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Hallo ihr Lieben,

Ich melde mich hier auch einmal mit einem Thema zu Wort, welches mich schon lange beschäftigt und inzwischen sehr belastet. Ich bin ziemlich am Ende meines Bachelor Studiums und arbeite nebenbei seit circa 2 Jahren für eine Organisation. Erst war es nur ehrenamtlich und recht wenig, weil ich damals auch noch recht frisch und unerfahren in dem Bereich war, inzwischen bin ich auf geringfügiger Basis seit circa einem dreiviertel Jahr angestellt. Nun zu meinem Problem:

Die Arbeit wird immer aufwendiger, die Bezahlung bleibt aber gleich, im Prinzip ist das nicht so wild, weil es ein kreativ Bereich ist und ich gerne das tue, was ich dort tue und die Organisation auch gerne unterstütze. Ich komme auch mit meinen Kollegen ganz gut zurecht, das einzige Problem ist der Chef. Er kommt ständig mit unmöglichen Forderungen zu unmöglichen Uhrzeiten an. In etwa so: Kannst du das bitte bis Mitternacht fertig machen? Und sowas kommt dann um 19 Uhr abends. Oder er schickt mir ein Briefing das total unvollständig ist und keine Deadline und nichts hat und fragt dann nach einer Woche nach wo es denn bitte bleiben würde, obwohl ich noch 3 andere Sachen auf dem Tisch habe. Wenn irgendwas schief läuft weil er nicht richtig aufgepasst oder mir zugehört hat, schiebt er vor größeren Veranstaltern die Schuld auf mich. Zuletzt kam jetzt ein Auftrag den er schon mit der großen Organisation abgeklärt hat und mich nicht einmal gefragt hat. Jetzt soll ich bis zum 19.12 ein umfangreiches Projekt abliefern. Ich arbeite allerdings grade jetzt zur Vorweihnachtszeit in einem Restaurant um mein Geld aufzustocken und habe zusätzlich zu den anderen Aufgaben von ihm, meinem Restaurantjob und meiner Uni absolut keine Zeit das zu machen und finde den Umstand wie es gelaufen ist auch einfach total frech. Habe ihm jetzt gesagt dass ich da keine Zeit für habe und darauf kam gar nichts zurück. Das belastet mich jetzt total, weil ich irgendwie Angst habe, dass er meine Karriere negativ beeinflussen könnte.

Der Grund warum ich diesen Job eigentlich nicht aufgeben wollte ist der, dass ich auf das Geld angewiesen bin und zwar schon anderes suche, aber bislang nichts Neues fest zugesagt bekommen habe und ich im Prinzip die Arbeit dort auch toll finde, bis auf diese Probleme mit ihm.

Ich bin langsam echt verzweifelt, weil es mich sehr belastet und weiß nicht so recht was ich tun soll.

Vielleicht hat ja einer von Euch einen guten Tipp für mich!

Danke schonmal für's lesen!

12.12.2019 16:56 • 13.12.2019 #1


4 Antworten ↓


Hallo Auraya, willkommen in der Arbeitswelt. Kann Deine Verzweiflung echt gut verstehen aber bei solchen Typen und unverschämten Forderungen ist mal ein klares Gespräch mit dem Chef fällig. Ganz klar und sachlich tachelis sprechen, denn so geht das ja nicht weiter.
Erkläre ihm Deine Sachlage ganz ruhig und vernünftig.

A


Probleme mit Chef - Ausweg finden?

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Befreie dich innerlich von dieser vermeintlichen Abhängigkeit, dann kannst du klare Worte sprechen.

Überlege dir vorher, was für dich ok ist und was nicht. Und mit dieser Klarheit trittst du ihm gegenüber. Dann siehst du auch, wie er reagiert. Anschliessend weisst du einfach, was Sache ist und kannst dementsprechend agieren. Aber von nix kommt auch nix. Betrifft seine Einstellung und auch deine.

Bedeutet, man kann keinen Hungerlohn zahlen und erwarten, dass man damit über die Runden kommen soll. Über die Runden kommen heisst, zusätzlich noch was dazu verdienen. Wenn er bereitet ist, dich angemessen zu entlohnen, braucht es den Zusatzjob gar nicht und du hast für ihn mehr Zeit.

Und Zeit bedeutet, dass man sich daran hält. Nix mit mal eben bis Mitternacht arbeiten, und seine Fehler auf dich abwälzen. Nein, klare Regeln, klare Absprachen und entsprechende Entlohnung.

Hallo ihr beiden, vielen Dank für eure Antworten!

Persönlich sprechen ist super schwierig, da die Zentrale 500km weit weg ist und ich von zuhause aus arbeite. Persönlich sehe ich ihn vielleicht 3-4 x im Jahr und dann meistens auf wichtigen Veranstaltungen... Ich hatte schon mal ein Gespräch zum Thema unmögliche Fristen mit ihm und einer Kollegin, da hat er dann gesagt, das würde er ändern. Nun ja, eine wirkliche Änderung konnte ich nicht feststellen..

Ich habe bislang immer noch keine Reaktion bekommen darauf, dass ich dieses Projekt zum 19.12 nicht machen werde, obwohl ich seitdem nochmal versucht habe ihn zu erreichen. Ich bin ja mal gespannt, was da noch kommt, ich erwarte eigentlich nichts Gutes.

Meine Erfahrung ist, Grenzen muss man im Arbeitsleben selbst setzen, sonst geht man unter. Das ist in beiden Richtungen so. Einem Arbeitgeber, der keine Grenzen setzt, dem tanzen die Angestellten früher oder später auf der Nase rum. Und umgedreht ist es ähnlich. Persönlicher Einsatz ist gut und richtig, aber letztendlich schuldet man dem Arbeitgeber nur die vereinbarte Leistung. Und die heißt bei einem Minijob ganz sicher nicht rund um die Uhr und jederzeit.

Also mache dir keine Vorwürfe, dass du hier die Grenze gezogen hast. Das ist eine Übung für später. Nach deinem Studium wirst du noch häufiger in solche Situationen geraten, wo du überlegen musst was machst du noch und wo ist Schluss.




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