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Ich weiß gerade nicht, mit wem ich sonst darüber reden soll. Ich habe über die Jahre hinweg wegen meines geistigen Zustands immer wieder Probleme in meinem Freundeskreis gehabt.

Kürzlich ist die ganze Sache eskaliert und ich habe mich danach entschuldigt, aber auch erklärt, dass ich mich wahrscheinlich in nächster Zeit nicht bessern werde und daher einen Kontaktabbruch vorschlage um die anderen nicht weiter zu belasten.

Das wurde leider sehr negativ aufgenommen, ich weiß nicht warum. Ein paar Personen wollten darüber nochmal im Detail sprechen, aber ich hatte zu große Panik davor mich ihnen zu öffnen und habe daher abgelehnt. Auch das wurde sehr negativ aufgefasst.

Ich habe dann mit meiner Therapeutin zusammen einen langen Brief für diese Personen geschrieben, was alles passiert ist, dass es mir leid tut und dass ich nicht sicher bin, was ich machen kann um die Situation zu reparieren. Einige wurden daraufhin extrem wütend, ein paar haben wortlos den Kontakt abgebrochen. Auch hier verstehe ich nicht was genau los war, da es als Annäherungs-/Erklärversuch gemeint war und eher als Beleidigung aufgefasst wurde.

Ich habe einem Außenstehenden detailliert davon berichtet, und auch er hat alles missverstanden und meinte ich hätte praktisch die ganze Sache anders angehen sollen.

Jedoch konnte er mir auch nicht konkret sagen wie, da ich ja einfach ehrlich und direkt sein wollte ohne jemanden zu sehr zu verletzen. Ich habe buchstäblich sowas geschrieben wie ich weiß, dass es unangenehm ist, wenn ich laut werde und aggressiv erscheine, und das tut mir sehr leid, dass mir das immer noch passiert und darauf kam dann in etwa die Antwort du merkst nicht mal, wie unangenehm es ist wenn du laut und aggressiv wirst. Das ist doch ziemliches aneinander vorbei reden, oder?

Auf jeden Fall weiß ich jetzt nicht weiter, weil ich mich aus Respekt vor den anderen zurück ziehen wollte, aber nun sind alle anscheinend verärgert und verletzt, dass ich sie nicht mehr beeinträchtigen will.

19.05.2024 00:31 • 19.05.2024 x 2 #1


17 Antworten ↓


Willkommen @saltlake, (toller Name! )

treffende Formulierungen sind eine große Kunst. Einerseits will man sein Verhalten so präzise und umfänglich wie möglich erklären, andererseits muss man dabei idR oft das Verhalten der Anderen mit adressieren. Ich kenne das zu Genüge.

Dieses Lautwerden ist vielen Menschen sehr suspekt. Sie empfinden es als (verbale) Gewalt. Mir geht es übrigens auch selber so: wenn ich laut werde (was extremst selten der Fall ist) bin ich ganz klar im Kampf- und Eskalationsmodus. Und da ich nicht der körperlich stärkste Mensch bin, wähle ich dann bewusst meine wirksamsten verbalen Waffen.

Tja, das hat schon viel bewegt, wenn ich so drüber nachdenke. Oft habe ich es hernach bereut, aber auf lange Sicht (!) zeitigten diese Ausbrüche ihre Effekte. Die waren z. T. sehr nachhaltig.

Wie oft und bei welchen Anlässen Du laut wirst, hängt von vielen Aspekten ab: nicht nur Dein Charakter sondern auch Dein bisheriges und/oder aktuelles soziales Umfeld spielt eine wesentliche Rolle. In manchen Cliquen kann man unter 120 Dezibel gar nicht zu den Leuten durchdringen, bei anderen genügt schon ein genervtes Schnaufen, damit sich das Gegenüber auf den Schlips getreten fühlt.

