Und umso ärgerlicher finde ich es dann wenn Person xy mir mit sie ist unsicher ankommt.

Waren das Freudentränen? Oder Verzweiflungstränen, weil die Freude doch nicht so verlässlich ist, wie angenommen? Ich bin z. B. weder schön, noch hatte ich eine schlechte Kindheit. Gleichzeitig halte ich es überhaupt nicht für wichtig, froh zu sein, dass ich bin - von Stolz ganz zu schweigen.

Ich empfinde Dich also irgendwie verkrampft, erkämpft glücklich. Und das stelle ich mir sehr anstrengend vor. So als wenn nix im Leben kostenlos wäre. Wäre ich ein potentieller Partner, würde mich das beim näheren Kennenlernen eher abschrecken.

Bitte verstehe das alles nicht als Kritik! Es sind lediglich Gedanken, die mir anhand Deiner Formulierungen kommen. Vielleicht bringt diese Ansicht Dich ein Stück weiter.

Zitat von moo:
Willkommen @Herzgold, schön, wenn jemand einen Text verfasst, mit dem man was anfangen kann . Ein paar Gedanken hierzu: Das Leben ist ...


Vielen Dank für deine Antwort!
Verkrampft wirke ich ganz sicherlich auf manche Menschen. Und zwar dann wenn meine Unsicherheit durchkommt. Wie beim Dating. Und eben das ärgert mich. Denn, normalerweise wirke ich zumindest meistens leicht,locker und happy. Ein kleines bisschen verrückt und liebevoll auf andere. Das sind Eigenschaften die andere sehr an mir schätzen, die ich aber selbst auch super finde an mir. Und ja ich fühle mich durchaus bestärkt wenn ich Bestätigung von anderen Menschen bekomme. Ich nehme mir das wahrscheinlich mehr zu Herzen als ich sollte. Aber das ist für mich so besonders. Ich weiss das einfach unglaublich zu schätzen. Meine Kindheit und Jugend waren durch schlimme Erlebnisse geprägt. Ich war die meiste Zeit nichts wert für mein Umfeld. Meine Worte hatten kein Gewicht, meine Bedürfnisse waren zweitrangig. Und nette Worte oder liebevolle Gesten hab es nicht.

Und wenn Kollegin XY mich in den Arm nimmt mir sagt dass sie mich lieb hat sich dann zb noch weitere anschließen, dann kann ich nicht in Worte fassen wie gut mir sowas tut. Und wie sehr das mein Herz strahlen lässt. So blöd sich das auch anhört.

Ich war früher komplett schüchtern und habe zu 100 % angepasst gelebt um keine Ablehnung zu erfahren. Das war Stress pur in jeder Hinsicht. Ich wollte die meiste Zeit alleine zu Hause sein hab soziale Aktivitäten nicht gemocht. Ich war immer die schüchterne.

Heute lebe ich viel bewusster. Ich gehe gerne mit Freunden raus, ich lache gerne und viel. Meine Unsicherheit ist ein Teil von mir. Aber sie lenkt mich nicht mehr. Es gibt Tage die mich anstrengen, weil ich mir manchmal ein bisschen öfter sagen muss dass die Laune anderer nichts mit Ablehnung zu tun hat etc, dass ich jetzt meine Meinung äußern darf wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, dass ich mich jetzt nicht verrückt machen sollte wegen Mann XY, dass ich ein vollwertiger toller Mensch bin. Oft flowt das mittlerweile von selbst, aber es gibt diese Tage wo ich mich ganz aktiv mit diesen Sachen beschäftigen muss. Ich habe gelernt dass man manchmal einfach ins kalte Wasser muss. Früher habe ich Dates vermieden aus Angst vor Ablehnung. Heute habe ich zwar manchmal meine Probleme, aber trotzdem nehme ich Dates war kann diese schon auch genießen! Ich fühle mich befreiter als früher, mehr bei mir angekommen, offener..!




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