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Guten Morgen
Mein Partner und ich sind seit unserer Jugend zusammen. Mittlerweile haben wir auch Kinder zusammen weswegen man natürlich nicht immer einer Meinung ist. Allerdings streiten wir in letzter Zeit sehr häufig und das meist nur aus einem Grund: meine Zwangserkrankung. Ich habe eine wahnsinnige Angst vor Krankheiten bzw. Krankmachenden Bakterien etc entwickelt. Natürlich mache ich auch eine Therapie und ich würde auch sagen ich bin auf dem richtigen Weg. Aber es ist sehr sehr schwer für mich. Meine Kinder versuche ich so gut es geht nicht mit reinzuziehen, was auch ganz gut klappt da diese Ängste sich hauptsächlich auf mich beziehen. Aber darum geht es garnicht. Es geht sich darum dass ich mich von meinem Partner nicht mehr ernst genommen fühle. Er weiß natürlich von all meinen Ängsten. Und da diese Ängste oft völlig irrational sind und für andere nicht nachvollziehbar habe ich das Gefühl er nimmt mich oft generell nicht mehr ernst bzw, böse gesagt denkt dass ich ja sowieso spinne.
Er behandelt mich oft wie ein kleines Kind, auch in Situationen die überhaupt nichts mit meiner Angst zu tun haben. Oft ignoriert er mich auch, ich fühle mich einfach schlecht behandelt, kann das garnicht gut erklären. Ich habe schon versucht mit ihm drüber zu reden aber er sieht das nicht ein, er sieht sich im Recht. So war er schon immer, was andere sagen interessiert ihn nicht. Er kann andere Meinungen nur ganz schwer, eigentlich garnicht, annehmen.
Ich habe für mich nun beschlossen ihm nicht mehr viel von mir und meinen Ängsten zu erzählen. Mich verletzt das so extrem. Nur weil man unter irrationalen Ängsten leidet heißt das ja nicht das man unzurechnungsfähig ist oder? Aber so werde ich hier behandelt.

17.09.2020 06:37 • 09.10.2020 #1


17 Antworten ↓


Hej

Die läuft es in eurer Beziehung denn sonst ab?
Ist er in anderen Bereichen auch so abwertend dir gegenüber ?

A


Partner behandelt mich schlecht wegen Angsterkrankung

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Wie oft redest du denn mit Ihm über deine Ängste ? Ist er vielleicht einfach hilfos, weil er dir nicht helfen kann und er weiß nicht wie er reagieren soll ?

Zitat von Nordhörnchen:
Wie oft redest du denn mit Ihm über deine Ängste ? Ist er vielleicht einfach hilfos, weil er dir nicht helfen kann und er weiß nicht wie er reagieren soll ?


Ich rede schon öfters mit ihm allerdings geht es mir eher um Alltagssituationen. Also Situationen die nichts mit den Ängsten zu tun haben. Da nimmt er mich nämlich nicht ernst. Er ist generell sehr rechthaberisch.

Zitat von Lottaluft:
Hej Die läuft es in eurer Beziehung denn sonst ab?Ist er in anderen Bereichen auch so abwertend dir gegenüber ?


Mal so mal so. Ich glaub das kommt auf seine Tagesform an. Er ist generell oft schlecht gelaunt.
Ich merke so langsam das mir seine Art nicht gut tut. Ich mag mich neben ihm nicht wie eine dumme Maus fühlen..

Zitat von Magic_farytale:
Mal so mal so. Ich glaub das kommt auf seine Tagesform an. Er ist generell oft schlecht gelaunt.Ich merke so langsam das mir seine Art nicht gut tut. Ich mag mich neben ihm nicht wie eine dumme Maus fühlen..



Das kann ich absolut verstehen das wär auch garnichts für mich
Wie reagiert er wenn du ihm sagst das du nicht der Spielball seiner Launen bist ?

Zitat von Magic_farytale:
Ich habe für mich nun beschlossen ihm nicht mehr viel von mir und meinen Ängsten zu erzählen

Eine gute Idee. Deine Ängste sind dein Problem, nicht das seine. Es bedeutet für einen Partner eine unglaubliche Last, ständig mit den psychischen Problemen des anderen konfrontiert zu sein. Aus diesem Grund ist es völlig in Ordnung, wenn er sich dagegen wehrt.

Was sein Verhalten insgesamt betrifft, könnte es hilfreich sein, mal sehr genau und vor allem selbstkritisch hinzuschauen, wo er dich tatsächlich schlecht behandelt und wo du dich nur schlecht behandelt fühlst, weil dein Partner sich weigert, nur auf deine Befindlichkeiten einzugehen.

Angsthasen sind eine Zumutung für ihr Umfeld. Auch dann, wenn sie sich das erst mal nicht so ausgesucht haben. Trotzdem kreisen sie im Prinzip immer nur um sich selbst und die eigene Angst und nehmen die Bedürfnisse ihrer Umgebung nicht mehr war.

Natürlich mag es sein, dass dein Partner dich unabhängig davon nicht gut behandelt. Dann musst du deine Entscheidungen treffen. Die Ängste wirst du damit aber nicht los.