Egal wie jetzt die Reaktion Deiner Freunde ausfiel. Akzeptiere sie erst mal für eine Weile! Auch sie brauchen vielleicht Zeit, um mit dem Gesagten klarzukommen. Zudem unterliegen sie evtl. einem Gruppendruck. Sich aus diesem zu emanzipieren, ist nicht jedem so ohne Weiteres möglich. Es kann sein, dass irgendwann mal jemand auf Dich zukommt und darüber richtig reden will. Dieser eine Kontakt kann dann ggfs. als Vermittler fungieren.

Steh zu Deiner Formulierung, zu Deinem Brief. Entschuldige Dich nicht dafür und mach Dir keine Vorwürfe. Du hast damit Dein Bestes gegeben - Punkt. Verlange aber andernfalls nicht, dass jeder bereit (!) ist, das Geäußerte a) zu verstehen und b) zu verkraften. Das ist deren Job, nicht Deiner.

A


Psychischen Probleme haben Freundschaften zerstört

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Welcher Art sind denn deine psychischen Problemen...gibt es eine ärztliche Diagnose?
Deine Freunde kennen dich doch nun schon länger...so wie du eben bist. Hat sich denn jemand über dich *beschwert* oder geäußert, dass du eine Belastung für alle bist?
Ich weiß ja nicht, was da passiert ist ( eskaliert...wie du sagst)....gab es danach Vorwürfe?
Woher kam dein Wunsch, dich *erklären und entschuldigen zu wollen* ? /
Zitat von saltlake:
immer wieder Probleme in meinem Freundeskreis gehabt.

Du mit IHNEN oder die Freunde mit DIR ...wer hatte ein Problem mit wem?
Zitat von saltlake:
weil ich mich aus Respekt vor den anderen zurück ziehen wollte

...kann es auch Scham oder Reue gewesen sein, weil dir dein Verhalten selber unangenehm war/ ist....es aber anders nicht steuern kannst?

Ich kann die Situation sehr gut verstehen. Ich selbst habe mich meinem Umfeld schon früh immer wieder erklärt, um in angespannten Situationen bereits etwas Wind aus dem Segel zu nehmen.

Auch meinen Kindern habe ich mich erklärt. Wir kennen uns alle ziemlich gut und damit lässt sich in stressigen Zeiten besser leben. Das Leben schenkt uns genügend Umstände, wo Missverständnisse gedeihen, die Beziehungen zerbrechen können. Aber dann muss man sich immer wieder darauf besinnen, wie wer gestrickt ist, womit alles schon in einem ganz anderen Licht gesehen werden kann.

Wir Menschen sind unperfekt und um uns nicht gegenseitig zu enttäuschen, braucht es stetige Offenheit. Je früher man damit beginnt, je leichter sind Hindernisse zu umschiffen. Allerdings braucht es auch von der Gegenpartei diese Offenheit und damit tun sich viele schwer. Je früher man lernt ein offenes Buch sein zu dürfen wo andere auch darin lesen können, je besser gestaltet sich das Zusammenleben.

Zitat von KenTucky:
Welcher Art sind denn deine psychischen Problemen...gibt es eine ärztliche Diagnose?

Aktuell ist es nur Depressionen und Sozialphobie. Am hinderlichsten für Freundschaften sind hauptsächlich meine starke Reizbarkeit und meine Minderwertigkeitsgefühle.

Zitat von KenTucky:
Deine Freunde kennen dich doch nun schon länger...so wie du eben bist. Hat sich denn jemand über dich *beschwert* oder geäußert, dass du eine Belastung für alle bist?

So konkret nicht. Aber ich habe im Nachhinein herausgefunden, dass das teilweise so wahrgenommen und nur nicht angesprochen wird.

Zitat von KenTucky:
Ich weiß ja nicht, was da passiert ist ( eskaliert...wie du sagst)....gab es danach Vorwürfe?

