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Ja, ich bin neu hier,

und habe schwerste Angststörungen seit der frühen Jugend. Heute bin ich 42.

Es ist nie besser geworden. Wenn ich alles zusammenrechne, war ich vielleicht 6 Monate angstfrei.

Was mich wirklich interessiert, ob es bei einer so langen Geschichte ( Therapie, Antidepressiva, Selbstmordversuch)
tatsächlich noch eine Änderung möglich ist.

Hat irgendjemand praktische oder theoretische Erfahrungen ?

05.07.2008 17:44 • 05.07.2008 #1


17 Antworten ↓


hallo erst mal weissen

ja, eine änderung ist möglich. viele hier haben jahrzehntelange angsterkrankungen hinter sich, und es geschafft. das mal so als kurzantwort. der weg dorthin braucht allerdings etwas mut.

sieh dich doch am besten mal in ruhe hier um, dann gewinnst du am ehesten einen eindruck, wie es gehen kann.

falls du lust hast, schreibe doch noch ein wenig von dir. was hast du für ängste? wann waren sie besser? welche therapie hast du gemacht?

viele fragen, und ich hätte noch so viele mehr. lass uns dich etwas näher kennenlernen, wenn du magst.

ansonsten wünsch ich dir mal ein schönes stöbern und einen hilfreichen austausch.

liebe grüsse

leaina

A


Schwere Angststörung - Selbstmordversuch

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Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

Ich kann nicht mit Menschen zusammensein, habe aber auch sicherlich ein generalisierte Angststörung, ich mache mir immer Sorgen um etwas, das verbunden mit Zwangsgedanken. Meine Ängste wechseln aber, ich war auch schon hypochondrisch.

an Therapien habe ich schon zwei Geschräpstherapien hinter mir, mit Anfang 20 und Ende 20, allerdings hat das gar nichts gebracht. Es ist nun aber auch so, das das Problem der Angstzustände damals gar nicht so bekannt war. Jedenfalls wurde das nicht angegangen.

Antidepressiva habe ich ca. 6 Jahre genommen, und konnte dadurch etwas besser schlafen.

Seit 6 jahren habe ich mich völlig ausgeklinkt und verlasse das Haus so selten wie möglich.

Dadurch habe ich mich tatsächlich etwas stabilisiert.

Irgendwie kann es doch aber so nicht weitergehen.

ich selber leide seit meiner kindheit an angststörungen, richtige panik ist vor ca. 24 jahren daraus geworden. die symptome haben mich voll im griff.

diese art von ausklinken ist auch mir bekannt. damit habe ich vor ein paar jahren angefangen, bis es sich im letzten dezember (mehrere panik-attacken am tag bis ich nicht mehr konnte) fest eingebürgert hat, und ich das haus auch nur noch unter grossem zwang für das nötigste verlassen habe. auch ich bin zur ruhe gekommen. aber diese ruhe ist trügerisch. sie hält leider nicht an, denn die angst hat dich trotzdem oder gerade deshalb voll im griff.

mithilfe dieses forums versuche ich nun mich der angst zustellen, den angstkreislauf zu unterbrechen, und ihr den garaus zu machen. vor mir liegt noch ein langer, harter weg... aber er ist machbar.

die leute hier sind sehr hilfbereit und verständnisvoll. sie raten, helfen und motivieren - eine bessere grundlage kann man sich eigentlich gar nicht wünschen.

ich würde mich freuen, wenn auch du hier die motivation finden würdest, etwas ändern zu wollen.

leaina

Trügerisch ist das allerdings sehr.

Aber immer noch besser als vor Angst geschüttelt in der Weltgeschichte herumzutaumeln.

da muss ich dir leider widersprechen...

es ist zwar schön, mal zur ruhe zu kommen, aber wie schon gesagt, die angst kommt mit.

dadurch, dass du angstgeschüttel durch die welt läufst (und ich weiss, es ist der blanke horror!), hast du eine gute chance, ihr zu zeigen, wer über deine psyche und deinen körper der herr und meister ist. sie bleibt nur, solange sie das sagen hat.

Nein, da muss ich dir widersprechen.

Endlich mal ein klein wenig zur Ruhe zu kommen und nicht mehr ständig diese Katastrophengedanken zu haben, ist finde ich viel wert.