Zitat von Lottaluft:
Das kann ich absolut verstehen das wär auch garnichts für mich Wie reagiert er wenn du ihm sagst das du nicht der Spielball seiner Launen bist ?


Dann würde er wohl sagen dass ich spinne und mich daraufhin erstmal ignorieren..

Weist du,bei dir ist die angsterkrankung doch ziemlich extrem und massiv...

Dass das deinen Partner und deine Beziehung extrem schädigt ist auch normal..

Stell es dir mal andersrum vor.

Lies mal all deinen Themen durch die du hier immer wieder eröffnest....

Also ich persönlich möchte nicht in der haut eines Partners stecken wessen Partner so schlimm Angst Erkrankt ist..

Das ist eine immense Belastung für deine Familie
Das siehst du vielleicht nicht ist aber so...

Ich wünsche dir trotzdem alles gute

Kann es nicht sein das Deine Ängste genau davon kommen ? War bei mir so. Ich habe jahrelang versucht es allen Recht zu machen und das ist anstrengend. Fühlte mich immer schlechter, hab Phobien und Ängste entwickelt die ich nie kannte. Stress und Ärger im Leben ist normal aber in den eigenen 4 Wänden muss es harmonisch sein, sonst funktioniert das nicht ohne Probleme. Zumindest bei mir nicht.

Ich will es mal so sagen, wenn ich mir deine Beiträge in diesem Forum ansehe, scheinen deine Ängste eine sehr starke Ausprägung zu haben. Ich würde jetzt mal so ins Blaue vermuten, dass sich dies auch stark in deinem Alltag und in deiner Partnerschaft widerspiegelt.
Für dich sind deine Ängste und die damit verbundenen Probleme, Sorgen und Bedenken normal aber für jemanden der keine Angststörung hat sind sie absolut nicht nachvollziehbar. Von daher ja Menschen ohne Angststörung finden es lächerlich, albern und nervend wenn man ständig aus einer Mücke einen Elefanten macht und das macht ein Ängstler nun einmal ständig. Von daher werden wir halt oft nicht mehr für voll genommen m M n irgendwie auch zu recht. Ich hatte selber eine Angststörung ich weiß also genau wie das ist trotzdem kann ich die Ängste die mein Mann manchmal hat nicht ernst nehmen und wenn er in einer schlechten Phase ist kann ich nicht damit umgehen. Ich mach mich dann teilweise auch lustig aber er weiß in dem Moment dass er gnadenlos übertreibt und seine Ängste eigentlich grundlos sind. Von daher ist es ok.
Das du dich schlecht behandelt fühlst kann ich einerseits nachvollziehen andererseits hilft es dir im Endeffekt aber gar nicht wenn dein Mann deine Ängste ernst nehmen würde weil er damit nur für dich bestätigen würde dass deine Angst berechtigt ist und damit deine Störung füttern würde.
Und ja es fällt verdankt schwer jemanden der ständig mit irgendwelchen neues albernen Sorgen und Bedenken kommt irgendwann noch ernst zu nehmen und nicht zu behandeln wie ein dummes Kind.

Danke für eure ehrlichen Antworten. Wahrscheinlich habt ihr recht. Ich habe zu sehr an mich und meine Ängste gedacht und garnicht so sehr bedacht wie das für einen gesunden Menschen sein muss. Ich werde nun wirklich versuchen die Ängste mit mir selber auszumachen.

Zitat von Magic_farytale:
Allerdings streiten wir in letzter Zeit sehr häufig und das meist nur aus einem Grund: meine Zwangserkrankung. Ich habe eine wahnsinnige Angst vor Krankheiten bzw. Krankmachenden Bakterien etc entwickelt.

Ich kann beide Seiten verstehen.
Es muss anstrengend sein mit einer Zwangserkrankung zu leben und es ist anstrengend eine Zwangserkrankung als Partner auszuhalten wenn diese Erkrankung den Beziehungsalltag bestimmt. Du schreibst die Ängste beziehen sich in erster Linie auf dich. Das mag sein und dennoch beeinflusst es das Familienleben und maßgeblich das Beziehungsleben. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide als Paar nicht mehr viele Möglichkeiten habt außerhalb der Wohnung irgendwas zu unternehmen.... ohne Desinfektionsspray. Das wird der allgegenwärtige Begleiter sein.

Du schreibst, du hast schon öfter versucht mit ihm darüber zu reden. Was genau wird denn da beredet wenn du schreibst, er beharrt auf sein Recht? Was ist das für ein Recht?
Vielleicht solltet ihr beide einen Paarberatung aufsuchen oder ernsthaft eine Trennung in Erwägung ziehen. So wie du schreibst, kommst du aus deiner Haut nicht raus und ihn machen die Umstände immer aggressiver weil er damit nicht umgehen kann. Somit dreht ihr euch in einem Hamsterrad. Dafür müsst ihr beide miteinander als Paar eine Lösung finden, ganz gleich wie die aussieht.

