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Ich bin jetzt in der 12. Klasse, nachdem ich vor zwei Jahren auf ein Gymnasium gewechselt bin, und ich komme nach wie vor nicht mit meinen Mitschülern klar. Die Sache ist, dass ich nicht sagen kann, ob es an mir oder ihnen liegt, weil ich viele Leute eingebildet und gemein finde, aber irgendwie halte ich mich insgeheim auch selbst für etwas besseres.

Ich schreibe das hier jetzt nur, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Mich machen bestimmte Kommentare oder Sprüche der anderen unendlich wütend, ich schlucke das dann immer runter, aber bin den Rest des Tages mies gelaunt, weil ich die Schule so sehr hasse. Das dumme Gelaber da macht mich so extrem aggressiv und ich weiß gar nicht wirklich warum. Vielleicht, weil mir die Leute das Gefühl geben, ich wäre dumm oder wertlos und das bin ich nicht, habe aber schon Probleme mit dem Selbstbewusstsein.

Das war jetzt echt wirr, aber ich bin immer noch sehr aufgebracht. Also dann, eure Gedanken oder Tipps?

24.10.2020 13:48 • 25.10.2020 #1


8 Antworten ↓


Naja, das eine Jahr wirst du jetzt wohl auch noch überstehen, wenn das schon seit 2 Jahren so geht.
Oder du kannst dich an den Vertrauenslehrer der Schule wenden und er könnte ein gemeinsames Gespräch mit deinen Mitschülern arrangieren, wo man versucht herauszufinden, was los ist.
Ich habe 20 Jahre an einem Gymnasium unterrichtet und dort wurden viele Probleme auf diese Art gelöst.

A


Probleme mit Mitschülern - fühle mich gereizt

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Zitat von jackylynn:
aber irgendwie halte ich mich insgeheim auch selbst für etwas besseres.


Noch Fragen?

Das ist nicht schlimm (was Calima schlimm(?) findet)

Zitat von Schlaflose:
Naja, das eine Jahr wirst du jetzt wohl auch noch überstehen, wenn das schon seit 2 Jahren so geht.Oder du kannst dich an den Vertrauenslehrer der Schule wenden und er könnte ein gemeinsames Gespräch mit deinen Mitschülern arrangieren, wo man versucht herauszufinden, was los ist.Ich habe 20 Jahre an einem Gymnasium unterrichtet und dort wurden viele Probleme auf diese Art gelöst.


Naja Voraussetzung für einen solchen Dialog wäre aber dass die Begründung etwas mehr Substanz hat als ich find die halt sch.....

Warum hälst du dich denn für etwas besseres und was unterscheidet dein sich als was besseres Fühlen von deren sich als was besseres fühlen?

Zitat von Emelieerdbeer:
Naja Voraussetzung für einen solchen Dialog wäre aber dass die Begründung etwas mehr Substanz hat als ich find die halt sch.....

Das stimmt, es ist alles schon ziemlich schwammig.

Ich denke nicht, dass die Lehrer sich dafür interessieren, vor allem weil es ja nur Kleinigkeiten sind. Hier ein dummer Spruch und da eine indirekte Beleidigung, das wird keiner ernst nehmen, wenn es so unregelmäßig und nebenbei vorkommt. Oder es sind nur so Sachen, wie das ich immer unterbrochen werde wenn ich rede, das ist höchstens unhöflich, aber mehr nicht.

Die ersten paar Wochen lief es noch gut zwischen uns, dann habe ich gemerkt, dass meine Mitschüler sehr oberflächlich sind. Sie reden scheinbar nur darüber, wer das neuste Handy, das schnellste Auto, die teuerste Jacke hat...So Leute kannte ich vorher auch, aber nicht in dieser Menge, und dann kamen irgendwann verletzende Sprüche mir gegenüber, nur weil ich da nicht mitreden kann.

Mir ist dann aufgefallen, dass die größten Angeber oft die schlechtesten Leistungen im Unterricht erbringen. Daher hat sich dann irgendwann dieser Gedankengang bei mir entwickelt, ich habe vielleicht keine so großzügigen Eltern oder einen gut bezahlten Nebenjob, aber dafür bin ich besser in der Schule und fühle mich nicht genötigt, mich dauernd anderen gegenüber zu beweisen. Mir persönlich ist es nämlich sehr unangenehm, wenn jemand mehrfach andere unterbricht oder sofort jeden über jede Party, jedes Konzert usw. in Kenntnis setzen muss, obwohl man eigentlich weiß, dass es keinen der Anwesenden interessiert.

Jetzt habe ich wegen dieser Denkweise ein schlechtes Gewissen und fürchte, es trägt unterbewusst dazu bei, dass wir uns immer weniger verstehen. Ich gebe mir Mühe, mich den anderen gegenüber nicht herablassend zu verhalten, aber manchmal werde auch ich ein wenig gemein. Und vielleicht war ich von Anfang an das Problem und habe gar nicht mitbekommen, dass mein Desinteresse so offensichtlich war und das unhöfliche Verhalten bei meinem Gegenüber ausgelöst hat.

Man könnte sich auch darüber streiten, ab wann von etwas erzählen als angeben gilt, denn vielleicht bekomme ich davon nur so viel ab, weil die andere Person unsere Beziehung als enger sieht als ich. Ich würde einfach Leuten, die ich kaum kenne (wir haben auch nach zwei Jahren keine sonderlich enge Beziehung) nicht in jedem Detail von meinem Urlaub erzählen und dann noch erwähnen, was wie viel davon gekostet hat. Das irriteriert mich einfach so, dieses oversharing.

Tja und weil ich die anderen ja nicht ändern kann, was kann ich tun? Muss ich den anderen wieder mit mehr Verständnis begegnen und offener für ihr Leben sein? Oder gibt es eine Möglichkeit, diese Personen zu ignorieren, ohne dass ich am Ende als die Böse dastehe?

Lass' dir bloß nicht einreden, das es an dir liegt, wenn Du nicht dem Main$tream angehörst! Ich kann es nachvollziehen, deine Situation ähnelt meiner, als Ich damals auf's Berufskolleg wechselte. Im Gegensatz zur RS der reinste Alptraum. Die Klasse war voller Volltrottel (Talkshowniveau, Lan, Altaaaaaa), Ich kam mir vor wie auf 'ner Haupt- oder Gesamtschule. Ein paar korrekte Mitschüler gab es aber.

Durchziehen und den Abschluss machen und sich selbst niiiiiieeeee verbiegen (muss man später schon in der Berufswelt genug!)

Face it: Extrem viele Menschen haben einen an der Klatsche. Aussprechen darf man das nicht, das ist dann arrogant, überheblich usw...

Man kann sein, wie man möchte, wenn man mit der Reaktion anderer umgehen kann. Aber nie erwarten, dass bewusste oder unbewusste Ablehnung beim Gegenüber nicht auch empfunden werden. Deshalb sucht man Menschen, die gleiche oder ähnliche Ansichten haben, dort, wo man verstanden wird und sich Wohlfühlen kann.




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