Hallo Ihr, toll, dass so schnell Antworten kommen...ich sehe, Fragen über Fragen.
Also als wir uns kennenlernten, machte er schon ne Weile ne Gesprächstherapie, die er aber irgendwann abbrach, weil sie ihm nichts brachte..zumindest nicht im Bezug auf die Phobie. Momentan macht er nix ausser tonnenweise , ich nenne sie Selbstfindungsbücher lesen...aber nachdem ich vor zwei Wochen in einem Gespräch einen totalen Heulkrampf bekam, hat er mir versichert, er will sich wieder in eine Therapie begeben. Da habe ich ihm auch alle Unterstützung zugesichert, ich geh auch überall mit hin, wenn es nur ihm und uns hilft. Allein schaffen wir es nicht, das ist mal klar.
Zu mir, ich bin eine ziemlich starke, selbstbewußte Frau. Dieses Haus, von dem die Rede ist, habe ich vor ein paar Jahren allein gekauft, um dort mit meiner Praxis einzuziehen - auch mit viel Wiederstand von ihm. Aber ich musst an meine Zukunft und meine Existenz denken, darum habe ich es trotzdem durchgekämpft, es gab ja auch keine wirklich erstzunehmenden Gegenargument - und von der Phobie wollte ich mir nicht mein Leben diktieren lassen. Aber diese Entscheidung hält er mir noch regelmäßig vor. Ja, ich bin dominant, habe aber in den Jahren gelernt, Kompromisse einzugehen, um mit ihm Leben zu können und um die Familie zu erhalten. Eigentlich wollte ich diesen Umbau schon vor vier Jahren vornehmen, habe es aber immerwieder ihm zuliebe verschoben, weil wir jedesmal in eine extreme Paarkrise stürzten, sobald ich das Thema anschnitt.
@Kalina: Ja, ich weiß, dass man so einen Umbau zusammen entscheidet, das habe ich vier Jahre lang versucht - ohne Erfolg..er ist nämlich leider auch nicht wirklich in der Lage wichtige Entscheidungen zu treffen, sondern schiebt sie lieber ewig vor sich her ( darum glaube ich ja auch, dass er soetwas wie eine Entscheidungsphobie hat). Aber wenn man nicht irgendwann mal eine Entscheidung trifft, kommt man ja nicht weiter im Leben. Mein komplettes Umfeld stellt mir seit vier Jahren die Frage, warum ich mit der Wohnung nicht weitermache und ich erfand zig Ausreden, um ihn zu schützen und Frieden in meiner Beziehung zu haben. Aber so geht es nicht weiter ! Ich habe immer wieder versucht, ihn einzubeziehen, das hat aber immer zu totalen Krisen geführt, weil er durch die Ängste Vorstellungen vom Umbau hatte, die finanziell einfach nicht tragbar gewesen wären. Und da er das wußte, hat er mir damit den Wind aus den Segeln genommen, nach dem Motto, na dann bauen wir eben nicht um...
Man muss vielleicht auch wissen, dass wir in dem Haus nicht wohnen, sondern nur meine Praxis da ist. Das Haus ist 15 km von unserem Wohnort entfernt, d.h. er hat damit überhaupt keine Berührungen, wenn er nicht will. Aber in seiner Welt trage ich Schuhe, mit denen ich um das Haus und durch das Treppenhaus gehe und danach zu uns ins Haus komme....usw. - dann saugt er wie ein Irrer, wenn ich von der Arbeit komme und macht mir stumme Vorwürfe, wenn ich es wage mit Einkaufstüten beladen ein paar Schritte in den Flur zu laufen, ohne mir vor der Tür die Schuhe ausgezogen zu haben. Das ist nur ein Beispiel von vielen Situtationen, die durch die Angst entstehen...
Mein Zwiespalt besteht jetzt darin, dass ich mich eigentlich mit jeder Handlung schlecht fühle: Wenn ich alles heimlich plane und mache, habe ich zwar zu Hause Frieden und Harmonie- aber ein sauschlechtes Gewissen, weil ich denke, das ist mein Partner, mit dem ich alles teilen will und sollte. Wenn ich es ihm aber versuche zu erzählen, macht er mir Vorwürfe, dass ich es mache, obwohl er dagegen ist und redet tagelang nicht mit mir, ist völlig depressiv und ich fühle mich schlecht, weil er mir das Gefühl gibt, ihn absichtlich zu verletzen..was ich aber keinesfalls will. Versteht ihr meine Sorge ?
Danke für eure Kommentare und Gedanken !
19.02.2015 23:48 •
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