Nach der Eskalation direkt nicht, man war allgemein bereit noch einmal darüber zu sprechen und eine Lösung zu finden. Ich hatte für mich aber das Gefühl, dass das nichts bringt und ich mich nicht in absehbarer Zeit verändern kann, deswegen habe ich vorgeschlagen den Kontakt zu beenden. Darauf folgten sehr viele unterschiedliche Vorwürfe, dass ich zu sensibel sei, dass es mein Problem wäre dass ich nicht ehrlich meine Meinung sage und dass die anderen sich regelmäßig über mein Verhalten ärgern aber auch denken, wenn man es anspräche würde ich wieder ausrasten, generell ständige Angst, dass man sich falsch verhält, weil ich meine Grenzen nicht offen kommuniziere.

Zitat von KenTucky:
Woher kam dein Wunsch, dich *erklären und entschuldigen zu wollen* ? /

Die Probleme in der Vergangenheit waren ja durch mich verursacht, die Eskalation auch. Da gab es eine ganze Menge wofür ich mich nie entschuldigt habe und das wollte ich zum Abschluss nachholen. Einfach wortlos den Kontakt abzubrechen schien mir nicht das richtige, deswegen die Erklärung hinterher.

Zitat von KenTucky:
Du mit IHNEN oder die Freunde mit DIR ...wer hatte ein Problem mit wem?

Anfangs hatte ich das Gefühl, dass meine Freunde ein Problem mit mir haben. Bei genauerer Betrachtung war es aber eher umgekehrt, weil ich meine Ängste und meinen Frust auf sie projiziert habe.

Zitat von KenTucky:
kann es auch Scham oder Reue gewesen sein, weil dir dein Verhalten selber unangenehm war/ ist....es aber anders nicht steuern kannst?

Ja, das auf jeden Fall auch. Deswegen wollte ich auch die Angelegenheit so schnell wie möglich beenden, damit ich mich bei weiteren Klärungsversuchen nicht noch schlechter fühlen muss.

Leidest du auch an Reizüberflutung....wenn mehrere Sachen zusammen kommen und dir dann zu viel werden? Da werde ich dann schnell mal *ungehalten* und stressmäßig.
Manche reagieren aber auch sehr spontan und impulsiv...so von Null auf Hundert.

Wenn man selber erkennt, warum....man so oder so reagiert und nicht anders, kann man es besser steuern oder zumindest versuchen.

Zitat von saltlake:
auch erklärt, dass ich mich wahrscheinlich in nächster Zeit nicht bessern werde

?

Probleme im Freundeskreis kenne ich sehr gut, ich neige dazu Beziehungen, die oft einseitig waren, zu beenden. Eine Freundin sagte mir mal, dass ich zu lieb sei. Ich fragte mich damals, war das ein Kompliment oder Vorwurf.
Jedenfalls trenne ich mich immer und jemand sagte zu mir, ich solle mal Streitkultur entwickeln. Streiten und dann wieder versöhnen und Kompromisse finden.
Ich kann gewisse Sachen aber nicht mehr akzeptieren und für mich ist es dann ein Nein, da in meiner Kindheit zu viel passiert ist. Es waren da viele Übergriffigkeiten und lernen durfte ich erstmal meine Grenzen zu finden, mit was ich mich wohlfühlen kann und was in dem Verhalten des andern, gar nicht geht.
Ich ziehe mich dann auch zurück, lasse niemanden an mich heran, weil ich nicht mehr verletzt werden möchte, als Eigenschutz und andere verstehen nicht, warum ich nicht offen bin. Ja, eben deshalb....
Sie gehen mit Verletzungen eben natürlicher um, ich eben gekränkt und für meine Kränkung, bin ich verantwortlich, halt Selbstwert und inwieweit ich es an mich heranlasse.
Briefe zu schreiben, finde ich gut, für dich als Bewertung jetzt und ein Pluspunkt, aber du kannst nicht in die Köpfe der anderen schauen, eben die Erwartungenen herunterschrauben, neutral sein.
Tipps von anderen im Aussen finde ich zwar gut, aber ist es das was ich will? Bin ich das? Empfinde ich so?
Du hast dich für dein Verhalten entschuldigt und das sollte doch reichen? Warum wird man nicht akzeptiert, wie man ist? So etwas tut mir erst mal weh, ich fühle mich dann angegriffen, dass ich nicht gut so bin, wie ich bin und dann kommen Selbstzweifel. Ist mein Verhalten wirklich so störend oder empfindet es gerade die eine Person so?
Ich wünsche dir, dass sich deine Situation bald aufklärt und jemand verständnisvolles auf dich zukommt, so dass ihr wieder Gemeinsamkeiten und Freundschaft haben könnt.

