Ein einziges mal habe ich in meinem Leben mitbekommen, dass ein Mann seine Frau nach ca. 10 Jahren fremd gehen verlassen hat, um seine Geliebte zu heiraten. Ich kannte ihn flüchtig, es gab keine Kinder in seiner Ehe, und warum er so lange gebraucht hat, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass ist eine Ausnahme.
Deine Gefühle als Mutter kann ich verstehen. Mein Sohn hat seit 6 Jahren eine Freundin (nicht verheiratet). Am Anfang war alles gut, dann hat sie gegen mich gearbeitet. Vermutlich war/ist sie auf das gute Verhältnis meines Sohnes und mir (Vater hat Kontakt zu uns sehr früh abgebrochen und ist ausgewandert) eifersüchtig, denn ihr Verhältnis zu ihren Eltern ist mehr als mies. Ich habe dann irgend wann auch kein gutes Haar mehr an ihr gelassen (Mütter haben eben eher den Durchblick), was zur Folge hatte, dass mein Sohn praktisch zwischen den Stühlen stand. Seine (gute) Entscheidung war dann, weil es ihm mit der Situation immer mieser ging, bei mir nicht mehr über sie zu reden, und bei ihr nicht mehr über mich. Ich habe das akzeptiert.
Wegen ihr sehen wir uns nicht mehr oft, weil sie jedes mal Theater macht, wenn er sich mit mir verabredet.
Es tut sehr weh, zumal ich sowieso kaum Kontakte habe. Aber ich sage zu ihm nichts mehr (schon lange), weil ich ihn nicht in eine Zwickmühle bringen möchte. Partner sind im erwachsenen Alter unserer Kinder eben wichtiger als die Mütter (Eltern).
Ich war Mitte 20, als ich folgenden Spruch las:
Du kannst nur festhalten, was du auch loslassen kannst.
Dieses Spruch habe ich damals auf Beziehungen umgesetzt, später auf meinen Sohn. Um so mehr wir gegen etwas anreden, desto eher treiben wir sie von uns weg.
Ich habe mir in meinem Leben auch etwas anderes vorgestellt, aber nun müssen wir da durch.
Ich gebe dir nur einen Rat: Sollte die Beziehung irgend wann beendet sein, sage nicht zu deiner Tochter:Siehst du, habe ich doch gesagt.
Und wegen Corona: Wenn man sich nicht anstecken will, darf man gar nichts mehr. Ich z.B. lebe im Mietshaus. Dann dürfte ich auch nicht mehr zum Briefkasten gehen oder in den Keller.