Ich habe mich den Ängsten wirklich nicht schnell ergeben und viel gekämpft, aber ich konnte nicht mehr.

ich konnte auch nicht mehr... zudem immer noch mein therapeut, der mir zwar genau das gepredigt hat, was ich nicht hören wollte, aber wovon ich jetzt weiss, dass es richtig und der einzige weg ist.

mein spruch war immer: ich kann nicht!, ich habe zu fest angst vor der angst!

was ist meine wahl? ich verharre weitere 20, 30, 40 jahre im ich kann nicht! und ich will meine ruhe!, oder ich entscheide mich, den harten weg zu gehen und vielleicht noch einen teil meines lebens geniessen zu können.

ich habe zweiteren gewählt und stehe noch ganz am anfang... es sind viele zweifel da, ob ich ihn schaffe oder wieder den schw*anz einziehe. aber eins weiss ich auch, die angst verschwindet nicht von alleine. da kann ich bis zum st. nimmerleinstag warten.

Das ist ja schon richtig,

aber ich glaube tatsächlich, es gibt Menschen, die können nicht anders, wie bei körperlichen Krankheiten, da ist auch nicht alles heilbar.

Ich denke ja gar nicht, dass ich am allerschlimmsten dran bin, aber ich bin resistent.

Meine Angstgedanken sind im Grunde noch so wie vor dreissig Jahren.

Da bewegt sich nichts.

Die Körperlichen Symptome sind noch so. Alles ist noch so.

Zitat:
Ich denke ja gar nicht, dass ich am allerschlimmsten dran bin, aber ich bin resistent.


du bist nicht resistenter als wir anderen. nur hast du es noch nicht mit dem richtigen weg versucht?

bei mir hat es sehr, sehr lange gedauert, bis der gedanke (obwohl ich den angstkreislauf und alles kannte) auf fruchtbaren boden gefallen ist. nun hege und pflege ich das pflänzchen und hoffe, es geht nicht wieder ein.

Nö, nicht immer diese Durchhalteparolen und Mutmachsätze.

Vertseh mich nicht falsch, ich schätze es sehr das du dich mit mir unterhältst, aber ich meine das schon ernst, mit der Möglichkeit, dass es immer so weitergeht.

ich weiss, dass du das ernst meinst.... und ich kann dir auch garantieren, dass es so weiter geht, wenn du weiter in deiner starre verharrst.

versteh mich jetzt auch nicht falsch - ich will dir gar keine mut machen. ich will dich anstacheln, dich deiner situation und der angst zu stellen. wann du dazu bereit bist, entscheidest alleine du.

Was machst du denn zur Zeit, wenn ich fragen darf ?

Hast du völlig neue Wege beschritten ? Du wirst in deiner langen Geschicht ja auch schon viel probiert haben.

ich versuche trotzdem rauszugehen, und wenn die angst kommt, möglichst nicht wegzulaufen und so meinen geografischen spielraum wieder etwas zu vergrössern.

ich mache das erst seit einer woche. die momentane übung besteht darin - mind. eine von mir zu hause zu fuss 5 min. entfernte kapelle zu erreichen und in umwegen, auch wenn ich noch so angst habe, wieder nach hause zu laufen. da ich aber gemerkt habe, dass der weg zur kapelle nicht unbedingt langt, um die angst zu reizen (je nach tagesverfassung), habe ich eine 30 min. runde daraus gemacht. im prinzip versuche ich, die angst zu provozieren, um sie dann angehen (also aushalten) zu können. dabei versuche ich meine gedanken in die richtung zu lenken, dass nicht die angst mir vorschreibt, was ich mache, denke, fühle und wie mein körper reagiert sondern ich.

es ist echt nicht leicht! soviel angst wie letzte woche hatte ich kaum zuvor. aber das zu probieren und zu lernen, ist alles, was mir noch bleibt.

bitte glaube mir, ich versteh jedes deiner worte. als wären es meine. auch wenn du vielleicht einen anderen eindruck gewinnst.

Ja, und ich verstehe dich natürlich auch, man möchte doch immer gerne etwas Hoffnung haben.

Aber gerade das möchte ich eigentlich nicht mehr.

daran habe ich mich immer geklammert. Und das zehrt auch.

Gott, ich hätte wirklich nie gedacht, dass es so weit mir kommt.

Im übrigen merke ich gerade, dass mir die Schreiberei hier guttut.

Ich werde etwas müde, vielleicht kann ich heute nacht schlafen. Habe ich seit Tagen kaum noch.

ich verstehe jetzt nicht ganz - was möchtest du nicht mehr? hoffnung?

nun, wenn es dir danach ist, schreiben wir ein ander mal weiter.

ich wünsche dir eine gute, erholsame nacht. ich wünsche dir, du kannst tief und fest schlafen.

liebe grüsse

leaina
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Ja, danke für das Gespräch.

A


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