Zitat von KenTucky:
Leidest du auch an Reizüberflutung....wenn mehrere Sachen zusammen kommen und dir dann zu viel werden?

Ja, das auf jeden Fall.
Zitat von KenTucky:
Wenn man selber erkennt, warum....man so oder so reagiert und nicht anders, kann man es besser steuern oder zumindest versuchen.

Das übe ich auch schon. Aber ich glaube die Fortschritte gehen meinen Freunden zu langsam. Ich meinte nicht, dass ich mich gar nicht bessern werde. Nur bin ich immer noch in Therapie und habe in anderen Lebensbereichen Baustellen und ich fürchte die anderen erwarten, dass ich eine 180 Grad Wendung mache und alle meine schlechten Eigenschaften loswerde und das kann ich nicht, vor allem nicht in so kurzer Zeit.

Frage, was macht mich als Mensch aus? Dazu gehören gute und schlechte Eigenschaften und noch was dazwischen und wenn ein Therapeut mit jemandem mitgeht und unter Anleitung mich begleitet, so stelle ich mir die Frage, ob die in Therapie gehören oder ich nicht das richtige Umfeld habe. Wenn mich Freunde nicht so wollen, wie ich bin, ist es keine Freundschaft. Das kann ich hinterfragen oder sind das nur Bekannte dann? Liebe ist ...

Das tut mir echt leid, dass dir das passiert ist.
Kann mir vorstellen wie verletzt und verwirrt du sein musst. Auch wenn du, nach deiner Aussage, es selbst ausgelöst hast und nicht unschuldig bist.

Ich kenne das.
Bei mir geht gerade irgendwie auch eine Freundschaft in die Brüche.
Ich habe mich seit meiner Corona-Infektion verändert, weil einfach so viel andere jetzt in meinem Körper funktioniert und mich zurückgezogen.
Ich habe aber alles immer offen mit meinem besten Freund kommuniziert.
Nichts desto trotz, auch wenn er behauptet, dass er es versteht und es nun Mal gerade so ist, distanziert er sich aktuell von mir.
Auch auf Nachfrage, was denn los ist, weil er sich offensichtlich nicht so verhält wie sonst, meint er, dass er nicht wüsste wovon ich rede.
Einerseits könnte ich ihn hauen deswegen, aber ich bin auch ziemlich frustriert und traurig, wieso er nicht redet. So geht alles kaputt.

Zum Brief, den du geschrieben hast:
Es ist toll, dass du alles nochmal durchgegangene bist, dich erklärt hast, entschuldigt und Co.
Ich kenne das Problem der Formulierung über Schrift. Das kann echt tricky sein.
Ich habe gelernt, dass es wichtig ist vor allem so zu schreiben, dass man über seine Gefühle schreibt. Auch wenn man schreibt, dass eine Person sich auf eine Art verhalten hat, die vielleicht sogar wirklich nicht nett war, darf man auf keinen Fall mit dem Finger deuten, sondern immer wieder Ich habe es so empfunden... oder Bei mir ist es so angekommen...
Damit haben Personen noch die Chance sich zu erklären und fühlen sich nicht angegriffen. Kommunikation kann ja wirklich schwer sein.
Auch muss man immer wieder betonen, dass er gerade darum geht, wieso man selbst so reagiert hat und nicht darum, einen Schuldigen oder ähnliches zu finden.

