xoxoxoxo
Seit knapp 2,5 Jahren reite ich zwei- bis dreimal die Woche ein Pferd. Wobei reiten übertrieben ist. Das Tier ist andauernd verletzt. Von den 2,5 Jahren war es grob geschätzt 1 bis 1,5 Jahre nicht reitbar, oder nur sehr sehr eingeschränkt. Von den Sommermonaten der letzten zwei Jahre konnte ich reittechnisch nicht Einen mitnehmen. Erst war es aufgrund einer Gelenkverletzung nicht reitbar, dann kam ein Weideunfall, über Monate unerklärliche Lahmheit, Zahnprobleme und zu Guter letzt eine Hufverletzung.
Ich möchte niemandem daran die Schuld geben - weder dem Tier, noch dem Besitzer - aber ich verliere so langsam die Lust am Pferd. An manchen Tagen möchte ich einfach alles hinschmeißen; an Anderen schäme ich mich für diesen Gedanken.
Aktuell fahre ich wieder seit mehreren Monaten nur zum misten, füttern und für eine Schrittrunde (zu Fuß) oder ein paar Minuten longieren zum Stall. Am Anfang habe ich das alles noch in voller Reitmontur gemacht, mittlerweile nehme ich maximal noch Gummistiefel mit, da ich gar keine Lust mehr habe mich noch großartig fertig zu machen. Vor zwei Jahren habe ich mich noch auf die Zeit mit dem Tier gefreut und mehrere Stunden am Stall verbracht. Mittlerweile muss ich mich richtig dazu aufraffen überhaupt zum Stall zu fahren. Eigentlich tue ich es nur noch, da ich nunmal eine Verpflichtung dem Tier und dem Besitzer gegenüber habe. Und auch das ist ein Gedanke, für den ich mich manchmal schäme, denn schließlich liegt mir dieses Pferd doch auch am Herzen.
Trotzdem ist es einfach nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Vielleicht klingt das ein bisschen naiv, aber ich habe mich bewusst gegen ein eigenes Pferd und für eine Reitbeteiligung entschieden, da ich die Zeit am Stall vor allem als Zeit für mich, Zeit zum entspannen nutzen will. Stattdessen bin ich öfter mit dem Pferd beim Tierarzt, als mit meinen eigenen Tieren. Dazu kommen noch fahrten zur Tierklinik, über Wochen teilweise tägliche Medikamentengabe, Schmied, Zahnarzt, etc.... teilweise alles von mir geleistet (natürlich in Absprache), da der Besitzer beruflich phasenweise stark eingespannt ist.
Ich habe das alles gerne gemacht, mit dem Wissen dem Tier zu helfen. Aber der Spaß an der Sache ist einfach auf der Strecke geblieben. Das macht mich traurig und ich spiele mit dem Gedanken, erstmal eine komplette Pause vom Reitsport einzulegen.
Danke für`s zuhören
21.10.2016 19:51 • • 28.01.2020 #1