Zitat:Ein Hund kann sich umstellen. Wenn dir morgen ein Ziegelstein auf den Kopf fällt, muss und wird er auch mit den neuen Gegebenheiten zurecht kommen. Es ist aber interessant, dass du dem Wohlergehen des Vierbeiners aktuell mehr Priorität einzuräumen scheinst, als dem Gemahl. Nicht, dass das bei weiblichen Tierbesitzern ungewöhnlich wäre
Mein Vierbeiner ist mein Kind, da wir keine Kinder haben konnten, nimmt nun der Hund die Stelle des Kindes ein, da war bei mir halt emotional wohl noch ein Platz frei. Mein Hundekind erwartet von mir nichts, was mein Körper nicht möchte. Das Hundekind nölt nicht herum und lässt schlechte Laune an mir aus sondern akzeptiert mich wie ich bin und das Hundekind ist auf mich angewiesen. Ich vermenschliche das Hundekind keinesfalls, aber ich sehe meine Verantwortung.
Zitat:Also, ich hab mal in einer Kleinstadt in einer Reihenhaussiedlung gelebt und bin da so krank geworden, dass das ein Faktor ist, der mir nun sehr wichtig ist.
Vor so etwas habe ich auch Angst. Ich habe permanent Magenprobleme und eine Gastritis, die trotz Medikamente einfach nicht weggeht.
Zitat:Dein Mann würde doch bestimmt woanders auch was finden, oder? Habt ihr mal über einen Ortswechsel gesprochen?
Der Arbeitsmarkt in meiner Heimat ist mau.... leider. Für ihn stellt ein neuer Job mit Ortswechsel eine starke Belastung dar, außerdem ist sein Job auch eine Art Machtinstrument, wie mir scheint, denn wir sind natürlich auf das Geld angewiesen, und er verdient es, nicht ich. Zumindest fühlt es sich so an. Dadurch hat er mehr Steuerungsmöglichkeiten, als wenn ich ebenfalls berufstätig wäre und vielleicht sogar sage, ich gehe voran, wenn ich Dir wichtig bin, dann folge mir. Leider ist für mich das Berufsleben weitestgehend unmöglich geworden durch die Ängste und extreme Dünnhäutigkeit, ein Therapeut hatte mir sogar geraten, mich nicht weiter zu quälen sondern auf Rente zu gehen. Dann fand ich immerhin den 400 Eurojob.
Zitat:Denn wenn Du da nicht glücklich bist, beeinflusst das ja auch negativ Eure Beziehung?
Ja natürlich. Ich rede zwar immer weniger davon, wie wenig es mir hier gefällt, aber er weiß es, und manchmal, wenn das Gespräch darauf kommt, kommen mir die Tränen, was ihn inzwischen eher nervt als betroffen macht.
Zitat:Fuer Liebe oder Sexualitaet gibt es aber keine Massstaebe o Bringschuld,sondern es ist ein dynamischer Prozess und muss staendig an das JETZT angepasst werden,nicht an das was vor 15 Jahren mal war.
Genau das hatte ich mir eigentlich gewünscht, ich war anfangs davon ausgegangen, dass er aufgrund der eigenen Probleme seine Sexualität herunterfahren könnte, aber das Gegenteil war der Fall, sie ist wichtiger geworden, seit es weniger davon gibt, und inzwischen ist sie offenbar DAS Kriterium, was ich zugegebenermaßen nicht ganz begreifen kann, weil ich so so viel mehr bin, aber das ist eben nicht das eine, was er möchte. Gottlob bin ich eine gute Köchin, so dass zumindest dieses andere männliche Grundbedürfnis befriedigt wird.
Zitat:Das, wovon ich spreche, basiert auf genau der Grundlage, dass die Liebe, die Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit...unverändert bestehen, es aber die Lust nicht tut. Das ist nicht willentlich steuerbar und hat vor allem nichts mit dem Partner zu tun.
Ich hatte früher eine starke Libido und konnte das eine oder andere im Bett sehr gut kompensieren, den Rest hat das Kopfkino erledigt. Das funktionniert nun mangels Hormone nicht mehr, und was früher kompensiert werden konnte, rückt bei mir nun in den Vordergrund.
Ich denke manchmal, dass er hinter meinem Nicht-Wollen Gleichgültigkeit oder mangelnde Liebe sieht. Meine Liebe leidet mittlerweile wirklich, allerdings wegen der Umstände, unter denen ich lebe, denn ich glaube nicht, dass ich vom Wesen her ein anderer Mensch geworden bin, nur weil ich diese OP hatte. Ich werde schauen, ob ich aus Liebe auch auf diesem Gebiet Kompromisse schließen kann ohne dabei ein schlechtes Gefühl zu haben.