Als ich meinen besten Freund auf dein Verhalten angesprochen habe, habe ich das auch gemacht und bestimmt der halbe Text war nur immer wieder die Erinnerung, dass es nicht um Schuldige oder so geht.
Sondern darum das Problem zu lösen und dass er versteht, wie es bei mir als einzigartige Person verstanden wurde.
Damals habe ich ihm auch angeboten, dass, wenn es ihm wirklich nicht gut geht, wir eine Pause machen können, aber ich natürlich auf ihn warten, wenn er die braucht.
Keine Ahnung, wie er das aufgefasst hat genau, weil er redet ja nicht mit mir, aber er hat diese Pause genommen.
Wobei ich nicht glaube, dass sie lang genug war und er sich dann nur wieder gemeldet hat, weil Ostern war. Es ist nämlich alles so wie vorher. Naja ...

Ich verstehe deinen Frust also. Auch wenn mein bester Freund noch da ist augenscheinlich. Gefühlt hat er mich aktuell abgeschrieben und ist nur noch höflich ...

Ich hoffe, dass sich jemand deiner Freunde auch nach etwas Zeit wieder melden wird. Eigentlich gibt es in jeder Freundesgruppe ja jemanden, der so tickt.
Sie hätten schließlich nicht die ganze Zeit mit dir verbracht, wenn ihnen nichts an dir liegen würde.
Bis mein Kumpel sich gemeldet hatte, hat es fast zwei Monaten gebraucht, aber wie gesagt, auffallender Weise zu Ostern.
Ich wünsche dir, dass sich alles zum Guten wendet und ihr gemeinsam wachsen könnt. Vielleicht versteht ihr euch am Ende noch besser. Und vielleicht sollte man dann in Zukunft Probleme direkt lösen, wenn sie auftauchen. Auch wenn es unangenehm ist.

Wünsche dir alles Liebe.

Zitat von Reisende_:
Wenn mich Freunde nicht so wollen, wie ich bin, ist es keine Freundschaft. Das kann ich hinterfragen oder sind das nur Bekannte dann?

Das ist schwierig.
Viele Menschen verstehen schon sehr gut was das Problem ist und wollen es eigentlich auch akzeptieren, weil sie die Person mögen.
Aber dann frustriert es die dennoch so sehr, dass das dann nicht immer gut funktioniert oder gar nicht auf lange Sicht.
Ich verstehe die Sicht auch.
Aber gerade deswegen finde ich tiefere Kommunikation unter Freunden sehr wichtig. Ohne die wird es nichts.

Zitat von Reisende_:
ich neige dazu Beziehungen, die oft einseitig waren, zu beenden.

Zitat von Reisende_:
Warum wird man nicht akzeptiert, wie man ist? So etwas tut mir erst mal weh, ich fühle mich dann angegriffen, dass ich nicht gut so bin, wie ich bin und dann kommen Selbstzweifel.

Sehen die anderen es denn AUCH so, dass die Beziehung ein-seitig ist / war ?
Warum akzeptierst DU sie nicht so wie sie sind? Vielleicht tust du Ihnen auch Unrecht.
Du machst dann mit denen DAS, was du selber nicht magst und dich angegriffen fühlst? Fiel mir gerade auf.
Zitat:
ich fürchte die anderen erwarten, dass ich eine 180 Grad Wendung mache und alle meine schlechten Eigenschaften loswerde und das kann ich nicht, vor allem nicht in so kurzer Zeit.

Ja....aber du fürchtest es nur. WISSEN tust du es nicht, ob es so ist.
Du stellst dich vielleicht auch selber unter Druck und Erwartungen.