Zitat von FeuerWasser:
Ich kann beide Seiten verstehen.Es muss anstrengend sein mit einer Zwangserkrankung zu leben und es ist anstrengend eine Zwangserkrankung als Partner auszuhalten wenn diese Erkrankung den Beziehungsalltag bestimmt. Du schreibst die Ängste beziehen sich in erster Linie auf dich. Das mag sein und dennoch beeinflusst es das Familienleben und maßgeblich das Beziehungsleben. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide als Paar nicht mehr viele Möglichkeiten habt außerhalb der Wohnung irgendwas zu unternehmen.... ohne Desinfektionsspray. Das wird der allgegenwärtige Begleiter sein. Du schreibst, du hast schon öfter versucht mit ihm darüber zu reden. Was genau wird denn da beredet wenn du schreibst, er beharrt auf sein Recht? Was ist das für ein Recht?Vielleicht solltet ihr beide einen Paarberatung aufsuchen oder ernsthaft eine Trennung in Erwägung ziehen. So wie du schreibst, kommst du aus deiner Haut nicht raus und ihn machen die Umstände immer aggressiver weil er damit nicht umgehen kann. Somit dreht ihr euch in einem Hamsterrad. Dafür müsst ihr beide miteinander als Paar eine Lösung finden, ganz gleich wie die aussieht.



Hmm also ganz so schlimm ist es nicht. Wir sind tatsächlich viel draußen. Und unternehmen auch viel. Und nein, meist habe ich kein Desinfektionsmittel dabei. Feuchttücher reichen mir meist und da mach ich dann auch kein großes Ding draus. Ich mach dann eben meine Hände sauber und gut, ich verlange es aber nie von ihm!
Wie meinst du ich komme aus meiner Haut nicht raus?
Es ist natürlich extrem schwer für mich, aber durch meine aktuelle Therapie mache ich Fortschritte die auch mein Mann sieht. Eine Trennung wäre für mich die letzte Option. Wenn es allerdings sein Wille wäre müsste ich das akzeptieren und könnte es ein Stück weit auch verstehen.

Zitat von Magic_farytale:
Eine Trennung wäre für mich die letzte Option.

Was ist dein Anliegen wenn du schreibst, dein Mann behandle dich wie ein Kind, als ob du unzurechnungsfähig wärst, ignoriert dich, du fühlst dich schlecht behandelt, er sieht sich im Recht (ich weiß immer noch nicht bei was genau) und gibt dir das Gefühl als ob du spinnst. Das ist ja keine funktionierende Beziehung und demnach müsst ihr beide aktiv die Sache angehen. Nun hast du mit ihm mehrfach Gespräche geführt die aber ins Leere verlaufen. Also was ist für dich der nächste Schritt?

Zitat von FeuerWasser:
Was ist dein Anliegen wenn du schreibst, dein Mann behandle dich wie ein Kind, als ob du unzurechnungsfähig wärst, ignoriert dich, du fühlst dich schlecht behandelt, er sieht sich im Recht (ich weiß immer noch nicht bei was genau) und gibt dir das Gefühl als ob du spinnst. Das ist ja keine funktionierende Beziehung und demnach müsst ihr beide aktiv die Sache angehen. Nun hast du mit ihm mehrfach Gespräche geführt die aber ins Leere verlaufen. Also was ist für dich der nächste Schritt?


Ich weiß es nicht,vielleicht wollte ich auch einfach mal nur meinen Frust loswerden. Mir haben hier allerdings nun einige ein wenig die Augen geöffnet indem ich auch mal seine Seite betrachten werde.

Also ich kenne das leider auch so, das der partner einen mit seinen Ängsten und den damit verbundenen Bedürfnissen nicht mehr ernst nimmt und auch schon seinen Unmut durch pure Ignoranz zum Ausdruck bringt. Er ist auch was mich betrifft nicht gerade emphatisch oder einfühlsam. Aber andersrum denk ich immer wäre es auch schwer für mich aber ich würd immer versuchen helfen zu wollen. Das Bedürfnis hat er anscheinend nicht, was mich wiederum sehr verletzt. Kommt das alles ungefähr so auch bei dir hin?
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Hallo ihr,

wenn ich mir das so durchlese, kommt mir einiges sehr bekannt vor, wie mit mir so umgegangen wurde und das obwohl ich an mir arbeitete und auch enorme Fortschritte zu verzeichnen hatte, habe. Es ist aber nun zum Glück alles Vergangenheit, aber es war kein leichter Weg für mich, ich entschied mich, räumlich zu trennen. Ich wollte es nicht mehr zulassen, schlecht behandelt zu werden und sagte es ihm auch, was ich mir wünschte. Ich habe auch nicht weiter über mein Befinden geredet, weil er es eh nie nachvollziehen konnte und ich mich auch sehr allein mit meiner Erkrankung fühlte, im Stich gelassen...
Meine Kinder gehen bereits eigene Wege und ich habe zwei Enkel. Inzwischen hat sich die Situation verbessert, er nimmt mich ernster und geht auch liebevoller mit mir um, obwohl aber seine Art selten noch durchkommt.

LG Finja

A


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