Zitat von lemmy:Danke für eure Antworten. Tatsächlich hat meine Lebensgefährtin seit Februar 2021 einen Hund aus dem Tierschutz der mich auf andere Gedanken bringt. Ironischerweise ist der Hund selbst ein Angsthase und musste bzw muss von vielen Sachen lernen, dass sie ungefährlich sind. Manche ...
Das dauert seine Zeit und du wirst noch an sehr vieles erinnert werden, da du eine sehr feste Bindung zu ihr hattest und dich um sie mit sehr viel Liebe und Zeit gekümmert hast.
Sie hinterläßt ein rießiges Loch, was nicht einfach wird, es gedanklich immer mal wieder zu verdrängen. Lasse deinen Tränen freien Lauf, denn es tut dir gut.
Der eine verkraftet es besser, indem er gedanklich völlig alles verdrängt und keine Träne vergießt, wobei die Bindung dann sicher nicht besonders eng war. Andere verkraften es weniger gut und trauern lange Jahre, da die Bindung auch besonders herzlich war.
Du kannst stolz sein, das du deiner Mama soviel Liebe und Zeit in diesen schweren Zeiten geschenkt hast und das wußte sie, auch wenn sie manchmal geistig nicht mehr völlig anwesend war. Manchmal kamen lichte Momente, wo sie auch mitbekam, wie du dich um sie gekümmert hast.
Leider werden heute viele Pflegebedürftige in Heime abgegeben, obwohl diese Leute auch zu Zeiten als die Kinder noch die Eltern brauchten, für sie da waren, z.B.wenn sie arbeiten gingen und noch anderes am Hals hatten. Aber umgekehrt sieht es oft anders aus. Die Zeiten haben sich gewaltig geändert.
Selbiges auch mit der Grabpflege. Bekomme es immer mal mit, wie enttäuscht manche Eltern noch zu Lebzeiten sind, wenn sie von den Kindern gesagt bekommen, sie können sich mal nicht um das Grab kümmern. Sie sollen sich verbr.............................lassen. Eine Frau, die ihre Angehörigen, wie auch ihren Mann das Grab richtete und eigentlich selber dort mal ihren Platz haben sollte, muß nun alles auflösen und sich um ein Urnengrab für sich kümmern, obwohl das völlig gegen ihren Willen ist. Das schockierte mich schon des öfteren.
Meist waren es Kinder, die auch noch Häuser uvm. in den Hi...... geschoben bekamen. Genau diese haben dann später gar nichts für die Eltern übrig.
Solche, aber die kaum was bekamen, kümmerten sich herzlich und auch ums Grab.
Noch amüsanter ist auch der Grabschmuck mit dem Text .wir vermissen dich so sehr, aber alles ist in kürzester Zeit total verwildert.
Ich bin im nachhinein auch froh, mich so gut es ging um alle gekümmert zu haben, obwohl es wirklich eine wahnsinns schwere und stressige Zeit war, da die normale Arbeitsstelle auch noch fusionierte und keine Rücksicht genommen wurde. Es hieß damals, entweder............. oder.
Ich versuchte alles zu stemmen, aber heute habe ich leider gesundheitlich meine eigene Rechnung serviert bekommen. Doch im innersten war ich beruhigt, da ich fast alle sogar in den Tod begleitet habe. Keine leichte Angelegenheit und nicht jeder verkraftet sowas, den Angehörigen nach dem Ende so zu sehen. Im Augenblick zieht es einem die Füße weg und man kann gar nicht mehr klar denken, geschweige denn schlafen. Dann noch der gesamte Papierkram, den ich am wildesten fand. Keinerlei Rücksicht................Eiskalter Behörden..........................
Finde es enorm toll, das ausgerechnet jetzt der Hund in dein Leben trat. Genau das brauchst du nun! Er braucht deine Hilfe, du kannst ihm viel beibringen, bist abgelenkt und hast fröhlichere Zeitabschnitte, bei denen du gut abschalten kannst. Tiere, ob Katzen, Hunde, Kleintiere, werden dir alles mit soviel Liebe zurückgeben und dich auf andere Gedanken bringen. Nun braucht dich dieser Hund und das ist gut so.
Bei mir dauerte die Trauer um meinen Vater, zu dem ich nun nicht gerade aus Kindheitstagen die besten Erinnerungen habe, sehr lange. Wir verstanden uns erst besser, als er so krank wurde.
Er schätzte es sehr, das ich mich um ihn so gut kümmerte, damit er eine einigermaßen gute Lebensqualität hatte. Seltsamerweise verkraftete ich sein Ableben sehr schwer. Brauchte viele Jahre, bis nun im innersten nach fast 14 Jahren die Narben so ziemlich verheilt sind. Vielleicht war es deshalb so schlimm, da ein Pflegefall den nächsten jagte und irgendwann man alles was in seiner Macht war getan hat. Dann aber feststellen mußte, das doch alles letztendlich tragisch endete und ich trotzdem keinen zurückhalten konnte. Ich mußte lernen loszulassen.
Tja, da muß irgendwann leider jeder durch. Doch wenn man soviel Zeit mit diesen Menschen, wie du auch mit deiner Mama verbracht hast, sie bis zum Ende begleitet hast, ist es nochmals schlimmer mit dem Verlust, als wenn man eh schon damit rechnete, indem man lange schon Abschied nahm, da der Angehörige in einem Heim lebte. Vom täglichen Gesundheitszustand bekommen diese Angehörigen nicht viel mit, aber einer der sich wie du derer annimmt, eben schon.
So, nun kümmerst du dich mehr um eueren Hund, der dir gut tun wird.