Nun, ich bin älter und weiss nicht so recht, wie ich das beschreiben soll. Es gab bei uns oft eine oder zwei beste Freundschaften und es gab auch nur Telefon oder Briefe, keine andere Mitteilungsmöglichkeit. Man hing aneinander über 20 oder 30 Jahre und vielleicht heute noch. Gibt es das bei den Kindern, junge Erwachsene die danach kommen noch? Ich empfinde es so, dass schnell auf den anderen Kontakt, der bequemer ist umgeswitscht wird, weil es ja überall so viele Menschen gibt, die man innerhalb von Sekunden kontaktieren kann. Der eine Mensch, der zählt oft nicht mehr und fühlt sich so allein. Ja, tiefe Kommunikation auf jeden Fall.... Es ist kein Vorwurf, es ist nicht mehr die Zeit, als ich jung war, ich empfinde es anders als bei uns in den 70ern oder gar die 80er Jahren...

Zitat von KenTucky:
Sehen die anderen es denn AUCH so, dass die Beziehung ein-seitig ist / war ? Warum akzeptierst DU sie nicht so wie sie sind? Vielleicht tust du Ihnen ...

Ich habe mir mehr Nähe und Interesse gewünscht und sie haben es eben anders gesehen. Darum bin ich gegangen und habe das dann akzeptiert, dass es nicht passt.

Zitat von Reisende_:
Nun, ich bin älter

und ich noch älter als Du, aber nur 2 Jahre
und komme auch aus S-H.
Ja, ich weiß wie und was du meinst. Freundschaften müssen eben auch *gepflegt* werden....sich nicht nur dann melden, wenn Hilfe oder Unterstützung gebraucht wird. Einfach so...sich mal erkundigen, wie es einem geht usw....ein wenig Small Talk zwischendurch muss auch mal drin sein....genauso wie Deep Talk.
Ach wie schön...diese neuen denglischen Ausdrücke

Ja, Moin von der Küste und ein Hallo an alle anderen Leser.... ️

Zitat von KenTucky:
Ja....aber du fürchtest es nur. WISSEN tust du es nicht, ob es so ist.
Du stellst dich vielleicht auch selber unter Druck und Erwartungen.

Das denke ich auch. Aber das macht die Situation so paradox...ich selbst schaffe es allein nicht, mich von dem selbst auferlegten Druck zu lösen. Und mit anderen darüber sprechen macht es schlimmer.

Zitat von Reisende_:
Man hing aneinander über 20 oder 30 Jahre und vielleicht heute noch. Gibt es das bei den Kindern, junge Erwachsene die danach kommen noch?

Ich kann nicht für meine ganze Generation, oder die Generationen danach sprechen. Aber ich kenne sehr viele Personen, die seit dem Kindergarten miteinander befreundet sind und das sind dann teils auch 20 oder 30 Jahre jetzt. Bei uns sind es auch fast 20 und ich wäre auch den Rest meines Lebens noch weiter befreundet gewesen, wenn ich die Kraft dafür gehabt hätte und wir uns nicht so extrem missverstehen würden.

Ich habe tatsächlich von meinen Eltern, meiner Therapeutin und anderen älteren Personen eher gehört, dass Freundschaften ja irgendwann enden müssen und es unwahrscheinlich ist, Leute zu finden die einen über mehrere Jahrzehnte begleiten.
Sponsor-Mitgliedschaft

@saltlake, wenn dies die Meinung von einigen Menschen ist, dass Freundschaften irgendwann enden müssen, ..... dann ist das die Meinung von Menschen, die das realistisch sehen und ich eher einen Hang habe, dass solche Bindungen für immer sind und bin da eher romantisch oder naiv denkend. Wünschen wollend, dass nie was endet, aber es enden leider auch Tierfreundschaften.
Für mich, du hast deine Meinung, überlege mir, ob ich Freundschaften will oder Bekannte. Wenn nichts von Dauer ist, was macht das für Sinn?
Das Herz hängt man rein, die Liebe, für was, für nix? Ei, Dankeschön....
Jo, das Leben ist ein auf und ab, ein Kommen und gehen und vieles hing da an einem Muster, da die Mutter gearbeitet hat und die Kinder von den Großeltern gross gezogen wurden, in der Großfamilie. Finde das Thema dennoch interessant, danke dir....

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